Begehungen: Zeitumfang und Inhalte

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  • Hallo zusammen,

    als Berufsanfänger habe ich eine Frage zum Thema Begehungen.

    Als interne Sifa soll ich einen Begehungsplan für alle Einrichtungen erstellen.
    Vor allen Dingen soll der zu erwartende bzw. notwendige Zeitumfang für die Begehungen abgebildet werden.
    (Inklusive Vor- und Nachbereitung, Administration, Dokumentation, Protokoll mit Lösungsvorschlägen /-alternativen.)

    Was gehört eures Erachtens alles zu einer Begehung?
    - Prüft Ihr vor Ort die Dokumentation?
    - Plant Ihr Gespräche mit den Mitarbeitern?
    - Seht ihr euch den Fuhrpark an?


    Wie viel Zeit würdet Ihr für ein Seniorenheim mit 170 Betten (über sieben Etagen) inklusive aller Funktions-, und Büroräume planen?


    Vielen Dank im Voraus.

    Güße vom Tomster

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  • Hallo,
    na das ist schwer zu sagen. In Deinem bsp. würde ich einen Tag rechnen.
    Mein Ablauf sieht immer so aus.....
    Vorbesprechung.
    Begehung ALLER Räume.
    Ich rede immer mit einigen Mitarbeitern. Manche sprechen mich an.
    Ich führe Ergonomie Beratungen durch. Besteht hier ein zu hoher Bedarf, mache ich einen extra Termin. Grundzüge spreche ich immer an.
    Ich versuche so viel wie möglich zu Prüfen. (Prüfungen nach BGV, Dokumentation, EH Einrichtungen, PSA usw.
    Dann noch eine Abschlussbesprechung.
    Berichte dauern so lange sie dauern. Mal muss man mehr schreiben und recherchieren mal weniger. Ich versuche nicht nur zu schreiben was "schlecht" ist, sonder auch was die Lösung ist.

    Bei einer Begehung sollte man nie Zeitdruck haben. Das kommt nicht gut an.

    Ich hoffe es hilft weiter.

    LG
    Michael Kasper

    _______________________________________________________
    Nicht jeder der viel redet, sagt auch viel !

  • Hallo,
    wir benutzen eine Checkliste (Beispiel in diesem Forum unter Download), die ständig aktualisiert wird.
    Die Begehung dauert in der Regel eine Stunde. Während der Begehung wird die Checkliste durchgearbeitet und auch auf Sonstiges geachtet. Zusätzlich werden die Mitarbeiter nach z.Bsp. Rettungswegen, Alarmsignal usw. gefragt. Die aufgezeigten Mängel werden mit einem entsprechenden Aktionsplan festgehalten und mit Terminen zur Abstellung der Mängel versehen.

    Zusätzlich hat jeder Vorgesetzte die Aufgabe, jeden Monat die Checkliste mit dem Sicherheitsbeauftragten zusammen in seinem Bereich abzuarbeiten.

    Gruß
    Schnecke004

    Gruß
    Schnecke004

    :282::256:

    _________________________________

    Heute erleben wir die schönen Erinnerungen von morgen

  • Hallo Tomster,

    bei uns lief es auch so wie Schnecke004 es beschrieben hat.

    Bei der Dauer der Begehung kommt es auf die Größe des Unternehmens an.
    Wir brauchten mit Außenbereich ca. 2 Std. und ich habe ca. 0,5 - 1 Std für den Bericht gebraucht.


    Gruß

    Hans-Jürgen

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Hallo,

    bei dieser größe eines Seniorenwohnheim kann das ganz schön dauern. Es kommt halt darauf an, welchen Stellenwert der Arbeitsschutz im Betrieb hat.

    170 Betten - Einzelzimmer oder Zweierzimmer - oder 3-er, ... Funktonsräume (Behandlungsräume, Gymnatikräume, ...) Büros, ... Küche, Lagerräume, Kapelle, ... was es da so alles gibt.

    Da du interne FaSi bist, würde ich dies nicht an einem Tage durchziehen wollen. Das sind viele gleiche Räume - geht eigentlich schnell, aber da schleichen sich Fehler ein.

    Ich würde mit 1 - 2 Stockwerken anfangen. Als "Neuling" kann man das sicherlich begründen.

    Was man davor schon prüfen kann, davor machen (Doku).

    Es ist immer sehr wichtig, sich mit den Mitarbeiter zu unterhalten - ich bekommt man die Info´s die man braucht.

    Stichwort Fuhrpark:
    Der gehöhrt natürlich auch dazu - aber immer mit dem Fuhrparkleiter.

    Gruß Matthias

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  • Eine schöne Aufgabe!
    1. Wenn noch gar nichts vorhanden ist: Entsprechend dem Organigramm die Einsatzplanung erstellen. Egal welches Gefährdungspotenzial ein Bereich hat, pro Person und pro Aufgabenbereich berechne ich
    stets insgesamt eine Zeitstunde:
    * 5-10 Minuten = IInternes Marketing: Juchu-ich komme zu Besuch, Terminvereinbarung und 2-3 Stunden oder ein Tag vorher ein Hallo-wach!, Stellvertreterregelung; einpacken von Checkliste, Messgeräte, gefährdungsspezifische Dokus/, Stift, Uhr, Zollstock inklusive, eventuell etwas Nettes als Duftnote für den Besuchten.
    * 5 Minuten = Wegezeit
    * 25 Minuten = Interview mit vertiefender Sofortberatung, falls sinnvoll und möglich, Notizen, Abschlussempfehlung oder Ausblick; danke schön.
    * 15 Minuten = Vertiefende Auswertung, Risikoberechnung, Doku in Maßnahmenverfolgungsplan.
    2. Wenn schon Gefährdungspotenziale bekannt sind: Mit maximal einer weiteren Person aus dem Betrieb (andere Gesundheits-Respektsperson) besuche ich nach vermuteten Gefährdungsschwerpunkten die Abteilung Top-Down, anschließend nach Absprache und Verfügbarkeit jeden Beschäftigten.
    3. Jede Gefährdungsbeurteilung verbinde ich mit einer Schwerpunkt-Sofortberatung. Wenn ich vorab die Geschäftsführng überzeugen kann, verbinde ich die Begehung gern auch mit einer arbeitsplatzbezogenen Unterweisung.
    Meistens beziehen sich die Themen - auch wie beim Kollege Michael Kasper - auf ergonomische Unterstützungsleistungen; jedoch spielt auch Haut / Hautschutz und selbstverständlich organisatorische Belastungsformen eine Rolle. Für das letzte Thema ist die Begehung keine gute Plattform. Bei Ermittlung offensichtlicher organisatorischbedingter Fehler mit Auswirkungen auf die Gesundheit können keine Sofortmaßnahmen oder Unterweisungsmodule am Arbeitsplatz erfolgen.
    *
    Allgemeine Empfehlung:
    Die BGW hat eine Broschüre mit leicht verständlichen grafisch anschaulichen Ausgleichsübungen für einseitig belastende Tätigkeiten publiziert. Der "Muntermacher". Handlungsanleitung:
    Du markierst nach Deinem Gespräch / Deiner individualisierten Begehung zwei sinnvolle Übungen in der Broschüre -"Ihre persönliche Wohlfühlübung für den Job" - , führst sie mit dem Beschäftigten durch und schenkst ihm / ihr die Muntermacher. Das ist besser als der erhobene Zeigefinger. Viel Spaß!

    Für BGW-Mitglieder bitte über das Team Versand bestellen.

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus