Mitarbeiter essen vergiftete Brötchen

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  • Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Wie wollen wir Gutgläubigkeit in eine Gefährdungsbeurteilung einfliesen lassen ?( Ein Karton der einfach so mit Brötchen vor der Tür steht mit einem lumpigen Zettel versehen und keiner wird Mißtrauisch :thumbdown:

    Wünsche einen sicheren Tag
    Lars

    Arbeitsschutz kostet Geld Kranke ein Vermögen


    Sicherheitsfachkräfte … das sind die Mitarbeiter, welche ihren Arbeitsplatz immer am schnellsten aufgeräumt haben:
    :18: Sie brauchen nur den Mund zuzumachen :18:
    Zitat von meiner Mentorin

  • Beim Essen setzt anscheinend der logische Menschenverstand aus!!!! :309:

    Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt!
    (François Truffaut)

  • Na ja. Macht die MA mal net zum Buhmann.
    Vllt ist es öfter der Fall, dass ein Bäcker aus der Nachbarschaft mal etwas in frühen Morgenstunden vor die Tür stellt. Ich kenne selber so ein Fall. Da wird der Korb aber nicht vor die Tür, sondern in einen Flur gestellt...
    Hier geht es klar um einen Anschlag auf Leib und Leben. Jetzt mal unabhängig von der Gutgläubigkeit der/ des MA, steckt hier schon eine bewusste kriminelle Energie dahinter, die die Gesundheit und das Leben anderer gefährden möchte.
    Ok. Jeder MA sollte schon stutzig werden, wenn weißes Pulver ausm Umschlag rieselt. Is ja logisch, dass Kaffeeweißer net in so geringen Mengen verschickt wird, oder? Aber den Fall könnt Ihr in einem normalen Unternehmen auch nicht berücksichtigen.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Jeder MA sollte schon stutzig werden, wenn weißes Pulver ausm Umschlag rieselt.

    hmm ... woher weisst du, das es weißes Pulver war? :D
    Es waren, laut einem Zeitungsbericht, rote Körnchen, also ein streufähiges Rodentizid.
    Dieser Vorfall zeigt aber, das derartige Ereignisse nicht Utopie sind und ggf. in der betrieblichen Notfallplanung Berücksichtigung finden sollten (z.B. keine Annahme von Lebensmitteln unbekannter Herkunft).

    Ein paar Hintergrundinfos zu Rodentiziden?

    Bei den heutigen Mittel, übllicherweise Cumarinderivate wie Bromadiolon, Difenacoum, Brodifacoum, Flocoumafen, Difethialon oder Chlorphacinon (Gerinnungshemmer) sehe ich persönlich aufgrund meiner Erfahrung mit diesen Mitteln keine unmittelbare Gefahr für die Mitarbeiter, zumal fast alle im Handel erhältlichen Mittel zusätzlich mit Bitrex (einem ziemlich heftigen Bitterstoff) versetzt sind. Geschmacklich liegen Rodentizide zwischen 'undefiniert bitter' und ' bitterer Kaugummi'.
    Die Wirkstoff-Konzentration der Mittel ist auf Ratten und Mäuse abgestimmt, nicht auf dem Menschen. Die Mittel enthalten im Schnitt 0,005 Gew-% Wirkstoff, der LD 50 liegt bei 0,2 - 0,5 mg/kg KG. Ratten müssen also im Schnitt mindestens 20-30 g Giftköder fressen, damit das Zeug wirkt. Probleme kann es durch Sekundärvergiftungen bei Haustieren geben, wenn diese verendete Ratten oder Mäuse fressen - oder bei ganz gierigen Hunden diese die Pappschachtel samt Köder zu sich nehmen. Für den Menschen stellen diese Mittel keine unmittelbare Gefahr dar. Die 'lethale Menge' liegt beim Mensch bei etwa 2,5 - 3 kg anwendungsfertiges Produkt. Übliches Gegenmittel ist Vitamin K1, ebenso muss klinisch auf die Gerinnung geachtet werden.
    Kritisch kann es bei dem seit Jahren verbotenen Zinkphosphid ('Giftweizen') werden. Hier bildet sich in Verbindung mit Feuchtigkeit (Magensäure) Phosphorwasserstoff - aber bei einem Brötchen hätte die Nase da recht schnell vorgewarnt.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Ok.
    Ich war jetzt aber bei den Briefchen, von vor ein paar Jahren. Net der aktuellen Post. Kann bei uns ja z. Zt. eh nicht passieren. Die Zusteller streiken bei uns :D
    Aber Boston finde ich heftig. Grade weil ich so einige Marathons gemacht habe... na ja. Anderes Thema....
    Sind wir denn inzwischen so weit, dass wir die Kategorie "Unfälle und Beinaheunfälle" um den Bereich "Anschläge und vereitelte Anschläge" erweitern müssen???? 8|

