Unfallanalyse als Thema

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  • Guten Morgen,

    ich schreibe gerade an meiner Praktikumsarbeit in der Ausbildung, als Thema habe ich mich mit dem betrieblichen Betreuer auf das Thema Unfallanalyse geeinigt. Nun habe ich einen Unfall aufgenommen und nur die Faktoren und Elemente des Erklärungsmodells (Gefahrenquelle, gefahrbringende Bedingung usw.) einbezogen, die bei genau der Tätigkeit auftreten, bei der der Unfall passiert ist.

    Muss ich auch die anderen Tätigkeiten, bei denen gar kein Unfall passiert ist, aber vorher notwendig waren und am selben Arbeitsplatz stattgefunden haben mit einbeziehen? Doch meiner Meinung nach wäre das ja wieder eine vorrausschauende Betrachtung.

    Bei der Beurteilung der Faktoren würde ich im Falle einer vorrausschauenden Gefährdungsanalyse alle Faktoren bewerten und feststellen, ob am Ende ein Handlungsbedarf besteht (Grenzrisiko überschritten). Doch bei dem Unfall weiß ich ja schon, dass der Faktor eingetreten ist und auch die Schwere der Verletzung. Handlungsbedarf besteht doch auf jeden Fall, deshalb komme ich da gerade überhaupt nciht weiter, weil ich nciht weiß wie ich die Beurteilung da machen soll.

    Ich hoffe hier kann mir irgendjemand helfen, habe mir das ganze WE Gedanken gemacht und bin einfach nicht weitergekommen. :pinch:

    MfG Andy

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  • Muss ich auch die anderen Tätigkeiten, bei denen gar kein Unfall passiert ist, aber vorher notwendig waren und am selben Arbeitsplatz stattgefunden haben mit einbeziehen? Doch meiner Meinung nach wäre das ja wieder eine vorrausschauende Betrachtung.

    Das ist richtig. Aber was ist eine Unfallanalyse die nicht das gesamte Arbeitssystem betrachtet? Du beginnst rückschauend und solltest IMHO dann aber auch durchaus prospektiv tätig werden. Du läufst doch auch nicht an einer Gefährdung vorbei, die du erkennst, nur weil sie bei einem Unfall keine Rolle gespielt hat.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Handlungsbedarf besteht doch auf jeden Fall, deshalb komme ich da gerade überhaupt nciht weiter, weil ich nciht weiß wie ich die Beurteilung da machen soll.


    bei einer Unfallanlayse musst du doch eigentlich eine existierende Gefährdungsbeurteilung heranziehen und prüfen ob in dieser die Unfallursache erkannt oder nicht erkannt wurde. Dann hast du doch einen Leitfaden. Meine ich. ^^

  • Stichwort "Wechselwirkungen" ! Die kannst Du nich erkennen, wenn Du Faktoren ausklammerst.
    Es gibt im Wirkungsgefüge schnell mal Einflüsse, die nicht unmittelbar ins Auge springen und deshalb gern übersehen werden.
    Eine ganzheitliche Betrachtung würde ich persönlich immer vorziehen.

    Grüsse vom Thomas

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

  • Vielen Dank, für die Beiträge, werde jetzt alle Tätigkeiten und auch die Faktoren, die nicht dierekt zum Unfall geführt haben, mit einbeziehen. Da habe ich auch mehr zum Schreiben. Die Gefährungsanalyse hab ich mir zusenden lassen und werde sie auch als Basis mit benutzen, um eine Aussage darüber zu machen, was fehlt.

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  • Vielen Dank, für die Beiträge, werde jetzt alle Tätigkeiten und auch die Faktoren, die nicht dierekt zum Unfall geführt haben, mit einbeziehen. Da habe ich auch mehr zum Schreiben. Die Gefährungsanalyse hab ich mir zusenden lassen und werde sie auch als Basis mit benutzen, um eine Aussage darüber zu machen, was fehlt.


    Dann tue dir einen Gefallen uns stelle wenigstens in kurzen Worten das Arbeitssystem dar.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Die Graphik macht einen guten Eindruck, damit kann man immer punkten.
    Tatsächlich ist dort irgendwo ein Problem oder eine Störung aufgetreten.
    Um mal Ausschau zu halten, müsste man etwas mehr wissen.
    Wenn als Arbeitsmittel ein Kettenzug angegeben ist und die Arbeitsumgebung ein Portalkran, dann ist der Zylinder sicher nicht in der Werkzeugkiste mit zu führen?
    Ist dann noch eine Leiter das angesagte Arbeitsmittel?
    Was ist mit dem Hydrauliköl?

