Gefahrstoffmanagement - Sicherheitsblätter - Neue Stoffe

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  • Also jetzt mal eine Frage/Diskussion

    Als neu ernannte Gefahrstoffbeauftragte bin ich gerade dabei unser Gefahrstoffmanagement zu organisieren. Es war bis jetzt nie organisiert wie z.B neue Stoffe angefordert werden. Wir machen das ja nicht jeden Tag, wir stellen ja auch keine Chemikalien her sondern verwenden sie ganz normal. Bis jetzt war es immer so das irgendjemand z.B einen neuen Lack brauchte und den Lieferanten anrief und sich das Zeug hat schicken lassen. Es wurde dann verwendet und von Qualität beurteilt. Dann wurde es regulär bestellt und erst dann bekam ich das SDB mit der ersten Lieferung.

    Ich fand das allerdings viel zu spät. Wie kann man den Einkauf und die Verwender dazu bringen das sie keine Stoffe benutzen die nicht vorher von mir begutachtet worden sind?

    Zieht ihr bei neuen Stoffen immer auch den Betriebsarzt mit ein? Wie läuft das bei euch ab?

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  • Seid ihr nach 9001 zertifiziert?

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • Hallo aba2304,

    gibts ne Gefährdungsbeurteilung? Wurde eine Substitution,Ersatzstoffprüfung gemacht?

    Gruß

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hallo aba2304,

    gibts ne Gefährdungsbeurteilung? Wurde eine Substitution,Ersatzstoffprüfung gemacht?

    Gruß


    Gegenfrage: Sollte das nicht sinnvollerweise vor der ersten Lieferung gemacht werden? Und benötigt man dann nicht das SDB vor der ersten Lieferung?

    Hardy, bisher auch noch recht unbeleckt in diesem Bereich

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • aba2304
    Dann wäre es möglich, das in den Prozess Einkauf/Beschaffung (Normelement 7.4.1, 7.4.2) mit einzubauen.

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  • Genau das war mein Gedanke das in die Beschaffung zu stecken, aber die sagen mir 'Woher wissen wir denn das es ein gefahrstoff ist, können wir doch gar nicht wissen, also können wir das auch gar nicht machen....':134:

  • Genau das war mein Gedanke das in die Beschaffung zu stecken, aber die sagen mir 'Woher wissen wir denn das es ein gefahrstoff ist, können wir doch gar nicht wissen, also können wir das auch gar nicht machen....':134:


    Wie wäre es mit dem Textbaustein: Sollte ein SDB vorliegen, so bitten wir um umgehende Zustellung am besten als .pdf an BinischSifa@krasskorrektefirma.de

    Und zwar bereits, wenn das Angebot eingeholt wird.

    Hardy

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  • aba2304
    Das hat mit Gefahrstoff nichts zu tun. Du bekommst selbst für das Motorenöl in Deinem Auto ein SD-Blatt, und das ist kein Gefahrstoff.

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  • Ja aber doch erst mit der ersten Bestellung, es ist sehr selten das man das Sicherheitsdatenblatt einfach so bei dem Angebot schon bekommt.


    Also vielleicht würde ja der Hinweis genügen ohne Vorab-SDB nicht ins Geschäft zu kommen. Und dein Gegenüber möchte ja etwas verkaufen.

    Es heißt ja auch spätestens, ein früher ist damit möglich.

    Und dass ist IMHO auch sinnvoll. Soll ich erst kaufen um dann festzustellen, dass ich bei dem Gekauften die Substituierungsverpflichtung habe und das Ganze dann entsorgen darf? Das wäre doch mehr als Suboptimal.

    Hardy

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  • Ja aber doch erst mit der ersten Bestellung, es ist sehr selten das man das Sicherheitsdatenblatt einfach so bei dem Angebot schon bekommt.

    Hm, ich hatte bisher noch keine Schwierigkeiten SDB zu bekommen. Man muss halt gezielt danach fragen. Von alleine wird ein Verkäufer da nicht dran denken. Der denkt hauptsächlich daran zu verkaufen.

    Bei manchen Herstellern kann man sogar auf deren Webseite die SDB direkt downloaden.

    Wichtig ist man muss informiert sein. Beschaffung sollte nicht in den einzelnen Abteilungen statt finden. Schon gar nicht wenns um unbekannte Produkte geht. Sollte in einem gut funktionierenden QM System immer zentral gesteuert sein und von den Abteilungen dann dort beantragt werden wenn sie was benötigen.

  • aba2304
    Das Sicherheitsdatenblatt gehört bei Gefahrstoffen grundsätzlich vor der Bestellung ins Haus. Alleine um festzustellen, welche "Nebenwirkung" (PSA, BA etc.) das Produkt hat.

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  • Gegenfrage: Sollte das nicht sinnvollerweise vor der ersten Lieferung gemacht werden? Und benötigt man dann nicht das SDB vor der ersten Lieferung?


    Ja , sicher wie A B schon erwähnt hat. Ich stimme andrasta was die Frage der Beschaffung der SDB voll zu. Ich hatte auch noch keine Probleme, auch vor der Entscheidung, für ein bestimmtes Produkt an die Informationen zu kommen. Ich bekomme von den Lieferanten die neusten Versionen der SDB immer per Mail zugesandt.

