Na wo jetzt den Anfang machen?

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  • Mahlzeit Zusammen!

    Ich bin in der "hervorragenden" Situation mir ein kleineres Unternehmen mal genauer ansehen zu dürfen. Es handelt sich um die Firma eines Bekannten. Die finanzielle Situation ist nicht berauschend. Zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Wie bei uns allen. ;)

    Sachlage ist die:

    Branche: Fahrzeugreinigung (Waschen, polieren, saugen, etc - teilweise auch Reifenwechsel auf einer Hebebühne)
    MA: 3 + mitarbeitender Inhaber
    Sifa: nicht vorhanden
    BA: nicht vorhanden
    Arbeitsschutz: Was ist das?
    BGV A3-Prüfungen: Fehlanzeige
    Gefährdungsbeurteilungen / Betriebsanweisungen: Fehlanzeige
    Unterweisung der MA: Fehlanzeige
    Feuerlöscher: 2 Stück aus'm Netto (Berechnung nach Hallengröße: Fehlanzeige)
    Kennzeichnung Flucht- und Rettungswege: Fehlanzeige
    Lagerung der Hilfsstoffe (Reiniger & Co): In der Halle im offenen Regal
    Stoffdatenblätter: Fehlanzeige
    Gefahrstoffkataster: Fehlanzeige
    Gebäude: Baujahr 1943 - dementsprechend schauts auch aus...
    .
    .
    .
    Die Liste könnte man wohl unendlich so weiter führen. :( Hier gibt es wirklich verdammt viel zu tun!!!
    Ihr seht: In Sachen Arbeitssicherheit ist hier noch NIE irgendetwas gelaufen. Nicht aus Ignoranz, sondern aus Unwissenheit. Davon bin ich bei ihm überzeugt.

    Nur wo fängt man in so einem "Kürmelsladen" an? Was sollte dabei an erster Stelle stehen, was kann etwas warten? Ich möchte ihn nun natürlich auch nicht überfallen. Wenn von heute auf morgen alles "sicher" gemacht werden müsste, würde er schliessen müssen. Um die erforderlichen Mittel bereitzustellen muss er erstmal ne ganze Weile schuften... also muss es Schritt für Schritt gemacht werden. Nur würde ich gerne mit den richtigen Schritten anfangen!

    Ich würde mich über eure Meinungen freuen!

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

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  • Hi Martin,

    aller Anfang.............., lassen wir das.
    Du hast die Qual der Wahl oder auch eine Chance. Hier etwas konkret zu raten, wäre sicherlich vermessen.

    Wie würde ich es machen? Budget ist mager. Der Wille ist groß.
    Laufe erst einmal herum und schreibe dabei auf. Hier hast du schon das erste Begehungsprotokoll, abheften. Versuche die Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen. Gleichzeitig wäre das auch als Unterweisung zu verkaufen, abheften. Wenn du den Arbeitsablauf der Werkstatt auf die Kette kriegst, hast du doch schon eine Grundlage für eine allgemeine, seichte Gefährdungsbeurteilung. Daraus ergeben sich einige BA's. Die gibt es zu Hauf im Netz. Ein Farbdrucker ist nichts teures. Ich laminier die Blättchen immer ein. Doppelseitiges Klebeband hinten drauf und an die Wand, die Maschine, o.ä. pinnen.
    Organisation 1. Hilfe, Arzt, wichtige Telefonnummern. Dafür gibt es auch Vordrucke.
    Prüfpflichtige Sachen? Arbeitsbühne, würde ich als Nummer 1 ansetzen. Da brauchst du einen Sachkundigen. Elektrisch Geräte kann jeder mit einer elektrotechnischen Ausbildung machen. Ein Meßgerät kann man sich leihen. Vielleicht macht das ja der Elektriker von nebenan? Plaketten für's Auge gibt es billig, Protokollvordrucke wieder basteln.
    Regal? Ein größeres? Prüfpflichtig?
    Chemie. Gefahrstoffkataster basteln. Alle Stoffe aufnehmen und im Netzt die Sicherheitsdatenblätter downloaden. Dann ist es Fleißarbeit.
    Jetzt Vorsicht. Wie steht dein Bekannter zu seinen Behörden? Ich würde die entsprechenden Leutchen einmal einladen, Small-Talk und Kaffee, gute Miene und dafür Tipps und Wohlwollen ernten.

    Das ist jetzt schon eine Menge. Eine gute Basis für dich und deinen Kumpel und für die Staatsmacht.

    Du kriegst nicht alles in zwei Stunden hin. Mach langsam und kontinuierlich.


    Das wird,
    der Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)


  • Nur wo fängt man in so einem "Kürmelsladen" an?

