Lagerung von Säuren

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  • Hallo, Weis jemand wo ich Information zur Lagerung von Säuren finde? Die Frage ist, kann ich Säuren in einem Metallschrank lagern, wenn diese in einer Plastikwanne stehen? Laut SDB soll der Kontakt mit Metall ja vermieden werden. Gruß NewWave Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk

    --- Wer schreit hört auf zu denken. --- Manche Dinge erledigen sich von selbst, wenn man ihnen genug Zeit gibt. --- Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. A.E. ---

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  • ...kann ich Säuren in einem Metallschrank lagern, wenn diese in einer Plastikwanne stehen?

    Laut SDB soll der Kontakt mit Metall ja vermieden werden.

    Moin,

    Säureschränke sind in der Regel aus Metall und den von Dir beschriebenen Plastikwannen. ...


    Vernünftige Säureschränke sind nicht aus Metall! Der Grund dürfte klar sein, viele Metalle sind in der Regel nicht beständig gegen Säuren.
    Oft werden auch Sicherheitsschränke für brennbare Flüssigkeiten zur Lagerung von Säuren/Laugen missbraucht. Hinterher wundern sich dann die Anwender, wenn der Sicherheitsschrank nicht mehr seiner Funktion gerecht wird.
    Mir ist formal keine Vorgabe bekannt, die einen Säureschrank vorschreibt. Allerdings ist bei manchen Säuren ein solcher Schrank durchaus sinnvoll z.B. bei konzentrierter Salzsäure oder rauchender Salpetersäure. Dann aber bitte auch mit geeigneter Absaugung.
    Ein normaler Laborschrank, also diese üblichen melaminharzbeschichteten Pressspanmöbel mit Auffangwanne reicht in der Regel als Säureschrank aus. Wer unbedingt viel Geld ausgeben möchte kann natürlich auch einen Säureschrank kaufen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    genau diese Fehllagerung ist das Problem bei uns. Es werden Säuren und Laugen in einem Sicherheitsschrankgelagert.
    Es sind halt Metallschränke vorhanden, wo es angedacht war Plastikwannen rein zustellen und darin dann die original
    verpackten und ungeöffneten Gebinde.

    Die Konzentration ist max. 10%. Mit einem Austritt von Dämpfen rechne ich eigentlich nicht.

    Gruß

    NewWave

    --- Wer schreit hört auf zu denken. --- Manche Dinge erledigen sich von selbst, wenn man ihnen genug Zeit gibt. --- Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. A.E. ---

  • Hallo

    Ich war gestern bei einem Vortrag zu diesem Thema. Besprochen wurde unter anderem, die TRGS 510 "Lagerung von Gefahrstoffen".
    Die sollte sich jeder der mit Gefahrstoffen zu tun hat mal besorgen. Alleine für die Erklärung von aktiver und passiver Lagerung, Zusammenlagerungsverbote, und muß ich Feuerwiederstandsklassen einhalten, hat sich das schon gelohnt.
    Es gab auch Verweise auf die Wasserhaushaltsgesetze, oder die VAwS ´en, die unter Umständen bei der Lagerung auch mitreden wollen.
    Von daher ist eine Pauschalaussage ob Holz, Metall oder Kunststoff nicht so einfach. Ich würde mich heute von einem seriösen Hersteller beraten lassen. (Haben wir vorher auch nicht getan... :wacko: )

    Grüße aus dem Bergischen Land

    Michael

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  • Hallo

    Ich war gestern bei einem Vortrag zu diesem Thema. Besprochen wurde unter anderem, die TRGS 510 "Lagerung von Gefahrstoffen".
    Die sollte sich jeder der mit Gefahrstoffen zu tun hat mal besorgen. Alleine für die Erklärung von aktiver und passiver Lagerung, Zusammenlagerungsverbote, und muß ich Feuerwiederstandsklassen einhalten, hat sich das schon gelohnt.
    Es gab auch Verweise auf die Wasserhaushaltsgesetze, oder die VAwS ´en, die unter Umständen bei der Lagerung auch mitreden wollen.
    Von daher ist eine Pauschalaussage ob Holz, Metall oder Kunststoff nicht so einfach. Ich würde mich heute von einem seriösen Hersteller beraten lassen. (Haben wir vorher auch nicht getan... :wacko: )


    Hallo,

    de TRGS 510 berücksichtigt die Lagerung von Säuren und Basen aber nicht ausreichend in diesem Punkt. Bin eben dabei eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung zu der TRGS 510 zu machen.

