Seit ein paar Wochen wird in der Presse wiederholt von losen Radmuttern an Fahrzeugen des Rettungsdienstes berichtet. In einigen Fällen gingen sogar Räder verloren. Schlagworte wie "Anschlag" oder "Sabotage" machen die Runde. Aber polizeiliche Ermittlungen ergaben bisher keine Hinweise auf Fremdmanipulation".
Hier ein paar Fakten zu diesem Problem:
Bei bestimmten Fahrzeugen eines Herstellers kommt es zu starker Korrosion an den Radbolzen, auch die Radmuttern selbst korrodieren. Dadurch können sich die Radmuttern lösen. Bisher ist dieses Problem nur bei "Sprintern" mit Zwillingsbereifung und der FIN "WDB 906 ..." beobachtet worden. Mercedes Benz hat nach inoffiziellen Angaben seine Werkstätten angewiesen, bei der jährlichen Inspektion ein Augenmerk auf das Problem zu haben.
Es könnten aufgrund der Verwendung baugleicher Teile aber auch andere Fahrzeuge (z.B. VW Crafter) betroffen sein. Eine Bestätigung hierzu gibt es jedoch noch nicht.
Aus meiner Sicht ein Anlass, die einschlägigen GBU zu überarbeiten und die Unternehmer bzw. die Verantwortlichen darauf hinzuweisen, das es eine gesetzliche Verpflichtung gibt, nur verkehrs- und betriebssichere Fahrzeuge einzusetzen. Dies bedeutet aber, das man vor Arbeits- bzw. Schichtbeginn den Mitarbeitern auch Gelegenheit und Zeit einräumen muss, z.B. die so genannte "Abfahrtkontrolle" nach BGG 915 durchzuführen. Hierbei könnten gelöste Radmuttern bzw. Radschrauben sehr leicht festgestellt und anschließend eine Kontrolle bei einer Fachwerkstatt veranlasst werden.
Zur Erleichterung der Kontrolle könnten auch so genannte "Radmutterindikatoren" eingesetzt werden, die ein Lösen von Radmuttern / Radschrauben optisch anzeigen. Gibt es für kleines Geld ab SW19 im einschlägigen Fachhandel.