Inwie weit darf ein Mitarbeiter alleine arbeiten?

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  • Also bei uns arbeitet keiner alleine an einem Arbeitsplatz alleine ohne Totmannschalter.
    Wir haben ein sehr weitläufiges Gebäude und einige qm Fläche. Da wir auf keinen Fall ein Risiko eingehen wollen, wird generell erst mal versucht Alleinarbeit zu vermeiden.
    Meistens gelingt das auch durch Schichtänderungen und dgl. Sollte es sich aber wirklich überhaupt nicht vermeiden lassen, MUSS ein Totmannschalter getragen werden.
    Allerdings sind diese Alleinarbeitsplätze bei uns immer mit irgendwelchen Maschinenarbeiten verbunden. Für einen Mitarbeiter der mal an einem Samstag alleine im Büro sitzt, gilt das natürlich nicht.

    Die Melie

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  • Für einen Mitarbeiter der mal an einem Samstag alleine im Büro sitzt, gilt das natürlich nicht.

    ... und warum nicht?
    Was sagt die GefB?
    :D
    ich frage nur wegen der Diskussion über "Herzinfarkt" ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Nun ja...ich sehe das auch so...Herzinfarkt, Schlaganfall und solche unplanbare Sachen kann man nicht verhindern. Wie schon bereits von meinen Vorrednern erwähnt: LEBENSRISIKO. Aber ich kann es durch einen Totmannschalter verhindern, dass einem Mitarbeiter der sich z. B. an einer Maschine oder einem Werkzeug verletzt, nicht rechtzeitig oder schnell geholfen wird. Maschinenarbeit stellt schon ein größeres Verletzungsrisiko dar, als Büroarbeit. Deshalab an den Maschinen Totmannschalter...

  • Ooooch menno. Jetzt muss ich aber mal.
    @Melli: "Totmannschalter" :cursing: Du hast es eben so schön geschrieben, ich zitiere: "Aber ich kann es durch einen Totmannschalter verhindern, dass einem Mitarbeiter der sich z. B. an einer Maschine oder einem Werkzeug verletzt, nicht rechtzeitig oder schnell geholfen wird."
    Du beschreibst dort eine Mischung "Nothalt" oder "Notaus", in Verbindung mit einer Notsignaleinrichtung. Der so oft genannte "Totmannschalter" dient dazu, eine Einrichtung zu stoppen, wenn der Typ/ die Frau (wegen der Gleichberechtigung ;) ) bereits "um" bzw. nicht mehr handlungsfähig sind, z. B. bei Zügen. Wenn ein Mitarbeiter Arbeiten an gefährlichen Maschinen oder in gefährlichen Bereichen in Alleinarbeit ausführt, dann habt Ihr eindeutig etwas falsch gemacht!
    Bsp: Ein MA arbeitet alleine im absturzgefährdeten Bereich mit PSA gegen Absturz. Der hängt bewusstlos im Auffangsystem. Dieses sind besonders gefährliche Arbeiten und ähnlich verhält er sich bei Arbeiten an einer gefährlichen Maschine. DAS GEHT NICHT UND IS NO GO!
    Wenn ein Schienenfahrzeugführer nicht regelmäßig sein Pedal drückt, wird der Zug gestoppt, um u. a. die Passagiere zu schützen. Also um eine Katastrophe zu verhindern. Bis die Hilfe eintrifft, ist es meistens schon rum, je nach Situation.
    Die Notsignaleinrichtungen dienen dem einzelnen Mitarbeiter. Nicht um ihn zu schützen, sondern als Signaleinrichtung. Der Schutz muss an erster Stelle stehen. Das tust Du mit so einer Einrichtung aber nicht.
    Ich weiß. Es wird zu oft als einfache Maßnahme verwendet, den Mitarbeiter doch alleine loszuschicken. Diese Einrichtungen sind aber gaaaaaaaaaaanz unten in der Hirarchi. Sie ist zwar technisch aber eher persönlich... eine Art PSA... wie z. B. ein CO-Messgerät. Wenn der MA es net anlegt... was dann? Wenn der MA sich trotzdem in gefährliche Bereiche begibt, was dann?
    Diese Geräte sind das allerletzte Mittel. Zuerst gilt es Alleinarbeit auszuschließen. S für Substitution gaaaaaaaanz vorne angestellt!

