Was ist von solchen Arbeitsbedingungen zu halten

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  • Tach Hardy,

    den Beitrag habe ich zufälligerweise live gesehen.

    Das hier eine Masche abgeht, die die Geiz-ist-geil-Mentalität fast schon als Luxus ausschauen läßt, ist eine Sache. Das hier das Personal geknüppelt wird, also selber dauerhafte Schäden davontragen kann, liegt auf der Hand, ist schon zum :300: .

    Ich möchte als Patient nicht in eine solche Anstalt verbracht werden. Leider kann ich das nicht steuern, wenn ich im Rettungswagen liege.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,


    Ich möchte als Patient nicht in eine solche Anstalt verbracht werden. Leider kann ich das nicht steuern, wenn ich im Rettungswagen liege.

    Da kann es schon anfangen, auch der Rettungsdienst wird in einigen Regionen von "Privaten"
    durchgeführt. Wobei ich darin kein Problem sehe, es gibt mittlerweile in vielen
    Bereichen in Deutschland, private Unternehmen die die Aufgaben der Feuerwehr (betrieblich voll,
    kommunal in Randbereichen), vom Rettungsdienst oder in Randbereichen der Justiz oder der
    Polizei wahrnehmen.

    Es gibt da solche und solche... ;)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Du hast die Reportage angesehen? Psychische Belastungen sind dir ein Begriff? Von unterwegs.

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,

    ja, und stell Dir mal vor diese Problematik besteht auch in anderen Bereichen!

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Meine Frage war ob das in der Industrie denkbar wäre.
    Da kommst Du mit Feuerwehr und Rettungsdienst.
    Und damit meine ich auch keine Kleinbetriebe, das Unikum Marburg hat weit mehr als 1000 Beschäftigte.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • @all,
    Industrie? Großbetriebe?
    Glaube ich nicht. Ich denke so etwas passiert im Bereich von Zeitarbeit, Logistik und Bamazonien.

    Alle anderen Bereiche haben, bei Grössen von so vielen Mitarbeitern, eine entsprechende Lobby.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,

    Meine Frage war ob das in der Industrie denkbar wäre.
    Da kommst Du mit Feuerwehr und Rettungsdienst.
    Und damit meine ich auch keine Kleinbetriebe, das Unikum Marburg hat weit mehr als 1000 Beschäftigte.

    Sorry, manchmal wäre es sinnvoll wenn man wenigstens im Ansatz eine Ahnung hätte....


    Industrie? Großbetriebe?

    Es gibt solche Fälle, in denen bestimmte Betriebsbereiche in Servicegesellschaften
    ausgelagert werden oder die Leistung komplett extern eingekauft wird. Was die
    Gründe dafür sind, kann sich jeder wohl selbst denken. Von Lobby kann da dann
    keine Rede mehr sein.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo Zusammen,

    dieses Thema betrifft auch immer mehr die Industrie! Ich kenne Betriebe die statt z. B. Elektrofacharbeiter EUP,s (Elektrotechnisch unterwiesene Personen) einsetzen. Das läuft dann so ab, dass es bei drei Schichten im Betrieb nur eine Elektrofachkraft in der ersten Schicht zu Verfügung steht und die anderen Schichten dann mit EUP,s beschickt werden die die Probleme dann selbst lösen müssen oder unter tel. Anleitung der Elektrofachkraft, wenn gar nichts mehr geht muss die Elektrofachkraft dann eben wieder in den Betrieb. Dieses Vorgehen ist sehr gefährlich weil die EUP,s keine Elektroreparaturen an den Maschinen durchführen dürften ohne das eine Elektrofachkraft vor Ort ist. Repariert wird dann aber aus nachvollziehenden Gründen doch ohne Elektrofachkraft.

    oder zweites Beispiel der Werkstattmeister Elektro o. Metall wird durch einen Facharbeiter ersetzt und die Facharbeiter der Abteilung durch Zeitarbeiter oder Hilfskräfte die unter der Anleitung des Facharbeiters die Maschinen bedienen o. instandhalten. Das schlimme an solchen Konstrukten ist immer das die Facharbeiter dann Weisungsbefugt sind aber nicht immer über ihre Verantwortung für den Arbeitsschutz aufgeklärt wurden.