    Also, du stehst quasi vor dem Nichts. Was also als erstes tun? Einklich ganz einfach.
    Du musst dir einen Überblick verschaffen, das hast du einklich schon. Und den packe jetzt in eine GBU und gehe bis zum Schritt Risikoabschätzung. Dann weißt du an welcher Stelle kein, wenig, dringender, dringenster Handlungsbedarf besteht.
    Und dann muss du halt bei tiefrot anfangen und dich langsam nach gelb und dann hellgrün vorarbeiten.

    Das scheint mir der einzig machbare Weg zu sein, der dabei auch noch sinnvoll ist.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hi!
    Danke für deine Meinung. Ja, die Hebebühne ist mir ein Dorn im Auge. Gebraucht gekauft, da günstig (um nicht zu sagen billig), Elektrisch geprüft ist sie schonmal. Das hat der Vorbesitzer vor nicht allzulanger Zeit gemacht, die Doku bekam er gleich mit geliefert. Für weitere Elektro-Prüfungen habe ich (denke ich) einen geeigneten Dienstleister. Für die Prüfung nach BGG 945 leider noch nicht. Hast du einen Tipp, wie man danach am besten sucht? Gibt es diesbezüglich Quellen wo man das recherchieren kann?

    Erstes Begehungsprotokoll - check!
    Mitarbeiter mit einbeziehen - check!
    Unterweisung - halb-check (muss noch ein Protokoll anfertigen und unterschreiben lassen)
    Arbeitsablauf - hhmm..nicht ganz leicht scheint mir. Da wird noch ein Gespräch fällig um es letztendlich total zu blicken.
    Orga 1. Hilfe - check
    Regal - Das Regal macht mir weniger Sorgen (ca 2 Meter hoch, ca 3 Meter breit). Eher der Inhalt - Gefahrstoffe. - Ob man die nicht woanders lagern könnte / sollte anstatt direkt neben den Arbeitsplätzen?!? Auch ob es Zusammenlagerungsverbote gibt weiß ich noch nicht.
    Gefahrstoffkataster - schon begonnen

    Wie er zu den Behörden steht? Nunja, recht neutral. Bisher hatte er noch keinen Kontakt. Sonst hätten die ihn wohl auch schonmal zum "aufräumen" bewegt. ;) - Im jetzigen Zustand ist es wohl eher nicht ratsam die Jungs rein zu holen. Auch wenn sie einem nichts böses wollen (das weiss auch er), so bedeutet der Besuch der netten Herren womöglich dennoch innerhalb kurzer zeit einiges an Mitteln aufzutreiben. (Du hast nicht gesehen wie es da aussieht... ;) )

    Ja Hardy, das scheint nicht schlecht zu sein. Von tiefrot nach grün ist ein guter Plan. Wirkungsvolle "Kleinigkeiten", die man vor allem auch sieht (man muss ja auch imemr was fürs Auge haben), werde ich dann (denke ich) zwischendurch mitbearbeiten.

    *stöhn* - Packen wir's! Aber erstmal n Bier! :138:

    PS: Direkt neben dem Gefahrstoffregal ein Mülleimer, in dem Eispapier liegt lässt tief blicken...

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • Hallo Martin,

    das Gefühl kenne ich, habe in der Schlosserei eines Freundes ähnliches gesehen und erlebt.

    Ich habe erstmal eine Begehung gemacht und alles zu Papier gebracht was ich gesehen habe.

    Im Zweiten Schritt hat er mal alle Werkzeuge aufgelistet die er hat und soweit vorhanden die Anleitungen zusammengesucht, es gibt Maschinen die gibt es gar nicht :)

    Aus der Begehung haben wir dann eine TODO liste gemacht und die Prioritäten festgelegt, die wird jetzt schritt für schritt abgearbeitet, eine Fasi in der Nähe des Betriebes haben

    wir jetzt auch gefunden, den wegen einem Termin 400 km fahren ist nicht lustig.

    Alles auf einmal geht nicht aber in kleinen Schritten kann viel bewegt werden.

    Gruß aus Kerpen Harald

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

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  • Danke Harald!

    Ich werde ja doch verstanden *freu* ;)

    Das habe ich ihm auch schonmal aufgegeben alle Werkzeuge aufzulisten und die Unterlagen rauszusuchen. Zumindest die hat er nach eigenen Aussagen alle. Er selbst hat derzeit noch keinen Überblick,w as er überhaupt an Werkzeugen hat. Obwohl es im Endeffekt garnicht soooo viele sein werden (Er reinigt ja hauptsächlich). Lustig, oder? 8)

    es gibt Maschinen die gibt es gar nicht :)


    das würde ich von der Hebebühne sagen. :)

    Hier mal zwei Eindrücke:

  • Hi Martin,

    vergesse nicht zu lachen. Das ist wichtig und gibt ein gutes Gefühl im Bauch.

