Plasmaschneiden Chromium VI

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  • Liebe Kollegen, nun bitte ich auch mal um Hilfe.

    Hat vieleicht jemand dokumentation über plasmaschneiden in einem Ofen einer E-Zentrale an stahlteilen die 25 % Chrom enthalten?

    Es geht mir hauptsächlich darum ob die Rauche die dabei entstehen sich ablagern können und somit andere die später in diesem Bereich arbeiten schädigen können.

    Die Rauche werden zwar abgesaugt, und diejenigen die damit arbeiten sind geschütz durch Atemschutzgeräte, die Rauche werden auch gefiltert. Aber die Arbeitsorte sind teilweise schwierig und es kann passieren dass Rauche entweichen.

    (Bitte lasst die deutschen Gesetze hier aussen vor, denn es geht um den Warmen Süden Frankreichs. Hier gelten andere Regeln, zwar Eu aber anders interpretiert und so wie ich das hier erlebe weit hinter den Deutschen) 8)

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  • Hallo Andrasta.

    Chrom VI-Verbindungen???? Na super ;(;(;(
    Ich muss jetzt eine Vermutung anstellen und ich hoffe, dass dieses jemand hier wiederlegen kann...
    Alle Chrom VI-Verbindungen sind BAH!!! Und nochmal: BAH!!! Ich kenne es auch den sog. ECM-Verfahren. Hier werden Bestandteile des Material abgeführt und mit entsprechenden Anlagen und Mittelchen in Chrom III umgewandelt.
    Wenn ich jetzt von Rauchen, die ja keine Gase sind, und entsprechend enthaltenen Partikeln/Stäuben ausgehe, dann sehe ich da jetzt mal ein richtiges Problem. Wenn diese sich ablagern und aufgewirbelt werden...

    Frage: Warum haben die MA Atemschutz? Oder: Hat mein Mieter alls Kettenraucher eine reine Wohnung hinterlassen? ;(:cursing:

    Tipp von mir, wenn hier kein Kollege etwas Schlüssiges hat: Wende Dich direkt an die BG RCI oder BG HM mit diesem Problem!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo Andrasta,

    mit einer Dokumentation über Plasmaschneider kann ich Dir leider nicht dienen.
    Aber Deine Frage

    ...Es geht mir hauptsächlich darum ob die Rauche die dabei entstehen sich ablagern können und somit andere die später in diesem Bereich arbeiten schädigen können...


    kann ich mit ja beantworten. Der Rauch besteht zu einem Teil aus Staubpartikeln, die sich in diesen Bereichen ablagern können. Wie hoch die Belastung ist kann man von hier aus natürlich nicht sagen, aber das lässt sich ja messen ;)
    Für gewöhnlich bekommst Du für den Stahl ein Sicherheitsdatenblatt, in dem auch die thermische Verarbeitung angegeben wird. Dort solltest Du fündig werden

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Globetrotter, in einem stimme ich vollkommen mit dir überein, das Zeusch ist absolut BAH.

    Aber wie ich schon bei meiner Fragestellung oben andeutete, mir helfen irgendwelche BGen hier überhaupt nicht, denn ich befinde mich auf einer Baustelle im Süden von Frankreich.

    Hier wird ein Kohlekraftwerk umgebaut in eine Biomassekraftwerk. Der Boiler ist aus den 80ern, die Turbinenhalle aus den 50igern. Wir haben hier also die ganze Palette aller Materialien die unerwünscht sind. Asbest und andere und eben nun auch die Situation dass da aus den Brennkammern teile ersetzt werden müssen die aus diesem Chrom 6 bestehen.

    Auf den verdacht hin dass es unweigerlich Ablagerungen gibt habe ich gestern die Baustelle einfach mal ein paar Stunden lahm gelegt. Bis die Jungs Atemschutz und eine fähige absaugkammer mit Filterung angekarrt hatten. Der Verantwortliche der Französichen Firma meinte im Gespräch mit dem Argument "ich müsste ja schon längst tot sein, ich arbeite seit 30 Jahren mit dem Zeug" mir einen guten Grund zu liefern dass P3 Masken durchaus ausreichen.

