Messingstaub vom Rollenerder (Blitzschutzsystem) und Kohlenstaub vom Generatorschleifring

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo Leute,

    ich habe hier zwei Themen die mich aktuell beschäftigen.
    Es geht in beiden Themen um Stäube die durch Abrieb entstehen.

    1) Bei verbauten Generatoren tritt durch die Lüftungsschlitze feiner Kohlenstaub aus. Dieser entsteht durch den Generatorschleifring. Auch hier befinden Sie bei laufendem Generator keine Mitarbeiter auf der Anlage.
    Das Kohlenstaub nicht so gesund ist, ist mir schon bewußt. Allerdings kommt es ja auch auf den Arbeitsraum und die austretende Menge an. > das Zusammentreffen zwischen Mensch und Gefährdungsfaktor.

    Kann mir hier jemand weiterhelfen. Wie beaurteilt man solche potentiellen Gefährdungen.

    Danke und Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von deus (16. Januar 2013 um 15:00)

  • ANZEIGE
  • Hier mal meine Gedanken zur Sache.

    Zunächst einmal stellt sich mir die Frage, ob die entstehenden Stäube "lungenlängig" sind, also einatembar sind.
    Als einatembar bzw. lungengängig gelten Stäube mit einer Patikelgröße kleiner 5 µm.
    Als grobe Einteilung gilt: Partikel > 10µm gelangen in den Nasen-Rachenraum, Partikel zwischen 10 und 5 µm in die Bronchien, Partikel zwischen 5 und 1 µm in die kleineren Luftwege (Bronchiolen), noch kleinere Partikel bis in die Alveolen (Lungenbläschen).

    Die nächste Frage ist die Höhe der Belastung während der in diesem Raum/Anlage ausgeübten Tätigkeiten. Hier könnte bei Zweifeln ggf. eine entsprechende Belastungsmessung Aufschluss geben.
    Für einatembaren Staub (E-Fraktion) gilt ein Grenzwert von 10 mg/m³, für alveolengängigen Staub (A-Fraktion), also Staub, der bis in die Lungenbläschen kommt, ein Grenzwert von 3mg/m³; näheres vgl. TRGS 900.

    Just my two cents.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hi,

    interessant in dem Zusammenhang auch die Luftwechselzahl im Raum. Wobei man dabei schon fast bei der Maßnahme ist.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Moin deus,

    ich hab da mal 'ne Frage:

    Wenn ihr an den Stellen den Abrieb habt, dann geht doch an der Stelle immer Material verlohren. Wie lange hält denn dann eine Kohlebürste oder ein Messingrädchen? Könnte es evt. sein, das das Material zu weich für die entsprechende Funktion ist?

    Vom gesundheitlichem Standpunkt aus kann ich die genannte Staubgröße nur unterstreichen. Ist der Staubabrieb so klein, dass er eingeatmet werden kann? Reicht evtl. beim Fegen eine Feinstaubmaske?

    Meine BG (VBG) hat einen messtechnischen Dienst. Diesen haben wir schon einmal zwecks Ermittlung der Staubbelastung im Unternehmen gehabt. Frag doch einmal deinen TAB.

    Viel Erfolg.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Kollegen,

    danke für die vielen sehr hilfreichen Antworten. Stäube sind nicht so meine Kernkompetenz.
    Zum Thema Luftwechselzahl kann ich nur sagen, dass die Anlage sehr gut belüftet ist.
    Bei beiden Systemen ist es normal, dass Material verloren geht. Darum werden die beiden Systeme auch regelmäßig gewartet und verschlissene Komponenten gewechselt.
    Das Problem beim Blitzschutzsystem ist die Übertragung von Ableitströmen bei drehenden Teilen. Da hat sich Kuper als die einzig funktionierende Alternative herausgestellt.
    Und beim Generator sind immer Kohlebürsten verbaut. Das liegt an der Konstruktion des bei uns verwendeten Generators.

    Ich denke das beste wird tatsächlich sein einen Messtechniker zu beauftragen....
    Muss mal mit der BG reden bzw. in den Gelben Seiten nachschauen.... :)

    Gruß aus Schleswig-Holstein

  • ANZEIGE
  • Hi deus,

    bei dem Ava habe ich erst gedacht ich leide langsam an Demenz und kann mich an meine eigenen Beiträge nicht mehr erinnern 8)

    Zu deinem Staubproblem ist ja alles relevante schon gesagt worden.

    In deinem Beitrag schreibst du:

    Zitat

    Allerdings verteilt sich der Staub um das Kupferband. Dieser wird abgefegt/gesaugt/gewischt.

    Saugen und wischen sind ja ok aber das fegen solltet ihr einstellen. Fegen führt doch zu einer ganz erheblichen Staubbelastung

    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Saugen und wischen sind ja ok aber das fegen solltet ihr einstellen. Fegen führt doch zu einer ganz erheblichen Staubbelastung

    Da stimme ich awen voll zu. Staub ist immer ein Problem. Ich habe mich mal mit Blei beschäftigen müssen und Bleistäube. Nich grade schön aber wenn Ihr mal einiges aus der TRGS 505 (Blei) als Beispiel heranzieht und ähnliche Maßnahmen einsetzt, dürfte da nix passieren. Das könnte, wenn die Umstände es ermöglichen, vielleicht die Messungen ersparen. Aber aufpassen. Ihr dürft bei Stäuben zwar gut belüftete Räume haben aber keine Zugluft. Ich weiß jetzt nicht genau, was es bei Kupfer- und Kohlestäuben an stoffspezifischen Gefahren gibt aber bei Blei war es unschön ;(
    Hat einen ganzen Praktikumsbericht gefüllt ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)