Jährliche Arbeitssicherheitsunterweisung

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  • Hallo zusammen, :hallo:

    gestatten wenn ich mich noch einmal kurz vorstelle?
    Mein Name ist securitatem, 29 Jahre, verheiratet und wohne im schönen Niederbayern in einem kleinen Häuschen, dass wir in mühevoller, schweistreibender, anstrengender usw. Arbeit renoviert haben. Ich bin angehende Fachkraft für Arbeitssicherheit und befinde mich gerade in der SLP 3 (Praktikumbericht vor 4 Wochen abgeschickt) und beim konzipieren meiner Präsi.

    Ich würde gerne von euch erfahren, wie ihr die jährliche arbeitssicherheitsunterweisung in euren Betrieben organisiert.
    Bei uns ist das bis jetzt so gelaufen, dass im laufe des Jahres immer wieder wenn Zeit war ein paar Mitarbeiter unterwiesen wurden. Wir würden aber nun gerne zusammen mit unseren Fachvorgesetzten ein neues Konzept entwickeln, um diese Unterweisung strukturierter zu gestalten. Z.B. im Plenum im Präsentationsraum o.ä.
    Wir haben ca. 280 Mitarbeiter in verschiedenen Schichten. Problem für die unterweisenden Fachvorgesetzten ist einfach die zeitliche Einteilung ( immer wieder ein paar Mitarbeiter, a ca. ne Stunde, x alle Beschäftigten... = lange sich dahinziehende Angelegenheit)

    Ich würde mich sehr freuen, einfach mal zu hören wie es in anderen Betrieben geregelt ist und mir dabei Tips zu holen. :62:

    Viele Grüße, securitatem

    Bohre den Brunnen, ehe du Durst hast.

    Einmal editiert, zuletzt von securitatem (14. Juli 2012 um 09:43)

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  • Hallo securitatem,

    ich denke, ob man kleine oder große Gruppen unterweist hängt davon ab, wie unterschiedlich die verschiedenen Arbeitsfelder sind, heißt, ob eine Zusammenlegung der Unterweisungen sinnvoll bzw. möglich ist.
    Bei uns ist es aufgrund der Vielfältigkeit so geregelt, dass gleichartige Arbeitsgruppen zusammen unterwiesen werden, aber max. 4-5 Personen. Eine größere Gruppengröße hat sich nicht bewährt, weil die Vorgesetzten ja auch sicherstellen müssen, ob die Unterweisung auch verstanden wurde.
    Um die Terminierung sicherzustellen, haben wir eine Art Personalkalender in Datenbankformat, wo die zu unterweisenden Personen mit den entspr. Terminen aufgeführt und die Vorgesetzten rechtzeitig informiert werden. Da werden sogar Urlaube bei berücksichtigt und Unterweisungen ggf. vorgezogen, um die Jahres- bzw. 12 Monatsfrist sicherzustellen.

    Große Gruppen machen wir nur bei allgemeinen Unterweisungen, die alle betreffen.

    Viele Grüße,
    Schnorchi

  • Hallo securitatem,

    Unterweisungen werden ganz unterschiedlich gehandhabt.
    Ich kenne einen Betrieb hier nebenan, wo praktisch jede Woche unterwiesen wird mal mit dem PC mal in kleinen Gruppen.
    Einen Betrieb betreue ich wo Unterweisungen nach Aktualität und Arbeitsanfall geschehen.
    Da wo ich beschäftigt bin überlegt man ob das Arbeitsschutzgesetz umgesetzt werden kann.

    Die Frage für Dich sollte aber nicht sein: "Wie machen es Andere?"

    Es gibt eine Gesetzeslage und eine Verantwortung (gegenüber AN, Mitarbeitern, Beaufsichtigten, Auszubildenden)
    Dem Arbeitgeber gegenüber solltest Du immer darauf verweisen, dass Unterweisungen vorzunehmen sind. Das ist nicht Verhandlungssache.
    Eine Unterweisung pro Jahr ist im Übrigen eine Minimalstforderung, für völlig ungefährliche bekannte Tätigkeiten.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo

    Bei uns werden die Personenbezogenen Jährlichen Arbeitssicherheitsunterweisungen immer zum Jahresende gemacht.
    Im laufe des Jahres gibt es dann immer noch Nachnterweisungen die wir machen wenn gerade ein Thema ansteht
    z.b.Unfall,Fehlverhalten ,Brandhelferschulung oder wenn ich gerade ein Thema hier im Forum gefunden habe.

    Gesundheit ist ein Zustand des umfassenden körperlichen,
    seelischen und sozialen Wohlbefindens. 8)

  • Hallo securitatem,

    wir vermischen das MUSS und SOLL mit dem Aktuellen und lockern es auf.