    Zum Glück haben wir hier nach Französischem Sicherheits und Gesundheitskoordinationsgesetz das Sagen aber auch die Verantwortung. (und nicht der Bauherr) Wir das sind eine Firma die Teils Deutsch, Tcheschich und Englisch ist. Und Franzosen als Subunternehmer. Das ist eine furchtbare Kombination. Glaubt mir. Ich bin froh wenn das hier gut zu Ende geht. :S

    Jetzt haben sie alles angekarrt, jetzt müssen wir es nur überwachen dass sie das auch alles brav korrekt benutzen. Sie wissen bei der kleinsten Abweichung der Regeln die ich Ihnen vorgegeben habe fliegen sie von der Baustelle.

  • Chrom VI kann beim Plasmaschneiden entstehen, meiner Meinung nach allerdings nur als Nebenprodukt. Üblicherweise dürfte hier Chrom III entstehen.
    Da auch ein Nebenprodukt kritisch sein kann, sehe ich Deine Vorsichtsmaßnahmen als durchaus sinnvoll an.
    Weitere Infos gibt es z.B. hier.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Moin,
    ich schließe mich Tiefflieger an, die Hauptkomponente dürfte Cr(III) sein. Trotzdem wird zB. in der BGI 855 Plasmaschneiden als Verfahren eingestuft, bei dem nennenswerte Mengen Cr(VI) entstehen. Eine Absaugung halte ich im Zuge des Minimierungsprinzips für gut und richtig. Atemschutzgeräte würde ich persönlich nicht einsetzen, da P3 Masken meiner Meinung nach ausreichend sind um die eventuell entweichenden Cr(VI) Rauche abzuscheiden. Bei einer gut sitzenden P3 Maske halte ich es auch für gut möglich, dass der französische Cheffe durchaus recht hat und die Belastung der so geschützten Mitarbeiter selbst ohne Absaugung minimal ist. Wegen der Ablagerung der Stäube würde ich mir überlegen, wie oft Leute in der Brennkammer unterwegs sind und ob diese (Stichwort temperaturbelastete Keramikfasern) nicht sowieso mit P3 Maske da drin sind. Aus dem Bauch raus würde ich da die Gefährdung nicht so groß sehen.
    Falls es dich zum Abschluss beruhigt, habe auch moderne Öfenmaterialien einen hohen Chroanteil. Es kommt vor, dass der kombinierte Ni/Cr Gehalt bei einigen Anwendungen über 70% liegt.

    Gruß Moritz

  • da P3 Masken meiner Meinung nach ausreichend sind um die eventuell entweichenden Cr(VI) Rauche abzuscheiden. Bei einer gut sitzenden P3 Maske halte ich es auch für gut möglich, dass der französische Cheffe durchaus recht hat und die Belastung der so geschützten Mitarbeiter selbst ohne Absaugung minimal ist.


    X( wo hat man dir das denn beigebracht?

    Auszug aus Wikipedia

    Zitat

    Partikelfilter gibt es in 3 verschiedenen Klassen (P1, P2, P3).
    Die Einteilung richtet sich bei filtrierenden Halbmasken nach der
    Gesamtleckage und ansonsten nach der maximalen Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes.
    Diese Maximalgrenzen sind bei Vollmasken höher als bei Halbmasken.
    Partikelfilter schützen nur gegen Partikel, nicht gegen Gase und Dämpfe.

    Und welcher Menge Chrom 6 man ausgesetzt ist durchaus abhängig davon wieviel davon in der zu schneidenden Legierung ist. Das sind hier 25 %!

  • Partikelfilter schützen nur gegen Partikel, nicht gegen Gase und Dämpfe...