    Zur Hebebühne muß ich passen. Da kann ich nichts empfehlen. Ich kenne die Biester, aber wer checkt die?? Bei den Werkstätten mit denen ich Kontakt habe ist ein Button von der Dekra, bzw. dem TÜV drauf. Frage doch mal Tante G..le, da gibt es doch andere Externe, die direkt im Umfeld sind (keine Anfahrtskosten).

    Ich persönlich bewege mich auf der Schiene Technik (Fachkunde für BGV A3 für ortsfest und beweglich, Schaltberecht. bis 30 KV, Ausbilder für Flurförderzeuge BGV D27, Fachkunde für Regale DIN EN 15635, Leitern + Tritte), da helfe ich gerne, wenn Bedarf ist.

    Ein Tipp von mir: Habe nicht den Ergeiz jetzt alles super in kurzer Zeit zu schaffen. Das wird nichts und frist dich auf. Lieber step by step und dafür gut.

    Schönen Sonntag,
    der Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hi Waldmann!

    vergesse nicht zu lachen. Das ist wichtig und gibt ein gutes Gefühl im Bauch.

    Ach...das vergess ich nie! :D

    Ich frag die tage mal bei unseren örtlichen Werkstätten nach wo die prüfen. Bei einer kenn ich den Leiter der Filiale, der verrät mir das bestimmt. ;)

    Ich persönlich bewege mich auf der Schiene Technik (Fachkunde für BGV A3 für ortsfest und beweglich, Schaltberecht. bis 30 KV, Ausbilder für Flurförderzeuge BGV D27, Fachkunde für Regale DIN EN 15635, Leitern + Tritte), da helfe ich gerne, wenn Bedarf ist.

    Bedarf sicherlich (bis auf Fluförderzeuge), danke fürs Angebot! :thumbup:

    Ein Tipp von mir: Habe nicht den Ergeiz jetzt alles super in kurzer Zeit zu schaffen. Das wird nichts und frist dich auf. Lieber step by step und dafür gut.

    Keine Chance! Hab ja noch anderes zu tun als nur für umme zu arbeiten! ;) Ich seh es (bei ihm dann eher) als Hobby an. Das muss hinter meinen normalen Verpflichtungen zurück stehen!

    Wünsche ebenfalls einen schönen sonnigen Sonntag! Bisher klappts ja ganz gut! :thumbup:

    Vielleicht heute abend: :303:

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • @ Martin,

    na siehst du. Geht doch.

    Ich habe mich auch gerade gequält. Viele Sonntage!!! Und jetzt: Fertig ist die Sch.steuererklärung.

    Jetzt schaue ich auch noch mal nach guter trockener Holzkohle, Kühlschrank ist betsückt und dann wird Feuer gemacht und gestänkert.

    Tschau,
    der Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • ...Regal - Das Regal macht mir weniger Sorgen (ca 2 Meter hoch, ca 3 Meter breit). Eher der Inhalt - Gefahrstoffe. - Ob man die nicht woanders lagern könnte / sollte anstatt direkt neben den Arbeitsplätzen?!? Auch ob es Zusammenlagerungsverbote gibt weiß ich noch nicht.
    Gefahrstoffkataster - schon begonnen.....


    Zusammenlagerungsverbote greifen in der Regel erst ab größeren Mengen (um 200l). Das dürfte hier nicht zutreffen. Ich würde die Stoffe erst einmal sortieren in entzündlich oder nicht. Alkoholische Reiniger, Mittel für die Scheibenwaschanlage usw. dürften darunter fallen. Diese müssen separat gelagert werden, idealerweise in einem Sicherheitsschrank, den ich beim zu erwartenden Stoffumfang allerdings für verzichtbar halte, ein guter Stahlschrank dürfte genügen (Kleinmengenregelung nach TRGS 510).
    Bei den auf dem Foto zu sehenden Stoffen dürfte es sich um diverse Reiniger handeln, die teilweise im Pumpsprühverfahren aufgetragen werden. Diese Reiniger sind in der Regel nicht besonders kritisch. Hier würde ich die alkalischen (pH >= 8 ) und die sauren (pH<= 6 ) von den neutralen (pH > 6 und < 8 ) trennen. Aus den Kanistern wird offensichtlich umgefüllt. Hier ist es sinnvoll, wenn man unter den Kanistern eine Auffangwanne hat (auf dem Fußboden), in welche einzelne abtropfende Stoffe aufgefangen werden. Die Auffangwanne sollte man so gestalten, dass man nicht gerade darüber stolpert!
    Gefahrstoffkataster würde ich als Sammlung der Sicherheitsdatenblätter führen, mit Auflistung der üblichen Mengen. Dann Sammelbetriebsanweisungen erstellen, da die Reiniger sich üblicherweise in der Gefährdung nur unwesentlich unterscheiden.
    Bei der Hebebühne würde ich den Hersteller kontaktieren, der kann bestimmt Auskunft über Prüfpflichten geben und diese evt. selbst als Service anbieten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Es ist spannend, die vielen sehr sinnvollen Empfehlungen zu lesen. Mein Blick als Selbständige gilt vorab auch dem Rollenverständnis. Denn letztlich ist ja klar, es müssen kleine Arbeitspakete gepackt und ein Maßnahmenverfolgungsplan erstellt werden. Nach dem ersten Überblick scheint es doch sinnvoll zu sein, mit dem Chef abzuklären, was er selbst mit Bordmitteln bis wann erledigen kann (Deine Maßnahme z. B. Werkzeuge auflisten, BAs finden und zusammenstellen, Ordnung im Gefahrstoffregal schaffen etc.). Dadurch kriegt er auch ein Gefühl dafür, was hinter dem Ganzen Zauber steckt. Ich selbst würde das Projekt nutzen, die Themen anzupacken, die aufwendigere, umfassende Fachkunde bedürfen... z. B. Ergonomie, Gefahrstoffrecht, Erste-Hilfe, Brandschutz und Chef anleiten, zur Durchführung von Unterweisungen.

