Experimentierkästen für Unterweisungen?

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  • ...habt Ihr schon mal Schul-Experimentierkästen für Unterweisungen genutzt?...


    Sieht interessant aus, habe ich noch nicht benutzt, mein "Experimentierkasten" ist selbst zusammengestellt mit Teilen aus dem Baumarkt, ebay, IKEA usw.
    Als "Einsatzmaterialien" verwende ich dann bei uns benutzte Produkte wie z.B. Wundbenzin, Händedesinfektionsmittel, Aceton usw.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    wo habt ihr de her. Hab da bis jetzt noch gar nicht dran gedacht. Tolle Idee. :thumbup:

    Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • Hallo,

    solche Koffer bzw. Anhänger (ja ein ganzer Anhänger mit Fire Trainer usw.), kenne ich aus der
    Brandschutzerziehung/Aufklärung. Sind eine sehr feine Sache wenn man sowas zur Verfügung hat,
    leider aber auch sehr teuer. Dies trifft leider auch auf den "Unterhalt" zu.

    Beispiel: http://www.fw-shop.net/shop/product_i…2eead29a63056cc

    Wie Tiefflieger geschrieben hat, mache ich es auch bzw. greife ich zum Teil auch
    auf kostenlose Materialien zurück (z.B. bei Vorträgen über Brandschutz/Selbsthilfe im Haushalt),
    auf die Materialien vom BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe).

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • So, hier die gewünschten Bilder meines „Schulungskoffers“. Dieser eine Koffer beinhaltet in der Regel die Technik, ein weiterer die notwendigen Chemikalien und noch einiges an „Zubehör“. Alles wird dann mit einem Handwägelchen zum Schulungsbereich transportiert.
    Auf dem Bild mit dem Koffer ist die Grundplatte zu erkennen. Hierbei handelt es sich um eine Sperrholzplatte, mit Fließen belegt, damit man eine einigermaßen feuerfeste Unterlage hat. Die Platte hat einen Faltmechanismus, so dass sie ausgelegt doppelt so groß ist wie im Koffer.
    Jetzt zu den Teilen des 2ten Bildes. Im Vordergrund zwei Messing U Profile, deren Enden verschlossen wurden (eingesägt, umgebogen, verlötet). Diese Profile dienen dazu, in ihnen brennbare Flüssigkeiten zu entzünden und abzubrennen. Gut kann man dabei z.B. die Flammen von Ethanol (blau, schlecht sichtbar) oder Benzin (leuchtend gelb) beobachten. Man kann in so einer Rinne auch einen Stoff mit höherem Flammpunkt versuchen zu entzünden, was dann in der Regel erst nach Erwärmung funktioniert.
    Vorne links, eine hitzebeständige Glasschale (ikea) mit einer enthaltenen kleinen Edelstahlschale (ikea). Dies ist doppelt vorhanden, ebenso die im Hintergrund zu sehende Spritzflasche. Hiermit kann man in die Edelstahlschale jeweils Spiritus (alternativ Händedesinfektionsmittel) und Benzin (z.B. Wundbenzin) geben. Dann entzünden und mit der Spritzflasche gefüllt mit Wasser einen Löschversuch unternehmen. Da dies beim Benzin nicht gelingt, gibt es dann noch den Aluminiumdeckel.
    Vorne rechts ist meine Vorrichtung zur Demonstration einer Explosion zu sehen. Es handelt sich hierbei um eine Filmdose, wie man sie zu Analogfotografiezeiten für die Filme bekam. Der Deckel ist auf ein Holzbrett montiert und mit 2 Elektroden versehen. Diese sind über Kabel mit einem Piezozünder (Condad, Art. 186654 - 62 )verbunden. Jetzt kommt ein Tropfen Aceton(mehr ist nicht nötig) in den Deckel, Dose darüber und über dieses dann eine OP-Haube (bin ja im Krankenhaus). Nachdem man ein paar Sekunden gewartet hat, kann man über den Piezozünder das ganze zünden. Mit lautem Knall rauscht die Filmdose Richtung Decke. Die OP-Haube bremst diesen Vorgang und lässt das ganze dann wie einen Fallschirm zu Boden sinken. Ohne die Haube fliegt die Filmdose möglicherweise unkontrolliert durch den Raum!
    Dahinter meine Vorrichtung für Staubexplosionen. Ein kleiner Holztisch, mit Bohrung in welcher ein Trichter steckt. Dieser wird mit ein wenig Bärlappsporen (Lykopodium) befüllt. Am unteren Ende des Trichters ist ein Schlauch angeschlossen. Neben dem Trichter ein Teelicht, welches entzündet wird. Jetzt kommt das durchsichtige Kunststoffrohr (hinten rechts) über diese Konstruktion und wird mit einem mehrfach durchbohrten Holzdeckel abgeschlossen. Bläst man nun durch den Schlauch, so wird das Lykopodium in der Röhre zerstäubt und zündet am Teelicht. Es erfolgt eine kleine Staubexplosion.
    Im Hintergrund ist noch ein Stativ mit einem Stück Regenrinne (2-Teilig für den einfachen Transport) zu sehen. Hiermit wird die Etherrinne durchgeführt. Rinne wie abgebildet schräg stellen, dann am unteren Ende ein brennendes Teelicht. Jetzt wird auf ein Glasfasertuch (Glasfasermatte aus dem Modellbaubereich) etwas Aceton gegeben (ca. 4-5 ml). Das Tuch mit der Tiegelzange in die Rinne am oberen Bereich gelegt. Die Acetondämfe fallen die Rinne entlang hinab zum Teelicht, werden dort gezündet und schlagen zum Tuch zurück. Ich verwende hier ein Glasfasertuch, da dieses mehrfach verwendbar ist und nachdem das Aceton abgebrannt ist und das Tuch abgekühlt ist, keine weiteren Rückstände zurück bleiben. Man kann das Tuch problemlos auf dem Fliesentisch ausbrennen lassen.
    Mit der auf dem Bild in der Mitte zu sehenden 9V Blockbatterie entzünde ich feine Stahlwolle (000 aus dem Baumarkt) um zu zeigen, dass man nicht immer Flammen oder Funken benötigt.
    Natürlich führe ich noch einiges mehr vor, das ich hier in Kürze nicht alles aufzählen kann.

