Erste-Hilfe-Lehrgänge mangelhaft

Hi,

genau deswegen ist im gewerblichen Sektor eine %-Regel in der Anzahl Ersthelfer zu Beschäftigten.

Ich kämpfe täglich damit. Ein bezahlter Kurs in der Arbeitszeit, selbst dazu können sich viele nicht aufraffen.

Der Hinweis, dass man ja zur Hilfe verpflichtet sei, selber auch mal da liegen könnte und es ja für jeden "selber" ist, zieht auch nicht.

Mahlzeit,

wir machen das mit den örtlichen vom DRK, Johann. oder Maltesern. Da sind die Erfahrungen und die Resonanz sehr gut. Die Teilnehmer nehmen immer was mit und die Ausbilder sind mit denen auf einer Höhe. Das finde ich gut.
Ich würde hier Schulnoten im oberen Bereich vergeben. Da ich kein Mediziner bin, kann ich die Qualität nur aus meiner Sicht beurteilen. Selbst wenn der Teilnehmer eine Sache mitnimmt, die er verstanden hat und anwenden kann, dann haben doch schon alle gewonnen.

Schönes Wochenende.

Zitat von Waldmann

Selbst wenn der Teilnehmer eine Sache mitnimmt, die er verstanden hat und anwenden kann, dann haben doch schon alle gewonnen.

So siehts aus. Besser ein nicht mit 1+ ausgebildeter Ersthelfer, als ein Mensch, der erst einmal das Smartphone zückt und mich filmt, wie ich blutend auf dem Boden liege und es dann auf youtube hochlädt.

Hi...

ich kann mich da meinen Vorredner nur anschliessen:
Die Qualität der Ersthelferausbildung ist bei mir, zumindest soweit ich das beurteilen kann, gut. Klar hat der eine Trainer bessere "didaktische Fähigkeiten" als der andere, aber die fachlichen Dinge kommen eigentlich immer gut rüber. Was auch immer gut funtkioniert, ist es den Helfern die Angst zu nehmen Fehler zu machen.

Was natürlich auch immer schwierig ist, ist es die Leute dazu zu motivieren, Ersthelfer zu werden. Wobei ich es auch da so halte, dass mir ein Ersthelfer, der die Aufgabe ernst nimmt und im Ernstfall wirklich anpackt lieber ist, als einer, der sich überreden lässt, aber kein Blut sehen kann oder aus anderen Gründen dann überfordert ist.
Die notwendige Quote bekomme ich immer voll und jeden der Interesse bekundet melde ich erst einmal an.

Zitat von SimonSchmeisser

Hallo,

neija, diese Meinung teile ich nicht.
Sämtliche Inhalte in einem EH-Kurs, LSM, Betriebshelfer etc.
sind ein Minimum an Wissen.

Gruß
Simon Schmeisser

Deswegen dauert es bis zur Promotion auch ein paar Semester, während ein Kurs nur über zwei Tage geht. Wichtig ist, dass diese Personen ERSTE Hilfe leisten können, bis jemand eintrifft, der es besser kann. Bei der Qualität der Kurse habe ich keine Verschlechterung festgestellt. Im letzten Kurs (gleicher Anbieter wie immer - gleicher Ausbilder wie immer) waren zwei Kollegen dabei, von denen ich behaupten würde, dass sie von Erster Hilfe wirklich etwas verstehen, und beide haben unisono den Kurs in den höchsten Tönen gelobt. Unabhängig von den vermittelten Inhalten, steht und fällt vieles mit der Person, die solche Kurse abhält. Wer die Teilnehmer nicht motivieren kann, auf keine Fragen eingeht und mehr oder minder Frontalunterricht mit Praxisübungen macht, wird nicht den gewünschten Erfolg erzielen und die Teilnehmerzahl für den nächsten Kurs wird überschaubar sein.

Zitat von SimonSchmeisser

Richtig, dies setzt aber voraus das man über das Minimum an Wissen verfügt
was ein solcher Lehrgang vermittelt.

Für was macht man sonst so einen Lehrgang?

Zitat von SimonSchmeisser

Beim ersten kann man zustimmen, beim letzten Abschnitt sehe ich
dies anders. Letztlich ist für viele der Besuch -war bisher mein
Eindruck- mehr eine lästige Pflicht....von daher ist es vielen egal wie
ein solcher Lehrgang verläuft (leider).

Dann ist es der falsche Anbieter und/oder der falsche Ausbilder und man sollte sich Gedanken machen, ob das Problem nicht in deren Auswahl liegt. Bei uns sind diese Kurse immer ein kleines Happening. Neben den ernsten Themen wird auch viel gelacht. Wir kümmern uns auch um das "Drumherum", d.h. wenn die Leute ankommen stehen schon Getränke und ein paar Kaffeestückchen bereit. In der Mittagspause bringen wir belegte Brötchen vorbei (hat den positiven Nebeneffekt, dass nicht alle zum Essen ausfliegen und dann zum Teil verspätet, satt gefressen und nicht mehr aufnahmefähig). Alles das trägt zum Gelingen dieser Kurse bei. Beim letzten mal hatten wir sogar eine Warteliste.