    Schön und wie liegt hier das Chrom VI vor? In der Regel als Rauch und somit als Partikel. Bevor man das Chrom VI verdampfen kann wird es wohl zum Chrom III oxidiert. Somit dürfte eine P3 Maske durchaus nützlich und sinnvoll sein. Rauchabsaugung an der Entstehungsstelle aber ebenso.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Durch das plasmaschneiden wird das Metall verdampft. Dass es dann nur noch in feinen Partikeln vorhanden ist, darauf mag ich erst mal üeberhaupt nicht vertrauen.

    Aus dem Link oben geht hervor:

    Krebs - sechswertiges Chrom wird als krebserzeugend
    eingestuft. Arbeitnehmer, die am Arbeitsplatz sechswertigem Chrom
    ausgesetzt sind, haben ein viel höheres Lungenkrebsrisiko.


    Auswirkungen auf die Atemwege - sechswertiges Chrom
    reizt Nase und Rachen. Wenn sich eine Allergie auf sechswertiges Chrom
    entwickelt, kann das Einatmen von Chromverbindungen Asthma-Symptome wie
    Keuchen und Kurzatmigkeit verursachen.


    Augen - sechswertiges Chrom reizt die Augen.
    Direkter Kontakt mit Chromsäure oder Chromstaub kann zu bleibenden
    Augenschäden führen.

    Auswirkungen auf die Haut - sechswertige
    Chrom-Verbindungen reizen die Haut und können sogar ätzend sein. Kontakt
    mit geschädigter Haut kann auch zu Chromgeschwüren führen. Wenn sich
    eine Allergie auf sechswertiges Chrom entwickelt, kann der Kontakt
    selbst mit geringen Mengen zu schweren Hautausschlägen führen.


    so, eine P3 maske schützt mit Sicherheit nicht die Augen und eine Schutzbrille dazu schützt auch nicht die Gesichtshaut drum herum. (Andere Haut ist geschützt durch entsprechende Schutzkleidung und Overalls) Die Leute tragen Atemschutzmasken die das gesamte gesicht schützen. Die Luft beziehen sie aus der Umgebung aber die wird durch einen Filter gereinigt der piept sobald er gesättigt ist. Den Filter tragen sie auf dem Rücken, also abgewendet von der Quelle wo die Rauche entstehen. Das ist auf alle Fälle sicherer als eine einfache P3 Maske, die zudem das Atmen in den Temperaturen die wir hier haben erschweren.

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  • Moin,
    ich denke, ich weiß ziemlich gut wovon ich rede. Deswegen finde ich Forulierungen wie

    X( wo hat man dir das denn beigebracht?


    ein bisschen unangebracht.
    Das du solche Sachen schreibst:

    Durch das plasmaschneiden wird das Metall verdampft. Dass es dann nur noch in feinen Partikeln vorhanden ist, darauf mag ich erst mal üeberhaupt nicht vertrauen.

    dass da aus den Brennkammern teile ersetzt werden müssen die aus diesem Chrom 6 bestehen.


    führen mich zu der Annahme, dass du dich noch ein wenig in das Thema einlesen solltest.
    Wie auch immer, mit deinen Massnahmen hast du nix verkehrt gemacht. Wenn du allerdings keinen Input sonden nur Bestätigung haben möchtest schreib das doch demnächst in die Fragestellung, dann spare ich mir die Antwort.

    Gruß Moritz

  • Meine Frage lautete:

    Zitat

    Es geht mir hauptsächlich darum ob die Rauche die dabei entstehen sich
    ablagern können und somit andere die später in diesem Bereich arbeiten
    schädigen können.

    Und die wurde schon im dritten Post eindeutig beantwortet.

    Ich bin immer alarmiert wenn mir jemand sagt dass etwas ausreichend ist. Meine Einstellung dazu ist dass das ausreichend nicht gut genug ist.