    Ich kenne einen Betrieb da besteht die Fachabteilung nur aus Auszubildenen da gibt es keinen Facharbeiter der einziege Facharbeiter ist der Chef des Betriebes.

    Viele Firmen begründen dieses Vorgehen manchmal dann mit den Fachkräftemangel in Deutschland. Wer es glaubt? Viele junge Facharbeiter werden nach der Ausbildung nicht übernommen aber dann über die Zeitarbeit billig in die Betriebe geholt.

    Nun ist genug mit den nörgeln, ich konnte und kann dies nicht ändern, dafür haben wir alle ja unsere Mutti gewählt die wird,s richten.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

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  • oder anders gefragt, wäre das in der Industrie auch möglich?
    ...


    Es wäre nicht nur, es ist durchaus gängige Praxis.
    Von SimonSchmeisser würde ja schon aufgezeigt wie man das dort macht. Servicegesellschaften, Leiharbeit, Werkverträge, Praktika und andere Konstrukte werden geschickt eingesetzt um gesetzliche und moralische Vorgaben zu umgehen oder eben für den Betrieb positiv auszulegen. Der Automobilbauer mit dem Stern war deswegen ja schon einige Male in der Kritik. Amazon ebenso und die ganzen Paketdienstleister trifft es auch.
    In der Pflege hat man dann noch die Steigerung, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort haben ein erhebliches psychisches Problem. Deren Produkte sind Menschen und die kann man bei Arbeitsüberlastung nicht einfach liegen lassen. Auch Streiks sind dort nicht so einfach und erzeugen oft einen gewaltigen Druck auf die MitarbeiterInnen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    in einem Beitrag der Hans Böckler Stiftung wird diese Problematik
    in der Industrie ganz gut beschrieben.

    Siehe hier: http://www.boeckler.de/38295_38301.htm

    Da werden dann schnell Bereiche in einem Unternehmen wie
    die betriebliche Feuerwehr, Werkschutz, Entsorgung/Haustechnik usw.
    in Servicegesellschaften ausgelagert bzw. das Unternehmen an sich
    in eigenständige Rechtsformen aufgeteilt.

    Es gibt aber auch positive Beispiele in denen eine solche Auslagerung
    ohne negative Folgen verläuft. Mir sind Kollegen bekannt, die teilweise
    aus einem Beamtenverhältnis, in eine solche Servicegesellschaft zu einer
    Werkfeuerwehr gewechselt sind (bessere Bezahlung/ Ausrüstung etc.).

    Wie bereits geschrieben, es gibt da solche und solche... ;)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010


  • Es wäre nicht nur, es ist durchaus gängige Praxis.
    Von SimonSchmeisser würde ja schon aufgezeigt wie man das dort macht. Servicegesellschaften, Leiharbeit, Werkverträge, Praktika und andere Konstrukte werden geschickt eingesetzt um gesetzliche und moralische Vorgaben zu umgehen

    Das ist klar, mir geht es aber um den Umgang mit dem Stammpersonal.
    Obiges, das geht ja aus der Reportage hervor, dienst der Gewinnmaximierung.
    Aber wenn ich sehe was in der Industrie im Arbeitsschutz getan wird, dann kommt mir im KH das große Heulen.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,


    Das ist klar, mir geht es aber um den Umgang mit dem Stammpersonal.
    Obiges, das geht ja aus der Reportage hervor, dienst der Gewinnmaximierung.

    Das Stammpersonal ist doch genau von solchen Sachverhalten betroffen, weil
    es je nach Aufgliederung in eine oder in zahlreiche eigenständige Rechtsformen
    verfrachtet wird (Siehe Beitrag Böckler Stiftung), sprich es gibt kein Stammpersonal
    mehr.
    Was glaubst Du welche Probleme solche Mitarbeiter haben, wenn sie finanziell
    plötzlich bis zu 25% weniger bekommen....und wo möglich eine Familie/ Eigenheim usw.
    noch finanzieren müssen, von arbeitsrechtlichen Folgen (Kündigungsfristen, Rente
    etc.) oder Mehraufgaben mal gar nicht angefangen.

