MRSA in Liegemietwagen Kurzbericht HR Nachrichten

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  • Interessant wären hier wohl auch Untersuchungen an Taxen, die ja öfters an Kliniken vorfahren. Wahrscheinlich wird man dabei ähnliche Ergebnisse bekommen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi,

    in den Taxen sieht es nicht anders aus.

    Und wenn es ein Rollitaxi ist, braucht der Fahrgast nichtmal umsetzen. Wichtig ist dann nur, das der Rolli richtig gesichert ist und überhaupt dafür zugelassen ist.

    Den dicken schwarzen Peter würde ich aber der Krankenkasse zuschieben, denn die wissen, das ein Versicherter MRSA hat und ihm aber nur das einfache Taxi zahlen...

    Grüße
    Lucy

  • Guten Morgen,

    was mich an sich erschreckt ist immer noch diese "Sorglosigkeit" was MRSA angeht. Dann fällt mir meine verstorbene Mutter ein, die während Chemo und Bestrahlung auch meistens mit dem Taxi abgeholt und gebracht wurde...die Nachbarin über uns...
    Da hatten sie in der Uni Ffm diesen Erreger festgestellt und umgehend wurde von der Station alles, was noch selbst Atmen und Krabbeln konnte, nach Hause geschickt.

    Bezüglich resistenter Erreger meine ich beim RKI mal gelesen zu haben, das Weltweit nur noch eine Art von Penicillin die gesamte Errergerpalette abdeckt (ca. 4 Jahre her) und mit neuerforschten Mitteln sieht es wohl auch nicht so gut aus.
    Kann das so stimmen?

    Grüße aus ffm,

    Carsten

  • Hallo,

    es gibt da "grundlegende Probleme" die man wohl aber nicht mehr so schnell
    in den Griff bekommen wird.

    Siehe Beispielhaft nur diese Doku dazu: http://www.ndr.de/ratgeber/gesun…inuten1115.html

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Den dicken schwarzen Peter würde ich aber der Krankenkasse zuschieben, denn die wissen, das ein Versicherter MRSA hat und ihm aber nur das einfache Taxi zahlen...

    Ohne die Faktenlage jetzt genau zu kennen, schätze ich, dass dies nicht das Hauptproblem ist. Das Hauptproblem ist die Durchseuchung der Bevölkerung. Getestet wird ja absolut nicht flächendeckend. Und so kommt es eben, dass nicht indentifierte Keimträger, den lieben MRSA in den Mietwagen rotzen. Da muss der Vorwurf dahin gehen, dass keine Reihenuntersuchungen gestartet werden. Geht ruhig mal davon aus, dass jeder zehnte MRSA-Keimträger ist.

    Das wirklich Problem sehe ich darin, was auch im Bericht klar angesprochen wurde, die fehlende Desinfektion der Mietwagen und noch viel schlimmer die ganz sicher nicht ausreichend durchgeführten Händedesinfektionen beim Fahrpersonal.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Guten Morgen,

    was mich an sich erschreckt ist immer noch diese "Sorglosigkeit" was MRSA angeht. Dann fällt mir meine verstorbene Mutter ein, die während Chemo und Bestrahlung auch meistens mit dem Taxi abgeholt und gebracht wurde...die Nachbarin über uns...
    Da hatten sie in der Uni Ffm diesen Erreger festgestellt und umgehend wurde von der Station alles, was noch selbst Atmen und Krabbeln konnte, nach Hause geschickt.

    Bezüglich resistenter Erreger meine ich beim RKI mal gelesen zu haben, das Weltweit nur noch eine Art von Penicillin die gesamte Errergerpalette abdeckt (ca. 4 Jahre her) und mit neuerforschten Mitteln sieht es wohl auch nicht so gut aus.
    Kann das so stimmen?

