allgemeine Evakuierungsübung

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  • Moin moin liebe SiFa Gemeinschaft

    Gibt es jemanden der Erfahrungen mit der Planung und Durchführung von Evakuierungsübungen hat?

    Unser Unternehmen soll dieses Jahr noch eine Übung durchführen und ich habe leider noch keine Erfahrungen bei der Planung und in der Durchführung. In unseren Unternehmen wurde auch noch nie eine Evakuierungsübung durchgeführt.
    Wir haben ca. 75 Mitarbeiter in Verwaltung, Entwicklung und Produktion.
    Ich kann mir vorstellen das wenn so eine Übung schief geht die Akzeptanz bei den Mitarbeitern gegen Null geht.

    Deshalb meine Frage?

    Wie sollte man vorgehen, gibt es Checklisten? lesenswerte Bücher oder gute Seminare, kann jemand mir helfen oder Tips geben?

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans-Jürgen Sturm

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

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  • Hier fehlen sehr wichtige Angaben über die Struktur eures Betriebes. Es kann dir wohl niemand eine Checkliste oder ähnliches zur Hand geben, wenn mann nicht weis, wie ihr was organisiert habt. Sind die MA denn im Verhalten in einer solchen Situation unterwiesen? Gibt es einen Evakuierungsplan, oder wollt ihr nur mal so?
    Übrigens die Akzeptanz einer Evakuierungsübung ist nicht relevant. Es geht darum, festzustellen, ob es funktioniert. Nicht nur die MA können Fehler machen, sondern auch die Führungskräfte und Planer. Deshalb heisst es ja Übung.
    Mitwirkungspflicht haben alle, ob sie wollen oder nicht.

    Andreas

  • Hallo Hans-Jürgen,

    wir haben auch dieses Problem und nach Rücksprache mit dem zuständigen Kollegen von der Gewerbeaufsicht werden wir die Übung künftig Bereichs/Abteilungsweise durchführen.
    Bei uns müssten nämlich 300 Personen den Betrieb verlassen.
    Praktisch erfolgt die Alarmierung per Sirene und die Mitarbeiter müssen sich an einem def. Sammelplatz sammeln. Für die vollständige Räumung der Bereiche haben wir Räumungsbeauftragte. Jedes Jahr ist dann ein anderer Bereich dran.

    Gruß

    Hermann

    der NRWler aus Franken

  • Hallo,

    wir haben dies in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr(auslösen Feuerarlarm,künsliche Rauchentwicklung,usw.) und der BG durchgeführt.Falls du dazu noch Fragen hast, helfe ich dir gerne weiter.

    Gruß
    Langei

  • Kann mich meinem Vorredner hier anschliessen.
    Da wir im ChemiePark sitzen und einen entsprechend guten Draht zur Werkfeuerwehr haben ist die Organisation kein Problem.
    Das wäre aber schon mal ein Tipp: wie sieht es mit der für Euch zuständigen Feuerwehr aus? habt ihr da einen Ansprechpartner? Normalerweise nutzen die solche Übungen auch gerne mal, um selber zu üben.

    Was die Akzeptanz solcher Übungen angeht:
    Da habe ich schon manche Erfahrungen vor allem mit "Büromenschen" gemacht... Denen zu erklären, dass jetzt Alarm ist, während sie gerade telefonieren ist nie so ganz einfach... aber letztendlich telefonieren die eh immer ;)

    Noch ein Tipp: möglichst nicht in den Pausenzeiten üben, wenn du es Dir nicht verscherzen willst...

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

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  • Hallo :)
    Ich habe diese Übungen auch immer mit der Feuerwehr zusammen gemacht. Die haben mehr Erfahrungen und können viele Tipps geben.
    Ich würde diese Übung gerade in oder vor der Pause machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das alles super klappt, wenn alle Mitarbeiter dort sind, wo sie arbeiten sollen. Sind aber die Mitarbeiter in den Pausen oder Raucherräumen, sieht das ganz anders aus. Also ruhig mal Mut zeigen. Ich denke es geht um die Sicherheit.
    Ich führe so eine Übung min. 1 mal pro Jahr durch. Und es ist nötig.

    LG
    Michael Kasper

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    Nicht jeder der viel redet, sagt auch viel !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Brandschutz ist äußerst komplex. Er will und muss ernst genommen werden. Nur professionelle Beschäftigung mit der Thematik und die konsequente Umsetzung, sowie die periodische Überprüfung, bringen die gewünschten Erfolge.

    Wer Verantwortung für sich, seine Mitmenschen, die Nach- und Umwelt sowie für Arbeitsplätze trägt, realisiert professionelle Brandschutzkonzepte. Diesen Personen wird der Staatsanwalt auch nach Bränden keine Versäumnisse nachweisen können.