    Gruß

    NewWave

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  • Hallo Newwave,
    da wir mehrheitlich giftige Säuren haben, werden diese in verschließbaren Sicherheitsschränken gelagert. Diese sind aus pulverbeschichtetem Metall und haben eine Kunststoff-Auffangwanne. Ausserdem sind sie an eine ständige Abluftanlage angeschlossen. Der Hinweis in SDBs die Flüssigkeit nicht mit Metallen in Kontakt zu bringen bezieht sich meiner Meinung darauf, dass es Metallflaschen gibt in die nicht umgefüllt werden darf. Nicht auf den Metallschrank. Daher werden auch Kunststoffwannen eingebaut und keine Metallwannen.
    Dies ist auch der Unterschied zu einem Pressspanschrank mit Kunststoffwanne.
    Genaueres zur Fachgerechten Lagerung findet du auch in der BGI 850 Sicheres Arbeiten in Laboratorien (siehe Anhang)

    Gruß Frank


  • Vernünftige Säureschränke sind nicht aus Metall! Der Grund dürfte klar sein, viele Metalle sind in der Regel nicht beständig gegen Säuren.

    Moin,

    Einspruch Euer Ehren, :D

    Grundsätzlich ist natürlich eine Einzelfallbeurteilung erforderlich. Aber falls keine besonderen Erfordernisse vorliegen, halte ich einen Metallschrank mit Auffangwannen aus Plastik, die sinnvollerweise ausziehbar mit Kippsicherung sein sollten, damit ich beim Ein- oder Ausräumen nicht in die Tiefe des Schrank greifen muss und dabei wer weiß was umwerfe, für vollkommen ausreichend. Umfüllen oder ähnliches macht man natürlich nicht am oder im Schrank. Durch die Auffangwannen, die austretende Stoffe auffangen, ist gewährleistet, dass es zu keinem Kontakt mit dem Metall kommt.

    Dass natürlich in anderen Fällen weitergehende Maßnahmen erforderlich sind (Entlüftung u.ä.) ist klar.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ... Es werden Säuren und Laugen in einem Sicherheitsschrankgelagert.


    Wir sind uns einig, da sollten sie so schnell wie möglich raus.

    ...Es sind halt Metallschränke vorhanden, wo es angedacht war Plastikwannen rein zustellen und darin dann die original verpackten und ungeöffneten Gebinde.

    Die Konzentration ist max. 10%. Mit einem Austritt von Dämpfen rechne ich eigentlich nicht.


    Nachdem schon Metallschränke da sind schauen wir uns diese einmal von innen an. :gi:
    Sehen wir blanke Stellen oder Korrosion (Rost)?
    Ich gehe einmal davon aus, dass der Schrank nicht aus blankem Metall besteht sondern eine Beschichtung/Lack besitzt. Solange dieser unbeschädigt ist, dürfte dies genügen. Möchte man einen super tollen Schrank daraus gestalten, kann man ihn ja innen neu beschichten, idealerweise mit einem 2K-Lack (2 Komponenten). Dies kann ein Polyurethanlack oder ein Epoxidharzsystem sein (Hersteller nach Beständigkeit gegen die einzulagernden Stoffe befragen). Achtung, auch die Beschläge (Scharniere) beachten. Diese sind oft aus einem Leichtmetallgemisch, welches gerne von Säuren angegriffen wird. Dafür gibt es 2 Alternativen. Entweder ein Scharnier aus Kunststoff verwenden, oder die Schranktür mit einem außen angebrachten Scharnier verbinden, dadurch ist dieses den potentiell entstehenden Dämpfen nicht ausgesetzt. Geht beides nicht, würde ich das Scharnier dünn mit einem Lack überziehen (möglichst so, dass es noch funktioniert). Sollte es trotzdem zu Korrosion kommen muss man eben das Scharnier tauschen. Auffangwanne dürfte obligatorisch sein.
    Eine solche Lagerung dürfte dann auch konform laufen mit der TRGS510 und der VAwS. Eventuell gilt noch eine besondere Wasserschutzsatzung, dann muss evt. das Auffangvolumen der Auffangwanne vergrößert werden.
    Die Absaugung von solchen Säureschränken dient zunächst einmal der Verhinderung von Korrosion, dann natürlich auch dem Personenschutz, wobei eigentlich keine größeren Mengen frei werden sollten (wenn wir bei passiver Lagerung bleiben). Weiterhin wird bei der Reaktion Metall mit Säure auch Wasserstoff frei und der explodiert in einem breiten Mischungsverhältnis mit Luft. Allerdings dürfte, außer im Havariefalle, kaum eine relevante Wasserstoffmenge entstehen. Bei Säuren mit Konzentrationen bis 10% kann man meiner Meinung nach auf eine Lüftung verzichten, schließlich hat eine solche Lüftungsanlage auch entsprechende Folgekosten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Hallo,

    danke erst einmal für eure Tipps. Ja der Schrank ist beschichtet, Korrosion habe ich im Moment keine Festgestellt.
    Ich werde morgen aber mal die Konzentration der Säure in der Luft mit einem Unitest-Indikatorpapier testen und dann entscheiden,
    wie ich es Lagere. Aber auf jeden fall kommen die Gebinde in eine Auffangwanne. :D

    Gruß

    NewWave

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