    Um nicht Verwirrung zu stiften empfehle ich immer nur ein Problem zur Zeit zu betrachten, auszuwerten, bearbeiten.
    Um Ein Problem darzustellen dürfte primär nicht mehr als eine Seite DIN A4 verwendet werden.
    Erfahrungsgemäß werden mehr Seiten nicht mehr voll durchgearbeitet, erfasst und sinnvoll behandelt.

    Grüße
    Flügelschraube

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  • Servus Andy,

    Das Thema kommt mir schon reizvoll daher. Persönlich würde ich versuchen herauszuarbeiten/zu hinterfragen was Du auch angesprochen hast: Ist der (jeder?) Unfall Folge eines Überschreitens des Grenzrisikos? Meine These dazu: Eher nein. Beispielsweise ein Materialversagen in einen sonst gut geprüften Hebezeug ist äusserst unwahrscheinlich aber möglich; Kommt es zum Versagen - etwa durch einen nicht erkennbaren Fremdeinschluss im Material, realisiert sich lediglich das (akzeptierte) Restrisiko.

    Deshalb ist es ja gerade wichtig die Gefährdungsbeurteilung zu kennen, um nachzuvollziehen of das Grenzrisiko sachgerecht ermittelt war, ob irgendwelche vorhersehbaren Risiken übersehen wurden, oder ob durch verhaltensbedingte Abläufe neue Risiken eingegangen wurden.

    Gruss, Chrimu

    Das Weltall ist groß.., besonders oben!" ( Wilhelm Busch, 1832-1908 )

  • Hallo Andy,

    da Du bei der VBG bist,nehme ich an, dass dein Bericht von einem Beratenden Institut in Köln geprüft wird.

    Deine Darstellung vom Arbeitsystem finde ich persönlich klasse, aber im Bericht wirst Du die Systemelemente

    ausführlich beschreiben müssen.

    Die Grafike wird sonst als Füllstoff bewertet !

    Gruß ASM10

  • Hallo nochmals vielen Dank für die vielen Anregungen und Ideen.
    Habe mir gestern Abend den Rat zu Herzen genommen und auch die Tätigkeiten betrachtet, die nicht direkt zum Unfall geführt haben und vor oder nach der "Unfalltätigkeit" stattgefunden haben.

    Dabei habe ich völlig außer acht gelassen, ob ein Unfall passiert ist und eine vorrausschauende Beurteilung ,erstmal in Form einer Tabelle, gemacht. Ich war echt zufrieden, denn da hatte ich genug Stoff und konnte nach meiner Schaffenskrise wieder was schreiben.

    Dann habe ich heute mit dem Betreuer vom TÜV Süd, bei denen ich die Ausbildung mache, gesprochen und er sagt, dass es nicht möglich ist eine Beurteilung zu machen, da die Faktoren bereits eingetreten sind. Ich soll mich auf die Tätigkeit begrenzen, bei der der Unfall passiert ist, allerdings auch erwähnen, dass ich damit die Betrachtung eingrenze und es noch weitere Faktoren gibt, die aber in Form der vorhandenen Gefährdungsbeurteilung abgedeckt sind. Und hier kommt es wieder zum Tragen, ob die Gefährdungsbeurteilung ausreichend war.
    Um es zu verstehen noch ein paar mehr Infos zum Unfall: Der Zylinder ist mit dem elektrischen Kettenzug nach oben transportiert worden und dieser musste aber gelockert werden, damit der Zylinder in die Position, in der er fixiert werden sollte, kommen konnte. Der Mitarbeiter wollte den Zylinder nach oben drücken und durch die Schmiermittel und das Hydrauliköl ist ihm der Zylinder aus der Hand gerutscht und er hat dann reflexartig reagiert und nachgegriffen. Dabei hat er sich auf Grund des hohen Gewichts díe Hand verletzt.

    Jetzt weiß ich zwar wie ich vorgehe, aber werde wohl nicht auf 20 Seiten damit kommen, wenn die Beurteilung komplett fehlt.

  • naja, das stell ich mir auch schon recht schwierig vor. Vieleicht schaffst du das wenn du einen Maßnahmen Katalog erstellst über Möglichkeiten einen solchen Vorfall zu verhindern. Ich hatte auch mal so einen Fall. Da hat der Mitarbeiter auch "instinktiv" versucht ein schweren Stahlbolzen aufzufangen. Diese Reflexreaktionen sind schwer weg zu erziehen.
    Ich weiß nicht wie es da aussieht, aber sicherlich kannst du mehrere Maßnahmen ausarbeiten die für die Zukunft einen solchen Fall verhindern können. Angefangen von Rutschhemmenden Handschuhen bis hin zu Greifhilfen. Damit solltest du auch 20 Seiten füllen können. Bei der Untersuchung eines Unfalls soll es ja hauptsächlich darum gehen wie man das in Zukunft vermeiden kann.

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