  • Hallo und guten Morgen,

    wenn Du Dir Sorgen über Chrom-VI-haltige Ablagerungen machst, warum lässt Du dann die verunreinigten Stellen nicht reinigen/absaugen? Da anscheinend die Arbeiten in einem abgeschlossenen Raum (im Ofen) stattfinden, sollte/kann der Aufwand nicht riesig sein.Wenn doch; bestünde dann die Möglichkeit die Räumlichkeiten durch Vorhänge zu reduzieren?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Durch das plasmaschneiden wird das Metall verdampft. Dass es dann nur noch in feinen Partikeln vorhanden ist, darauf mag ich erst mal üeberhaupt nicht vertrauen. ...

    Welchen Abstand hat der Mitarbeiter (besonders Nase und Mund) zum Plasma? Ich würde mal sagen ca. 50 cm. Chrom schmilzt bei ca. 2000°C und siedet bei ca. 3000°C (stark gerundete Werte). An der Nase des Mitarbeiters dürfte auch an einem sehr warmen Arbeitsplatz wohl kaum eine Temperatur von über 70°C vorhanden sein. => Das Chrom ist kondensiert und erstarrt, liegt also als Feststoff vor. Bei Chrom (III) oxid haben wir ähnliche Werte wie für Chrom. Beim Chrom (VI) oxid haben wir einen Schmelzpunkt von 196°C, was somit durchaus kritisch sein könnte, da hier ein recht geringer Abstand zu den 70°C vorherrscht. Eine Siedetemperatur für Chrom (VI) oxid ist mir nicht bekannt, da sich dieses oberhalb von 250°C zersetzt und dann Chrom (III) oxid bildet. Somit dürfte bei der Plasmabearbeitung von Chromstählen und um die geht es doch hier, nur eine recht geringe Menge Chrom (VI) oxid entstehen. Eine P3 Maske reicht daher nach meiner Meinung durchaus als Atemschutz aus. Wenn man wie von Dir beschrieben eine Vollmaske mit externem Filter und Lüfterunterstützung verwendet ist man natürlich noch einen Schritt weiter auf der sicheren Seite.
    Ich würde jetzt nur noch darauf achten, dass die Ablagerungen nicht nach außen dringen können und wenn ja, dann dort entsprechend reinigen. Im Kessel ist, sofern dort keine weiteren Arbeiten stattfinden, meiner Meinung nach eine Reinigung verzichtbar, denn beim Hochfahren des Kessels werden evt. vorhandene Reste von Chrom (VI) oxid aufoxidiert und somit weitgehend unschädlich gemacht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Ich würde jetzt nur noch darauf achten, dass die Ablagerungen nicht nach außen dringen können und wenn ja, dann dort entsprechend reinigen. Im Kessel ist, sofern dort keine weiteren Arbeiten stattfinden, meiner Meinung nach eine Reinigung verzichtbar, denn beim Hochfahren des Kessels werden evt. vorhandene Reste von Chrom (VI) oxid aufoxidiert und somit weitgehend unschädlich gemacht.


    Dies ist ja auch installiert. Das habe ich weiter oben ja schon ausgeführt, dass eine Absauganlage in Betrieb ist durch die die Luft nach dem sie durch einen Filter gegangen ist nach aussen abgeleitet wird. Nur dass das nicht 100 % funktioniert wegen der teils Schwierigen Zugänglichkeit. Und deswegen werden die Stellen an denen die Absaugung nicht funktioniert oder nur teilweise auch gereinigt werden.

    Und nein, es ist kein kleiner Raum, und ja es finden jede Menge anderer Arbeiten statt.
    Und deswegen wurde das ganze auch Zeitlich getrennt, Plasma Schneiden nach 18 Uhr, wenn keine Andern Personen gefährdet werden können.

    Allerdings sind alle Informationen die ich hier bisher gesammelt habe über Chrom VI wiedersprüchlich. Beziehungsweise die Enstehung in den gegebenen Bedingungen. Und ich meine Risikoanlyse ergibt dass die Maßnahmen die ich daraus ableite gerechtfertigt sind.