    Denk an (S)-T-O-P

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,

    Nun ja...ich sehe das auch so...Herzinfarkt, Schlaganfall und solche unplanbare Sachen kann man nicht verhindern. Wie schon bereits von meinen Vorrednern erwähnt: LEBENSRISIKO.

    Volle Zustimmung, ich kann aber mit entsprechender Technik die Wahrscheinlichkeit erhöhen
    das der Betreffende es auch überlebt. Letztendlich ist es doch nur eine Frage, ob man für
    sowas Geld investieren will.

    Beispiel bei uns (sehr speziell): Jeder verfügt an der Einsatzjacke über einen Totmannwarner,
    dieser wird bei Anlegen der PSA aktiviert. Bereits nach ca. 25 Sekunden ohne eine Bewegung
    kommt es zu einem Voralarm. Erfolgt auf den Voralarm keine Bewegung wird der Hauptalarm
    ausgelöst. Dieser kann aber auch durch Knopfdruck direkt ausgelöst werden.
    Sollte es jetzt zu einem Unfall/ Herzinfarkt oder sonstiges kommen, erhoffen wir uns
    eine raschere Entdeckung und somit eine schnellere Einleitung von Erstmaßnahmen.

    Sicherlich ist es aber auch ein Problem, wenn vorhandene Systeme nicht genutzt werden.
    So wie zum Beispiel hier: http://www.feuerwehrmagazin.de/nachrichten/ne…-geworden-17148

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Dateien

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Volle Zustimmung, ich kann aber mit entsprechender Technik die Wahrscheinlichkeit erhöhen
    das der Betreffende es auch überlebt. Letztendlich ist es doch nur eine Frage, ob man für
    sowas Geld investieren will.


    Hallo Simon.
    Stimme ich Dir voll zu.... aaaaaber Du betrachtest Deinen Bereich. Hier gehts um Alleinarbeit. Das ist nochmal etwas völlig anderes. In Deinem Bereich is Deine Argumentation voll zutreffend, aber leider nicht im reinen Bereich der Arbeitssicherheit.
    Bsp. Stell Dir vor, dass einer Deiner Leute alleine gefährliche Bereiche Kontrollieren soll, ohne dass jemand in der Nähe ist. Sieh das mehr als "Rauchmelder" in der Wohnung. Da vergehen viele Minuten. Ich denke, dass es damit vergleichbarer ist. Check? 8)

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,

    deine Argumentation ist nachvollziehbar.
    Alleinarbeit gibt es schon, z.B. die Kontrolle/Kontrollgänge nach Beendigung
    von feuerge. Arbeiten sind in der Regel so klassische Alleinarbeiten.