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,


    Sind wir denn inzwischen so weit, dass wir die Kategorie "Unfälle und Beinaheunfälle" um den Bereich "Anschläge und vereitelte Anschläge" erweitern müssen???? 8|

    Es passt vielleicht nicht in diese Kategorie und vielleicht auch nicht in das Forum hier,
    es ist aber durchaus ein Thema. Nicht umsonst gibt es entsprechende Fachliteratur
    und Schulungen von Seiten vom BBK. Ferner geben mittlerweile viele Verfassungsschutzämter,
    auch entsprechende Warnmails an Unternehmen zur aktuellen Sicherheitslage heraus.
    Wenngleich man hier eher von einer Bedrohung/ Gefahr für wichtige (kritische infrastruktur)
    Unternehmen (z.B. Energieunternehmen) ausgeht. Für einen Brandschutzbeauftragten mit
    entsprechendem Aufgabengebiet, kann das durchaus ein Thema sein.

    Was man vielleicht auf dem Radar haben sollte (auch in kleinen Betrieben), ist die Gefahr von
    Mitarbeiter-Brandstiftungen, da es oft zu solchen kommt. Dieses Thema wäre jetzt aber
    hier zu spezifisch.... ;)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin, Jens,

    Sind wir denn inzwischen so weit, dass wir die Kategorie "Unfälle und Beinaheunfälle" um den Bereich "Anschläge und vereitelte Anschläge" erweitern müssen???? 8|

    ... kommt darauf an, was Du hier alles aufführen möchtest ...
    Der Mord von Neuss zeigte die Gefahren für Mitarbeiter eines Jobcenters ... ja, und das war ein Anschlag ...
    Der Mordversuch an den Polizisten in Bonn am 5. Mai 2012 in Bonn ... auch ein Anschlag ...
    Unbekannte zünden am 31. Dez. 2012 selbstgebastelte Rohrbombe vor der Heiliggeistkirche in Emmerich.
    ...
    ja, Anschläge gehören hier mit rein, da sie auch in Alarmplänen, Evakuierungsplänen usw. berücksichtigt werden müssen.
    Bei einem Unternehmen, bei dem ich in die Notfallplanung mit eingebunden war, ging es auch um Reaktionen und Maßnahmen, wenn bspw. eine Bombendrohung einging ... ;(