    Ein Betrieb sollte es sich doch leisten können, für einige Tage die Füße still zu halten und etwas Geld zur Strukturierung des Arbeitsschutzes in die Hand zu nehmen. Wenn dies mit dem K.O.-Kriterium erschlagen wird, es koste zu viel oder mein Betrieb säuft dann ab, stimmt auch etwas nicht mit den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen.
    Erfahrungsgemäß lassen sich arbeitsschutzspezifische Maßnahmen häufig durch Reflektion und Neuordnung der Arbeitsabläufe optimieren (Aufwand: Analyse, Beurteilung, Neuorganisation, Üben der neu vereinbarten Abläufe). Für kostspielige Investitionen erstellst Du ja dann eh einen Maßnahmenplan, so dass die Dinge überschaubar werden, die zu machen sind.

    Fazit: Arbeitsschutz kann nur nachhaltig funktionieren, wenn auch die betriebswirtschaftlichen Prozesse "sicher" sind... wäre so meine Überlegung zum Fall.

    Viel Erfolg - Dein Bekannter kann sich glücklich schätzen, von Dir beraten zu werden!

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus

  • Hi,

    schau dir mal die BGI5025 an.
    http://kompendium.bg-verkehr.de/index.jsp?isbn…hr_bi_bi5025_0_

    Da ist ein Großteil der Gefährdungsbeurteilung schon drin und auch erklärt.

    Und wenn es sich in dem Regal wirklich um Gefahrstoffe handelt, heißt es einfach, nur der tägliche Bedarf ist am Arbeitsplatz zu lagern, der Rest unter verschluss.
    Und der tägliche Bedarf ist in der kleinen Flasche, die hoffentlicht beschriftet ist.

    Und wenn noch weitere Frage hast, kannst ja den Unternehmer fragen, ob du in seinem Namen mal bei der BG anrufen kannst, lässt dir von ihm die Mitgliedsnummer dazu geben, vielleicht haben die noch mehr Handlungshilfen.
    Fall er bei der BG Verkehr ist, die bieten auch immer Seminare zu den Themen, vielleicht hat er mal dann interesse an so einem.

    Grüße
    Lucy

  • ...Und wenn es sich in dem Regal wirklich um Gefahrstoffe handelt, heißt es einfach, nur der tägliche Bedarf ist am Arbeitsplatz zu lagern, der Rest unter verschluss.


    Wo steht das?
    Nicht nur kennzeichnungspflichtige Stoffe können Gefahrstoffe sein! Unter Umständen wird auch Wasser zum Gefahrstoff, was bei der beschriebenen Geschäftsfunktion sogar durchaus zutreffen kann.

    ...Fall er bei der BG Verkehr ist, die bieten auch immer Seminare zu den Themen, vielleicht hat er mal dann interesse an so einem.


    Das bieten eigentlich alle BG an und wenn man schon Mitgliedsbeiträge abzuführen hat sollte man diese Angebote dann auch nutzen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • gelöscht wegen weil irgendwas schief gelaufen sein muss - teils html mit drin und so...

    @admins: wer hat sich denn die 10.000 zeichen-Regel ausgedacht? Da muss man sich ja kurz halten! Pfff... ;)

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • Sooo...nun wird erstmal der Laden etwas genauer betrachtet. Habe einen
    Termin gemacht mit einem erfahrenen Unternehmensberater, der auch
    wirklich Ahnung hat und schon viele Unternehmen beraten und ihnen gut
    geholfen hat. Also nicht einer von denen, die sich nur
    Unternehmenberater schimpfen aber nix können (davon gibt es ja leider
    viele).