Zitat von SimonSchmeisser

Reden bzw. schreiben wir aneinander vorbei?

Ja

Zitat von SimonSchmeisser

Dann könnt Ihr euch sehr sehr glücklich schätzen, belegte Brötchen noch Getränke
bekommt man hier -mit einer Ausnahme- bei keinem Anbieter. O-Ton einer Ausbilderin
dazu: "Bei diesen Kursgebühren ist eine Verpflegung nicht drin".Wobei mich persönlich
die fehlende Verpflegung nicht stört. Gibt es bei euch auch Teilnehmerunterlagen?

Gruß
Simon Schmeisser

Bei uns gibt es auch bei keinem einzigen Anbieter Brötchen oder Getränke. Teilnehmerunterlagen gibt es.

Hi...

was die Organisation der Kurse angeht, kann man ja auch, je nach Betriebsgröße / Anzahl der Ersthelfer unterschiedliche Wege gehen:
Bei meiner Betriebsgröße haben wir derzeit gut 30 Ersthelfer. Da mach ich jedes Jahr im Wechsel das Training mit 15 Teilnehmern bei mir im Hause (ab 15 Personen macht der Träger das mit, kommen weniger Teilnehmer, lässt er sich das entsprechend zusätzlich von uns entlohnen -> aber wir schaffen es eigentlich immer die 15 voll zu bekommen).
Ich selbst nehme auch immer teil, und habe damit einen Überblick, über das, was vermittelt wird und wie es von den Teilnehmern aufgenommen wird.
Letztendlich komme ich immer auf ein ähnliches Ergebnis wie Guudsje - alle glücklich wieder mal üben zu können. Was Neues gibts in der Regel auch jedes Mal und mittags leckere belegte Brötchen.

Genau wie von Dir beschrieben läuft es bei uns und wir fahren gut damit (nur dass ich nicht jedesmal teilnehme). Ausserdem kaufe ich ein "d"

Gruß guudsje

Hi,

auch bei uns werden hausinterne Schulungen durchgeführt. Die Kosten werden über ein Gutscheinsystem und ein kleines Benefit beglichen.
Der große Vorteil einer solchen Aktiopn liegt auf der Hand: Für den Teilnehmer ist das eine gewohnte Umgebung und der Kreis ist bekannt. Da reden dann (manchmal) sogar die Stummen.
Und Hand aufs Herz:
Worauf kommt es letztlich an?
Da sollte jemand sein, der das Heft in die Hand nimmt, also "du machst...... und du machst .................. und du telefonierst .............. und..............". Dann klappt das schon. Die Leute müssen einfach begreifen das wegsehen und weiterlaufen keine Lösung ist. Klar macht der, der etwas macht auch Fehler (und der, der nichts macht?), aber was soll es denn?

Ich bin kein Mediziner, will es auch nicht sein, und trotzdem will ich im Ernstfalle auch etwas tun. Da ist es mir doch völlig wurscht, ob ich jetzt eine Zertifikatsausbildung oder 5 Diplome dafür bekomme habe.

Vielleicht sollte man denjenigen fragen, der da liegt. Vielleicht wartet der ja gerne bis endlich ein qualifiziertes Personal mit Uniform eingetroffen ist?

Ich finde, diese ganze Diskussion ist überflüssig.

Zitat von Waldmann

Ich finde, diese ganze Diskussion ist überflüssig.

Jein:

Das das an die Öffentlichkeit getragen wurde finde ich ok. Das bringt das Thema "Erste Hilfe" auf den Tisch. So geht es auch mal durch Köpfe, die darüber noch nie nachgedacht haben.

Aber für mich ist es sehr zweifelhaft eine Ausbildung bewerten zu wollen. Mehr als rudimentäre Kenntnisse können nicht vermittelt werden.
Und da eine Qaulität ableiten?

Hardy

Moin,

Zitat von SimonSchmeisser

Es gibt schon teils große Unterschiede zwischen den Anbietern.

ich nehme an, dass Sie das nicht einfach so schreiben, sondern auch durch Erfahrung oder Rückmeldungen begründen können.
Aus Ihrem profundem Erfahrungs- und Kenntnisschatz heraus: welche Institutionen können Sie generell für eine kompetente Ausbildung empfehlen und welche im Besonderen in den Metropolregionen Hannover-Braunschweig und Rhein-Neckar?

Zitat von SimonSchmeisser

Es gibt schon teils große Unterschiede zwischen den Anbietern.

Ich formuliere mal anders: Der Erfolg eines derartigen Lehrgangs dürfte nicht so sehr vom Instruktor und dessen Konzept, sondern mehr am Teilnehmer abhängig sein.
Und das Konzept dürfte auch zweitrangig sein, wichtiger ist, wie sehr der Instruktor fähig ist auf jeden einzelnen Jecken einzugehen. Denn wie der Rheinländer sagt: Jeder Jeck ist anders. Und bei so einem knappen Zeitrahmen, denkt an Eure Unterweisungen, ist es wichtig alle mit zu nehmen.

Hardy