    Hier
    http://www.gefahrstoffe-im-griff.de/pdf_files/sich…IDABCHL-Neu.pdf eine Checkliste zur Prüfung von SDB bei Anwendern.

    Und bei der GISBAU http://www.gefahrstoffe-im-griff.de/pdf_files/sich…IDABCHL-Neu.pdf Fragen zum SDB.

    Gruß Tanzderhexen

    Gruß tanzderhexen

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  • Guten Morgen,

    bei uns im Unternehmen haben wir folgenden Prozess implementiert:

    Derjenige der Bedarf eines Stoffes oder Gefahrstoffes hat, organisiert sich das Sicherheitsdatenblatt und reicht dieses mit einem Freigabeformblatt an mich zur Freigabe weiter. Ich prüfe das SiDaBl und die angedachte Verwendung. Wenn mir an dem Stoff oder Gefahrstoff etwas bedenklich erscheint (z.B. bestimmte Bestandteile und deren Auswirkungen), geht das an den Anforderer zurück mit der "Bitte" sich nach einer Alternative zu erkundigen. Vervollständigt wird das Ganze dann noch durch die Freigabe des Abfallbeauftragten.
    Unser Stoffkataster steht auf dem Intranet, so dass der Einkauf schauen kann, ob der bestellte Stoff oder Gefahrstoff bereits freigegeben ist.

    Ich will natürlich nicht verheimlichen, dass unser System umgangen werden kann und "Musterlieferungen" von Vertrieblern oder Einkäufe durch den Hausmeister bei den einschlägigen Heimwerkermärkten ins Haus kommen können ohne das ich das mitbekomme. Aber meine Kollegen dürfen sich dann halt von mir nicht erwischen lassen :evil:
    Ansich funktioniert das System aber ganz gut.

    Grüßle vom Bodensee
    Elke

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    (Kurt Tucholsky)

  • Danke ElkeH,

    an sowas hatte ich gedacht, ein Freigabe Formular. Den bisher sit nicht mein Problem SDB vom Hersteller zu bekommen, sondern zu erfahren das jemand in unserem Haus einen gefahrstoff sucht bzw. einen neuen Stoff einfach bestellt oder sich eine Probe hat andrehen lassen.

    Ich bekomme das immer erst mit wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und der Stoff implementiert, erst dann bekomme ich vom Einkauf oder Lager das SDB. Vorher sieht man keinen Grund Arbeitsschutz miteinzubeziehen. Es ist schwer die leute jetzt umzuerziehen da sie sich kontrolliert fühlen. :rolleyes: Im Grunde ist es ja auhc eine kontrolle, nicht so sehr Kontrolle der MA sondern eher des Stoffes, aber das geht noch nicht ganz in die köpfe. Manche meinen ich würde mich nur aufspielen wollen, dabei will ich doch nur deren Gesundheit retten :wacko:

  • Hallo aba2304,

    glaub bloß nicht, dass das bei uns im Unternehmen von jetzt auf gleich funktioniert hat. Das war ein langer Weg. Auch heute erwisch ich noch vereinzelte Uneinsichtige oder bekomme Sicherheitsdatenblätter die ich nicht zuordnen kann und mich dann wundere.... "wie, was haben wir hier den Schönes".... Unsere Mitarbeiter fühlen sich weniger kontrolliert. Eher fehlt es an der Einsicht, dass manche "Mittele" halt doch nicht so harmlos sind.

    Grüßle
    Elke

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    (Kurt Tucholsky)

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  • Hallo
    wir haben das folgendermaßen geregelt:
    1. neue Chemikalien / Stoffe nur über den Erfassungsbeleg (siehe Anhang)
    2. Ferigabe von SiFa und Gefahrstoffbeauftragter nach Prüfung (erstellung BA, PSA ausreichend?, besondere
    Gefährdungen....)
    3. das ganze Prozedre erfolgt vor der Beschaffung

    selbst bei Muster/ Probelieferungen funktioniert das ganze meistens - Argument: Arbeitsunfälle zur Probe gibte es nicht.

  • Hallo,

    ähnlich wie bei Michael, gibt es ein Formular dort wird das SDB gefordert und sollte das SDB älter als 5 Jahre sein muss eine Begründung herbeigeholt werden. Ob sich nichts geändert hat.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • ...Wohl dem, der das Arbeitsschutzmanagementsystem der BGW (MAAS-BGW) eingeführt und zertifiziert hat. :47:
    Dort muss unter anderem ein Verfahren zum Umgang mit chemischen Arbeitsstoffen (Gefahrstoffen) und ein weiteres zur "arbeitsschutzgerechten" Beschaffung eingeführt und beherrscht werden. Das umfasst natürlich auch die notwendigen Schritte zur Substitutionsprüfung, Beschaffung von Gefahrstoff und Sicherheitsdatenblatt sowie der Freigabe zur Verwendung, einschließlich der Unterweisung der Beschäftigten.
    Ist schon ein Stück Arbeit, wird aber durch ein "mehr" an Sicherheit belohnt...von der Prämie zur Zertifizierung (bis zu 50% jedes Jahr :38: ) mal ganz abgesehen.

    Mit vielen QM-Grüßen
    QMSifa