  • Hallo Menschenschützer,

    vom 06.-07.06. trafen sich 63 Sifas zum Erfahrungsaustausch. Die Veranstalter hatten sehr interessante Inhalte zusammengestellt.
    Im Block "Aktuelles" erhielten die Teilnehmer einen Überblick über Neues bei Vorschriften, Regeln und Handlungshilfen sowie über Aktivitäten der BAuA zu Sicherheit und Gesundheit.
    Vertiefend wurde das Thema Maschinensicherheit und Manipulationen behandelt.

    "In eigener Sache" ging es um moderne Medien als Hilfsmittel für die Arbeit der Sicherheitsfachkraft. Hier wurden u.a. Ergebnisse der Sifa-Langzeitstudie vorgestellt. Christoph Benning, der Betreiber der MAG, zeigte die Entwicklung der Mediathek auf.
    Als sinnvolle Ergänzung zu PowerPoint und Videos habe ich die Verwendung von "Unterweisungskoffern" vorgestellt.

    Als "Thema des Jahres" stand die psychische Gesundheit im Betrieb auf dem Programm. Arbeitsbedingte psychische Belastungen und Stress wurden besprochen, und auch der Umgang mit psychischen Störungen im Unternehmen wurde thematisiert.

    Neu war in diesem Jahr die Rubrik "Aus der Praxis der Aufsicht", in der die Arbeitsschutzbehörde des Freistaates Sachsen über markante Ereignisse und Erfahrungen aus ihrer Aufsichtstätigkeit berichtet.
    So gab es u.a. einen sehr gelungenen Vortrag über einen Brandunfall in einer Gießerei und Bilder von "Arbeitsschutzsünden" auf dem Bau. Die stehen den bekannten Bildern, aus Regionen östlich von Deutschland, in nichts nach! Ich hätte nie gedacht, dass die Auswirkungen von "Geiz ist geil" so gravierend sind! Ein hoch entwickeltes Land wie Deutschland fällt aufgrund verpatzter Deregulierung und Sparwahn ins Arbeitsschutzmittelalter zurück. :(

    Die Abendveranstaltung diente dem Erfahrungsaustausch. Es war sehr interessant mit Gleichgesinnten zu sprechen und auch von deren Erfahrungen zu profitieren.

    Hier einige Bilder vom Sifa-Workshop.

    Reinhard Bock

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  • Die stehen den bekannten Bildern, aus Regionen östlich von Deutschland, in nichts nach! Ich hätte nie gedacht, dass die Auswirkungen von "Geiz ist geil" so gravierend sind! Ein hoch entwickeltes Land wie Deutschland fällt aufgrund verpatzter Deregulierung und Sparwahn ins Arbeitsschutzmittelalter zurück.


    Hallo Reinhard,

    wohl war.
    Nur leider wollen viele das noch nicht wahr haben. Wir sind ja sooooo gut.... ;(

    Tja, aber die anderen sind halt besser... 8)

    Und, wo fängt der Osten an? Und wann wird er zum Westen?
    Ich war im Mai zur Maschinenbegutachtung in Moskau und war positiv beeindruckt.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Klingt wie ein Drehbuch einer Folge von McGyver :thumbup:


    Na dann liefere ich das Drehbuch mal nach, wobei momentan ist es wohl nur eine Loseblattsammlung, dafür aber kostenfrei. 8)

    Für die nachfolgenden Ergänzungslieferungen ist dann mein aufbereiteter Powerpoint Vortrag geplant und noch ein paar Videos der einzelnen Experimente. Aufgenommen sind die Videos schon fast alle, aber natürlich bedürfen diese noch einer Nachbearbeitung und dann muss ich sie irgendwo geeignet einstellen.

    Anregungen, Fragen, Verbesserungsvorschläge entweder hier, oder eben per PM.