    Sicherlich ist ein Totmannwarner keine Garantie für eine schnelle Hilfe,
    durch die kurze Reaktionszeit bis zum Alarm ist es zumindest aber eine
    Chance. Technisch wäre sogar noch mehr möglich, zum Beispiel die
    Übermittlung vom Alarmsignal an eine besetzte Stelle. Diese Option
    ist derzeit aber wenig praxistauglich.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Mom.
    Du verwechselst da Begriffe. Totmannwarnung und Totmannschalter... ach... können wir mal aufhören über tote Menschen zu schreiben? Wäre mir ganz lieb.
    Definition: Was ist eine Warnung, was ist ein Schalter? Hat nix miteinander zu tun. Deswegen mag ich es nicht!
    Bei der Fw gehört es zur PSA, wie das Atemschutzgerät. Dieser besagte "Schalter" dient eben nicht dazu den Mann/ die Frau vor Ort zu schützen, sondern eine Katastrophe zu verhindern. Ist also eine Maßnahme, die nicht den MA schützt (wie bei Euch) sondern, die Folgen zu verhindern oder zu mindern. Da ist egal, was mit der Person passiert. Deswegen möchte ich Eure Ausstattung auch mehr als Notrufeinrichtung bezeichen. Ok?
    Bsp. ICE. Dazu dient dieser Schalter den Zug zu stoppen und ein Alarmsignal zu senden. Wo gehen die Kräfte zuerst hin? Passagierbereich... evakuieren. Iwann kommt dann der Pilot dran. Egal wie schnell und wie viele Kräfte vor Ort sind. Vllt schaut mal einer nach und dann kommen Kameraden. Die Regel is es aber nicht. Das is ja mal ein harmloses "worst case scenario". Die Priorität liegt auf dem Hauptaugenmerk. Oder hast Du schon einmal gesehen, dass bei einer notgelandeten Passagiermaschine jemand direkt ins Cockpit rauscht, um den Piloten zu retten?

    Daher sehe ich so etwas sehr distanziert. Bei Euch sinnvoll und effektiv. Im Betrieb? Wohl eher nicht. Nur Ausnahmefälle lass ich da zu. Seeeeehr Spezielle!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,

    keine Sorge, ich verwechsel das nicht ;)
    War nur mal ein Hinweis auf eine Variante....


    Du verwechselst da Begriffe. Totmannwarnung und Totmannschalter... ach... können wir mal aufhören über tote Menschen zu schreiben? Wäre mir ganz lieb.

    Kein Problem dann nehmen wir die Bezeichnung aus der FwDV 7 mit Notsignalgeber statt
    Totmannwarner :D


    Bei der Fw gehört es zur PSA, wie das Atemschutzgerät.

    In Theorie (FwDV7) ja, in der Praxis in vielen Gemeinden/ Städten und teilweise
    in ganzen Landkreisen gehört das nicht zur Ausstattung. Und es gehört
    schon gar nicht zur Standartausrüstung einer Einsatzkraft. Wenn vorhanden
    dann meist direkt am Atemschutzgerät.

    Standartausstattung weit gefehlt...http://dialog.sz-online.de/nachrichten/le…nn-1465715.html


    Oder hast Du schon einmal gesehen, dass bei einer notgelandeten Passagiermaschine jemand direkt ins Cockpit rauscht, um den Piloten zu retten?

    Direkt ins Cockpit rauschen nein, die Aufstellung der FLF wird in der Regel aber so vorgenommen,
    dass gleichzeitig von allen Seiten direkt eine Brandbekämpfung erfolgen kann. Wobei dies keineswegs
    eine Standart- Einsatztaktik bei Absturz ist.

    Wir weichen jetzt vom Thema ab, habe ich z.B. aber den Absturz von einem Ultraleichtflugzeug
    (was die Regel ist) ist aufgrund vom Gesamtrettungssystem (Gefahr) des Flugzeuges, der Angriffsweg in
    der Regel von vorne (zum Piloten).


    Daher sehe ich so etwas sehr distanziert. Bei Euch sinnvoll und effektiv. Im Betrieb? Wohl eher nicht. Nur Ausnahmefälle lass ich da zu. Seeeeehr Spezielle!

