Versicherung bei Trinkwasserspender in der Produktion?

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo Menschenschützer,
    habe mir heute einen Betrieb angesehen, der auch mit den hohen Temperaturen in der Produktion kämpft. Hier stehen mehrere Maschinen zur Flachglasbearbeitung unter anderem Flachglas-Waschmaschinen, Kantenschleifer und Kontrolltische. Damit die Mitarbeiter immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben, wurde in der Mitte ein ans Trinkwasser angeschlossener Zapfhahn aufgestellt, wo jeder Zeit in alle möglichen Gefäße mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser gezapft werden kann.
    Meine Frage ist nun, wie es da mit dem Versicherungsschutz aussieht? Eigentlich ist ja essen und trinken eigenwirtschaftlich und daher nicht versichert. Wie soll man das handhaben, wenn diese Zapfstelle mitten in der Produktion steht?

    Danke schon mal!

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • ANZEIGE
  • Hallo Frank,

    da es sich hier um eine Schutzmaßnahme nach ASR A3.5 handelt, erwarte ich, dass der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung gegeben ist.
    Das Trinken an diesen Arbeitsplätzen geht über das übliche Maß an eigenwirtschaftlicher Tätigkeit zur Erhaltung der Arbeitskraft hinaus und steht in direktem Zusammenhang mit den besonderen gesundheitlichen Anforderungen an diesen Arbeitsplätzen.

    Aber verbindlich kann dies dir nur die versichernde BG/UK sagen. Frag doch mal dort nach.

    Kritischer sehe ich nach deine Beschreibung eher die Einhaltung hygienischer Grundsätze.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Moin,

    ich sehe das wie Niko, da es sich ja um eine Kompensationsmaßnahme des Arbeitgebers handelt. Wir stellen für unsere Schreibtischtäter bei hohen Außentemperaturen auch Trinkwasser bereit, aber da wüde ich das Trinken als unversichert ansehen. In Deinem Fall sind es betriebs- und produktionsspezifische Gegenbenheiten, die den Arbeitgeber zu dieser Maßnahme veranlasst haben. Aber vor Gericht und auf hoher See und der BG..... :rolleyes: Ich würde den Fall mit der BG klären wie von Niko bereits vorgeschlagen; dann weißt Du wenigstens woran die Mitarbeiter sind.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ...Meine Frage ist nun, wie es da mit dem Versicherungsschutz aussieht? ...


    Warum interessiert Dich hier der Versicherungsschutz? Bei einem Unfall würde ich diesen der BG melden und die entscheidet dann. Gegen diese Entscheidung kann dann Klage erhoben werden und der Richter wird ein Urteil fällen. Wie dies ausfällt, kann hier keiner mit Sicherheit sagen. Siehe auch https://sifaboard.de/sifa-allgemein…fall/#post55998

    Jetzt zum Trinkbrunnen selbst. Wenn der AG hier Wasser zur Verfügung stellt, ist er auch verantwortlich dafür, dass die geltenden gesetzlichen Regelungen eingehalten werden. In einem warmen Produktionsbereich sehe ich hier eine nicht unerhebliche Gefahr der Verkeimung. Auch wenn die Anlage entsprechende technische Vorrichtungen vorsieht, die eine Verkeimung reduziert und z.B. ein Dekontaminationsprogramm fährt, würde ich spätestens nach einem halben Jahr einmal eine Wasserprobe aus diesem Trinkbrunnen überprüfen lassen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass besondere Maßnahmen zur Reinigung und Dekontamination der Anlage erforderlich werden.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo ,
    ja es ist ja nichts passiert. War nur so eine Frage, da ich soetwas noch nie mitten in der Produktion gesehen habe. Schon mal Wasserflaschen aber keine Trinkwassersprudelbar.

    Mit dem Hygieneplan muß ich mal nachhaken. Danke euch.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • ANZEIGE
  • Moin,

    wir hatten so eine Trinkwassersprudelbar im Einsatz. Hierfür gab es auch einen Hygieneplan und regelmäßige Wartungen. Trotz allem haben wir die Anlage wieder abgebaut, da es doch nicht so ganz hygienisch war, wie wir uns das gewünscht hätten (trotz regelmäßiger Reinigung und wöchentlicher Rückspülung); und hier reden wir nicht von einer Produktionshalle sondern von einem wohltemperierten Sozialraum! Wenn man ein solches Gerät einsetzt, muss man auch schon ein bischen Geld in die Hand nehmen, um die Hygiene zu gewährleisten.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Derartige Trinkwasserquellen sind immer Problembehaftet, besonders in Hygienefragen(Bedienanweisung des Spenders). Wenn aber bei der Gefährdungsanalyse rauskommt, das es Getränke geben muss wegen des Raumklimas dann ist dies keine privatwirtschaftliche Tätigkeit sondern arbeitsbedingt. Aber vielleicht hilft die BGI 579 - Hitzearbeit, ASR A3.5 - Arbeitsstätten - Temperaturen oder die BGI 7002. Die beste Lösung ist eigentlich den Betriebsarzt mit reinnehmen, der ist Mediziner und weiß, was mit einem überhitzten Körper(Hyperthermie) geschieht am besten.
    :cursing: Am besten ist eigentlich das Getränk dann wenn es erforderlich ist in Getränkekühlschränken bereitzustellen, normale Handelsverpackungen, keine Großbehälter. Aber Pfandflaschen bekommen "Beine"?! Damit muss man dann leben, ist aber die beste Lösung.
    Übrigens ist bei großer Hitze erfahrungsgemäß Wasser ohne Gas die beste Lösung. Besonders kritisch in hygienischer Hinsicht sind Kollegen, die mit sozusagen angesabberten Flaschen und Bechern den Zapfhahn bei der Entnahme berühren(kann man schön im Urlaub in Hotels beobachten), es muss immer ein neuer Becher genommen werden!!!

    ... kuck hin was de machst! --> Obacht geben - länger leben!


  • :cursing: Am besten ist eigentlich das Getränk dann wenn es erforderlich ist in Getränkekühlschränken bereitzustellen,

    Sorry, aber das regt meinen Widerspruch:

    Am besten sind bei bei Hitze eben keine gekühlten Getränke. Die werden quasi sofort wieder ausgeschwitzt. Lauwarmer Tee wäre hier das Beste. Frag mal einen Beduinen...

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Ja, da hast Du recht, elschwoabos. Ich meinte ja auch nicht SAUKALT, sondern bin davon ausgegangen das in der Werkhalle 28 Grad herrschen und die Getränke sich da anpassen und nicht angenommen werden. Ist ja kein Rotwein (8-). Aber so um die 12-15 Grad reichen da ja schon. Wir sind ja hier bei der Arbeit, Beduinen "schlunzen" ja soweit ich weis nur in der Wüste rum (;-).

    ... kuck hin was de machst! --> Obacht geben - länger leben!

  • ANZEIGE