Schutzbrillen für Besucher / Mitarbeiter von Fremdfirmen

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  • Also jetzt mal ganz pragmatisch betrachtet:

    • Gefährdung ist die möglich Kontamination mit biolog. Arbeitsstoffen
    • Zur Substitution: Wenn es kein Formaldehyd ist sondern ein Glutraldehyd, ist die Gefährdung schon reduziert, die durch die Maßnahme Desinfektion entsteht.
    • Es zählt nicht nur die Erkrankungsschwere, sondern auch die Eintrittswahrscheinlichkeit. Schauen wir uns die genauer an:
    • Nehmen wir mal Incidin extra N. Eine hohe Gefährdung besteht im Umgang mit der konzentrierten Lösung. Hier sind Hanschuhe, am besten Haushaltshandschuhe, zu tragen sowie eine Schutzbrille.
    • Beim Umgang mit der gebrauchsfertig angesetzten Lösung reichen Handschuhe völlig aus, es sein den der Beschäftigte möchte damit duschen. ;) Der Behälter sollte aber schon einen Deckel haben.
    • Auf der einen Seite ist damit ein direkter Hautkontakt auschgeschlossen, auf der anderen Seite die Gefahr der Sensibilisierung auf ein absolut vertretbares Minimum reduziert.
    • Die Putzkräfte, die mit Problemen zu kämpfen haben, hatten stundenlangen täglichen Kontakt. (Eintrittswahrscheinlichkeit)

    Wenn ich überall auf so ein Restrisiko reduzieren könnte, wäre ich überglücklich.
    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Im chemischen Labor werden Schutzbrillen in der Regel unter fließendem Wasser mit vor Ort vorhandenem "Spülmittel" gereinigt, eine Desinfektion wird da nicht durchgeführt.

    Im Labor vielleicht. Im Betrieb passiert es eher, das die Schutzbrille vom Kopf direkt wieder in den netten blauen Kasten kommt (für die Spätschicht).

    Bei biologischem Material kann das anders aussehen, mir ist allerdings nicht bekannt, dass hier routinemäßig Desinfektion von PSA stattfindet.

    Überall gibt es Licht und Schatten und manchmal mehr Schatten als Licht.
    Eine unendliche Geschichte ... :D

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Wie groß, mal ganz im Ernst, ist denn das Risiko einer Infektion durch Besucherschutzbrillen in nichtinfektioesen Bereichen?!?!?! Da hol' ich mir doch eher zwanzig Kilo Faekalkeime an der Tuerklinke der Besuchertoilette (habt ihr die mal gepruegt?!?) als eine Bindehautentzuendung durch eine Besucherschutzbrille. Nutzt doch einmal objektiv die Instrumente der Gefaehrdungsbeurteilung und Risikoabschaetzung und ihr werdet wahrscheinlich selber auf den Trichter kommen.

    Eine Verwendung in (potentiell) infektioesen Bereichen, bei der Verwendung von Atemschutz etc. ist Desinfektion der PSA keine Frage, aber hier? Und selbst wenn ich mir ins Hemd mache und ein Infektionsrisiko so hoch einstufe stellt sich mir die Frage, wie eine "Spruehdsinfektion" einer Schutzbrille aussieht. Ich habe hier den Eindruck diese wird mit einem Hochdruckreiniger ueber 18,3 Std. am Tag von einer Person durchgefuehrt.

    Hui, ich komm' mir schon wieder vor wie der grosse Stinker aber ich bin halt manchmal so... ;)


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Da hol' ich mir doch eher zwanzig Kilo Faekalkeime an der Tuerklinke der Besuchertoilette (habt ihr die mal gepruegt?!?) als eine Bindehautentzuendung durch eine Besucherschutzbrille.


    :D Die Klinke ist manchmal interessanterweise sauberer als das Türblatt - weil jeder die Klinke mit dem Ellebogen betätigt und die Tür am Blatt aufdrückt oder aufzieht ... :whistling:
    Dann doch lieber die Klinke mit Handtuchblatt oder Klorollenblatt aufmachen.
    Die Menschheit wird irgendwann eh an einer Infektion zugrunde gehen, die durch Einkaufswagengriffe übertragen wird.

    Im Ernst. Ein Schildchen an der Kiste für Besucherbrillen "Für Sie frisch gereinigt und desinfiziert!" macht doch etwas her, oder?

    Hardy: Habt ihr mal Abklatschproben der Stations- bzw. Chefarztkugelschreiber genommen? *duckundweg*

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Wie groß, mal ganz im Ernst, ist denn das Risiko einer Infektion durch Besucherschutzbrillen in nichtinfektioesen Bereichen?!?!?! Da hol' ich mir doch eher zwanzig Kilo Faekalkeime an der Tuerklinke der Besuchertoilette (habt ihr die mal gepruegt?!?)
    [snip]

    Ganz so einfach ist es nicht: Bei Keimkontakt der Bindehaut kommt es wesentlich leichter zu einer Infektion, wie durch den Magen-Darm-Trakt.
    Und der gemeine E.Coli oral aufgenommen, macht meist auch nicht krank, der darf nur nicht ins Auge oder eine Wunde kommen. Die Toilette verlasse ich, also den Waschbereich, auch nur mit noch gut mit Desinfektionsmittel benetzten Händen (im Krankenhaus).