    Wie aber bereits erwähnt, es gibt auch Fälle wo dies funktioniert.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Simon, wir schreiben aneinander vorbei.
    Outsourcing ist hier eher ein Nebenkriegsschauplatz, das betrifft bei den meisten Kliniken den Putzdienst und evtl. auch den Bereich Hotelleistung. Bei uns ist es beispielsweise nur der Putzdienst.
    Aber wir und auch das Unikum Marburg, hat deutlich mehr Stammpersonal, als Fremdkräfte, sonst müsste auch der ärztliche und der pflegerische Dienst ausgelagert sein.

    Und ich behaupte jetzt mal ganz frech: Wenn eine technische Aufsichtsperson oder sein staatliche Pendant aus dem Metallbereich in ein Krankenhaus kontrollieren ginge, wäre der Laden dicht.

    Techn. Regeln, schön und gut, aber die interessieren nicht, würde man am Stand der Technik orientiert handeln, dann wäre der Laden in kürzester Zeit dicht. Es fehlt einfach das Geld dafür.
    Im Gegensatz dazu unterhält sich die Adam Opel AG in BO einen Ergonomiebeauftragten, der einen wirklich guten Job macht. Aber auch dieser Firma geht es finanziell nicht besonders gut, dennoch investieren sie in Arbeitsschutz. Irnkwie verstehe ich das nicht.

    Hardy

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,

    dann hinkt deine Fragestellung, Du kannst nicht Abläufe in einem KH mit
    der Industrie vergleichen. In der Industrie ist es ohne große Probleme
    möglich, Betriebsbereiche auszulagern oder an Dritte zu geben. Du hast
    dann in dem Sinne kein Stammpersonal mehr, da die Herstellung auch nur
    eines Produktes durch eine Vielzahl von eigenständigen Firmen, am selben
    Standort läuft.

    Und wer meint das der Arbeitsschutz in der Industrie immer gut ist, der
    täuscht sich. Gerade bei solchen Aufgliederungen ist es schwer eine Linie
    zu verfolgen, da jeder Bereich an sich ein eigenständiges Unternehmen darstellt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ...sonst müsste auch der ärztliche und der pflegerische Dienst ausgelagert sein.


    Auch in diesen Bereichen gibt es Leiharbeitsverhältnisse und Werkverträge mit deutlich zunehmender Tendenz!

    ...Und ich behaupte jetzt mal ganz frech: Wenn eine technische Aufsichtsperson oder sein staatliche Pendant aus dem Metallbereich in ein Krankenhaus kontrollieren ginge, wäre der Laden dicht.


    Wir hatten vor Jahren einen schweren Chemikalienunfall. Es wurde auch von der Gewerbeaufsicht ermittelt. Der Aufsichtsbeamte sprach dann von "Wahrnehmungsstörungen einiger Verantwortlicher unserer Klinik". Kurz nach dem Vorfall wurde er versetzt, warum wohl? Die Polizei und Staatsanwaltschaft waren auch aktiv, alle Ermittlungen wurden relativ schnell eingestellt, obwohl Organisationsmängel mehr als offensichtlich waren. Die Unfallkasse hat dann noch ein paar Auflagen erteilt und nach grob 1 Jahr nochmals kontrolliert, das war es dann. Seitdem habe ich keine Aufsichtsperson mehr hier wahrgenommen.

    ...Im Gegensatz dazu unterhält sich die Adam Opel AG in BO einen Ergonomiebeauftragten, der einen wirklich guten Job macht. Aber auch dieser Firma geht es finanziell nicht besonders gut, dennoch investieren sie in Arbeitsschutz. Irnkwie verstehe ich das nicht.


