Ladungssicherung - Alles nur Hysterie

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  • Moin,

    Ausgangssituation: Wir haben mehrere PKWs, mit denen bei uns alles mögliche transportiert wird (Kartons mit Kopierpapier, Rednerpulte, Leinwände, Beamer, Bistrotische, große Sonnenschirme, PCs und Monitore und weiß der Geier was sonst noch alles. Geladen wird natürlich wie immer, d.h. die Autos werden bepackt, bis nichts mehr reinpasst und die Heckklappe gerade noch so zugeht. Den Kollegen habe ich ein bischen was über Ladungssicherung erzählt und werde ihnen demnächst auch noch ein kleines Filmchen vorspielen Film und einige Infos aus dem Lasiportal mal vor Augen führen Klick. Die Halbwertszeit meiner Infos war mit Durchschreiten der Tür bereits erreicht. Die Jungs laden wie immer: Kartons unten, Bistrotische oben drauf usw.

    Jetzt will ich den Kollegen Ladungssicherungsnetze verpassen. Entsprechende Kommentare wie "unnötig" "Viel zu umständlich" sind natürlich bereits gefallen. Hat jemand von Euch so etwas im Einsatz und einen guten Hinweis, wie man die Kollegen von der Notwendigkeit überzeugen kann. Ich möchte natürlich nicht auf den den Aha-Effekt bauen, indem ich mit den Kollegen mitfahre und sage "So, jetzt mal bitte voll auf die Bremse!", auch wenn es wahrscheinlich den größten Lerneffekt hätte. :thumbup: Wie sind Eure Erfahrungen? Nutzen die Leute so etwas, wenn sie es zur Verfügung gestellt bekommen?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Nutzen die Leute so etwas, wenn sie es zur Verfügung gestellt bekommen?

    ja, aber in einem Unternehmen hörte ich einen neuen Aspekt, der mich erst einmal sprachlos gemacht hat; der Außendienstler sagte sinngemäß:
    "Ich nutze den Dienstwagen auch privat, bei mir kommt die 1%-Regel zum Tragen.
    Wenn der Wagen mit Rückhaltesystemen (Netz, Befestigungsschienen [z.B. beim Opel Zafira], u.a.) ausgestattet wird, erhöht sich der Wert des Wagens - und das muss ich mitbezahlen."
    Ich habe ihn nur gefragt, ob ihm die Sicherheit nichts wert ist und habe ihm ein ein Filmchen vom ADAC gezeigt
    http://www.youtube.com/watch?v=35ZZ_dBStGw
    und eine Präsentation

    Die Stichproben, die ich in beladenen Wagen vornehme, treiben mich allerdings nicht zur Begeisterung. ;(

    Dateien

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Wie darf ich den letzten Satz verstehen? Die Leute benutzen zwar die Netze, aber trotzdem sinkt die Gefährdung nicht?

    Einige wollen die Netze nicht - aus Kostengründen,
    andere nutzen sie nicht: "das dauert zu lang, zu umständlich" usw.
    Ich werde noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen ... und irgendwann wird es halt mal eine Abmahnung geben ... ;(

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Ich möchte natürlich nicht auf den den Aha-Effekt bauen, indem ich mit den Kollegen mitfahre und sage "So, jetzt mal bitte voll auf die Bremse!", auch wenn es wahrscheinlich den größten Lerneffekt hätte.

    Warum nicht? Ein kleiner, in einem eurer Fahrzeuge gedrehter Film, was bei einer Bremsung passiert .... :whistling:

    Reden wir doch mal Tacheles.
    Es ist ja nicht nur Sache des Fahrers, sonder auch Sache desjenigen, der die Fahrt angeordnet hat oder so duldet - auch da geht es schnell in die Haftung - und in die Punktekartei.

    Ladungssicherung fängt mit einem geeigneten Fahrzeug an. Wenn z.B. ein Kombi nur 2 Zurrpunkte hat - und wie öfter dafür noch nicht einmal eine Belastbarkeit angegeben ist - ist dieses Fahrzeug zum (gewerblichen) Transport von einer derartigen Menge Material und für die Durchführung von Sicherungsmaßnahmen nicht geeignet.

    Was ihr braucht, sind Ladungssicherungskonzepte: Was wird wie in welcher Menge transportiert (z.B. Promotionstand), wie wird dieses Material am Besten gesichert (Netze sind da natürlich ideal).
    Die Lösungsbeispiele bildlich und schriftlich als Dienstanweisung festgehalten.

    Netze sind - sofern die entsprechenden Zurrpunkte (mindestens 4) vorhanden sind, genial. (Ich sichere auch privat nicht mehr anders.)
    Vorne an den beiden Zurrpunkten festmachen, nach Vorgabe einladen, Netz drüber, hinten an den beiden Zurrpunkten einhaken und festzurren. Ggf. vorne noch mal nachspannen. Fertig.
    Schnell und einfach.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Hallo!