    Häh?
    Ein Beispiel. Wir müssen mind. 1x pro Jahr eine Unterweisung machen. Das machen wir auch. Dabei können die Themen vielfältig sein. Du kannst z.B. eine Brandschutzübung machen und dabei die Leute selber löschen lassen, kleine Einlagen zur ersten Hilfe, kleine Videos zeigen (Krach und Action kommt immer gut) oder auch aktuelle Anlässe (Unfälle) mit reinbringen.

    Dabei gibt es kein Patentrezept. Jeder Unterweiser sollte es so machen, dass er autentisch bleibt. Er muss etwas vorleben und das weitergeben. Er muss seine Leute kennen und auf die entsprechende Gruppe eingehen können. Er muss verbal austeilen UND einstecken können. Kurz, er muss den richtigen Ton treffen.
    Versuche nicht etwas zu kopieren. Bleibe du selbst.

    Alle Leute bekommst du im Produktionsablauf sowieso nicht zusammen. Vielleicht kannst du für eine Sache 3 Termine machen?

    Ich hasse dabei Leute (Unterweiser), die den Menschen nicht in die Augen sehen können, keinen Fehler eingestehen können und alles vom Zettel ablesen müssen. Die sind mir zu unsicher. Das wirkt sich auf die Zuhörer aus. Die nehmen einen dann nicht für voll. Und dann, dann hast du verloren.


    Viel Erfolg,
    der Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Hallo Kollegen,

    vielen Dank für euere vielen Anregungen. Wir organisieren auch mehrmals im Jahr diverse Schulungen rund ums Thema Arbeitssicherheit. Von der Brandschutzübung in kooperation mit der Feuerwehr, Evakuierungsübungen bis hin zum jährlichen Weiterbildungstag mit mehreren Stationen, mitunter verschiedene Themen zur Arbeitssicherheit. Und natürlich bei Neuerungen, Unfällen usw. Damit decken wir die allgemeinen Themen recht gut ab.

    Was wir jedoch momentan neu strukturieren wollen, sind die arbeitsplatzbezogenen Arbeitssicherheitsunterweisungen die unsere Fachvorgesetzten in ihren jeweiligen Abteilungen halten.
    Um zu vermeiden, dass die Unterweisungen erst knapp am Ende des Jahres abgeschlossen werden und um es den Fachvorgesetzten zu erleichtern einen Überblick zu behalten, wollen wir hierfür ein neues Konzept einführen. Die Vorgehensweise von Schnorchi finde ich übrigens sehr sinnvoll. Am Anfang des Jahres einen Zeitraum zu definieren, wann, welcher Mitarbeiter unterwiesen werden sollte. Und dies in einer Datenbank mit Berücksichtigung auf Urlaub o.ä. zu erstellen und die Termine als erinnerung z.B. per Mail zur Verfügung zu stellen.

    Wir wollen damit die Fachvorgesetzten unterstützen, und ihnen ein erleichterndes Werkzeug an die Hand geben. Zur Vorbereitung werden dafür alle Fachvorgesetzten und somit alle Unterweisenden auf Seminare "Richtig unterweisen" geschickt. Diese stoßen in der Regel auf Interesse und somit größere Akzeptanz für diese Aufgaben. (Wie gesagt, in der Regel)

    Verbesserungspotential ist ja ständig vorhanden.

    Freue mich übrigens sehr, dass es dieses Portal gibt und sich so viele daran beteiligen. :thumbup:

    Gruß, securitatem

    Bohre den Brunnen, ehe du Durst hast.

  • Hi erst mal und viele Grüße aus dem schönen Ndb zurrück! Aus welcher Ecke kommst du denn?

    @topik: wir haben es immer gegen Ende des Jahres im Belegschaftshaus als sogenannten "Sicherheitstag" durchgeführt, wo der Betriebsleiter, die SiFa und auch die Feuerwehr als auch der Werkarzt zu Worte kamen.
    Das ganze wurde mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine abgerundet.

    Gruß Martin

  • Guten Morgen Martin,

    du wohnst in Hutthurm? Dann bist du gerade mal, laut google maps, 68 km von mir entfernt. Ich wohne bei Landau an der Isar.
    Einen Sicherheitstag finde ich hervorragend. Wie gesagt, wir haben einen allgemeinen internen Weiterbildungstag, davon betrifft aber in der Regel nur eine Station die Arbeitssicherheit.
    Bekommt ihr dann für den Sicherheitstag volle 8 Stunden zur Verfügung gestellt, oder nur einen Teil?

    Wünsch dir nen erfolgreichen Tag,
    mit schönen niederbayerischen Grüße, securitatem

    Bohre den Brunnen, ehe du Durst hast.