    Grüße aus ffm,

    Carsten


    Zum ersten Absatz:

    Ja, so hat man das früher[TM] gemacht. Mittlerweile sieht man das in aufgeklärten Bereichen durchaus nicht mehr so bissig: Hatte ich schon mal die Durchseuchung der Bevölkerung erwähnt?...
    Meine Hygieneschwester sagt immer, der MRSA sei prima gewesen, der Probekeim, an dem wir üben konnten, wenn jetzt die wirklich fiesen Kollegen kommen, wie die drei oder vier MRGN (multiresistende gramnegative).

    Zum zweiten Absatz:

    Ob es im Augenblick nur noch eines gibt, kann ich so nicht bestätigen, da ist ja alles in Bewegung, möglicherweise gibt es bereits Keime, die gegen alle Antibiotika resistent sind.
    Aber die Tendenz ist auf jeden Fall richtig: Es gibt immer mehr Keime, die auf immer weniger Antibioticas sensibel sind.

    Hardy

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  • @S. Schmeisser, vielen Dank für den Link und elschwoabos für die Antworten.

    Da fällt mir immer ein, auf N24 & Co. die 7 Zeichen der Apokalypse, nun zwar nicht so drastisch, aber ich glaube wir stecken in so einem ähnlichen Szenario schon mitten drin.
    Naturkatastrophen, Massentierhaltung, Monokulturenanbau, Übervölkerung (Massenflucht, sehen wir jeden Tag im TV, nur leider verdrängen wir es wieder), Erderwämung (egal durch was oder wen),
    mutierende Viren, veränderte Übertragungswege, HIV und so weiter ah und den demografischen Wandel nicht zu vergessen.
    Wir sehen und hören es jeden Tag und trotzdem überhören und übersehen wir (nicht alle) die ganzen Dinge jeden Tag.

    Grüße aus Ffm,

    Carsten

  • Wie elschwoabos schon erwähnte, ist MRSA in der Bevölkerung durchaus zu relevanten Anteilen vorhanden, ohne dass die Personen etwas davon wissen. Einem ansonsten gesunden Menschen macht MRSA auch nichts aus, allerdings verteilt er ja die Keime und das ist das Problem.
    Weiterhin wird bei uns in Kliniken in der Regel nur bei bestimmten Personengruppen nach MRSA untersucht. In den Niederlanden ist ein MRSA Screening bei stationärer Aufnahme obligatorisch. Dadurch werden dort auch entsprechende MRSA Träger früh erkannt und können entsprechend isoliert und behandelt werden. Bei uns hofft man immer noch, dass es irgendwie so geht, denn das Screening kostet ja Geld und die "Sanierung" eines MRSA Trägers, der sonst keine Probleme hat, ebenfalls.
    Der sorglose und falsche Umgang mit Antibiotika, sowohl am Menschen als auch in der Massentierhaltung, ist ein weiterer Grund, warum wir uns die Probleme hier selbst schaffen.
    Ich vertrete ja schon länger die These, dass wir aufgrund dieser Problematik und noch weiterer recht robuster Erreger, in Zukunft wieder zu uralten Desinfektionsmethoden zurückgreifen müssen, mit Hypochlorit, Formalinbegasung und noch einigem mehr. Ich denke, bis zu meiner Rente werde ich das noch erleben.
    Die nächste Pandemie ist ja statistisch schon ein paar Jahre überfällig.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Weiterhin wird bei uns in Kliniken in der Regel nur bei bestimmten Personengruppen nach MRSA untersucht. In den Niederlanden ist ein MRSA Screening bei stationärer Aufnahme obligatorisch. Dadurch werden dort auch entsprechende MRSA Träger früh erkannt und können entsprechend isoliert und behandelt werden. Bei uns hofft man immer noch, dass es irgendwie so geht, denn das Screening kostet ja Geld und die "Sanierung" eines MRSA Trägers, der sonst keine Probleme hat, ebenfalls.

