Gefährdungsbeurteilung Ablängkreissäge

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  • Hallo zusammen,

    da ich gerade an einer GB zum Thema Ablängkreissäge (zugbetrieben), z.B. zum Schneiden von Alu-Profilen, sitze, habe ich folgende Frage:
    Hat jemand von euch schonmal Erfahrungen mit Lichtschranken o.ä. in diesem Bereich gemacht?
    Mir geht es darum, dass während des Sägebetriebs der MA oder bspw. auch ein Besucher nicht versehentlich in das rollende Sägeblatt fasst oder abrutscht und hineingerät usw.

    Besten Dank für Eure Unterstützung

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  • Hallo Luka_S!

    Kreissägen sind Teufelszeug. Die Unfallgefahr ist groß, unabhängig von der Berufserfahrung der Bediener.
    Ein guter Weg ist eine Einhausung einer halbautomatischen oder automatischen Maschine.
    Ist die Gefahrenstelle einfach erreichbar, wäre vielleicht ein Lichtgitter der Fa. P. die richtig Wahl.
    Zur Alarmmeldung gehört natürlich ein Super-Schnellstopp.

    Einen anderen, aber scheins guten, Weg zeigen Ideen, die auf weiche oder feuchte materialien reagieren.
    http://boingboing.net/2006/06/22/table-saw-that-stops.html

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo Luca,

    wo wäre denn der Mitarbeiter oder ein Besucher normalerweise? Würde er direkt neben dem Sägeblatt stehen oder geht er erst einmal dahin?

    Ich versuche herauszufinden wieviel Zeit bis zum Stop, denn nur ein stehendes Sägeblatt kann nichts mehr machen, vergehen dürfte.


    Von der Umsetzung her brauchst du Gedanken nicht nur zum Thema "Abschalten". Das Sägeblatt läuft nach, lange, und ist dabei immer noch eine Gefahr. Die nächste Stufe wäre wäre eine Aufschaltung mit einer Gleichspannung. Dabei wird das normale Drehstromfeld der Säge abgeschaltet und gleichzeitig ein Gleichspannung auf den Motor gegeben. Diese erzeugt ein stehendes Magnetfeld im Motor. Ergo: Vollbremsung. Diese Gleichspannung muß dann aber innerhalb einer kurzen Zeit wieder abgeschaltet werden, sonst wird der Motor zu warm. Vielleicht kann man die Säge auch mit einer mechanischen Bremse ausrüsten?
    Aber: Ich glaube nicht, dass ein System gibt, das im Sekundenbruchteil stehen bleiben kann. Hier müssen immerhin Massen zum Stillstand gebracht werden.

    Besser wäre es, die Gefahrenquelle, also die Säge, mit einem Zaun und einer Tür zu versehen. Beim Öffnen der Tür geht die Säge in einen Notstop, z.B. wie eben beschrieben. Dann hast du noch genug Zeit, damit die Säge auch steht, wenn eine Hand in die Nähe kommt.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)


  • Aber: Ich glaube nicht, dass ein System gibt, das im Sekundenbruchteil stehen bleiben kann. Hier müssen immerhin Massen zum Stillstand gebracht werden.

    Ein solches System ist verfügbar.
    Zugegeben, ist die Säge anschließend nicht wieder einschaltbar. Das ist aber wohl das kleinste Problem, wenn dadurch drei Finger erhalten bleiben.

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  • Hallo Luca,

    die Idee vom Waldmann mit Zaun und Tür ist gut, ich würde, wenn möglich die Tür mit Zuhaltung ausstatten. Freigabe der Tür erst wenn Sägevorgang beendet und Blatt steht.

    Gruß

    Marc

    Grüße aus Oberschwaben
    Marc

  • Guten Morgen zusammen,

    erstmal danke für eure Unterstützung.
    Über einen Zaun, Absperrung etc. habe ich auch schon nachgedacht, allerdings ist das in diesem Fall nicht so einfach.
    Ich habe ein Foto (exemplarisch und Original) der Säge hinzugefügt.
    Der MA steht vor dem Arbeitstisch, bedient dabei mit der rechten Hand die Säge bzw. zieht (manuell) das Sägeblatt nach vorne, damit es zum Schnitt kommt. Mit der linken Hand fixiert er das Profil, dessen Ende an einem Wiesel (Anschlag) angeschlagen ist...

  • Moin Flügelschraube,

    klär' mich bitte auf!
    Was gibt es? :?::?::?:


    Ich bin mal so frei und antworte für Flügelschraube. Es gibt ein System, dass ein drehendes Sägeblatt innerhalb von bruchteilen zum Stehen bringt. Z.B. von Sawstop.
    Gibt es auch ein nettes Video zu

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Luka_S
    In dem von Dir gezeigten Beispiel würde ich eventuell eine Spannvorrichtung für den Werkstoff anbringen. Das bringt die andere Hand des Bedieners aus dem Gefahrenbereich.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Hallo Luka s
    Das sieht aber schon gefährlich aus das Gerät. Auch wie Du schreibst das derMA das Profil mit der Hand fixiert. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber haben wir für solche arbeiten einen Sägeautomat dieser Firma http://www.elumatec.com/DE/Produkte/index.html gehabt (auf der Seite unter Produkte Sägen ) . Die haben das meiner Meinung nach ganz gut gelöst (ohne Hand und mit Abdeckung).