  • Hallo securitatem.
    Es gibt ja verschiedene Methoden der Unterweisung. Es gibt sehr gute online-Lösungen, die aber nicht für alle Bereiche und auch nicht für jeden Arbeitnehmer geeignet sind. Es ist aber eine Erleichterung, wenn Du viel Schichtbetrieb hast und nicht immer die Leute da hast. Da ist die Anwesenheitsdatenbank mit Sicherheit eine gute Lösung aber wie alles bei uns: Nicht alles ist gleich in jedem Bereich und auch gleich umsetzbar.
    Ich habe mein Praktikum für die SiFa-Ausbildung in einer Fa. mit 3000 Beschäftigten gemacht und alle hatten natürlich auch verschiedene Arbeitsbereiche und Schwerpunkte. Da wurde eine Mischform verwendet. Die allgemeinen Unterweisungen im Arbeits- und Brandschutz wurden online erledigt und dann nach Ausdruck der Bestätigung unterschrieben durch den AN beim Vorgesetzten abgegeben. Dazu kamen dann auch noch spezifisch zugewiesene Unterweisungen, auch online. Ist immer so die Frage, ob das jeden erreicht. Ich bin ja auch mehr ein Mensch der Tat und halte auch selber gerne Unterweisungen. Da bin ich näher am MA. Ich denke dass Du vllt eine Mischform mal ausprobieren könntest. Das gesetzlich Vorgeschriebene online und einzelne spezielle in einer Qualifikationsmatrix festgelegt, dass nur MA, die die benötigen auch bekommen. Durch die Matrix könnte man versuchen dann auch die Leute aus dem gesamten Bereich zusammenzufassen, ählich einer Stationsausbildung. Aber dann nicht für alle. Einmal ne Stationsausbildung für die Verwaltung anbieten, einen anderen Tag für die Schlosser, einen anderen für die Schweißer etc, so mal als Beispiel. Da kann man viel machen aber es muss dem Unternehmen eben angepasst sein und eine Musterlösung wirst Du eh nicht hinbekommen. Wie z. B. bei neuen MA, macht der dann alle gleichzeitig?
    Hast ja jetzt genug Vorschläge von vielen Seiten hier bekommen. Setz Dich mit den Leuten zusammen, die das nachher durchführen und wie es für sie am besten passt. Weil eigentlich macht dieses ja der Vorgesetzte vor Ort und dann muss es in die Abläufe und Konzepte passen.
    Bei mir hier ist übrigens min. einmal im Monat eine vorgeschrieben und ich nutze die Zeit einmal in der Woche jeweils eine zusätzliche zu machen. Betriebsanweisung dabei und dann nicht länger als 15-20 Min. Dann wird es für die Leute auch nicht zu viel. Weil wenn Du ein Thema an das andere reihst, hört iwann keiner mehr hin.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

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  • Guten Morgen Globetrotter,

    Sehr interessant dein Beitrag. Über Onlineunterweisung habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke, für große Betriebe kann dies sehr hilfreich sein wenn nicht alle Mitarbeiter in irgendeiner Weise greifbar sind. Jedoch ist diese Art Unterweisung relativ unpersönlich. Ich denke, da wir nur über ca. 280 Mitarbeiter verfügen, sollte es machbar sein, persönlich zu unterweisen. Wie du schon sagst, es gibt so viele gute Möglichkeiten die Unterweisungen zu gestalten. Ich werde mich die nächsten Tage mit unseren Fachvorgesetzten zusammensetzen, meine Vorschläge präsentieren und die verschiedenen Lösungen diskutieren.

    Vielen Dank für deine Anregungen.
    Gruß, securitatem

    Bohre den Brunnen, ehe du Durst hast.

  • Meiner Meinung nach gehen die ganzen bisherigen Vorschläge am Ziel vorbei.

    Den Mitarbeitern sollen die betrieblichen Vorgaben und sicherheitsgerechtes Verhalten nahe gebracht werden. Dazu müssen Unterweisungen tätigkeitsbezogeh durchgeführt werden. Dies kann nicht die Aufgabe der SiFa sein, das ist der Job des jeweiligen betrieblichen Vorgesetzten. Die SiFa hat hier nur beratende Funktion und sollte die Vorgesetzten entsprechend unterstützen.
    Meiner Meinung nach ist es erforderlich, nach dem System "train the trainer" die Vorgesetzen entsprechend zu sensibilisieren und anzuleiten, welche Regeln wie umgesetzt werden müssen.
    Einen halben oder sogar ganzen Sicherheitstag halte ich für wenig effektiv. Sinnvoller halte ich, die jeweiligen Vorgesetzten in Form von Workshops fit zu machen in Sachen Arbeitssicherheit.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.