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Ok. Ich stimme Euch zu.
    @Admins: Bitte ne extra Kategorie aufmachen für "Anschläge und vereitelte Anschläge". Hat für mich und vllt für den ein oder anderen viele Vorteile. Bin ich aufgrund meiner Betreuung dazu auserkoren, entsprechende Betriebe zu betreuen, wäre es eine wertvolle Hilfe.
    @all:
    Jetzt aber noch etwas von meiner Seite aus. Wir reden hier nicht über einen Unfall, sondern über einen ganz bewusst ausgeführten Anschlag. Ein Anschlag wird geplant, um möglichst viel Schaden zu verursachen. Meistens sind bei einem erfolgreichen oder hohen Schaden verursachenden Anschlag Personen beteiligt, die Insiderinfos haben. Jetzt beginnt das Problem... Wer von Euren Mitarbeitern ist denn entweder so psychisch labil, ist einer Frau verfallen, die ihn ausfragt oder gewillt (nach seiner Kündigung) so etwas durchzuziehen? Wir reden hier net vom Atomkraftwerk, sondern von normalen Betrieben!!!
    Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe mehrere Anschläge auch persönlich erlebt und durfte nachher die "Stücke" aus den Fahrzeugen holen...
    Hierfür werden Notfall- und Krisenstäbe eingerichtet. Das sollte der Fa. klar gemacht werden... aber es kann doch wohl nicht meine Aufgabe sein (spezielle Fälle, die a.r.ni ja angesprochen hat... Gefährdungsfaktor "Mensch" mal ausgeschlossen) mir über Terrorabwehr Gedanken zu machen!!!
    Das ist Aufgabe der GF der Fa. mit entsprechenden Behörden und nicht meine!!! Hier hat jede Fa. ein eigenes Gefährdungspotenzial. Ich habe ne Zeit lang in der Rüstungsindustrie gearbeitet. Da gehört der Sicherheitsing. zum Krisenstab... aber mehr auch nicht! Zieht Eure Grenzen mal klar! Sonst lauft Ihr Euch in den Themen und Euren Aufgaben kaputt!!! Ich, also ich, traue mir zu, entsprechende Beurteilungen abzugeben aber ich tu es nicht. Es ist nicht meine Aufgabe. Punkt!!!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

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  • Hallo,

    hier mal ein Auszug von einem Kollegen zum Thema Mitarbeiter-Brandstiftungen:

    http://www.wfvd.de/index.php?opti…id=19&Itemid=77

    Ab Seite 20 "Feuerteufel am Arbeitsplatz".
    Mit dem betreffenden Kollegen aus dem Artikel, der u.a. auf Brandermittlung spezialisiert ist, habe
    ich 2009 bei der BF Heidelberg, ein Seminar zur Brandursachenermittlung für Brandschutzbeauftragte
    durchgeführt. Mal sehen, ob sich Zeit und Chance bietet dieses vielleicht in 2014 mal zu wiederholen ;)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    @Globetrotter- Man greift halt auf die Personen bzw. Funktionen zurück
    die in einem Betrieb so "gängig" vorhanden sind. Ob das gut und zielführend
    ist, sei mal dahingestellt ;)

    Gerade was Mitarbeiter-Brandstiftungen betrifft, meine ich auch ganz
    normale Betriebe.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Ok. Guter Beitrag :thumbup:
    Das Thema war aber "vergiftete Brötchen"... und dieses ist ein Anschlag.
    Ähhh mom... wieviel Brandstifter gab es noch bei den Feuerwehren??? ;) Die kamen meist nachts, oder? Sachschaden verursachen... denke ich mal... aus welchen Gründen auch immer...
    Wo ist denn bitte der "Wesenstest" für Feuerwehrleute? Is doch Blödsinn, oder? Genau, wie für Mitarbeiter...
    Entsprechende Anschläge kann ich nicht einplanen, weil diese genau dort stattfinden, wo die Menschen am verwundbarsten sind. Boston ist ein gutes Beispiel. Schön im Zieleinlauf, wo sich viele Menschen aufhalten und Kameras und Presse vor Ort sind.
    Das kann ich doch wohl als Arbeitsschützer net einberechnen. Da gibts dann Unterweisungen, auf entsprechende Taschen etc zu achten, mehr net. Und jeder Veranstalter holt sich die Behörden und die Profies dazu... warum wohl...?
    Selbst der Brandschützer macht das... Großveranstaltungen... z. B. aber da sind dann iwann die Grenzen erreicht, wo ich das abgebe. Da sind wir dann wieder beim "Getriebe". Alle müssen entsprechend zusammenarbeiten.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,



    Ähhh mom... wieviel Brandstifter gab es noch bei den Feuerwehren??? ;) Die kamen meist nachts, oder?

    Das passt jetzt zwar nicht zum Thema, welche Zahlen willst Du? die offiziellen oder die inoffiziellen?
    kann mit beiden Zahlen dienen...


    Entsprechende Anschläge kann ich nicht einplanen, weil diese genau dort stattfinden, wo die Menschen am verwundbarsten sind. Boston ist ein gutes Beispiel.

