Erfahrung zu Flexiblen Rettungsleitern

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  • hallo zusammen,

    was haltet Ihr von faltbaren Rettungsleitern als 2.ter Flucht-, bzw. Rettungsweg? Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht? Hat jemand sonstige kenntnisse, einschränkunegn oder empfehlungen dazu? Muss man das in bestimmten Abständen mit den MA üben? Steht irgendwo was verwertbares dazu? ?(
    Sollte dazu etwas sagen, habe aber keine Erfahrung dazu. Freue mich auf eure Kommentare! :D

    Mit oberschwäbischen Sicherhietsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

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  • Hi,

    wir hatte das Thema natürlich bei der BSB-Ausbildung bei der BG ETEM auf der Ageda.

    Meie Meinung: das kann funktioieren, wenn die Feuerwehr schnell vor Ort ist und nur wenige Mitarbeiter gerettet werden müssen.
    Solange es eine Alternative gibt, würde ich aber davon absehen, da schon relativ viel Zeit vergehen kann, bis die Feuerwehr vor Ort ist. Dazu kommen die "psychologischen" Aspekte einer derartigen Rettung (man muss schon den Mut haben aus dem Fenster auf eine mehr oder weniger stabile Leiter zu steigen).

    Wie gesagt, unsere einhellige Meinung war, Finger weg davon wenn es irgendwie anders geht.
    Wenn es nicht anders geht macht es aber auf jeden Fall Sinn das ganze regelmässig zu üben, denn
    1. kann man Höhenangst abtrainieren (Zitat der Feuerwehr Wiesbaden) und
    2. lernen sich Feuerwehr und Mitarbeiter kennen und können vertrauen zueinander aufbauen. Das kann im Ernstfall schon enorm hilfreich sein.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Hallo!

    Flexible Gegenstände lassen sich mit wenig Kraftaufwand verformen. Das ist hier vermutlich nicht gemeint.

    Leiternrettung mit Leitern der Feuerwehr ist nur unter Umständen eine gute Lösung. Thorsten S. hat schon darauf hingewiesen, dass es überhaupt nur für wenige Personen funktionieren kann.
    Bei einer Drehleiterübung, fragte ich warum denn nicht der schnelle weg direkt über die Leiter gewählt wurde. Einleuchtende Antwort:
    eine einzige Person, die einen Schock bekommt, einen Krampf oder einfach nur große Angst, kann für lange Zeit die Leiter blockieren.
    Steckleitern können dann z.B. zusätzlich schnell überlastet sein.
    Aus Erfahrung weiß ich, dass selbst Feuerwehrleute auf einer Leiter in Panik geraten können. Das passiert zum Glück nur sehr selten.

    Grüße
    Flügelschrube

  • hallo zusammen,

    was haltet Ihr von faltbaren Rettungsleitern als 2.ter Flucht-, bzw. Rettungsweg? ...


    Solange es nur aus dem 1. OG nach unten geht könnte es funktionieren, bei höheren Gebäuden hätte ich da Bedenken und kann mir vorstellen, dass da so manch einer nicht den Schritt aus dem Fenster auf die Leiter wagt.
    In einem Nachbarort von mir wurde als 2ter Rettungsweg in einem Kindergarten eine Edelstahlrutsche eingebaut. Somit können die Kinder vom 1.OG nach draussen rutschen.
    Bei höheren Gebäuden würde ich, wenn es keine andere Möglichkeit gibt in Richtung Rettungsschlauch Ausschau halten, das scheint mir praktikabler, wobei auch dies Überwindung und somit entsprechend häufige Übung notwendig macht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Also das passt jetzt nicht so ganz zum "2. Rettungsweg".
    Ich habe vor kurzem erst den Tipp bekommen, die "Strickleitern" o. ä. im Bereich der absturzgefährdeten Bereiche einzusetzen. Bin leider noch nicht dazu gekommen, es mal zu testen. Hier soll es gut funktionieren, wenn ein in ein Auffangsystem Gefallener, der noch bei Bewusstsein ist, die Leiter abgelassen bekommt, um sich
    1. aus dem Gurt zu entlasten und somit dem Hängetrauma vorzubeugen und
    2. könnte er selbst an der Leiter nach oben klettern und sich somit selbst aus der prikären Lage befreien, ohne einen "Höhenretter" einsetzen zu müssen.
    Somit ist es da auch ein Rettungsweg, nur eben nach oben ;) und mit anderem Hintergrund ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

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  • Danke für eure Antworten, vieleicht kommt noch was.

