Praktikumsarbeit für Desk Sharing im Büro

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  • moin in die Runde,

    ich bin grad vor der Planung meines Themas für die Praktikumsarbeit. Mir wurde u.a. das Desk Sharing empfohlen, da ja im Büro die Gefahren eher geringer sind und ich die psychischen Belastungen außen vor halten wollte.

    Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht, also speziell mit der Praktikumsarbeit und dem Thema? Könnt Ihr mir Tipps geben wo und wie ich mich da langhangeln könnte. So ein Faden wäre wohl hilfreich.

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  • Hallo Assimiblau,

    mir fallen spontan die üblichen verdächtigen ein:

    1. Möbiliar
      1. Schreibtischstuh (Ergenomisch gemäß DIN; max. zulässiges Gesamtgewicht für alle Personen ausreichend)
      2. Schreibtisch vs. Steh-Sitz-Tisch
    2. Wie sieht es mit der Gestaltung des Raumes aus?
      1. Farbliche Gestaltung
      2. Raumgröße / Anzahl der Personen
    3. Lärm (geht natürlich ein wenig in die Richtung "Psyche"=
      1. Telefonieren kann oftmals auch ein Problem sein, selbst wenn die Lautstärke eingehalten wird
  • Das Thema als Praktikumsarbeit kenne ich noch nicht. Dafür haben wir, auch im jüngsten Seminar (BAMRA), das Thema immer wieder mal auf dem Tisch.

    Wichtig ist, daß die geteilten Arbeitsplätze auch der ArbStättV bzw. den ASR unterliegen. Damit sind sie natürlich erstmal so zu gestalten, daß sie für Menschen aus dem Bereich 5.-95. Perzentil passen. Das impliziert entsprechend mechanische Verstellmöglichkeiten, die für die MA zugänglich und verwendbar sind.

    Aber: Wenn Mitarbeiter außerhalb des genannten Spektrums dort arbeiten sollen, dürfen die nicht außen vor bleiben.

    Sind also große oder sehr kleine Menschen beteiligt, müssen die Arbeitsplätze ggf. entsprechend unterschiedlich ausfallen. Entsprechendes gilt mit Blick auf die Barrierefreiheit.

    Außerdem: Beleuchtung und Akustik sind ein wichtiges Thema, ebenso wie der freie Blick nach außen und die Verkehrs- und Bediengänge.

    Und auch die Hygiene ist einer Betrachtung würdig. Falls die MA nicht eigenes Equipment (vor allem Tastatur und Maus) dabei haben, ist ggf. eine Reinigung und Desinfektion sinnvoll oder notwendig, vor allem in den klassischen Krankheitszeiten. Und Covid ist auch noch nicht vorbei.

    Und weil es bei mir auch immer vorbeikommt: Nur am Laptop arbeiten geht nur für kurze Zeit (ArbStättV Anhang, Punkt 6.4), etwa in einem Meeting. Für den Arbeitstag braucht es dann die entsprechende Peripherie inklusive Monitor, Maus und Tastatur.

    Vom Vorgehen her würde ich hier vom Menschen ausgehen, also Körpermaße und individuelle Leistungsvoraussetzungen. Dann der Bürostuhl, der Schreibtisch, die Ausstattung des BAP.

    Dann kommt die Anordnung mehrerer BAP und schließlich alles, was mit dem restlichen Raum zusammenhängt.

    Für die Anordnung und die Verkehrswege ist übrigens der VBG-OnlinePlanner eine große Hilfe. Der kann auch bei der Visualisierung helfen.

    ("Nein, der Raum ist nicht halb leer. Das sind die notwendigen Verkehrs- und Benutzerflächen!")

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Ergänzend möchte ich noch den Datenschutz extern/intern erwähnen - z.B Vermeidung von Papieren / Dokumenten auf den Tisch, berücksichtigen ob nur internen / Abteilungsinterne oder externen Mitarbeiter Zugriff bekommen.

    Auch die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen / Buchungsoptionen könnte m.M. eine Fragestellung sein, da es zum "Ausweichen" auf andere Räumlichkeiten kommen kann, die nicht zum Arbeiten geeignet sind.

  • Gute Punkte, Stefan!

    Nicht originär Aufgabe der Sifa, insofern also fraglich für das Praktikum. Aber spätestens in der Praxis ist das zusammen mit den Vorgesetzten und dem DSB zu betrachten.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

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  • Hallo Assimiblau,

    mir fallen spontan die üblichen verdächtigen ein:

    1. Möbiliar
      1. Schreibtischstuh (Ergenomisch gemäß DIN; max. zulässiges Gesamtgewicht für alle Personen ausreichend)
      2. Schreibtisch vs. Steh-Sitz-Tisch
    2. Wie sieht es mit der Gestaltung des Raumes aus?
      1. Farbliche Gestaltung
      2. Raumgröße / Anzahl der Personen
    3. Lärm (geht natürlich ein wenig in die Richtung "Psyche"=
      1. Telefonieren kann oftmals auch ein Problem sein, selbst wenn die Lautstärke eingehalten wird

    jo, prima und danke, ich bin da iwie nicht wirklich kreativ, mit nem bisschen Anschubser wirds ..