    Ich kann nicht einplanen das sie passieren, ich muss sie aber berücksichtigen,
    z.B. bei Veranstaltungen. Und wie ich diese Gefahr berücksichtigen kann, dafür gibt es entsprechende
    Richtlinien und Rechenmethoden die angewendet werden. Seit Veröffentlichung im Nov. 2010 ist
    das in D. u.a. z.B. die Richtlinie 03/03 "Einsatzplanung Großveranstaltungen".
    Und ja Boston ist ein gutes Beispiel, nämlich wie Einsatzplanung funktionieren kann.
    In Deutschland wäre ein vergleichbarer Anschlag auch nicht anders abgelaufen, nehm
    nur mal die Rahmendaten vom Boston-Marathon (Besucher etc.) und hau die durch den
    "Maurer-Algorithmus".......was dafür ein Kräftansatz nur Sanitäts- bzw. Rettungsdienst
    rauskommt.

    Damit wir uns nicht Missverstehen, dass ganze erfordert ein hohes Spezialwissen und
    gesondere Ausbildung. Daher Zustimmung zu den letzteren Ausführungen. Die Gefahr
    "Bombendrohung" oder "Mitarbeiter-Brandstiftung" halte ich aber für ein Brot und
    Butter Thema, wo jeder BSB über entsprechende Abläufe/Handlungsweisen informiert
    sein sollte.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Damit wir uns nicht Missverstehen, dass ganze erfordert ein hohes Spezialwissen und
    gesondere Ausbildung. Daher Zustimmung zu den letzteren Ausführungen. Die Gefahr
    "Bombendrohung" oder "Mitarbeiter-Brandstiftung" halte ich aber für ein Brot und
    Butter Thema, wo jeder BSB über entsprechende Abläufe/Handlungsweisen informiert
    sein sollte.


    Da stimme ich Dir zu. Aber bitte nur "informieren", damit er es in Betracht zieht und entsprechende Leute informiert... mehr net.
    Ok. Du willst es berücksichtigen. Ich stimme Dir ja zu aber Du kannst es einfach net.
    Beispiel. Kleine Ladung Schwarzpulver im Festzelt des Oktoberfestes... vllt 100gr... alle laufen raus und vor den Eingängen stehen Ladungen von 5kg und mehr...
    Du kannst solche Schritte nicht in Deinen Bereich einplanen!!! Das sind völlig andere Gedanken und dafür brauchst Du Spezialisten... Da fühl ich mich zumindest vollkommen überfordert. Ich habe schon einmal ein entsprechendes Konzept aufgestellt aber das war im kontrollierten Bereich, nicht im vertrauten oder öffentlichen... Hier rauschen Dir die Variablen wie ein Wasserfall bergab, bis diese außer Sichtweite sind...
    Ich machs net wieder...

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Hallo,

    Zustimmung, ich kann nicht konkret einplanen was passiert.
    Ich kann aber die Kräfte breitgefächert so planen das ich die Lage auch beherrschen kann.
    Mein Ziel der Planung ist ja nicht die Verhinderung der Lage sondern die Beherrschung.
    Die Verhinderung der Lage ist Aufgabe der POL/ privater Sicherheitsdienste und somit ein anderer Ansatz.

    Eine solche Planung fängt je nach Größe der Veranstaltung, von der Einteilung in Wachbezirke,
    Bereitstellungsräume, Ausstattung, Berechnung vom Grundschutz der Veranstaltung usw. an. Das ganze
    kann man je Veranstaltung bis hin zu den Bewegungsgeschwindigkeiten der Einheiten durchplanen.