    Noch hat diese Firma ja jemanden der die Verluste auffängt. Bei einigen Kliniken ist dies nicht so bzw. wird eben damit gedroht, dies in Zukunft nicht mehr aufzufangen.
    Politisch gewünscht ist ja, dass die Krankenhauslandschaft deutlich ausgedünnt wird. Wenn nun keine freiwilligen Krankenhausschließungen durchgeführt werden muss man eben einen anderen Weg gehen. Schon seit vielen Jahren kommen einige Bundesländer nicht ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Krankenhausfinanzierung nach.

    Schon mal nachgesehen, wieviele Krankenhausmitarbeiter im Vergleich zu einem Industriebetrieb gewerkschaftlich organisiert sind? Man mag von Gewerkschaften halten was man möchte, aber sie sind nunmal der gesetzlich zugelassene Gegenpol zum Arbeitgeberlager. Ist nun der gewerkschaftliche Organisationsgrad in einem Betrieb niedrig, hat die Gewerkschaft auch nur wenig Möglichkeiten mit Arbeitskampfmaßnahmen entsprechende Forderungen z.B. nach entsprechenden Arbeitsbedingungen, durchzusetzen. Bei uns sind dieses Jahr wieder Tarifverhandlungen und man wird sehen, vom Bereich Krankenhaus werden nur verschwindend wenige Mitarbeiter bereit sein zu einem entsprechenden Arbeitskampf.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Noch hat diese Firma ja jemanden der die Verluste auffängt. Bei einigen Kliniken ist dies nicht so bzw. wird eben damit gedroht, dies in Zukunft nicht mehr aufzufangen.
    Politisch gewünscht ist ja, dass die Krankenhauslandschaft deutlich ausgedünnt wird. Wenn nun keine freiwilligen Krankenhausschließungen durchgeführt werden muss man eben einen anderen Weg gehen. Schon seit vielen Jahren kommen einige Bundesländer nicht ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Krankenhausfinanzierung nach.

    Schon mal nachgesehen, wieviele Krankenhausmitarbeiter im Vergleich zu einem Industriebetrieb gewerkschaftlich organisiert sind? Man mag von Gewerkschaften halten was man möchte, aber sie sind nunmal der gesetzlich zugelassene Gegenpol zum Arbeitgeberlager. Ist nun der gewerkschaftliche Organisationsgrad in einem Betrieb niedrig, hat die Gewerkschaft auch nur wenig Möglichkeiten mit Arbeitskampfmaßnahmen entsprechende Forderungen z.B. nach entsprechenden Arbeitsbedingungen, durchzusetzen. Bei uns sind dieses Jahr wieder Tarifverhandlungen und man wird sehen, vom Bereich Krankenhaus werden nur verschwindend wenige Mitarbeiter bereit sein zu einem entsprechenden Arbeitskampf.

    Zum ersten zitierten Absatz: Auch mir wird gedroht, die Privaten stehen Gewehr bei Fuß zur Übernahme. Da kann kein Geld ausgegeben werden, die Bilanz muss stimmen, sonst würde es ja noch viel schlimmer, also wenn die Privaten zum Zuge kommen.
    Aber das wurde ja in der Reportage auch schon deutlich angedeutet, das ist der Weg auf dem wir uns befinden. Das heißt dann auch, dass sich die Aktionäre aus den Sozialkassen bedienen. Und damit wird unser Sozialsystem in meinen Augen konterkariert. Und das Volk schaut weg, interessiert sich nicht. Primel.

    Mir ist zwar eine gewerkschaftliche Organisation erlaubt, bin ich auch seit über 30 Jahren, aber im Tendenzbetrieb sind die Rechte deutlich eingeschränkt, wir befinden uns auf dem "dritten Weg". Das macht an sich auch Zinn, wenn man unterstellt, dass in einer christlichen Dienstgemeinschaft sowieso nach christlichen Maßstäben agiert wird. Aber auch hier erkenne ich immer mehr, dass die Managementmethoden Einzug halten, die für eine christliche DG unangemessen sind.