    Darauf habe ich auch hingewiesen, es ist speziell.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Guten Morgen,

    Globetrotter: ich habe aber schon geschrieben, dass Alleinarbeit bei uns grundsätzlich zu verhindern gilt...was auch definitiv getan wird. Wenns hoch kommt, geben wir alle zwei Monate mal eine "Personen-Notsignal-Anlage" (???besser so???) aus. Und mit gefährlichen Arbeiten wird bei uns gemeint, wenn ein Mitarbeiter an Bearbeitungszentren arbeitet und der nächste Mitarbeiter so weit entfernt ist, dass er es nicht mitkriegen würde wenn sich der andere z. B. verletzt. Leider ist es in Hallen, wo mehrere hundert solcher Maschinen stehen oft so laut dass normales Rufen nicht ausreicht. Oder wenn einer unserer Lackierer, die in einem extra Raum arbeiten, alleine da drin ist und vor sich hinarbeitet. Aber wie gesagt...nur im alleräußersten Notfall. Leider lassen sich Bearbeitungszentren nicht substituieren. Und wenn diese neu eingestellt und Werkzeuge umgebaut werden müssen, kann ich einen Bohrer oder Stoßer nicht substituieren. Dafür gibt es leider keine Alternative. Und trotz aller möglicher Maßnahmen, wie Schutzhandschuhe, Schutzkappen an bereits eingebauten Werkzeugen, passieren immer wieder kleinere, leider manchmal auch etwas größere Schnitt- oder Stoßverletzung durch diese scharfen Gegenstände. Das wird bei uns als "gefährliche Arbeit" definiert (aber wahrscheinlich ist das auch der falsche Ausdruck dafür)...

  • Moin.
    Melie: Nein. Is schon richtig und wenn die GFB das so akzeptiert, is doch alles gut. Ich kenn ja nicht Eure genaue Situation vor Ort aber nach Deinen Schilderungen scheint es eher eine zusätzliche Maßnahme zu sein. Dann is doch alles jut ;)
    Ich wollte nur einmal, weil das Thema sehr in die Richtung lief, mit einem Trugschluss aufräumen. Ich habe schon viele Argumente gehört, wo eher so ein Notsignalgerät eingesetzt wurde, weil's für die Leute ne kostengünstige Variante war und als Begründung kam, dass doch alles getan wurde. Da waren gefährliche Bereiche, die hätten umgebaut werden müssen, was alles Kosten erzeugt hätte. Diese sind jedoch als sog. kollektive Maßnahme jeder anderen vorzuziehen.
    So hatte ich Deine Ausführungen erst verstanden, sorry.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hi Allerseits

    um nochmal zum Thema zurückzukommen...
    in BGR 139 und auch der BGI 5032 ist klar definiert, wann technische Maßnahmen (Personen-Not-Einrichtungen o.ä.) notwendig sind und wann nicht.
    Auch ist definiert, dass bei einer Risikokennziffer >30 Alleinarbeit insgesamt unzulässig ist (der o.g. "Totmannschalter" dient dann vermutlich zu Minimierung des Risikos).

    Klar ist auch, dass nach "reiner Lehre" Verletzungen oder akute Erkrankungen aus "innerer Ursache" (wie der besagte Infarkt) nicht in diese Betrachtung eingehen und für die Notwendigkeit einer Personen-Not-Einrichtung keine Rolle spielen.

    Ich stimme natürlich mit Euch überein, dass das Risiko einer akuten, schweren Erkrankung nicht im Einfluss des Unternehmers liegt. Aber er hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern - daher ist er ja auch zur Bestellung und Ausbildung von Ersthelfern verpflilchtet.
    Aber eben dieses Ersthelferkonzept (der Ersthelfer hilft schliesslich in jedem medizinischen Notfall und nicht nur wenn´s ein Arbeitsunfall ist) wird, meiner Meinung nach, im Falle der Alleinarbeit ausgehebelt - eben weil ausser dem betroffenen niemand da ist, der in der Lage ist Hilfe zu leisten (im Gegensatz zur "normalen" Arbeit).

    Im Endeffekt wird es in meinem Fall darauf hinauslaufen, dass ich das Risiko entsprechend des Regelwerks beurteile und das Ergebnis inklusive meiner Bedenken bzgl. der akuten Erkrankungen vorstelle und mal schaue, welche Entscheidung der Unternehmer am Ende trifft.

    Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

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