    Und es wurde ja eingangs schon der Zeitungsbericht gebracht, wo eindringlich, wenn auch im letzten Jahr, auf die Problematik aufmerksam gemacht wurde. Vielleicht arbeitest du dich ein bisschen in die Thematik biologische Arbeitsstoffe und Aufnahmeweg ein...

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Ganz so einfach ist es nicht:
    [snip]

    Einen nicht unwichtigen Punkt habe ich ganz vergessen: Da es oberhalb des Halses keine Lymphknoten gibt, sind entzündliche Prozesse im Bereich des Kopfes mit besonderer Vorsicht zu betrachten.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • ...schon klar. Meine Fragestellung ist nur: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Keimkontaktes durch eine Besucherbrille?!?!?! Anders gefragt: Wie oft wischen wir uns alle mit ungewaschenen Fingern im Laufe eines Tages am oder im Auge herum?!?!

    Also, missversteht mich nicht. Ich möchte eine solche Infektionsmöglichkeit nicht ausschliessen. Ich habe nur die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Keim ausschliesslich durch die Nutzung einer Besucherschutzbrille übertragen wird, gestellt. Diese schätze ich in diesem Falle nach wie vor als sehr gering ein.

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • ...Also, missversteht mich nicht. Ich möchte eine solche Infektionsmöglichkeit nicht ausschliessen. Ich habe nur die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Keim ausschliesslich durch die Nutzung einer Besucherschutzbrille übertragen wird, gestellt. Diese schätze ich in diesem Falle nach wie vor als sehr gering ein.


    Ich schätze die Wahrscheinlichkeit auch als gering ein, aber gleichzeitig stellt sich mir die Frage, wer möchte eine Schutzbrille aufsetzen, die zuvor ein schwitzender Typ mit fettigen Haaren und schuppender Haut getragen hat? Reinigung ist somit erforderlich, das dürfte unbestritten sein, ob auch eine Desinfektion notwendig ist möge man vor Ort entscheiden.
    Jetzt kommt dann wieder meine Beispielrechnung dazu in welcher ich vorgetragen hatte, dass jeder Zeitaufwand über 4,4 Minuten teurer kommt, als eine Neubeschaffung preiswerter Besucherbrillen. Wenn man selbige noch mit dem Firmenlogo bedrucken lässt hat man tolle Werbemittel, über die sich so mancher Heimwerker freut und die positive Außenwirkung ist ja fast unbezahlbar.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Keimkontaktes durch eine Besucherbrille?!?!?! Anders gefragt: Wie oft wischen wir uns alle mit ungewaschenen Fingern im Laufe eines Tages am oder im Auge herum?!

    Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, hängt nicht nur von dem Vorhandensein entsprechender Keime ab, sondern auch von deren Infektionspotential. Du hast Keime, da braucht es schon mehrere zehntausend Exemplare um eine Infektion zu verursachen, bei anderen Keimen (z.B. Norovirus) reicht ein knappes Dutzend einzelner Keime bereits aus.
    Auch die Erreger der Bindehautentzündung zählen zu den hochinfektiösen Keimen. Bei deren Infektionspotential hat das Auge mit seiner Selbstreinigungkraft (Ausspülen der Keime durch Tränenflüssigkeit und Lidschluss) keine echte Chance.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Man lernt nie aus... werde mich wohl auch noch einmal mit einer geeigneten Desinfektion auseinander setzen müssen. Bisher habe ich Besucherbrillen "nur" einsprühen lassen.

    @tiefflieger Kannst Du mir einen Link zu den von Dir genannten Besucherbrillen mit Druck für 1,5 € geben? Vielen Dank im voraus!

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • ...@tiefflieger Kannst Du mir einen Link zu den von Dir genannten Besucherbrillen mit Druck für 1,5 € geben? Vielen Dank im voraus!


    Besucherbrillen kann man um 1.- €/Stück bekommen, dazu dann einen Tampondruck vom Werbemittelhersteller Deiner Wahl. Wenn man nicht gerade nur 10 Brillen herstellen lässt müsste man durchaus mit 1,5€/Stück auskommen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Man lernt nie aus... werde mich wohl auch noch einmal mit einer geeigneten Desinfektion auseinander setzen müssen. Bisher habe ich Besucherbrillen "nur" einsprühen lassen.

    Ist ja mit dem passenden Mittel auch o.k. und reicht im Regelfall aus.

    Ein Aspekt wurde aber noch gar nicht angesprochen:
    Wenn ich eine Desinfektion mache, muss die natürlich fach- und sachgerecht erfolgen und dokumentiert sein.
    Denn nur so kann ich im Fall der Fälle nachweisen, das der Besucher sich seine Infektion nicht von meiner Brille geholt haben kann.

    Was ist letzten Endes also kostengünstiger, eine Desinfektion oder die Besucher-Überbrille als Werbemittel zu überlassen?
    (vgl. auch die Diskussion um die Aufbereitung von Sicherheitsschuhen)

    Mein' ja nur ... :D

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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