Löschsprays und Personenbrände

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  • Hallo zusammen,

    mal 'ne kurze Frage in die Runde:

    Sind die handelsüblichen Löschsprays zum Ablöschen von brennenden Personen geeignet?

    (Ich warte noch auf Stellungnahmen der Hersteller)

    Der Hintergrund:
    Bei der Erkundung an Gewässern ist unser Feldlabor dabei. Die Probenbehälter werden mit 10 Tropfen Isopropanol einer katalytischen Sterilisation unterzogen. Die Brandgefahr (Übergreifen auf die Umgebung) ist als gering eingestuft, Unfälle sind in der Branche bei dieser Tätigkeit nicht bekannt.
    Es steht jetzt ein 1-kg-ABC-Löscher gegen die Löschdose.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Udo,

    unsere Probenehmer (Trinkwasserlabor) haben natürlich auch Desinfektionsspray (250ml Ethanol/Isopropanol)

    dabei um ggf. die Probenahmestelle zu desinfizieren. Vorgabe ist sogar wenn möglich zunächst

    immer thermisch (Handbrenner) zu desinfizieren.

    Wir haben in unserer GB Gefährdung für einen Brand als sehr gering eingestuft, eine Schutzdecke

    zum Abdecken von Anbauteilen an einem Waschbecken oder in direkten Umfeld der Probenahmestelle

    haben die Probenhemer dabei.

    Ansonsten ist natürlich "fließend Wasser" vor Ort und ein Löscher ist im Firmenwagen vorhanden.

    Kurzum, wir haben keine Brandbekämpfung bei der Probanahme vor Ort festgelegt und

    in der Praxis schleppen die Kollegen eh schon zu viel Equipment für die Probenahme und Probenahmeflaschen durch die Gegend...

    Chris

    preview

  • 10 Tropfen Isopropanol

    Wo wäre denn die Zündquelle vorhanden?

    Tragt Baumwollkleidung statt Kunstfaser dann habt ihr das Risiko noch mal vermindert was ich für absolut minmal halte. Da haben die Leute die sich gerade die Hände desinfiziert haben und dann eine Rauchen ein X fach höheres Risiko. Da haben sich einige bei flamiert, Augenbraun zupfen und Pony schneiden brauchen die dann für 2 Monate nicht.

    Die Spraydose funktioniert auch für Personenbrand und ist kleiner, leichter und hat theoretisch dieselbe Wirkung.

    Feuerwehr Lernbar: Löschspraydosen

    Gruß Canislupus

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  • Zeig dann diesen Film in der UW damit den MA klar ist welche Gefahr bei dem von euch genutzten Verfahren besteht.

    Ich würde mal das STOP Prinzip anwenden und hinterfragen warum so gearbeitet wird. Wahrscheinlich heißt es dann: Das haben wir immer schon so gemacht.

    ERGÄNZUNG:

    System nimmt das Dateiformat nicht (VOB)

    Goggle mal nach Zündung Gas-Luftgemisch in Raum von der ehemaligen BGFE

    Gruß Canislupus

    Einmal editiert, zuletzt von Canislupus (19. Februar 2024 um 08:22)

  • Danke Canislupus . :)

    Durch die Verbrennung dieser geringen Menge (10 Tropfen, ca. 0,5 ml) Isopropanol im Becher (150 ml) liegen wir rechnerisch deutlich unter der UEG (2%). Es entsteht nach der Zündung in Verbindung mit einem Kupfergeflecht im Deckel katalytisch Formaldehyd (deutlich unterhalb der Arbeitsplatzgrenzwerte), wie bekannt ein sehr effektives Desinfektions- und Sterilisationsmittel.

    Das Verfahren ist in diesem Tätigkeitsbereich von der WHO explizit vorgegeben. Isopropanol in kleinen Mengen kann bei Auslandseinsätzen einfach mitgeführt werden, es ist auch sehr leicht lokal erhältlich. Andere Mittel und Verfahren sind weniger effektiv oder bei Auslandseinsätzen schlicht nicht verfügbar, z.B Druckkochtöpfe - nicht für die Suppe, für die Dampfsterilisation.

    Bei der UW setze ich übrigens ein Zündrohr ein. :)


    ja sind sie. Da Löschsprays vornehmlich Schaumlöschmittel sind, wären diese aus medizinischer Sicht sogar weniger sekundär-schädlich als Pulverlöscher.

    Genau das ist die Frage - ist dem so?

    Eine schriftliche Aussage wäre da sehr nett ... leider lassen die bekannten Hersteller mit Aussagen auf sich warten.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Die Inhalation von Löschpulver ist so tief, da fein, dass eine Pneumonie garantiert ist. Zudem gibt es eine Wundinfektion die recht aufwendig gereinigt werden muss. Bei Schaum ist auch eine Wundinfektion möglich, eine Inhalation eher ausgeschlossen.

    Beste Grüße

    J.H.J

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  • Lieber 'ne Pneumonie als Jahre und länger in und mit der Verbrennungsklinik leben ...

    is' doch wahr ...

    Ja genau, deswegen ist die Antwort Nummer 1: "Hauptsache löschen, Hauptsache aus!" Aber wenn du die Wahl hast und das beschreibst du ja, dann ist Schaum für Personenbrände ein kleines Bisschen besser.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • oder bei Auslandseinsätzen schlicht nicht verfügbar, z.B Druckkochtöpfe

    Einfach mal nach Nepal in ein beliebiges Bergdorf gehen, dort wirst Du in jedem Haushalt einen Druckkochtopf vorfinden. ;)

    Auf den bei uns eingesetzten Löschsprays steht zumindest kein Warnhinweis, dass man dieses nicht bei Personenbränden einsetzen soll.

    Da es sich um ein Schaumlöschspray handelt, halte ich es für geeignet. Evt. auftretende Hautreaktionen dürften im Vergleich zu entsprechenden Verbrennungen zu vernachlässigen sein.

    Es gibt aber einen Warnhinweis: "Vor Erwärmung über 50°C (z.B. Sonneneinstrahlung) schützen." Das dürfte im PKW durchaus zu beachten sein.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    ja, Löschsprays sind dafür geeignet. Es gibt einen Hersteller, der genau das Thema mit der hessischen Landespolizei vorführt. Es gibt sogar extra Beinholster für Einsatzkräfte.

    Ich gehe von "Löschsprays" aus und nicht von den "200ml Facebookangeboten"..

    Gruß

    dwein112

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  • Hallo,

    ja, aber: Ich sehe diese Eignung aus mehreren Gründen nicht.

    Das fängt bei der Löschmittelmenge an und hört beim Löschstrahl und dessen Streuung auf.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    die Vorgehensweise ist so, dass immer 2 Beamten löschen. Somit hat man min. 2LE. Weiter ist es in dem Fall zum Eigenschutz gedacht.

    Das Mittel der Wahl soll natürlich ein "richtiger" Feuerlöscher sein. Den hat man i.d.R. bei Demonstrationen nicht schnell greifbar.

    Wegen dem Löschstrahl hier der Hinweis, dass es durchaus Sprays gibt, die einen sehr ausgewogenen Löschstrahl haben.

    Gruß

    dwein112

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