    @tiefflieger: Die Idee mit dem Rettungsschlauch ist auch ncht ohne. :thumbup: Danke.

    Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • Globetrotter

    Die Idee hört sich für ein paar Sekunden gut an.
    Lotsen sind ja oft mit einer Strickleiter an Bord gekommen. Verdammt da gehört schon Erfahrung dazu.
    Eine Strickleiter frei aufgehängt ist natürlich zu begehen, aber eigentlich nur von Artisten. Die Leiter wird dann quer begangen, ein Fuß von rechts ein Fuß von links eingesteckt. Jemand der in ein PSAgA gefallen ist, wird das kaum schaffen. Wenn man die BG-Filme ansieht, hat man das Gefühl ein 100 kg Mann bricht mittig durch.

    Strickleitern für uns übergewichtige, ist keine Alternative.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Ich will es ja auch erstmal testen. Mal sehen. Das Höhenrettungskonzept bleibt wie gehabt aber ich werde mal versuchen es selbst auszuprobieren. Du hast schon Recht mit dem Hochklettern. Das wird nur unter "Idealbedingungen" etwas. Aber vllt bekomme ich dadurch mehr Zeit wegen des Hängetraumas, damit sich der Verunfallte zumindest abstützen kann. Ich werde mal mit ein paar Kollegen sprechen und dann mal ein paar Sachen ausprobieren. Wenn ich etwas habe, stell ich es natürlich rein :)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hi...

    kurze Anmerung von mir zum Thema Rettungs-Schlauch:
    Auch wenn die Idee sich gut anören mag solltet ihr auf jeden Fall Rücksprache mit der Brandschutzbehörde halten und / oder mal in eure LBO bzw. die zutreffende Baurichtlinie schauen.
    Eine Aussage von den Kollegen bei der BSB-Ausbildung dieses Jahr war, dass die nicht als 2. Rettungsweg zulssig wären. (zumindest in Hessen)

    Wäre doof Geld und Arbeit darin zu investieren, um dann nur von der Behörde wieder zurück gepfiffen zu werden.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

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  • Hallo,

    ich persönlich halte nicht viel davon, und sehe sowas vielleicht als 3. Rettungsweg.
    Nicht nur aufgrund von Faktoren wie Höhenangst etc., sondern auch im Hinblick
    auf die unterschiedlichen Jahreszeiten. Wie sicher kann sowas bei Regen, Frost,
    Schnee etc. genutzt werden? Ich hätte da große Bedenken.

    Bezüglich dem Rettungsschlauch, so ist das richtig das dieser einer Zustimmung
    der Brandschutzdienststelle bedarf. Pauschal ist dieser als zweiter Rettungsweg
    nicht anerkannt, genauso aber auch wie bestimmte Rettungsgeräte der Feuerwehr.
    Ich kenne aber einen Kindergarten in unserer Region, da wurde als zweiter
    Rettungsweg ein Rettungsschlauch anerkannt.

    Ansonsten gibt es noch eine Vielzahl weiterer Systeme, wie z.B. auch das
    SAL Rettungssystem, siehe hier: http://www.architektur-technik.ch/Web/internetax…2573B200358945/
    2009 hatten wir dieses im Selbstversuch (http://www.xing.com/net/erbig/bran…ausern-15440142)


    Das Höhenrettungskonzept

    So ein Höhenrettungskonzept würde mich mal interessieren, gibt es ein "Muster- Konzept"
    das man sich mal anschauen kann?

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • So ein Höhenrettungskonzept würde mich mal interessieren, gibt es ein "Muster- Konzept"
    das man sich mal anschauen kann?