    Es wird für notwendig erachtet, dass neben den technischen Voraussetzungen die organisatorischen Belange eine erhebliche Rolle bei der Bewältigung der Sicherung im Brand- und Katastrophenfall darstellen.

    Eine permanente praktische sowie theoretische Unterweisung und Schulung der Mitarbeiter ist die Voraussetzung zur Bewältigung dieser Aufgabe. Die rechtzeitige Aufstellung von möglichen Szenarien erleichtert die Beherrschung dieser Probleme. Die bereits vorhandene Brandschutzordnung sowie die Evakuierungspläne sollten diesen Sachverhalt besonders berücksichtigen. Als Ergänzung müssen diese Pläne Namen oder Funktionen von Beschäftigten – also für den Alarmfall benannte Personen – enthalten, damit die Mitarbeiter wissen, wer für ihre Sicherheit im Alarmfall Mitverantwortung trägt.

    Im betrieblich-organisatorischen Bereich werden für die rasche und problemlose Abwicklung von Evakuierungs- und Rettungsvorgängen Vorkehrungen getroffen. Anhand detaillierter Konzepte und Anweisungen wird das Personal auf die Durchführung von Evakuierungs- und Rettungsabläufen vorbereitet.

    Anweisungen zur Personaldisposition beinhalten im Wesentlichen die eingeteilten und geschulten sowie speziell unterwiesenen Personen wie Lösch- und Brandschutzhelfer, Flucht- und Evakuierungshelfer, Etagenbeauftragte, Ersthelfer, Notausgangsbesetzungen, Melder, Sicherheitsbeauftragte, Hausmeister, Telefonzentralen usw.

    Weiterhin legen die vorgenannten Pläne und Vorschriften maßgeblich die Aufgabenverteilung, Einsatzorte, Bereitschaftsdienste und Entscheidungshilfen des obigen Personenkreises fest.

    Im Rahmen der Organisation der Evakuierung und Rettung hat das „interne Personal“ u.a. folgende Aufgabenstellungen zu bewältigen:

    1. Anwesende im eigenen Bereich zu informieren und zu evakuieren.

    2. Professionelle Meldungen an Rettungsstellen absetzen.

    3. Als Letzter den Bereich zu prüfen und zu verlassen.

    4. Gegebenenfalls Abschätzungen vorzunehmen und sodann Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten und durchzuführen.

    5. Anwesende Personen zu den Sammelstellen geleiten.

    6. Vollzähligkeitskontrollen durchzuführen und dem Verantwortlichen vor Ort zu melden.

    7. Bei Alarmierung begeben sich die ausgebildeten Löschhelfer auf dem kürzesten Weg zur Brandstelle, wobei sie die nächstgelegenen Feuerlöschgeräte mitnehmen.

    8. Die Gruppe der Löschhelfer verbleibt so lange im Einsatz, bis das Feuer gelöscht, bei Gefahr für die eigene Person ein Verbleiben an der Einsatzstelle unmöglich wird oder die Feuerwehr eintrifft. Bei einem eventuellen Rückzug sind alle Türen zu schließen, aber nicht abzuschließen.

    9. Sofern die Löscharbeiten beendet sind, wird ggf. eine Brandwache, deren Stärke und zeitliche Dauer zwischen der Feuerwehr und dem Unternehmen/der Firma abgesprochen wird, gestellt.


    Abschließend ist anzumerken, dass eine im Ernstfall funktionierende Organisation nur in Absprache mit der örtlich zuständigen Feuerwehr erfolgen kann und teilweise darf. Dies können Absprachen über Melde- und Anfahrtswege, Vorgehensweisen, gemeinsame Durchführung von Begehungen und Übungen sein. Darüber hinaus kann sich dies aus spezifisch angepassten Konzeptionen, aus sich z.B. geänderten Produktionsabläufen und Charakteristiken sowie örtlichen Veränderungen nach Umbau, Ausbau oder Neubau ergeben. Das heißt, bei allen Änderungen bedarf es einer Überprüfung sowie einer kontinuierlichen Verbesserung und Nachbesserung der organisatorischen Abläufe.

    herbert

    Für Eile habe ich leider keine Zeit!

  • Moin moin

    Also, wir sind ein Unternehmen mit 75 Mitarbeitern.
    Alle Mitarbeiter sind im Brandschutz einmal im Jahr unterwiesen.
    Es gibt 10 Ersthelfer und 10 Brandschutzhelfer die einmal im Jahr von der Berufsfeuerwehr Salzgitter im Brandschutz unterwiesen und trainiert werden. ( Life )

    Das Problem ist , es wurde nie trainiert!!!!!