    Und da kann ich eben unsere Klinik nur loben. Bei uns wird jede Neuaufnahme gescreent. Das läuft alles automatisch. Sogar die Patiennten sehen das mittlerweile sehr locker, fühlen sich nicht mehr stigmatisiert.
    Und die Sanierung kostet auch nicht wirklich viel. Problematischer ist die Isolierung. Aber auch das ließ sich machen. Und der Erfolg gibt uns deutlich recht. Die Indentifikationsrate sinkt langsam, aber durchaus feststellbar.

    Der sorglose und falsche Umgang mit Antibiotika, sowohl am Menschen als auch in der Massentierhaltung, ist ein weiterer Grund, warum wir uns die Probleme hier selbst schaffen.

    Ich würde sagen, dass das der Hauptgrund ist. Und da kann man zumindest im Bereich der Humanmedizin jeder selbst Initiative zeigen:

    • Dem Hausarzt klar machen, dass man kein Antibiotika bei der Erkältung möchte, die Krankschreibung zum Auskurieren ist völlig ausreichend. Erst wenn sich eine massive bronchiale Vereiterung ergibt, ist davon auszugehen, dass sich ein Bakterium "oben drauf gesetzt" hat.
    • Mal eine Resistenzbestimmung ansprechen.
    • Ganz wichtig: Das verordnete Antibiotikum zu Ende nehmen, auch wenn man bereits symptomfrei ist!

    Und beim Problem des belasteten Fleischs gilt: Nach Kontakt mit rohem Fleisch sofort die Hände waschen. Also auch nach dem panieren des Schnitzels.
    Vorher sowieso. ;) Handschuhe finde ich im privaten Haushalt eher Overkill.

    Ich vertrete ja schon länger die These, dass wir aufgrund dieser Problematik und noch weiterer recht robuster Erreger, in Zukunft wieder zu uralten Desinfektionsmethoden zurückgreifen müssen, mit Hypochlorit, Formalinbegasung und noch einigem mehr. Ich denke, bis zu meiner Rente werde ich das noch erleben.
    Die nächste Pandemie ist ja statistisch schon ein paar Jahre überfällig.

    Ich nicht. Denn die modernen Desinfektionsmittel sind voll wirksam. Resistenzbildungen werden von Desinfektionsmitteln eher nicht beeinflusst.
    Somit sehe ich keinen Grund auf höchst gefährdende Stoffe wie Formaldehyd zurück zu greifen.

    Ich plädiere da eher für Reihenuntersuchungen, aber vor allem für (unaufgeregte) Aufklärung[1] und Schulung der Bevölkerung. Hier sollte Schulen, der Vereinsarbeit erhöhtes Augenmerk zukommen.

    Hardy

    [1] Und nicht Panikmache im Sinne von "MRSA, der Krankenhauskeim, der Tausende Bürger tötet!"

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    (Terry Pratchett)
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  • Man Diskutiert:

    MRSA HR-Nachrichten

    *Grummel* Ich hasse diesen Journalismus:

    Im Anreißer heißt es "In jedem vierten Krankentaxi in Frankfurt lauert der gefährliche Keim MRSA."
    Im Text direkt darauf die Aussage "Sie sind nach Einschätzung der Europäischen Gesundheitsbehörde (ECDC)
    die bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa. Vor kurzem trug eine
    ihnen gewidmete Fortbildungsveranstaltung für Ärzte in Frankfurt gar den
    Titel: "Antibiotikaresistente Keime - Die Geißel des 21. Jahrhunderts
    (?)"."

    Er damit wird ein Schuh draus. Aber beim Leser ist der Ausdruck MRSA im Kopf und er wird auch den zweiten Satz darauf beziehen. Und es gibt wesentlich schlimmere Multiresistenzen wie beim Kollegen Staph.aureus.

    Hardy

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  • Hallo,

    das sehe ich auch so:
    Im Anreißer heißt es "In jedem vierten Krankentaxi in Frankfurt lauert der gefährliche Keim MRSA."

    Der oder die Journalisten sollten diverse Straßenbahnlininen mal nach 20:00 Uhr befahren :D

    Carsten

  • ...

