Infektionsgefährdung d. pathogene Mikroorganismen

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo zusammen,
    im aktuellen Fall ist ein mobiler Tierarzt permanent mit dem Gefährdungsfaktor Infektionsgefährdung d. pathogene Mikroorganismen konfrontiert. Im Rahmen der Recherche zur Gefährdungsbeurteilung rückte besonders das Thema Schmierinfektion in den Fokus. Der TA behandelt seit längerem einen durch Bandscheibenvorfall Stuhl und Harninkontinenten Hund und hat nach der Behandlung entsprechende "Rückstände" auf seiner Kleidung und z.t an seinen Geräten. Ich habe ihm empfohlen entsprechende Hygienemaßnahmen zu ergreifen und geeignete PSA zu verwenden. Da mich das Thema als Nichtmediziner doch z.T. überfordert, denke ich über die Empfehlung einer speziellen, vertiefenden Gefährdungsbeurteilung durch einen Experten nach.

    Hat jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation?

    Glückauf,

    rukasifa

  • ANZEIGE
  • Du hast da schon die richtigen Empfehlungen abgegeben: Schutzkleidung, insgesamt PSA.
    Vielleicht könnte er ja auch ne Stuhluntersuchung machen, dann wüsste er genauer wie gefährdend der Stuhl des Hundes für ihn ist.
    Bei Hundebandwurm sollte man zum Bleistift hellhöhrig werden...

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hi
    wirkliche Erfahrung habe ich als ebenfalls Nicht-Mediziner leider auch nicht.

    Zitat

    und hat nach der Behandlung entsprechende "Rückstände" auf seiner Kleidung und z.t an seinen Geräten.


    Das geht meiner Meinung nach gar nicht. Folgende Maßnhamen würde ich zum Eigenschutz, Schutz nachfolgender Patienten und Patientenhalter sowie zur überzeugenden Außendarstellung (we sieht das denn au, wenn der Tierarzt völlig verwutzt zum nächsten Patienten kommt????) empfehlen:
    - Schutzkleidung, ggf. Kleidungswechsel
    - Instrumente in Desinfektionsbäder legen und ohne Desinfektion nicht weiter benutzen oder Einweg-Instrumente verwenden
    - Händedesinfektionsmittel mitnehmen (handberührungsfreie Bedienung erforderlich, also zB über Sensor gesteuert).

    Zitat

    Vielleicht könnte er ja auch ne Stuhluntersuchung machen


    Das sind immer nur Momentaufnahmen und um zB Würmer nachzuweisen sind Sammelproben erforderlich. Nutzt also nicht wirklich was. Bakterien und Viren sind damit ohnehin nicht erfasst. Daher ist die einzige Lösung:
    Kontakt vermeiden, erforderlichen Kontakt durch Schutzkleidung abfangen, Schutzkleidung entsprechend behandeln / entsorgen.

    LG A

  • Moin,

    erstmal ist zu unterscheiden, ob in genannten Fall das Tier in der Wohnung des Besitzers besucht wird oder die Behandlung in einem moblien Fahrzeug stattfindet.

    In der Wohnung ist es einfacher, da dann vor der Weiterfahrt z.B. Kleidung gewechselt werden kann. (es gibt z.b. für Instumente Instrumentenboxen zur Ablage, wie etwa im OP, worin später die Instrumten nach der groben Reinigung wieder sterilisiert werden können, sowas sollte der Tierarzt allerdings kennen).
    Auch gibt es eine Vielfalt von Einmalschutzartikeln (Schürze, Handschuhe,Armstulpen,..)

    Das Meiste hat mein Vorschreiber schon aussgeführt.

    Einer der gefährlichsten Parasiten ist der Fuchsbandwurm, da der auch im Menschen als Fehlwirt üblen Schaden anrichten kann und schwer behandelbar ist. Davor ist der TA natürlich zu schützen.(üblich Hygienemaßnahmen, obwohl ich meine gelesen zu haben, dass die Eier im trockenem Zustand auch eingeatmet werden können. Also voher wegdesinfizieren bevor die Exkremente eintrocknen)

    Aber rein von der Logik her vermute ich, dass ein inkontinenter Hund vermutlich auch zusätzlich nicht sonderlich mobil ist und daher auch nicht so viel im Wald rumtobt, was die Hauptinfektionsquelle darstellt.

    Aber eigentlich sollte der TA auch selber im Bereich etwas Hygiene auskennen, da das ein Teil der Ausbildung ist.

    Grüßle
    de Uil

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Schutzkleidung, ggf. Kleidungswechsel


    Es gibt ja auch relativ dünne und preiswerte Einwegschürzen, die hier verwendet werden können.


    - Instrumente in Desinfektionsbäder legen und ohne Desinfektion nicht weiter benutzen oder Einweg-Instrumente verwenden


    Ein verwendetes Instrument hat ohne entsprechende Aufarbeitung nichts am nächsten Patienten zu suchen. Das gilt sowohl für den Menschen, als auch für Tiere.

    - Händedesinfektionsmittel mitnehmen (handberührungsfreie Bedienung erforderlich, also zB über Sensor gesteuert).


    Da benötigt man nicht die Luxusvariante mit Sensor. Ein einfacher Bügelspender, welcher z.B. mit dem Ellenbogen bedient wird geht auch. Selbst eine Desinfektionsmittelflasche in Form einer Kittelflasche halte ich für akzeptabel, denn nach Kontakt mit potentiellem erregerhaltigem Material erfolgt ja die Desinfektion.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ANZEIGE
  • Der TA ist beim Kunden vor Ort, meist in der Wohnung, eine Möglichkeit sich umzuziehen (verschmutzte Arbeitskleidung) hat er nur bedingt in seinem Fahrzeug (Hyundai H-1). Der Bus ist recht ordentlich ausgebaut um alles zu verstauen. Im Rahmen seiner Ausbildung ist der TA auch in Sachen Hygiene informiert worden. Leider eher in Richtung Patientenschutz und nicht in eigenen Belangen. Über die BGW Infos ist er mittlerweile sensibilisiert was den Eigenschutz angeht. Schwierig ist nur die formelle Umsetzung. Da es über kurz oder lang auf ein Team hinausläuft wird das Thema ihn wohl noch etwas länger beschäftigen (Unternehmermodell).

    Glückauf,

    rukasifa