    Woher ich das weiß? - Weil ich ihn schon ein paar Jahre kenne!

    Was das bringen soll? - Hier scheint viel mehr im Argen zu sein als nur
    die Arbeitssicherheit! Ein Betrieb, der mit 4 MA 5 bis 6 Tage in der
    Woche von morgens bis abends durcharbeitet und am Ende des Monats nur
    einen 3-stelligen Betrag für den Chef seine mitarbeitende Frau und die
    Kinder übrig lässt, der kann nicht wirklich gesund sein. Und wenn man
    will kann man auch genau hier eine Belastung sehen. Die psychische. Hier
    stimmt irgendwas nicht. Das Geschäftskonzept, die Preisgestaltung, die
    Lage oder sonstiges! Daran muss sich mit als erstes was ändern. Sonst
    bringen ihn die minimalen Ausgaben von 15 € für ein nachleuchtendes
    Fluchtweg-Schild oder sonstiges noch an den Rand des Ruins!

    Aber was soll das kosten? - Nix!!! Im Normalfall kostet er € 450 / h. Er
    berät eher Firmen, die sich das auch leisten können. Die verlangen
    allerdings für den Preis auch ordentlich Leistung. Und bekommen sie.
    Aber wie eben schon gesagt kenne ich den Berater sehr gut. Er macht es
    für mich umsonst. Weil wir uns gegenseitig immer helfen.


    Ansonsten warte ich auf die Erledigung der Hausaufgaben, die mein Kumpel für mich machen soll von mir aufbekommen hat. Er macht es ja für sich selbst!

    Arbeitsschutzordner angefangen (wird noch viel Arbeit werden), Fluchtpläne sind noch nicht ganz fertig auf meinem Bildschirm.


    Schon viel mehr Energie rein gesteckt als ich wollte. Mist, aber so ist das nunmal unter Freunden!

    Jup, danke! Hatte nach soetwas bereits gesucht, die 5025 allerdings
    nicht gefunden. Jetzt wo ich weiss wie sie heisst hab ich sie. - Danke!
    Steht einiges brauchbares drin! :)

    Und der tägliche Bedarf ist in der kleinen Flasche, die hoffentlicht beschriftet ist.

    Naja...nicht ganz. So ein großer Kanister ist in ca 2 Arbeitstagen
    aufgebraucht. Aber da kenn ich nix. Je nachdem was bei seiner
    Datenaufnahme herauskommt lege ich fest (jaja ich weiß, ich bin nur
    beratend tätig), daß sie nicht dort gelagert werden sondern im Keller
    ggfs in einem speziellen Schrank und die Sprühflaschen dann halt
    mehrmals täglich aufgefüllt werden müssen. Zwei Fliegen mit einer
    Klappe: Die große Menge Gefahrstoffe von den Arbeitsplätzen weg und
    körperliche Ertüchtigung der MA! :thumbup:

    Dadurch kriegt er auch ein Gefühl dafür, was hinter dem Ganzen Zauber steckt.

    Hat er schon mitbekommen: Viiiiiiiieeeeel Arbeit! :D

    Ich selbst würde das Projekt nutzen, die Themen anzupacken, die aufwendigere, umfassende Fachkunde bedürfen... z. B. Ergonomie, Gefahrstoffrecht, Erste-Hilfe, Brandschutz und Chef anleiten, zur Durchführung von Unterweisungen.

    Die ersten Unterweisungen werde ich durchführen, er hat soetwas noch nie
    gemacht und möchte sich das gerne erstmal ein paar mal angucken. Es sei
    ihm gegönnt. Ich halte sie ja in seinem Beisein und die Themen der
    nächsten Unterweisungen sind bereits abgestimmt. Nur die Termine noch
    nicht, da ich selbst eher seltener zu seinen Arbeitszeiten (wo seine MA
    da sind) Zeit dafür aufbringen kann. Aber das Kind bekommen wir auch
    noch irgendwie geschaukelt!8)

    Ein Betrieb sollte es sich doch leisten können, für einige Tage die Füße still zu halten und etwas Geld zur Strukturierung des Arbeitsschutzes in die Hand zu nehmen. Wenn dies mit dem K.O.-Kriterium erschlagen wird, es koste zu viel oder mein Betrieb säuft dann ab, stimmt auch etwas nicht mit den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen.

    Und genau so schauts aus! Der Mann hat Ahnung vom Arbeiten. Er erledigt
    das wirklich gut. Doch von Betriebsführung....mir scheint da ist jede
    Hausfrau besser. Aber das durchleuchten wir ja schon bald! ;)

    Erfahrungsgemäß lassen sich arbeitsschutzspezifische Maßnahmen häufig durch Reflektion und Neuordnung der Arbeitsabläufe optimieren (Aufwand: Analyse, Beurteilung, Neuorganisation, Üben der neu vereinbarten Abläufe). Für kostspielige Investitionen erstellst Du ja dann eh einen Maßnahmenplan, so dass die Dinge überschaubar werden, die zu machen sind.

    Naja, vielleicht wird ja die nächste kostspielige Investition ein Umzug
    sein!?!? Ziemlich teure Halle und ein wenig versteckt. Allerdings in
    einer relativ einkommensschwachen Lage. Soviel schonmal vorab.

    Fazit: Arbeitsschutz kann nur nachhaltig funktionieren, wenn auch die betriebswirtschaftlichen Prozesse "sicher" sind... wäre so meine Überlegung zum Fall.

    Da stimme ich mit dir absolut überein, deshalb die Idee mit meinem
    anderen Kumpel und diese mal zusammen zu bringen zur möglichen
    Weltverbesserung! ;)

    Viel Erfolg - Dein Bekannter kann sich glücklich schätzen, von Dir beraten zu werden!

    Das hast du lieb gesagt! Ich hoffe nur es bringt auch etwas.

    Zusammenlagerungsverbote greifen in der Regel erst ab größeren Mengen (um 200l). Das dürfte hier nicht zutreffen. Ich würde die Stoffe erst einmal sortieren in entzündlich oder nicht. Alkoholische Reiniger, Mittel für die Scheibenwaschanlage usw. dürften darunter fallen. Diese müssen separat gelagert werden, idealerweise in einem Sicherheitsschrank, den ich beim zu erwartenden Stoffumfang allerdings für verzichtbar halte, ein guter Stahlschrank dürfte genügen (Kleinmengenregelung nach TRGS 510).

    Das hört sich schonmal gut an. Hat jemand eine Quelle wo man sich mal nach derartigen Schränken umschauen könnte?

    Bei den auf dem Foto zu sehenden Stoffen dürfte es sich um diverse Reiniger handeln, die teilweise im Pumpsprühverfahren aufgetragen werden. Diese Reiniger sind in der Regel nicht besonders kritisch. Hier würde ich die alkalischen (pH >= 8 ) und die sauren (pH<= 6 ) von den neutralen (pH > 6 und < 8 ) trennen.

    Korrekt, so ist es! Ähhmm..nach pH-Wert sortieren? Sorry, bin kein
    Chemiker. Was bringt das denn? Will ja nicht dumm sterben und nur
    nachmachen, was mir jemand vorbetet. Will es ja auch verstehen und dem
    Unternehmer auch verständlich rüberbringen.

    Hier ist es sinnvoll, wenn man unter den Kanistern eine Auffangwanne hat (auf dem Fußboden), in welche einzelne abtropfende Stoffe aufgefangen werden. Die Auffangwanne sollte man so gestalten, dass man nicht gerade darüber stolpert!

    Einfallsreich ist er ja. Hier wurde bereits zuvor über eine Lösung
    nachgedacht, ist auf den Fotos nur nicht sichtbar. Tropfmengen werden
    aufgenommen, Stolpergefahr besteht nicht. Fußmatten kümmern sich darum! :thumbup:
    Zumindest wird so der Boden nicht rutschig, auch wenn die Lösung nicht
    ideal ist. Hier wird es eine andere Lösung (Wanne) geben!

    Gefahrstoffkataster würde ich als Sammlung der Sicherheitsdatenblätter führen, mit Auflistung der üblichen Mengen. Dann Sammelbetriebsanweisungen erstellen, da die Reiniger sich üblicherweise in der Gefährdung nur unwesentlich unterscheiden.

    Wie gesagt, er ist an der Datensammlung. Die Datenblätter fragt er bei
    seinen Lieferanten an. Nach seiner Aussage hat er zu keinem der Stoffe
    je ein Datenblatt erhalten. Ist es denn nicht so, dass diese bei der
    ersten Auslieferung unaufgefordert mit ausgehändigt werden müssen? Dann
    käme man ja vielleicht mal auf die Idee das noch aufzubewahren, auch
    wenn man im ersten Moment nicht weiss, was man damit soll.

    Bei der Hebebühne würde ich den Hersteller kontaktieren, der kann bestimmt Auskunft über Prüfpflichten geben und diese evt. selbst als Service anbieten.

    Einer der MA hat einen Freund, der sich bei seiner alten Arbeitsstelle
    um die Prüfung der Bühnen gekümmert hat. Er wird den Kontakt mal
    herstellen.