    MfG HJS

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Dann macht euch doch schon mal Gedanken:
    Habt ihr denn einen Plan wie eine Evakuierung aussehen soll?
    Habt ihr besonders gefährdete Personen, denen man bei einer Räumung besondere Aufmerksamkeit oder sogar Hilfe zukommenlassen muß?
    Wer kontrolliert, ob alle Bereiche auch geräumt sind?
    Gibt es Einweiser für Feuerwehr und Rettungsdienst?
    Wer ist die Kontaktperson für den Einsatzleiter vor Ort ( das können nicht 74 MA sein)?
    Legt einen solchen Plan mal bei einem Ortstermin der Feuerwehr vor, die haben gelegentlich noch einige Anregungen, sind aber auch froh mal etwas über eure spezielle Örtlichkeit zu erfahren. Normalerweise ist ein Betrieb geräumt, wenn die Feuerwehr eintrifft, den eine Ausrücke-und Anfahrzeit hat die auch noch.

    Die erste Übung würde ich den MA bekannt durchführen, ein halbes Jahr später eine den MA nicht angemeldete Übung.
    Je nach Ergebnis kann evtl. ein kürzerer Rythmus als ein Jahr erforderlich sein.

    Ich pers. halte von Übungen mit Rauch und Nebelmaschinen nichts. Die Reaktion eines Menschen kann nicht geübt werden, sie ist situationsbedingt und immer anders. Niemand weis, ob es MA mit entsprechenden Vorgeschichten gibt, oder sich in Panik, wegen einer Übung jemand verletzt. Bei einem echten Alarm wäre eine Verletzung noch verzeilich. Gönnt euch auch nicht den Spaß mal nur mit Notbeleuchtung zu üben, bereitet die MA in den Unterweisungen darauf vor, daß so etwas im Brand- oder Gefahrenfall passieren kann. Wir zeigen den MA auch mal während einer Unterweisung, was man nur mit Notbeleuchtung alles sieht. Da ist dann keine Überraschung und keine Panik im Spiel.
    Eine Vorbereitung auf solche Ereignisse sollte auch ermutigend sein, solche Situationen zu meistern. Ansonsten könnt ihr auch das Spielfilmszenario weiterschüren.

    Schönes WE Andreas

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  • Hey

    ich bin selber in der Feuerwehr und kann Dir nur sagen das wir mit den Firmen in unserer Stadt zusammenarbeiten und Pläne mit den entsrechenden Personen ausarbeiten. Wir machen das sogar kostenlos
    Also frag einfach mal bei deiner Feuerwehr nach.
    Wir sind froh wenn wir gefragt werden weil dann können wir später immer Übungen in den entsrechenden Firmen machen und es ist besser als Feuerwehrmann wenn man sich schon ein bischen auskennt in den Firmen falls es mal zu einer ernsten Situation kommt.

    Gruss Stefan

  • Moin moin liebe Sifa Gemeinschaft

    Erst einmal vielen vielen Dank für eure Hilfe und den vielen Anregungen!
    Leider etwas später weil ich auf Dienstreise war!

    Da muß ich mir wohl oder übel noch ein paar Gedanken machen.

    Bei unserer Feuerwehr in Braunschweig habe ich nachgefragt aber leider keine Unterstützung bekommen die wollen vielleicht einen Beobachter vorbeischicken mehr ist nicht drin.

    Ich werde mal bei den Freiwilligen Wehren anfragen vielleicht bringt das ja was.


    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe

    Viele Grüße

    Hans-Jürgen Sturm

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Moin moin SiFa Gemeinschaft

    Da ich gerade mitten in der Planung unserer Evakuierungsübung bin, möchte ich diejenigen die vor dem gleichen Problem stehen eine sinnvolle Hilfe ans Herz legen.

    Mir hat die VBG-Fachinformation BGI 5097 Zwischenfall, Notfall, Katastrophe von der VBG sehr geholfen.
    Sie ist ein Leitfaden für die Sicherheits- und Notfallorganisation mit CD
    auf der viele Checklisten und Tips zu finden sind.


    Mit freundlichen Grüßen

    Hans-Jürgen Sturm

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Hallo Sturm, kannst Du sie nicht gleich anhängen -soweit als Datei vorhanden?

    VG Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

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  • Hallo Martina

    Die BGI 5097 kann man sich bei der VBG als PDF herunterladen aber da sind die Checklisten nicht mit dabei.
    Die muß man komplet mit der BGI unter der Bestellnr. 38-06-2230-9 bestellen.


    Die CD hat 129 MB

    Ich habe die BGI bei der VBG telefonisch angefragt und umsonst zugeschickt bekommen, obwohl wir bei der BGETF versichert sind.


    Viele Grüße aus Braunschweig

    Hans-Jürgen Sturm

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Freiwillige Feuerwehren helfen meißtens mit....zudem ist sicherlich im Betrieb jemand der dort freiwillig tätig ist....wichtig ist vorallem die Sammelpunkte des Personals um die Vollzähligkeit prüfen zu können.
    (mein Kollege ist selbst seit 20Jahren bei der Feuerwehr - genaue Anfragen kann ich gern an Ihm weiterleiten)
    Gruß