Gefährdungsbeurteilung Muskel Skelett Erkrankungen (MSE)

Hallo Kelte,

ich hätte dieses Thema auch nicht übergeordnet abgefahren. Aber in diesem Fall einen Grobbetrachtung der gesammelten Daten und spezifische Gefährdungen in den untergegliederten Gefährdungsbeurteilungen stehen lassen.

Gruß RaBau

Zitat von kelte

Nun kommt das Gewerbeaufsichtsamt im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) zu uns und möchte die Gefährdungsbeurteilung MSE als übergeordnete Gefährdungsbeurteilung.

Hhhhmmm,

wie war das noch einmal? Wir ermitteln Gefährdungen tätigkeitsbezogen und arbeitsplatzspezifisch, um daraus tätigkeitsbezogene und arbeitsplatzspezifische Maßnahmen ableiten zu können unter Berücksichtigung der tätigkeitsbezogenen und arbeitsplatzspezifischen Gegebenheiten. Da macht eine übergeordnete Gefährdungsbeurteilung natürlich absolut Sinn.

Zitat von gda-portal

Präventionskultur und Gesundheitskompetenz

Zwei Ansatzpunkte für eine wirksame Reduktion von MSE stehen im Mittelpunkt des Arbeitsprogramms: die betriebliche Präventionskultur – also die Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen – und die Gesundheitskompetenz – die Förderung des gesundheitsgerechten Verhaltens der Beschäftigten.

Beschäftigte und Kinder in der Kita, Quelle: DGUV

Um die Präventionskultur zu stärken, trägt das Arbeitsprogramm dazu bei, dass

mehr Betriebe mit ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen, -stätten und -abläufen ausgestattet sind,
mehr Betriebe mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) arbeiten,
Arbeitsorganisation und Führungskompetenz in den Betrieben mit Blick auf die Prävention von MSE verbessert werden,
mehr und bessere Gefährdungsbeurteilungen zu physischen und psychischen Belastungen durchgeführt werden,
und die Anzahl der arbeitsmedizinischen Vorsorgen bei hohen Belastungen des Muskel-Skelett-Systems erhöht werden.

Gleichzeitig sollen mehr Beschäftigte an den betrieblich geförderten MSE-Präventionsangeboten teilnehmen können, um ihre Gesundheitskompetenz zu verbessern.

Alles anzeigen

Das ist eigentlich unser täglich Brot.
Natürlich will ich jeden Arbeitsplatz ergonomisch ausgestalten.
Natürlich will ich ein funktionierendes BGM.
Natürlich will ich die Arbeitsorganisation und Führungskompetenz verbessern.
Natürlich will ich die optimalen Gefährdungsbeurteilungen erstellen.

Deswegen bekomme ich jeden Monat eine horrende Summe von meinem Arbeitgeber auf mein Konto überwiesen.

Die Anzahl der arbeitsmedizinischen Vorsorgen zu erhöhen als Ziel zu definieren, ist absoluter Quatsch. Die Anzahl der Vorsorgen ist abhängig von den Gefährdungen. Soll ich einen Lagerarbeiter jetzt halbjährlich zur Vorsorge schicken, damit mein (Entschuldige a.r.ni) benchmarking besser wird? Wir haben hier bei uns zwar ziemlich alles von Abwasser bis Theater, aber das gros sind Schreibtischtäter und da reden wir meistens von MSE und den Augen. Jetzt einfach die Anzahl der Vorsorgen nach oben zu schrauben ist Humbug. Da bringt eine bewegte Mittagspause, angemessene Beleuchtung, Rückentraining etc. wesentlich mehr als eine Kennzahl nach oben zu puschen.

Nur weil die GDA in ihrem Fünfjahresplan MSE als ein Kernthema aufgegriffen hat, wird jetzt die Sau durchs Dorf getrieben. Wenn daraus Steks mit Salat werden - von mir aus, aber ansonsten halte ich diese Forderung nach einer übergeordneten Gefährdungsbeurteilung für reine Augenwischerei. Das klingt für mich wieder nach Konzepten, Arbeitskreisen und hochbezahlten Consultants, während für Karl Napps Präsenzleuchte im Büro kein Geld mehr da ist.

Gruß Frank

Ich seh das wie Frank. Reine zusätzliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die unterforderten nicht genug beschäftigten Menschenschützer.
Gruß Martin

Hallo kelte,

ich bin erstaunt. Ich würde auf den Leitfaden der GDA verweisen und Fragen, ob es wirklich in deren Sinne ist eine neue "übergeordnete" GB zu erstellen!?
Halt uns auf dem Laufenden, was sich da noch so tut!

Gruß
Stephan

Also im Leitfaden steht nix von übergeordneter GB. Allenfalls die Seiten 10 und 11 sprechen die GB an. Eine übergordnete GB erstellen zu müssen ist meines dafürhaltens ein frommer Wunsch eurer Gewerbeaufsicht. Wünsche kann man, muss man aber nicht erfüllen.Ich seh nix im GDA Leitfaden von einem muss.Den psychischen Faktor habe ich in den einzelnen entsprechenden GB's schon lange berücksichtigt. Sollte man noch einfügen, wenn noch nicht geschehen.GB ist ja keine abschließende Sache.
Gruß Martin

ich würde mal das nehmen

http://www.deinruecken.de/media/download…lett-System.pdf

Zitat von kelte

Hallo bauco,

auf was würdest Du im Leitfaden verweisen?

Auf Anhang 1 der "GDA Leitlinie Gefährdungsbeurteilung" und dass dort eine tätigkeistbezogene Gefährdungsbeurteilung empfohlen wird und keine übergeordnete GB
Aber ich denke mit dem von s.schmid geposteten PDF hast Du die Forderung schnell erfüllt.

Gruß
Stephan

Mit Sicherheit kann ich das überordnen, aber wie schon gesagt auch viel Zauberei dabei ist!

Zitat

Nur weil die GDA in ihrem Fünfjahresplan MSE als ein Kernthema aufgegriffen hat, wird jetzt die Sau durchs Dorf getrieben. [...] halte ich diese Forderung nach einer übergeordneten Gefährdungsbeurteilung für reine Augenwischerei. Das klingt für mich wieder nach Konzepten, Arbeitskreisen und hochbezahlten Consultants, [...]

Wie will ich z.B. so etwas umsetzen in der Arbeit mit Menschen, ambulante Pflege, Arbeit in Krankenhäusern etc. pp.

Zitat

hochbezahlten (überbezahlten) Consultants

Wobei diese Herren ja immer eine Lösung haben. Ich weiss, ich kann, ich bin und sowieso, am Ende ist man nicht viel schlauer als vorher auch, nur das Konto hat einen Schritt in Richtung negativer Differenz gemacht.