    Hat jemand Anhaltswerte womit man (finanziell) bei der elektrischen
    Prüfung rechnen muss? Würde da gerne schnell mit starten (lassen),
    sobald ich die Liste sämtlicher Geräte habe.


    Ich muss immernoch den Kopf schütteln, dass ich mir so eine "Baustelle" angetan habe aber Freizeit wird ja eh überbewertet!!! ;)

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • Naja...nicht ganz. So ein großer Kanister ist in ca 2 Arbeitstagen aufgebraucht. Aber da kenn ich nix. Je nachdem was bei seiner Datenaufnahme herauskommt lege ich fest (jaja ich weiß, ich bin nur beratend tätig), daß sie nicht dort gelagert werden sondern im Keller ggfs in einem speziellen Schrank und die Sprühflaschen dann halt mehrmals täglich aufgefüllt werden müssen. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Die große Menge Gefahrstoffe von den Arbeitsplätzen weg und körperliche Ertüchtigung der MA! :thumbup:


    Wenn der Kanister in 2 Tagen leer ist, würde ich dies nicht als Lagerung bezeichnen, sondern dann ist es meiner Meinung nach Bereitstellung zum Verbrauch. Das darf durchaus auch im Arbeitsraum sein. Beim ständigen Gang in den Keller drohen höhere Gefahren und somit solte dies unterbleiben.

    Das hört sich schonmal gut an. Hat jemand eine Quelle wo man sich mal nach derartigen Schränken umschauen könnte?


    Theoretisch reicht hier ein einfacher Blechspind. Natürlich kann man auch einen Edelstahlschrank verwenden oder eben die finanzielle Luxusvariante eines Sicherheitsschrankes, der dann auch Folgekosten nach sich zieht und wie bereits erwähnt, meiner Meinung nach hier durchaus verzichtbar ist. http://www.denios.de wäre z.B. einer der Anbieter für solche Systeme.

    Ähhmm..nach pH-Wert sortieren? Sorry, bin kein Chemiker. Was bringt das denn? Will ja nicht dumm sterben und nur nachmachen, was mir jemand vorbetet. Will es ja auch verstehen und dem Unternehmer auch verständlich rüberbringen.

    Der pH-Wert legt fest, ob ein Stoff sauer, neutral oder basisch ist. Saure und basische Stoffe reagieren in der Regel miteinander und dabei können gefährliche Dinge als Produkte entstehen. In der Regel wird die Mischung warm und wenn man z.B. einen basischen hypochlorit haltigen Reiniger mit einem sauren Reiniger mischt, kann Chlorgas frei werden. Passiert jedes Jahr mehrfach, wenn die Hausfrau meint, die Toilette besonders gründlich reinigen zu müssen und diverse Reiniger in die Keramik schüttet. Daher mein Vorschlag mit der Trennung. Ich vermute allerdings, dass hier nur neutrale und basische Reiniger zum Einsatz kommen, aber man kann ja nie wissen.

    Wie gesagt, er ist an der Datensammlung. Die Datenblätter fragt er bei seinen Lieferanten an. Nach seiner Aussage hat er zu keinem der Stoffe
    je ein Datenblatt erhalten. Ist es denn nicht so, dass diese bei der ersten Auslieferung unaufgefordert mit ausgehändigt werden müssen? Dann käme man ja vielleicht mal auf die Idee das noch aufzubewahren, auch
    wenn man im ersten Moment nicht weiss, was man damit soll.


    Viele Lieferanten "vergessen" diese Pflicht. Manche legen das Gefahrstoffrecht auch zu ihren Gunsten aus und stellen die SDB ins Internet, da können sich die Kunden dann bedienen. Diese Regelung ist meiner Meinung nach allerdings nicht vollständig rechtskonform. Bei einigen der Produkten kann es auch sein, dass sie nicht kennzeichnungspflichtig sind und die gefährlichen Inhaltsstoffe unter der Grenze liegen, dass ein SDB erstellt und übermittelt werden muss. Übrigens, übermittelte SDB sind archivierungspflichtig für den Empfänger, entsprechend Artikel 36 der REACH Verordnung (1907/2006/EU) muss man die Daten 10 Jahr nach letzter Verwendung des Produktes archivieren.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • OK, einverstanden. Aber dann heisst es "Einen Kanister oben belassen, den Rest runter". Dann ist immer nur einer oben bis er leer ist.

    Zitat von »MartinP«

    Das hört sich schonmal gut an. Hat jemand eine Quelle wo man sich mal nach derartigen Schränken umschauen könnte?


    Theoretisch reicht hier ein einfacher Blechspind. Natürlich kann man auch einen Edelstahlschrank verwenden oder eben die finanzielle Luxusvariante eines Sicherheitsschrankes, der dann auch Folgekosten nach sich zieht und wie bereits erwähnt, meiner Meinung nach hier durchaus verzichtbar ist. https://sifaboard.de/www.denios.de wäre z.B. einer der Anbieter für solche Systeme.