  • danke, war sehr ausführlich und auch hilfreich....

  • Ergänzend möchte ich noch den Datenschutz extern/intern erwähnen - z.B Vermeidung von Papieren / Dokumenten auf den Tisch, berücksichtigen ob nur internen / Abteilungsinterne oder externen Mitarbeiter Zugriff bekommen.

    Auch die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen / Buchungsoptionen könnte m.M. eine Fragestellung sein, da es zum "Ausweichen" auf andere Räumlichkeiten kommen kann, die nicht zum Arbeiten geeignet sind.

    jo, die Buchungsoption haben wir auch und es ist wirklich so, dass Räume gebucht werden können welche nicht den Regularien entsprechen.

  • Mir wurde u.a. das Desk Sharing empfohlen, da ja im Büro die Gefahren eher geringer sind und ich die psychischen Belastungen außen vor halten wollte.

    Psychische Belastungen bei der Beurteilung von Desk Sharing weg zu lassen halte ich für einen groben Fehler.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • danke, war sehr ausführlich und auch hilfreich....

    Gerne! Alles frisch aus dem Seminar. ;)

    Psychische Belastungen bei der Beurteilung von Desk Sharing weg zu lassen halte ich für einen groben Fehler.

    Das sehe ich auch so. Zwischen festem und persönlich gestaltetem Arbeitsplatz und dem Desk Sharing kommen einige Punkte dazu, die in die Kategorie psychische Belastung fallen.

    Aus eigener Erfahrung: Oft ist nicht sicher, daß man tatsächlich einen Platz bekommt. Dann ist fraglich, ob der für die Aufgabe (bei mir damals: Projektleitung als Dienstleistung) auch geeignet ist. Wenn man Ruhe braucht und konzentriert arbeiten muß, kann dann schon mal der Arbeitsplatz im "Open Space" (also auf dem Gang) auf dem Plan stehen.

    Außerdem müssen die Plätze morgens aufgebaut und abends abgebaut werden. Das ist lästig, zusätzlicher Aufwand und wenn dann auch die Technik nicht so will, ergibt das Streß.

    Zudem führt das Ganze mittelfristig auch zu einer Entkopplung bzw. Distanzierung vom Unternehmen.

    In der Praxis also ein ernstes Thema und gegenüber der Leitung mit dem Hinweis auf eine bestehende oder drohende Fluktuation sicher gut vermittelbar.

    Aber: Für eine Praktikumsaufgabe kann das durchaus zu umfangreich werden. Daher am besten vorher mit der Aufsichtsperson besprechen und, wenn möglich, auch die Meinung des Betriebsarztes einholen. Beide haben mich da ausführlich beraten und mir geholfen, mein PRA2 in einem handhabbaren Rahmen zu halten.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Zur Erhaltung der Gesundheit ist bei Desk Sharing-Arbeitsplätze ganz besonders Wert darauf zu legen, dass diese funktional und ergonomisch einfach an die Körpergröße des jeweiligen Nutzers anpassbar sind (Stichworte: dynamisches Sitzen und ergonomische Arbeitstische).

    Anforderungen an die Arbeitsmittel (Bildschirmgerät und Tastatur, Arbeitstisch, Arbeitsstuhl, Vorlagenhalter, Fußstütze), an die Arbeitsumgebung (Bewegungsraum, Beleuchtung, Lärm, Klima, Strahlung) und an das Zusammenwirken Mensch-Arbeitsmittel (Software und Arbeitsaufgaben).

    Ausschließlich digitales Arbeiten und Arbeit mit Unterlagen sowie möglicher Publikumsverkehr aufgrund der Tätigkeitsbeschreibung sollte auch betrachtet werden.

    Barrierefreiheit für Desk Sharing-Arbeitsplätze würde ich auch berücksichtigen.

    Die psychischen Belastungen sind im Desk Sharing, meiner Meinung nach, ziemlich hoch und dürfen auf gar keinen Fall außer Acht gelassen werden...

    Das sehe ich genauso. Es sollte in der Praktikumsarbeit zumindest darauf hingewiesen werden, dass man sich der Belastung bewusst ist und dass dieses Thema aufgrund des Umfangs ausgeschlossen wird.

  • Ganz heiss aus unserer Firma:

    im Rahmen der Einführung von DeskSharing wurden die Arbeitsplätze homogenisiert, bzw. mit einer einheitlichen IT Ausstattung und Bürotechnik versehen. Neben Dockingstationen, Monitoren und elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen kamen Unmengen an elektrischen Tischverteilern hinzu.

    Leider hat niemand die VEFK involviert: die Leitungen war kreuz und quer verlegt, teilweise seitlich aus den Unterflur Steckdosen Containern herausgeführt und dann mit dem Gewicht eines Tisches belastet, sodass diese Kabel bei der Installation schon durch den Deckel abgeschert wurden > Es kam zu offene Stromadern > es bestand akute Stromschlaggefahr!

    Die Wechselwirkungen bei solchen Maßnahmen sind also nicht zu unterschätzen.

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