    Nein. Hier gibts weder ein Muster, noch grundsätzliche theoretische Ansätze. Hier ist alles anders. Ähnlich wie eine Alarmmeldung: VU ... und mehr nicht.
    Das kannst Du gerne. Ich muss da mal etwas Älteres raussuchen und entsprechend anpassen. Hier gibts natürlich auch wieder viele verschiedene Vorraussetzungen und Gegebenheiten. In welche Richtung wärest Du interessiert? Ich habe Stahlbau, Gerüstbau, Retten aus Tiefen ... uvm. Wenn es Dich interessiert, dann schick mir mal ne PM mit der Richtung und welche Rettungsart. Also ob der "normale" MA so etwas durchführen sollen, ein Unerfahrener, ein Feuerwehrmann ohne Zusatzausbildung, ein Feuerwehrmann mit Zusatzausbildung oder in Zusammenarbeit mit Höhenrettern. Da gibts viele Konzepte ... Mit technischen Hilfsmitteln (Maschinen, wie Kran, Hubsteiger, Winden, Drehleiter ...) oder eben ohne ... Dann reden wir aber nicht mehr von einer "einfachen Rettung". Da gehts dann schon in den Bereich der SZT oder SKT (Seilzugangs oder Seilklettertechniken).
    Wie gesagt. Richtung wäre schon wichtig. Ist schon a bissl mehr ;)
    Es muss immer vor Ort beurteilt und die Maßnahmen festgelegt werden, für Retter und MA. Das ist sehr wichtig. Ich verlasse mich grundsätzlich nicht auf Höhenretter der Fw. Die brauchen zu lange ... viel zu lange!!! Nichts gegen die Fw, die sind super und perfekt geschult aber die Zeit ist dabei entscheidend. Und diese Zeiten können die kaum erbringen. Die kommen an, kennen sich net aus und müssen erstmal die Lage erkennen. Und wer mal im www schaut, wo echte Höhenretter der Fw sitzen ... Ich habe hier min. 20km Anfahrt von den Jungs/ Mädels!!!! Von der Höhe und den Umwegen ganz zu schweigen. Das klappt in meinem Bereich nicht. Da wird aus einer versuchten Rettung eine Bergung, definitiv! Genau das kannst Du bei uns net gebrauchen. Hier ist die Schulung der MA und das (Rettungs-)Material vor Ort das Wichtigste. Ich kann Dir auch Beispiele schicken, wo dann ALLES versagt, weil Du nicht damit rechnest. Egal, wie perfekt alles war. Diese Situation konnte von uns nicht eingerechnet werden, leider.
    Und jetzt bin ich wieder bei der Leiter. Ich nehme gerne jeden Strohhalm und versuch ihn zu knicken, bevor ich das den Leuten als Entsprechendes verkaufe!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

    Einmal editiert, zuletzt von Globetrotter (5. Dezember 2012 um 21:13)

  • Servus,

    Ich möchte an dieser Stelle nur kurz auf die fest verbauten aufklappbaren Rettungsleitern hinweisen (unter den Begriffen findet man sie auch in Google), welche -an der Fassade angebracht- einen zweiten Fluchtweg über einige wenige Geschosse ermöglichen sollen.

    Aber an sowas zur Räumung üben lassen??? Auch aus ausländischer Erfahrung heraus: Niemals! Das Unfallrisiko bei regelmässigem Üben würde wohl das Brandrisiko übersteigen.

    Gruss, Chrimu

    Das Weltall ist groß.., besonders oben!" ( Wilhelm Busch, 1832-1908 )

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  • Darauf würde ich jedoch nicht wMeine erste Wahl wäre definitif der Rettungsschlauch - ab bestimmter Höhe.
    Schaut Euch einfach mal dieses nette YouTube an:

    https://www.youtube.com/watch?v=kxHOqWAEq1M

    Klar kann es Probleme mit der Anerkennung als 2. Fluchtweg geben, wie bereits erwähnt.
    Aber ist es für den gewissenhaften Unternehmer nicht beruhigender sicherzustellen, dass die Leute unversehrt rauskommen, egal ob eine formal orientierte Stelle die Art und Weise in irgend einem Schriftstück anerkennt?
    Der Schlauch wird schon sehr oft verwendet. Mit dem jährlichen Kundendienst am Schlauch sieht der Hersteller noch eine Notfallübung für die MA vor.
    Das Volumen beträgt bis zu 8 Personen/Minute, was ein hervorragender Wert ist, denn die Personen können in dichter Folge in den Schlauch steigen.
    Klar, das ist kein Rettungsweg, doch eine gute Möglichkeit einen Fluchtweg zu schaffen.
    Ich denke die Feuerwehr wäre bei Eintreffen sehr froh, wenn bereits alle Leute draußen wären und sie ohne vorangehenden Rettungsaufwand (der ja auch mit Eigengefährdung verbunden ist) loslegen könnten.

    Gruß
    Andreas

  • Hallo,

    siehe auch dieses Video:

    http://www.youtube.com/watch?v=SlqmZMXXTfE

    In diesem Video wird auch die Kombi Rettungsschlauch/ DLA(K) gezeigt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010