    MfG Ingo

    Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen,

    sondern sie zu Ermöglichen. (Antoine de Saint Exupery) Wenige Menschen denken und doch wollen alle entscheiden. (Friedrich II. der Große)

    Tu was Du willst - aber nicht, weil Du musst. (Buddha)

  • Hallo zusammen,

    danke für eure Beiträge.
    Die Produkte von elumatec machen einen guten, sicheren Eindruck.
    Auch die Sicherungseinrichtung "sawstop" ist klasse.

    Ich überlege nur derzeit durch welche (primär technischen) Maßnahmen ich die Säge sicherer bekomme hinsichtlich mechanischer Gefährdungen (Finger abtrennen etc.).
    Eine Spannvorrichtung zum Fixieren des Profils wäre auch eine Idee, allerdings muss dann gewährleistet sein, dass der MA mit seiner linken Hand (die dann keine Aufgabe hat) keinen Blödsinn macht.

  • Die linke Hand kannst Du recht einfach in den Spann-/Haltevorgang einbinden. Entweder, wenn man eine elektronisch/pneumarisch geregelte Spannvorrichtung einsetzt, mit Knopf halten, oder wenn es eine rein mechanische Spannvorrichtung wird mit Halten des Hebels. Leider habe ich kein Foto von einer bereits umgesetzten Lösung. Aber die Sprache des ingenieurs ist ja die Skizze...

    Gruß
    Stephan

  • @ bauco,

    ok, danke für die Info. Diese Brutal-Notbremsung funktioniert und ist sicherlich billiger und einfacher zu reparieren als ein Finger.
    Wieder etwas gelernt.

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • @ Luca,

    soweit verstanden.

    Wie wäre ein kleiner Umbau für den Mitarbeiter:
    Das Schnittgut sollte fixiert sein (hier die Idee von bauco einbauen) und dann geht es los: Einschalten der Säge mittels "Zwei-Hand-Sicherheitsrelais" (wird bei Pressen gerne genommen). Darauf erfolgt automatisch der einmalige Vorschub der Einheit. Das Sägeblatt erhält eine automatische Abdeckung, die nur dann offen ist, wenn die Sache läuft und die läuft eben nur solange beide Hände benutzt werden.
    Das sollte die Technik-Abteilung hinbekommen.

    Wichtig aber hierbei:
    Keine weiteren Kollegen oder Besucher im Gefahrenbereich.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Danke für die hilfreichen Tipps!
    Eine Zwei-Hand-Schaltung macht auf jeden Fall Sinn und ich denke für die Schlosserei/Elektriker relativ einfach umzusetzen.

    Noch eine andere wichtige Gefährdung brennt mir unter den Nägel: der Lärm
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit Einhausungen solcher Kreissägen oder ähnlichem?
    Gehörschutz ist in dem Bereich sowieso Pflicht (>85 dB (A))
    Allerdings würde ich auch hier gerne ein technische Maßnahme finden.

  • Ich habe mich nun mehrere Stunden schlau gemacht wie es mit Kapselungen/Teilkapselungen etc. von bereits bestehen Kreissägen bzw. Ablängkreissägen aussieht.
    Es ist schon eine sehr teure Angelegenheit so etwas nachzurüsten und darüberhinaus mit einem sehr hohem Aufwand verbunden.

    Ich denke, dass ich anders ansetzen werden: Geräuschärme Sägeblätter verwenden sowie mit raumakustischen Maßnahmen arbeiten (Trennwände usw.).

    Was sagt ihr dazu?

  • Hallo Lukas,

    die Entscheidung trifft der Chef. ;)
    Ich würde ihm nur die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen und die entsprechenden Vor-/Nachteile darstellen.
    Aber prinzipiell hast Du natürlich Recht. Gerade bei vorhandenen Sägen ist eine Kapselung recht kostenintensiv. Da kann man mit raumakustischen Maßnahmen schon ganz gute Ergebnisse erzielen

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Hallo zusammen,

    hat jemand von euch noch zufällig Erfahrungen oder Ideen zur Lärmminderung an einer Abläng-Kreissäge?
    Ich habe sehr viel dazu recherchiert letzte Zeit...

    Im Grunde sind
    - lärmarme Kreissägeblätter
    - Akustische Trennwände
    - Sägeautomaten (mit Haube/Einhausung)
    die einzigen sinnvollen Möglichkeiten.

    Eine nachträgliche Kapselung/Einhausung ist mit Sicherheit zu kostenintensiv, zudem kiegt man auch sehr wenig Infos dazu.

    Was sagt ihr dazu?

    Danke für die Unterstützung!

  • Hallo Lukas,

    schau mal hier. Dort findest Du Praxishilfen.
    Weitere Möglichkeiten wären z.B. Vorschubgeschwindigkeit und Sägeblattüberstand.

    Gruß
    Stephan

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