Reinigungsmittel mit niedrigem Flammpunkt 20 Grad

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo Gefahrstoffexperte,
    leider bin ich bei Lösungsmitteln noch nicht gut bewandert.
    Ich eine Frage die sich auf Oberflächen- Reinigungsmitteln genauer gesagt einen Glasreiniger bezieht. Dieser soll im gewerblichen Bereich von Reinigungsfirmen eingesetzt werden. Er ist als "leicht entzündlich" gekennzeichnet und hat einen Flammpunkt von 20°C.
    Gibt es hier Angaben, ob dies zu niedrig ist? Gerade wenn in Bereichen mit elektrischen Geräten geputzt wird halte ich das für zu niedrig. Oder täusche ich mich hier?
    Vielen Dank für die Hilfe.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • ANZEIGE
  • Kommt drauf an. Hier wären einige Angaben noch zu ermitteln. Wie viel von dem Reiniger wird benutzt und wird dieser noch z.B. mit Wasser verdünnt? Erfolgt der Auftrag als Sprühnebel oder als dünner Strahl?
    Die Hausfrau gibt ja z.B. auch einen Schuss Spiritus in das Nachspülwasser für die Fensterreinigung, dort ist es problemlos. Nimmt man allerdings direkt Spiritus und versprüht diesen dann noch, können gewaltige Probleme entstehen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi Frank,

    wenn bei Euch Literweise offen damit umgegangen werden würde wäre das definitiv kritisch zu betrachten.
    Als Faustformel kann man sich merken: Zwischen Flammpunkt und Außentemperatur sollten etwa 15K Temperaturdifferenz liegen. Also bei normalen Bedingungen sollte ein Produkt einen Flammpunkt von nicht unter 35°C haben.
    Dabei geht es dann um den Ex-Schutz.
    Der nächste Aspekt ist dann ja die "gefährliche Ex-fähige Atmosphäre". Die liegt bei einem exfähigen Gas-Luft-Gemischs von mehr als 10L vor.

    Jetzt kommt die Risikoabschätzung ins Spiel:
    - Wo liegen untere und obere Explosionsgrenze des Reinigers?
    - Wie viel davon wird an einer Stelle verarbeitet?
    => kann es dort zu einer gefährlichen exfähigen Atmosphäre kommen?
    Wenn die Möglichkeit besteht sollte man sich einmal nach einem Reiniger mit höherem Flammpunkt umschauen.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Guten Morgen,

    ich denke, den Angaben von Thorsten ist nichts hinzuzufügen. Ausser noch der Frage, ob der Raum über Fensterflächen belüftbar ist oder ein anderer Luftaustausch gewährleistet werden kann.
    Die Mengen dürften ja nicht allzu groß sein. Hier bewegt man sich doch im ml-Bereich? Von daher dürfte auch hier die Gefahr nicht zu groß sein. Ich kenne keine Beispiele aus der Praxis, bei der es zu Verpuffungen durch den Einsatz von Glas- oder Flächenreinigern kam.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hallo,
    vielen Dank für die Angaben. Hat mir sehr geholfen!
    Es handelt sich um einen Reiniger, der von der Flasche auf einen Lappen gegeben werden sollte. Allerdings ist in der Reinigungsbranche damit zu rechnen, daß schnell mal eine Sprühflasche benutzt wird. Da die Aerosole nicht eingeatmet werden dürfen, habe ich unserem Vertrieb davon abgeraten, da nach neuer Einstufung einer der Inhaltsstoffe jetzt als giftig eingestuift wird und nicht mehr als Gesundheitsgefährdend.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • ANZEIGE
  • Hallo Frank,

    prinzipiell bist Du mit einem Lappen schon auf dem richtigen Weg im Vergleich zur Versprühung.
    ABER:
    Dabei die altbekannte Problematik der lösemittelgetränkten Lappen nicht vergessen (Stichwort Selbstentzündung)!
    Auch die hautreosrption ist dann wieder ein Thema - und ich habe gerade nicht unbedingt einen "Gebäudereiniger" mit Chemikalienschutzhandschuhen vor meinem geistigen Auge.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Moin,

    Dabei die altbekannte Problematik der lösemittelgetränkten Lappen nicht vergessen (Stichwort Selbstentzündung)!


    diese Problematik ist mir eigentlich nur von Ölen bekannt, da diese sich einigermaßen leicht oxidieren lassen dafür aber nur schlecht verdampfen. Bei Alkoholen (ich vermute mal, dass es sich um Alkohol handelt) hätte ich das ausgesclhossen. Hast du da ne Quelle für? Man lernt ja nie aus...

    Gruß Moritz

  • Hallo Frank,
    beachte bitte die DIN 51755 Flammpunkt. Des Weiteren ist zu beachten, dass beim Versprühen ein entzündliches Gemisch entsteht.
    Beispiel:
    Zerstäube mal Spitacid in eine offene Flamme. Gleiches bei Heizöl EL
    Desinfektionsspender dürfen nicht an Flächen und Wänden, in direkter Sonneneinstrahlung montiert werden oder aufgestellt werden.

    Beste Grüße
    Thomas

  • Hallo Frank,

    ich habe schon deine vorige Diskussion mit verfolgt, weil ich als ehemalige Betriebs/Objektleiterin in der Gebäudereinigung immer froh bin zu dem Thema etwas beizutragen.

    Nun lese ich aus beiden Threads heraus dass ihr eigentlich kein Hersteller von Reinigungsmitteln seid.

    Aber ihr habt ein Produkt das ihr verkauft und um die Beschaffenheit des Produktes zu erhalten empfehlt ihr einen Reiniger der eigens dafür zusammengemischt wurde von einem Hersteller eurer Wahl.
    Möglicherweise sogar mit dem Hinweis auf Garantie Erhalt. Nun weiß ich nicht was das Produkt ist, möglicherweise ein besonderes oder beschichtetes Glas.

    Nun enthalten die meisten Glasreiniger Lösemittel die beim Anwenden verdampfen um eine Schlieren freie Fläche zu erhalten. Dies wird bei eurem Produkt auch so sein. (Ich habe solche Kunden gehasst die mit solchen Sonderwünschen ankamen, kann ich nur sagen, denn oftmals erwiesen sich die Produkte nicht besser oder schlechter als diejenigen die wir in Verwendung hatten.

    Was deine Frage angeht, bei der täglichen Reinigung sollte das Zeug ja nicht literweise ausgekippt werden, von daher ist das üblicherweise kein Problem bei der Anwendung. Um die Lagerung würde ich mir da mehr Gedanken machen. Ich musste immer wieder Reinigungspersonal zurecht weisen weil sie die Gebinde offen rumstehen ließen und womöglich noch den Putzraum auch noch als Raucherplatz mißbrauchten.

    Getränkte Lappen sollte auch kein Problem sein, sofern sie nach Benutzung korrekt ausgewaschen werden.

    Gruß
    Scarlett

  • ANZEIGE