Wieviel Gramm Alkohol ist in einer Flasche "Klarer"?

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  • Moin, Gemeinde,

    ich hätte gerne mal ein Problem:
    Wieviel Gramm Alkohol ist in einer Flasche "Klarer"?

    Die Referenzflasche enthält 0,7 l mit einem Klaren, der mit 30 Vol-% Alkohol angegeben ist.
    Dies bedeutet, dass 210 (plus/minus) ml Alkohol (=Ethanol) enthalten sind.
    Bei einer Dichte von 0,789 g/ml sind dies 165,69 g Alkohol (Ethanol).

    Wenn 210 ml Alkohol enthalten sind, bleiben 490 ml Wasser; dieses entspricht bei einer Dichte von 1 g/ml (bei einer Temp. von 3,98 °C) 490 g.
    Die Gesamtflüssigkeit beträgt also rechnerisch 655,69 g.

    Ich habe die Flasche gewogen: gefüllt: 988 g, leer 315 g - demnach muss die enthaltene Flüssigkeit 673 g wiegen.

    Wohin sind die ca. 17 g verschwunden?
    (1-2 g bekomme ich zusammen, wenn ich eine Bezugstemperatur von ca. 20 °C statt 0 °C annehme)

    Wo mache ich bei der Rechnung einen Denk- oder Rechenfehler?

    (nur nebenbei: der Rechenweg würde mit der Massemessung übereinstimmen, wenn der Alkoholgehalt 18,28 Vol.-% wäre ... :D )
    (vergleichbare Rechnungen und Massemessungen habe ich auch mit Wodka gemacht - auch dort haben errechnete und gewogene Gramm nicht zusammengepasst)

    ... bislang habe ich Berechnungen für explosionsgefährliche Atmosphären usw. mit oben beschriebenem Rechenweg vorgenommen ... und da wäre es gar nicht gut, wenn ich einen prinzipiellen Denkfehler dabei hätte ?(
    Bis jetzt habe ich auch noch nicht Packungen mit Desinfektionsmitteln (z.B. 70 % Isopropanol) nachgewogen ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

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  • ... so manch ein Problem lässt mich einfach nicht los ...

    Wo mache ich bei der Rechnung einen Denk- oder Rechenfehler?

    ich habe eine Idee - nur habe ich derzeit keine zuverlässige Möglichkeit, das zu überprüfen ... :S

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
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  • Hallo!

    Ich komme zum selben Ergebnis.
    Im Mom würde ich zunächst auf einen Messfehler bei der Volumenbestimmung ausgehen.

    Messfehler= Ungenauigkeit der Gewicht-Waage, Ablesefehler, Temperaturfehler, Wägegewicht bei wechselndem Luftdruck, Volumenveränderung während des Wägevorgangs (Verdunstung), Ungenauigkeit bei der (Gesamt-) Volumenbestimmung.

    17 g die fehlen, wären weniger als 3 % Volumen, welches fehlt.


    Vermutlich sind wir bei dieser Größe im gesetzlichen Rahmen.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Vielleicht mache ich es mir zu einfach... Aber frag doch direkt bei den Herstellern... denn ich weiß nicht wie es sich verhält mit der Messgenauigkeit etc... es gibt ja auch getränke die noch nach gären wenn ich mich recht entsinne...

    Schöne Grüße Tobi

    Heute hier morgen dort. |?

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  • Grüß Dich, Uwe - und recht vielen Dank!

    der Effekt, der beim Mischen zu berücksichtigen ist, nennt sich Volumenkontraktion bzw. -expansion.
    Ich habe mal eine aus dem Internet gezogene Liste angehangen - allerdings noch nicht nachgerechnet - bin auf dein Ergebnis gespannt.

    Ich hatte das Volumen im Verdacht - bei meiner angegebenen Rechnung wäre alles richtig, wenn das tatsächliche Volumen in der Flasche 720 ml wäre; und 0,7 ltr sind keine "700 ml". :D
    Inzwischen habe ich den Inhalt der Schnapsflasche in zwei geeichte Gläser (0,3 ltr, 0,4 ltr) gekippt - und die Flüssigkeit stand exakt an den Eichmarken ...
    Ratlosigkeit bis zum Lesen Deines Beitrags.
    Der ist für mich als Chemieingenieur beschämend ;( und ich kann mich höchstens herausreden, dass das Fach Physikalische Chemie schon 25 Jahre zurückliegt ... :whistling:

    Wenn ich nun die Werte aus der Tabelle nehmen und in erster Näherung linear interpoliere, ergibt sich für ein Wasser-Ethanol-Gemisch bei 30 Vol.-% Ethanol eine Dichte von 0,96387 g/ml; multipliziert mit den mittlerweile gemessenen und akzeptierten 700 ml ergeben sich somit 674,7 g Flüssigkeit - und die 1,7 g, die jetzt noch abweichen, gehen auf das Konto von Messungenauigkeiten der Waage, der Flüssigkeitsverluste beim Umfüllen usw.

    Danke - Problem gelöst! :thumbup:
    Prost (aber mit einem guten Wodka ...) :pr:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
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    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo Kiter!

    Ja, so lernt man noch dazu. Im Grunde kenne ich dies aus der Mischung von flüssigen Metallen.
    Die Übertragung von Legierungen auf Gemenge, die bei Raumtemperatur flüssig sind, hat nicht geklappt.

    Hatte nach den Messtoleranzen geschaut.
    Bei Schokolade darf z.B. die 100 g - Tafel eine Masse von 95,5 g aufweisen.
    Hier ging es ja um Abweichungen, die deutlich kleiner waren (sind).

    Eine schöne Woche für Dich und die Mitdenker
    Flügelschraube

  • Zum Glück gibt es die Volumenkontraktion bei der Mischung von Alkohol und Wasser, sonst könnten die Hersteller ja keine so großen Zahlen für den Alkoholgehalt auf die Flaschenetiketten schreiben. ;)

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Endlich Mal ein Thema, dass Bezug zum betrieblichen Alltag hat :D

    Mein erster Gedanke war, dass man nach dem Leeren der Flasche möglicherweise gewisse "Ablesefehler" an der Waage macht. Allerdings bin ich bei "Leeren" nicht von Umfüllen sondern von Verzehr ausgegangen.

    Aber die wissenschaftliche Lösung hat auch ihren Reiz :thumbup:

    Politik und Wahrheit verhalten sich zueinander wie Ebbe und Flut.

    Wo das eine hinkommt, tritt das andere zurück!

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