    Die Seite schaue ich mir mal an und guck mal ob ich was feines finde. Dankeschön!

    Zitat von »MartinP«

    Ähhmm..nach pH-Wert sortieren? Sorry, bin kein Chemiker. Was bringt das denn? Will ja nicht dumm sterben und nur nachmachen, was mir jemand vorbetet. Will es ja auch verstehen und dem Unternehmer auch verständlich rüberbringen.


    Der pH-Wert legt fest, ob ein Stoff sauer, neutral oder basisch ist. Saure und basische Stoffe reagieren in der Regel miteinander und dabei können gefährliche Dinge als Produkte entstehen. In der Regel wird die Mischung warm und wenn man z.B. einen basischen hypochlorit haltigen Reiniger mit einem sauren Reiniger mischt, kann Chlorgas frei werden. Passiert jedes Jahr mehrfach, wenn die Hausfrau meint, die Toilette besonders gründlich reinigen zu müssen und diverse Reiniger in die Keramik schüttet. Daher mein Vorschlag mit der Trennung. Ich vermute allerdings, dass hier nur neutrale und basische Reiniger zum Einsatz kommen, aber man kann ja nie wissen.

    Ah jetzt ja! Und neutral und basisch dürften wieder zusammen gelagert werden? Dann wäre das ja (vorausgesetzt es sind keine sauren dabei) weniger ein Problem.

    Wenn mich nicht alles täuscht habe ich ausdrücklich gelesen (wo weiß ich nicht mehr, müsste ich nochmal nachsehen), dass genau das eben nicht ausreicht. Die SDBs müssen mit ausgehändigt werden.
    Mal schauen, wir holen uns auch einen Profi mit an Bord, der sich mit Reinigungsmitteln auskennt, der dann vielleicht noch Produktempfehlungen machen kann. Bessere Qualität für weniger Geld. Da müsste man dann noch beachten, was sich dann bezüglich der Gefährdungen bei den neuen Mitteln ändern würde.

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

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  • OK, einverstanden. Aber dann heisst es "Einen Kanister oben belassen, den Rest runter". Dann ist immer nur einer oben bis er leer ist.

    Genau so war das gedacht. :D

    Ah jetzt ja! Und neutral und basisch dürften wieder zusammen gelagert werden?


    Relevant ist, dass saure und basische Reiniger getrennt sind, damit es hier nicht zu unerwünschten Reaktionen kommt. Die neutralen kann man z.B. zwischen beide stellen, die reagieren in der Regel nicht oder nur schwach. Die sauren stehen links, neutrale in der Mitte und die basischen rechts, schon hat man die Trennung ausreichend berücksichtigt.

    Wenn mich nicht alles täuscht habe ich ausdrücklich gelesen (wo weiß ich nicht mehr, müsste ich nochmal nachsehen), dass genau das eben nicht ausreicht. Die SDBs müssen mit ausgehändigt werden.


    Diese Regelung gab es einmal im deutschen Gefahrstoffrecht. Allerdings ist die EU Verordnung 1907/2006 hier relevant und da kann man nachlesen:


    Der Hersteller/Lieferant muss es also zur Verfügung stellen. Nach bisheriger Rechtsauffassung muss z.B. auf dem Lieferschein ein Link zum Dokument vorliegen. Einfach die SDB ins Internet zu stellen und der Empfänger muss nach dem passenden suchen wird als nicht korrekt angesehen. Allerdings existieren hierzu noch keine Gerichtsurteile, denn diese müssen vom europäischen Gerichtshof erfolgen und dort mahlen die Mühlen der Gerechtigkeit besonders langsam.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Relevant ist, dass saure und basische Reiniger getrennt sind, damit es hier nicht zu unerwünschten Reaktionen kommt. Die neutralen kann man z.B. zwischen beide stellen, die reagieren in der Regel nicht oder nur schwach. Die sauren stehen links, neutrale in der Mitte und die basischen rechts, schon hat man die Trennung ausreichend berücksichtigt.

    OK, das ist gut! :)

    Diese Regelung gab es einmal im deutschen Gefahrstoffrecht.

    Na schau an, da lag ich ja garnicht sooo verkehrt! :)

    Der Hersteller/Lieferant muss es also zur Verfügung stellen. Nach bisheriger Rechtsauffassung muss z.B. auf dem Lieferschein ein Link zum Dokument vorliegen.

    Na das würd mir doch reichen bzw ich fänd das much more sexy als nur ne Papierversion. Digital kann ich es ausdrucken und digital ablegen. Papier müsste ich erst scannen. Und das ist nervig...

    Danke für die Infos!

    Martin

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)