Mädchen stirbt bei tragischem Kindergarten-Unfall

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  • Wirklich ein tragischer Unfall!

    "Für die Abnahme war eine Sicherheitsfachkraft verantwortlich!" so steht das da. Verantwortlich war doch der Betreiber, richtig?

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Verantwortlich war doch der Betreiber, richtig?


    Korrekt Frank, aber bitte verlange nicht von den Schreiberlingen, dass sie sich auskennen worüber sie schreiben. In der "Aktiv Wirtschaftszeitung" von März steht z.B. auch drin "....von täglich 10 Millionen auf 12,5 Millionen Barrel (159 Liter)..." Aha, 12,5 Millionen Barrel sind also 159 Liter.


    Ich hab die Zapfsäule 5...die mit 6 barrel..


    Schade nur, dass solche Schreiberlinge dann bei solch sensiblen Themen wie dem Tod eines jungen Mädchens die SIFAs unberechtigt zur Schnecke machen... :thumbdown:

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • Und ich sage mal bei aller Tragik, wie gut, dass die Kleine das nicht schwer hirngeschädigt überlebt hat.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Da muss ich Dir leider recht geben, Hardy.
    Ich vermute, man wird letztlich die Schuldfrage an der Aufsichtspflicht festmachen.
    Allein aufgrund der möglichen Fallhöhe (Zimmerdecke !) dürfte eine unbeaufsichtigte Benutzung nicht stattfinden, wenn auch das in diesem Fall nicht ursächlich war.

    Aber selbst wenn niemand am Ende die Schuld zugesprochen bekommt, so wird jeder Beteiligte seinen möglichen Teil am Zustandekommen auf der Seele tragen.

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

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  • Und ich sage mal bei aller Tragik, wie gut, dass die Kleine das nicht schwer hirngeschädigt überlebt hat.

    Stimmt!

    „Wenn es Regenschirme gibt, kann man nicht mehr risikofrei leben: Die Gefahr, dass man durch Regen nass wird, wird zum Risiko, das man eingeht, wenn man den Regenschirm nicht mitnimmt. Aber wenn man ihn mitnimmt, läuft man das Risiko, ihn irgendwo liegen zu lassen.“
    (Niklas Luhmann in: Die Moral des Risikos und das Risiko der Moral)

  • Aber selbst wenn niemand am Ende die Schuld zugesprochen bekommt, so wird jeder Beteiligte seinen möglichen Teil am Zustandekommen auf der Seele tragen.


    ja das wird bestimmt so sein!

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

  • Hallo zusammen,
    da das ganze in meiner Nähe passiert ist, interessiert es mich natürlich besonders.

    Gestern gab es eine Meldung:
    Die drei Kindergärtnerinnen (Aufsicht) sind aus der Schusslinie der Staatsanwaltschaft.

    Es wird noch gegen den Monteur des Gerätes und einem TÜV-Ing., der die Abnahme gemacht hat, ermittelt. Hier war klar von Abnahme die Rede, nicht von einer FaSi.

    Gruß,
    der Waldmann

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Das war ja schon fast zu vermuten- typisch Schreiberlinge! Waldmann, wenn es etwas Neues gibt, bitte berichten.

    Gruß

    Rene

    Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand der das nicht wußte und hat es einfach gemacht!

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  • @ all,

    wie ist diese Geschichte eigentlich ausgegangen?

    Ich bin am Wochenende darauf gekommen. Meine Frau berichtete von einer kleinen Patientin, die sie hatte, und das war die Schwester des verunglückten Mädchens.

    Sch....e.

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • .......... doch noch etwas gefunden:


    Dienstag, 09.07.2013

    Urteil nach Tod im Kindergarten

    Ein kleines Mädchen stirbt im Kindergarten, weil ein Klettergerüst falsch montiert war. Von vier Angeklagten werden drei zu Geldstrafen verurteilt. Auch deren Anwälte zeigen sich tief betroffen.

    Ahaus. Mit Geldstrafen und einem Freispruch ist der Prozess um den tragischen Tod eines kleinen Mädchens in einem Kindergarten in Gronau (Nordrhein-Westfalen) zu Ende gegangen. Das Kind war im März 2012 an einem Klettergerüst verunglückt, am Dienstag verurteilte das Amtsgericht Ahaus den Geschäftsführer des Gerüstherstellers zu einer Geldstrafe von 16.500 Euro. Zwei Handwerker müssen 3.000 beziehungsweise 1.200 Euro zahlen. In allen Fällen ging es um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung. Das Kind war wegen eines falschen Abstands zwischen Gerüst und Zimmerdecke erstickt.

