CO-Warner für Kontrolleure von Schankanlagen

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  • Hallo,

    ich habe heute mit einem Bereich in unserem Amt gesprochen, der für die Überwachung von Gaststätten zuständig ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit werden auch die Schankanlagen von Gaststätten inspiziert. Manche Schankanlagen haben CO-Warngeräte, manche nicht. Bei manchen wurde das CO2-Warngerät durch den Betreiber (illegal) deaktiviert.

    Die zuständige Führungskraft möchte nun in die Gefährdungsbeurteilung aufnehmen, dass die Mitarbeiter, die solche Bereiche kontrollieren, CO2-Warner tragen sollen. Ich sehe das genauso, aber ich sorge mich ein wenig drum, dass wir da mit Kanonen auf Spatzen schießen könnten. Bisher gab es keine (tödlichen) Unfälle.

    Die Schankanlagen werden aktuell immer mit dem jeweiligen Betreiber zusammen inspiziert. Zum einen, damit ein kundiger Mensch mit dabei ist und zum anderen auch zum Eigenschutz. Das ist der Führungskraft und mir aber zu unsicher. Im Gespräch mit der Führungskraft kam heraus, dass wir beide der Meinung sind, dass zwar die Häufigkeit von Unfällen gering ist, aber die Auswirkung im Fall des Falles maximal gefährlich (=tödlich) sein wird.

    Was haltert ihr von der Idee mit den Warnern? Zu übertrieben?

    :032:

    Einmal editiert, zuletzt von Problemseher (15. Dezember 2023 um 13:53)

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  • CO-Warner? Kohlenstoffmonoxid verbinde ich eher mit Feuerstätten.

    Ich hätte gedacht, daß hier eher CO2 (Kohlenstoffdioxid) ein Problem ist, analog zu den Wasserspendern mit CO2-Flasche, die wir haben.

    Bei unseren Kunden ist bei Befahren von unterirdischen Anlagen jetzt im Gange, daß vorab Sauerstoffwarner bzw. meßgeräte angeschafft werden, um die Gefahren aus Sauerstoffverdrängung zu verhindern. Hier im Wesentlichen Faulgase und Schwefelhexafluorid (SF6).

    Was seht Ihr denn als Gefahr? Die CO/CO2-Vergiftung oder eher die Sauerstoffverdrängung?

    Ergänzung: Schau Dir mal die ASI 6.80 von der BGN an. Die befaßt sich mit dem Betrieb von Schankanlagen und anscheinend ist dort das Thema CO2/N2 ein großes Thema.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • CO-Warner? Kohlenstoffmonoxid verbinde ich eher mit Feuerstätten.

    Ich hätte gedacht, daß hier eher CO2 (Kohlenstoffdioxid) ein Problem ist, analog zu den Wasserspendern mit CO2-Flasche, die wir haben.

    Bei unseren Kunden ist bei Befahren von unterirdischen Anlagen jetzt im Gange, daß vorab Sauerstoffwarner bzw. meßgeräte angeschafft werden, um die Gefahren aus Sauerstoffverdrängung zu verhindern. Hier im Wesentlichen Faulgase und Schwefelhexafluorid (SF6).

    Was seht Ihr denn als Gefahr? Die CO-Vergiftung oder eher die Sauerstoffverdrängung?

    Ergänzung: Schau Dir mal die ASI 6.80 von der BGN an. Die befaßt sich mit dem Betrieb von Schankanlagen und anscheinend ist dort das Thema CO2/N2 ein großes Thema.

    Danke für den Hinweis. Habe es im Artikel ausgebessert. Es geht um CO2. Die Gefahr ist die Sauerstoffverdrängung.

    Und vielen Dank für den Link!! Den Artikel habe ich schon gelesen. Da wird auf die Warneinrichtungen der Anlage verwiesen. Uns geht es um den Fall, dass manche Anlagen anscheinend keine Warneinrichtung benötigen oder diese außer Betrieb gesetzt wurden.

    :032:

  • Kein Problem. Hab das Dokument eben gefunden und überflogen. ;)

    Meine persönliche Meinung: In dem Fall wäre ein CO2- bzw. O2-Warner tatsächlich keine so schlechte Idee, schon weil Ihr vorher nicht unbedingt wißt, wie das Verhältnis von Gas- zu Raumvolumen aussieht oder wie die Anlage gewartet wird.

