Betriebsteil zieht in neue Hallen- was ist alles zu beachten?

Hallo!

Habe nur geringe Erfahrungen mit solch einem Projekt.
Was mir auffiel, waren der Einsatz von Mitarbeitern in Tätigkeiten, die zumindest ungewohnt waren.
(Beispiel: Verwaltungsangestellte als Möbelpacker, KFZ-Mechatroniker als Stahlbauer)

- Mein Chef wollte es nicht verstehen, dass gerade in Umbau- und Umräumsituationen, die Gefährdung besonders hoch ist.
Die Situation sollte sich in Gefährdungsbeurteilungen widerspiegeln und entsprechenden PSA.
Der Ablauf der einzelnen Phasen sollte vorgedacht werden.

- Maschinen wurden, in gleicher Weise, wir vorher betrieben, wieder installiert.
Ein Bestandschutz ist nach einem Ortswechsel nicht mehr gegeben.
Zusätzlich muss auf eine veränderte Nutzung geachtet werden.

- Die Gefährdungsbeurteilungen müssen neu erstellt oder angepasst werden.

- Betriebsanweisungen müssen überprüft und angepasst werden.

- Für völlig neue Bedingungen, müssen neue Ersteinweisungen erfolgen.
Der Spruch: "Eine Unterweisung im Jahr!" ist hier völlig daneben.

- Ein Fremdfirmenkoordinator sollte selbstverständlich sein.

- Sicher von Vorteil, wenn man schon im Vorfeld Kontakte kennt, die z.B. am WE Elektriker, Krane, Schweißer, Reinigungspersonal usw. bereitstellen können.

Gruß
Flügelschraube

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Hallo,

hat nicht direkt mit dem Umzug an sich zu tun, je nach vorheriger Nutzung
der Hallen ggfs. mal prüfen ob durch die neue Nutzung, eine Nutzungsänderung
(Baurecht) vorliegt. Hierbei dann auch die anderen Punkte wie Flucht- und
Rettungswege, Kennzeichnung, Sammelplätze, Warn-/Brandmeldeeinrichtungen,
BSO, Feuerwehrpläne (sofern vorhanden) etc. mal prüfen....

Gruß
Simon Schmeisser

Hallo Frank,

ich habe so etwas schon ein paar mal gemacht, sowohl aus der Sicht Verantwortlicher (Betriebsleiter), als auch aus der Sicht mit der FaSi-Brille und auch in Kombination mit einem Mix aus beidem.

Aus welcher Sicht soll das denn jetzt betrachtet werden? Hast du dich schon einmal mit Projektmanagement, Baustellenleitung, Koordination u.ä. beschäftigt?

(Gerne auch per PN.)

Moin Frank,

unabhängig von allen Gesichtspunkten, die Arbeits- und Gesundheitsschutz betreffen. Bei solch einer Maßnahme muss einer den Hut aufhaben, der die Termine und Zeiten eintaktet. Je weniger Personen unnütz im Weg rumstehen oder in den Bereichen rumlaufen, weil sie gerade nichts zu tun haben, desto höher ist die Grundsicherheit. Davon abgesehen beschleunigt es das Projekt und senkt die Kosten (Standzeiten, Wartezeiten usw.). Dieser Mensch muss keine Ahung von der Materie haben. Wenn er in der Lage ist, Arbeitsvorgänge aufeinander abzustimmen und einen klaren Fahrplan rausgibt, ist es für alle einfacher. Je nachdem, wie oft dieser Fahrplan geändert wird, hat es sich als praktikabel erwiesen, mit Versionsnummern zu arbeiten.

"Hier kommt der Zeitplan Version 5.0.1. Alle anderen bisherigen Pläne verlieren hiermit ihre Gültigkeit" oder so ähnlich. Jeder hat dann den aktuellsten Stand und es gibt keine unnötigen Rückfragen oder Missverständnisse.

Gruß Frank

Hallo Frank.
Ich hatte das leidige Thema schon mehrfach... leider immer zu spät!!!
1. Schriftliche Bestellung eines Koordinators
2. Die beteiligten Firmen haben vor Umzug eine GFB gem. §5 ArbSchG in schriftlicher Form vorzulegen
3. Beteiligte Firmen melden schriftlich vor Arbeitsaufnahme:
- verantwortliche Bauleiter/ Vorgesetzte etc...
- Ersthelfer inkl. Nachweis
- alle verwendeten prüfpflichtigen Arbeitsmittel gem. den geltenden Bestimmungen geprüft sind
- verwendte Gefahrstoffe
- Unfallversicherung (BG inkl. der VersNr.)

Was aus meiner Sicht jedoch viel schwerer wirkt: Wie ist der Koordinator oder Du gegenüber dem Auftraggeber abgesichert, wenn hier eine Fa. grundsätzlich gegen Arbeitsschutzvorschriften verstößt? Ihr habt dann die Pflicht alles entsprechend zu stoppen... Seid Ihr dann "die berühmten Ärsche"? Ihr tut gut daran, den Auftraggeber zu informieren, dass Ihr eine gewisse Pflicht habt und dieser das bitte schriftlich festzuhalten hat!
Ich habe so einige Koordinatoren in meinem Bereich und die rufen uns immer dazu. Und warum? Weil genau dieses nicht klar und rechtssicher geregelt ist!

Gruß

Jens

Was auch gerne vergessen wird, so manches was man einfach so umziehen möchte ist Gefahrgut und unterliegt damit einigen Regelungen mit netten Bußgeldsätzen. Daher mal im Vorfeld ein Auge auf Spraydosen, Gasflaschen, Lösemittel, Reiniger, Kraftstoffe, Kühlschmierstoffe usw. werfen.