    Bei den drei Männern berücksichtigte das Gericht das ausgesprochene Bedauern um den Unfalltod des Kindes. Zwei der vier Angeklagten hatten sich ausdrücklich zu ihren Fehlern bekannt. Auch das bewertete das Schwurgericht in der Urteilsbegründung positiv. Die höchste Strafe erhielt der Geschäftsführer, weil der Ausgangspunkt einer Fehlerkette, an deren Ende der Tod des Kindes stand, bei ihm lag.

    Angesichts des trauernden Eltern auf der Bank der Nebenklage zeigten sich die Angeklagten und auch deren Anwälte tief betroffen. Es flossen Tränen. In der Urteilsbegründung sprach der Richter deshalb auch von einer tiefen Schuld, die auf den Männern laste. Der Richter ging in seiner Urteilsbegründung ausführlich auf die Frage Haft oder Geldstrafe ein. Neben den Geständnissen, der tiefen Reue und der selbst für Experten schwer zu beurteilenden technischen Fragen, spielte auch das Bemühen der Angeklagten, die Fehlerkette aufzuarbeiten, eine Rolle.

    Den vierten Angeklagten, ein Experte des TÜV-Nord, sprach das Gericht vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung frei. Zuvor hatte bereits die Anklage einen Freispruch gefordert. Der Vorwurf gegen ihn habe sich nicht bestätigt, so der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Der TÜV-Vertreter war 2008 mehrmals im Kindergarten. Er erklärte in der Befragung, dass er keinen Auftrag zur Überprüfung des Spielgerätes hatte. Er sei auch nicht in dem entsprechenden Raum gewesen. Seine Aufgabe habe sich nur um den Arbeitsschutz der Mitarbeiterinnen gedreht. Ein Gutachter bestätigte das.

    Ende März 2012 war die Zweieinhalbjährige mit dem Kopf zwischen der Decke und dem Gerüst steckengeblieben und erstickt. Der angeklagte Geschäftsführer der Firma gab zu, die entsprechende DIN-Norm für den Bau zu kennen. Warum er diese aber nicht umgesetzt habe, könne er sich im Nachhinein nicht mehr erklären.

    Dabei stand am Anfang eine ungewöhnlich niedrige Zimmerdecke. Beim Auftrag sei ihm die Höhe von 2,45 Meter auch mitgeteilt worden. Er habe dann bei den weiteren Auftragsvergaben aber nicht mehr daran gedacht. Und so wurde das Klettergerüst so hoch gebaut wie immer. Allerdings mit zu wenig Abstand zur Decke.

    Der zweite Angeklagte, der für die handwerkliche Abnahme des Spielgeräts vor Ort war, gestand ebenfalls Fehler ein. Zivile Verhandlungen über eine Entschädigung an die Eltern des Kindes durch die Firma des Geschäftsführers seien noch nicht abgeschlossen, so ein Anwalt vor Gericht. (dpa)

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • 20.700 EUR = ein totes Kind. Das was mir auf der Seele liegt, kann ich nicht im Forum schreiben, da ich keine zehn Stunden tippen möchte (ich habe selbst Kinder).

    Egal ob 1.000.000 oder 10 EUR; für die Eltern mit Sicherheit kein Trost, aber vielleicht für einige Führungskräfte ein warnendes und mahnendes Ereignis.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo Frank,

    das geht mir genauso.
    Es gibt Dinge, die kann man nicht in Worte packen. Die lassen sich auch nicht in Euro und Cent berechnen.
    Das Leid, dass solch ein Einschnitt bringt ist echt gruselig. Die grossen Leidtragenden sind immer die Angehörigen.

    Schlimmer ist es dann, finde ich, wenn irgendein persönlicher Bezug da ist (siehe 2 Beiträge von mir rauf.

    ;(;(;(

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Danke für die Info vom Waldmann. Stellt sich doch anders dar, wie aus dem ersten Bericht hervorgegengen.

    Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand der das nicht wußte und hat es einfach gemacht!