    Es ist somit schon einiges mögliches, was aber sicherlich die Qualifikation
    eines normalen Brand- oder Arbeitsschützer, ohne weitere Qualifikationen etc. übersteigt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moment. Eine derartige Lage ist nicht zu beherrschen. Und wenn ich als normaler Leiter alle Aspekte einbeziehe, sind die Kräfte überfordert. Grade die POL ist entsprechend geschult... aber ... die sind nicht immer präsent und schon mal garnet in der Zahl, wie ich diese brauche, grade Hunde sollten in den entsprechenden Bereichen zur Verfügung stehen und das ist mal ein richtiger Aufwand! Die Polizisten gehen auch nicht grade mal dort einfach so rein...
    Wie bereits angesprochen. Ich habe mehrfach Anschläge live erlebt und kann klar sagen, dass eine Koordination wichtig ist aber beherrschbar ist diese Situation erstmal nicht, grade bei so vielen Menschen. Eine Koordination findet nur unter den eigenen Kräften statt aber eben nicht bei Unbeteiligten aber Betroffenen (Schock meistens oder Angst etc)!
    Diese Situation ist nicht beherrschbar... Ich rede aus Erfahrung.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Hallo,

    das sehe ich ein bisschen anders. Wäre eine Beherrschung einer solchen Lage nicht
    möglich, könnte man sich Einsatzplanungen bei Veranstaltung gänzlich sparen, dass
    ist aber gerade nicht der Fall. Natürlich hast Du aber mit deinen Ausführungen Recht,
    bezüglich Schock usw.. Das ist aber auch kein wirkliches Problem, wenn ich das Personal
    habe um sie "abzuführen" oder sie zu betreuen und da sind wir dann wieder bei der
    Einsatzplanung.

    Deine Anschlagserfahrungen, sind wohl militärischer Natur oder?
    Wenn ja, lässt sich das nur sehr bedingt mit einer solchen Einsatzplanung (z.B.
    im Sinne der 03/03) und deren Ansätzen vergleichen.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Wow, von Brötchen über den Boston Marathon zu Anschlägen auf dem Oktoberfest :whistling: In Südhessen haben wir dafür einen eigenen Fachterminus "Vom Kuchebacke uff Arschbacke" :122:

    Sorry fürs Off-Topic.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Ok. Lassen wir das.
    Ja. Militärischer Natur. Aber wir waren das Ziel, nicht Publikum... und da komm ich wieder auf Dich. Wir waren auch öffentlich auf einem Markt uwegs. Da haste genau, wie hier, ohne Ende Zivilisten. Die verhalten sich auch wie "Quietscheentchen", nöch? "Ohne ne Bewegung einfach mittreiben?" Vergiss es!!!
    Nein. Du hast nicht das Personal... vergiss es... zumindest nicht für jeden. Auch allein schon, weil es keine Vorwarnzeit gibt... dann bist Du mit Deiner Plannung von 100 auf 0 ... in jetzt! Direkt in der Katastrophe "eingerastet"... viel Spaß dabei, wenn Du meinst es beherrschen zu können. Meine Fähigkeiten überschreitet es bei weitem... und ich habe so etwas live erlebt!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • "Vom Kuchebacke uff Arschbacke" :thumbup:
    Obwohl ... Brötchen und Kuchebacke passt ja fast wieder zusammen.

    Ich denke, wir sind uns in einem einig:
    Vor Aktionen von "spinnerten" Einzeltätern oder kleinen "spinnerten" Gruppen kann man sich nicht wirklich schützen. Man kann nur versuchen(!), ungewöhnliche Aktivitäten oder ähnliches festzustellen und durch gezielte Planung und gewisse präventive Maßnahmen die Auswirkungen gering zu halten. Egal ob im militärischen oder zivilen Bereich.
    Ein Anschlag gleich welcher Art durch Einzeltäter oder kleine Gruppen kann in der Regel nicht verhindert werden - das haben entsprechende Ereignisse in der Vergangenheit mehr als deutlich gezeigt.
    Die Folgen eines derartigen Anschlags lassen sich in Grenzen beherrchen - solange keine zweite USBV auf die Retter wartet, was in gewissen Konfiktgebieten mittlerweile obligatorisch ist.


    Das mit den Brötchen war auch ein Anschlag, natürlich.
    Vielleicht hätte er sich verhindern lassen (z.B. Verbot der Annahme von Geschenke durch Unbekannte) - aber nur, wenn man im Vorfeld aufgrund von Ereignissen damit gerechnet hätte.
    Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Ermittlungen in diesem Fall ergeben.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)