    Und als Arbeitsschützer komme ich mir immer wieder vor als wäre mein wahrer Name "Don Quichotte".

    Hardy

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  • Zitat

    Und als Arbeitsschützer komme ich mir immer wieder vor als wäre mein wahrer Name "Don Quichotte".


    Willkommen im Club der Windmühlenkämpfer ;(

    MfG Ingo

    Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen,

    sondern sie zu Ermöglichen. (Antoine de Saint Exupery) Wenige Menschen denken und doch wollen alle entscheiden. (Friedrich II. der Große)

    Tu was Du willst - aber nicht, weil Du musst. (Buddha)

  • Hallo,


    ]Zum ersten zitierten Absatz: Auch mir wird gedroht, die Privaten stehen Gewehr bei Fuß zur Übernahme. Da kann kein Geld ausgegeben werden, die Bilanz muss stimmen, sonst würde es ja noch viel schlimmer, also wenn die Privaten zum Zuge kommen.
    Aber das wurde ja in der Reportage auch schon deutlich angedeutet, das ist der Weg auf dem wir uns befinden. Das heißt dann auch, dass sich die Aktionäre aus den Sozialkassen bedienen. Und damit wird unser Sozialsystem in meinen Augen konterkariert. Und das Volk schaut weg, interessiert sich nicht. Primel.

    Um nochmal den Bogen zur Industrie zu spannen, die Probleme der Industrie sind mit
    einem KH nicht vergleichbar. Ein KH steht nicht in diesem Wettbewerb wie es bei einem
    Industrieunternehmen der Fall ist, somit gibt es bei einem Industrieunternehmen wesentlich
    mehr Stellschrauben an die man drehen kann. Bei mir im Ort ist gerade so ein Fall, ein
    Automobilzulieferer (um die 100 Mitarbeiter) wird zum Jahresende 2014 geschlossen, weil der
    Standort im Vergleich zu anderen Standorten (Ausland) im Wettbewerb nicht konkurrenzfähig ist.
    Folge, die Produktion wird an einen neuen Standort verlegt und die Mitarbeiter schauen
    in die Röhre, lediglich die Forschungs- bzw. Technikabteilung bleibt vor Ort.

    Einem KH -Ballungszentren mal ausgenommen- geht die Kundschaft nicht verloren, ferner
    ist der Optimierungsbedarf mit Faktoren wie Personaleinsatz/ Bezahlung und Leistungen
    durch Dritte, nur gering im Vergleich zur Industrie. Wobei gerade die Stellschraube Bezahlung
    mehr und mehr auch ihre Wirkung verlieren wird, wenn in Ermangelung einer leistungsgerechten
    Bezahlung/ angemessene Arbeitsplatzgestaltung, kein Personal mehr gefunden wird. Da geht
    dann auch die Androhung "Übernahme durch Private" recht schnell ins leere, weil auch ein Privater
    braucht Personal.

    Die Probleme der KHs bzw. grundsätzlich der ärztlichen Versorgung (auch niedergelassene Haus- und
    Fachärzte) ist meiner Meinung nach, eher die mangelnde Finanzierung durch das Fallpauschalen-System.
    Um bei meinem ersten Beitrag zu bleiben, dieses Fallpauschalen-System wirkt sich auch auf andere Bereiche
    u.a. dem Rettungsdienst aus. Siehe in den letzten Jahren nur im Vergleich die diversen Probleme hinsichtlich
    Bezahlung/ Pleite entsprechender Organisationen/ Mitarbeiter und die teilweisen Lösungen (u.a. Notfall-
    sanitätergesetz). Wenn der politische Wille bestehen würde, könnte man diese Probleme der KHs bzw.
    generell in der Gesundheitsversorgung sicherlich recht zügig bewältigen.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Durchaus richtig, aber Du vergisst eines, das Krankenhaus kann seine Preise nicht selbst bestimmen, sondern bekommt diese diktiert.
    Und damit sind die Spielräume noch wesentlich enger.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)