    Die entsprechenden Warnzeichen halte ich da auch für aussagekräftig.

    Ansonsten: Wenn die Geräte (Anschaffung plus Unterhalt) erschwinglich sind, ist das nicht übertrieben. Spätestens bei der einen Anlage, wo es schiefgeht, hätte man die wieder drin.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Habe es im Artikel ausgebessert.

    Allerdings nicht in der Überschrift!

    Die Gefahr ist die Sauerstoffverdrängung.

    Nein, die Gefahr besteht in der "Vergiftung" durch CO2. Bei Ausströmen von CO2 entsteht eine potentiell toxische Atmosphäre, da ist der Sauerstoffgehalt noch weit im sicheren Bereich.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Moin,

    Bedenkenträger an Problemseher:

    Die zuständige Führungskraft möchte nun in die Gefährdungsbeurteilung aufnehmen, dass die Mitarbeiter, die solche Bereiche kontrollieren, CO2-Warner tragen sollen.

    Sehr vernünftig :)

    Bisher gab es keine (tödlichen) Unfälle.

    Bei uns gab es auch keine tödlichen Unfälle, aber wir sind hellhörig geworden, als uns mal Mitarbeiter einer Fremdfirma beinahe kollabiert wären. Die waren Gott sei Dank nicht alleine, und einer hat rechtzeitig und richtig reagiert. Seitdem haben wir die nicht ganz günstigen aber guten CO2-Warner für den Einsatz in solchen Bereichen.

    Schaust Du hier.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Wenn ihr sicher wisst, dass manche Wirte keine Gaswarnanlage einsetzen oder die Anlage nicht warten oder deaktivieren, dann bleibt euch wohl nicht viel anderes übrig, als den Kontrolleur mit einem CO2-Warner auszustatten.

    Vielleicht lassen sich die Kosten über Bußgelder wieder reinholen? ;)

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Nur ein kurze Meldung:
    Wir haben im Bereich des Wasserspender und im Bereich vom Werkzeugservice, an der zum Teil mit Trockeneis gereinigt wird, CO2 Melder. Ohne mich festzulegen, 10 jährige Laufzeit und mit Netzteil.
    Bei Montage den Verwendungszweck beachten. Sauerstoffverdrängung ca. Kniehöhe, Luftqualität, aus ca. 2 m. Bei Dir wäre es die Kniehöhe. Wartung ähnlich, betone ähnlich wie beim Rauchmelder.

  • Bei uns die Winzer haben früher immer einen Dackel mit in den Gärkeller genommen.

    Kohlendioxid sammelt sich am Boden und mit den kurzen Beinchen...

    Wenn der Dackel sich auf die Seite gelegt hat, sind die Winzer dann raus...

    Spaß beiseite:

    Kohlendioxid wird ab ca. 6 Vol% in der Atemluft lebensbedrohlich.

    1 kg Kohlendioxid (CO2 ist in der Druckflasche flüssig) ergibt ca. 550 Liter Gasvolumen. da kann man sich ausrechnen wieviel freie Fläche man braucht, damit es in Kopfhöhe eures Kontrolleurs so weit verdünnt ist, dass nichts passiert.

    Das ist in engen Umgebungen oder in umbauten Räumen z.B. unter der Theke schon eine wesentliche Gefährdung.

    Da kann man schon mal einen Gasdetektor mitnehmen.

    Ich würde ihn auf Kniehöhe tragen, und wenn ich in beengte Räme muss, zum Freimessen benutzen.

    Wie gesagt CO2 ist schwerer als Luft und liegt ziemlich zäh auf dem Boden.

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  • Guten Morgen,

    ich betreuue Kontrollbeamte die ähnliche Gefahren ausgesetzt sind (z. Bsp. Kontrolle von Shishabars) und wir haben einfache Gaswarngeräte beschafft, die am Hosenbund getragen werden.
    Aus meiner Zeit in der Brauerei kann ich dir auch noch mitgeben: Das Problem CO2 wird leider gerade bei kleinen Betrieben wie Hausbrauereien gerne unterschätzt und die Leckage führte garnicht so selten zu dem einen oder anderen toten Kollegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dominik_R (18. Dezember 2023 um 07:33)