    • Dem Hausarzt klar machen, dass man kein Antibiotika bei der Erkältung möchte, die Krankschreibung zum Auskurieren ist völlig ausreichend. Erst wenn sich eine massive bronchiale Vereiterung ergibt, ist davon auszugehen, dass sich ein Bakterium "oben drauf gesetzt" hat.
    • Mal eine Resistenzbestimmung ansprechen.
    • Ganz wichtig: Das verordnete Antibiotikum zu Ende nehmen, auch wenn man bereits symptomfrei ist!


    Hierbei gibt es allerdings ein paar Probleme.
    Viele Patienten möchten möglichst schnell wieder "fit" sein und zur Arbeit gehen können. Antibiotika können da eine schnelle Hilfe sein, wobei der Patient sich arbeitsfähig fühlt und dies wohl oft auch ist, er ist aber weiterhin Keimträger und kann diese dann unter den Kolleginnen und Kollegen schön verbreiten. Da wäre eine Auszeit oftmals besser. Wenn man schon ein Antibiotikum verabreicht, dann wäre es oft auch besser statt eines Breidbandantibiotikums ein spezifisches zu verabreichen, dazu muss man allerdings vorab einen Test machen, der eben Geld und Zeit kostet.


    ...Und beim Problem des belasteten Fleischs gilt: Nach Kontakt mit rohem Fleisch sofort die Hände waschen. Also auch nach dem panieren des Schnitzels.
    Vorher sowieso. ;) Handschuhe finde ich im privaten Haushalt eher Overkill.


    Gute Ratschläge, nur wer lernt denn heute z.B. in der Schule noch was über Hauswirtschaft usw. zumindest im Gymnasium ist dies nicht die Regel.
    Weiteres Problem bei der Tiermast ist ja, dass dort prophylaktisch Antibiotika verabreicht werden, die mit denen für Menschen identisch oder zumindest ähnlich sind. Dadurch werden in den Tierställen neben den Lebensmitteln auch die antibiotikaresistenten Bakterien herangezüchtet.

    ...

    Ich nicht. Denn die modernen Desinfektionsmittel sind voll wirksam. Resistenzbildungen werden von Desinfektionsmitteln eher nicht beeinflusst.


    Resistenzbildung gegen Antibiotika werden natürlich nicht von den Desinfektionsmitteln beeinflusst, allerdings erfolgen unsere Desinfektionen ja zum Teil auch ohne Überprüfung der Sinnhaftigkeit und unvollständig. Man möchte möglichst wenig Desinfektionsmittel in der Atemluft haben, also wird weitgehend auf Begasung und Sprühdesinfektion verzichtet, man macht also Wischdesinfektion. Hierbei gibt es dann immer Bereiche, die nicht ausreichend benetzt werden und dort kann ich dann Erreger heranzüchten, die auch gegen Desinfektionsmittel resistent sind, nach dem Motto "die Besten überleben". Auch werden Flächen desinfiziert, wo man sich die Frage stellen muss, ob dies notwendig ist wie z.B. Stationsflure. Gleichzeitig werden Betten nicht mehr in Bettenzentralen aufbereitet sonder auf Station, mit fragwürdigem Ergebnis. Wenn dann zu diesen hygienisch fragwürdigen Methoden noch antibiotikaresistente Bakterien hinzukommen oder auch Erreger die z.B. durch Sporenbildung lange Zeit ohne Wirt bzw. Nährmedium auskommen können, muss man sich nicht wundern, wenn eine Pandemie entsteht.

    *Grummel* Ich hasse diesen Journalismus:

    Im Anreißer heißt es "In jedem vierten Krankentaxi in Frankfurt lauert der gefährliche Keim MRSA."


    Ich auch, zumal man keinerlei Infos bekommt, wieviele Erreger notwendig sind um eine Infektion auszulösen, da bestehen zwischen den einzelnen Erregern ja gewaltige Unterschiede.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.