    Auch wenn ich erst im August zum Lehrgang Ladungssicherung gehe:

    Der Arbeitgeber gibt vor, wie bestimmte Tätigkeiten ausgeführt werden!
    Wenn angeordnet wird, dass Netze zur Ladungssicherung verwendet werden, so muss dies so geschehen!
    (Ich wollte mal sehen, wenn die Maurer statt gelber Klinker, rote einmauern, was dann passiert.)
    Arbeitssicherheit kommt immer von oben.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Moin zusammen,

    Vielleicht hilft da ja auch ein Fahrsicherheitstraining? So manche BG (ob auch UK weiß ich nicht) gibt da einen Zuschuss. Zugegeben: Die Zielrichtung des Trainings ist etwas anders (alles an beweglichen Teilen sollte vorher aus dem Wagen entfernt werden), aber dennoch waren alle unsere Teilnehmer davon dehr beeindruckt. Und wenn man mit dem Veranstalter spricht, kann der ja vielleicht auch den Schwerpunkt in Richtung Ladungssicherung etwas verschieben.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • ...so problematisch ist die Sache in diesem Fall nicht. Die Ueberzeugung und das Verstaendnis der MA steht natuerlich an erster Stelle. Allerdings greift hier ohne irgendwelche Diskussion das Weisungsrecht des Arbeitgebers im Hinblick auf die Sicherheit bei der Ausuebung dienstlicher Taetigkeiten. Wenn das dann einem MA aufgrund der 1% Regelung zu teuer wird, ich lach mich tot bei diesem Argument, dann muss er ja einen Dienstwagen nicht privat fahren, oder?!?!

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Bei der UK Hessen (UK des TE) nennt sich das Gefahrtraining und wird in der Regel zu 50% bezuschusst.

    Es ist natürlich richtig, das der Arbeitgeber Direktionsrecht hat, aber aus der Praxis heraus funktioniert es nur, wenn die Leute auch gezeigt bekommen, WIE sie optimal laden sollen und WIE eine vernünftige Ladungssicherung funktioniert. Natürlich muss auch kontrolliert und ggf. "nachgeschult" werden. Man sollte auch überlegen, ob in dem oben genannten Fall ggf. geeignete Ladungsträger (Kisten etc) Sinn machen.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Moin,

    GeFahrtraining steht bereits auf der Agenda. :thumbup: Da sehen die Kollegen auch keinen rechten Sinn drin "Ich kann Auto fahren" "Ich brauche keinen Aufpasser" und lauter solche tollen Sprüche. Mal schauen. Nächste Woche gibt es Videovorführung, praktische Vorführung für sicheres Laden und die Vorstellung der Materialien und Maßnahmen, die helfen können. Da ich bei solchen Dingen die Mitarbeiter immer einbinde, hoffe ich, dann berichten zu können, dass die Kollegen eine gute Idee hatten :rolleyes: , die ich gerne aufgegriffen habe und wir nun Ladungssicherung betreiben wie es sich gehört. :thumbup:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Hallo Guudsje,

    als erstes würde ich mit den BG flierten und mir einen LadungssicherungSimulator holen, wie hier beschrieben.
    als zweites würde ich, auf die Geschäftsleitung zugehen. Diese versuchen davon zu überzeugen, dass bei Mangelhafter Ladungssicherung die Verkehrsicherheit gefährdet ist. Die Vertreter müssen genötigt werden ein Grundsystem für die Ladungssicherung bei der Fahrzeugbestellung einbauen zulassen.
    Drittens schafft die Geschäftsleitung für die bei Euch verwendeten Fahrzeuge die Zusatzsysteme an. Die Vertreter werden per Order und erstellten Ladungssicherungsbetriebsanweisungen genötigt ihr Material nach Vorgabe zu verstauen.
    Viertens bei nicht einhalten der Regeln Summe XX für das nächste Sommerfest oder Behinderteneinrichtung zu bezahlen, Abzug direkt von der Lohnabrechnung. Bei mehrmaligen Missachten der Regeln, Vorschlag der gütlichen Trennung. (Dies sollte mit dem Betriebsrat in eine Betriebsvereinbarung gegossen werden)
    Fünftens Schulungen im Beisein der Geschäftsführung durchführen auf den Übungsplätzen bekannter Automobilclubs mit dem Schwerpunkt Ladungssicherung und Fahrzeugsicherheit.

    In den Ladungssicherungsbetriebsanweisung muss klar dargestellt werden

    • welches Bauteil in welche Box gelagert werden muss
    • längere Bauteile gesichert werden müssen am besten mit Bildern
    • für alle Sicherungsmaßnahmen mit einer Berechnung Nachweisen das die Form des Niederhaltens bzw. Niederzurren auch "Sicher ist" und nicht nur "trügerisch Sicher ist"
    • BA für verschiedene Fahrzeugtypen vorliegen
    • damit Nachweislich auch die max. Beladungsgrenze eingehalten wird.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)