ANZEIGE
ANZEIGE
  • Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Trägersicherungen eine gewisse Belastung aushalten sollen, damit der Boden nicht ausgehoben wird. Die max. Belastung aber irgendwann als Sollbruchstelle die Verbindung aufreißen lassen soll, damit nicht das gesamte Regal einstürzt. Vielleicht war meine Annahme aber auch falsch.
    Ich empfinde es als schwierig nun den Regalbetreibern eine Verschraubung zu empfehlen. Oder meinst du man muss da noch mal den Statiker ran lassen bei den alten Regalen, bei denen es keine Trägersicherungen mehr nach gibt?

  • ANZEIGE
  • Hallo Pellchen!

    Ich kann nur für mich und meine Anwendungdfälle sprechen. Meine Regale sind überschaubar.
    Den Statiker fragen ist eine gute Idee. Allerdings ist das auch immer ein Weg um Verantwortung jemandem anderen in die Schuhe zu schieben, obwohl es gar nicht nötig ist. Meine Chefs würden sofort an den Geldbeutel packen und ihn zu halten.
    Unter der Voraussetzung, dass die Löcher groß genug sind, also nicht gebohrt oder gefeilt werden muss, hätte ich keine Bedenken Schrauben einzusetzen. Die Verschraubungsstelle muss natürlich mit Werkzeug klar erreichbar sein. Mutter und Schraube müssen flächig aufliegen können. Eine Zahnscheibe gehört für mich dazu. Da würde ich mir Schlossschrauben vorstellen, um eine glatte Außenhülle zu erhalten.
    In der BGI 5166 ist übrigens die Scherfestigkeit als Mindestgröße angegeben. Nach oben gibt es keine Festigkeits-Begrenzung.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo Steffi,

    wir reden jetzt von zweierlei Dingen (oder ich verstehe es nicht ganz):

    Zum einen von Schrauben für die REPARATUR, da kommen sicherlich mehrere pro Stütze zum Zuge und die werden eindeutig dicker sein als das Bsp. von Flügelschraube (M5). Auch ist es so, dass Schrauben unterschiedliche Härtegrade aufweisen. Also hier auch nochmals unterschiede. Wie wird denn "normal" eine Tragtraverse eines Regales in eine Stütze eingehängt? Diese hat, aus dem Eisenmaterial (=Blech) kleine Haken/Zapfen, die in ein Gegenlagen greifen und sich mittels Druck anpressen. Jede dickere Schraube (ich bleibe bei >= M10) hat da mehr Material. Das sollte doch gehen.

    Zum anderen: Aushebelsicherungen. Das sind gestanzte Metallteilchen aus Blech, gebogene Rundeisenstückchen oder normale Schrauben, je nach Hersteller. Alles nicht sehr dick und alles nicht aus einem besonders harten Material. Hier wird an jeder Seite immer nur jeweils ein Exemplar verwendet. Aber auch das geht.

    Der Regalprüfer kann nicht alle Eigenschaften kennen. Das ist Sache des Herstellers oder des Reparateurs. Dieser ist auch für die Statik zuständig. Der Prüfer macht nur eine "Spotaufnahme" und sucht nach Beschädigungen. Hat er keine Nachweise in schriftlicher Form kann er Hinweise und Hilfen geben. Diese in Richtung Regalbesitzer. Dieser ist dafür verantwortlich. Es versteht sich von selbst, das die entsprechenden Hinweise auf dem Prüfbericht festgehalten werden.


    Die schönste Sache zu den Regalen habe ich bei meiner Prüfung gesehen. Ich mußte ein Palettenregal in einem großen Baumarkt mit drei Buchstaben prüfen. Der Aufbau war draußen, auf Pflastersteinen, das Regal mit einer Stellfläche von gut 50 Paletten war freistehend und einseitig zu (Windlast) und hatte ein festmontiertes Dach mit Überstand (ebenfalls Wind). Vor irgendwelchen Beschädigungen ganz zu schweigen. Das war selbst für Ungeübte eine "tolle" Aufgabe mit dem Faktor "Angst".

    In diesem Sinne.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Guten Morgen liebe Leute :)

    Das Problem mit dem Verschraubungen hatten ich auch schon des öfteren. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das die Hersteller von neuen Regalen i.d.R meistens "jetzt" zu Verschraubungen zurückgreifen. Bei machen älteren Regalen (max. 5 Jahre - meine Erfahrungen) sieht man das auch des öfteren.

    Bsp: Hersteller XYZ hatte ein Schwerlastregal angeboten/bzw. war in einer Firma aufgestellt aus dem Jahre 2005 - Aushebesicherung für die Träger war vorhanden bzw. wurde dafür benutzt. - Ein Jahr später war ich in einer anderen Niederlassung der gleichen Firma und was sehe ich da... Gleicher Hersteller von Schwerlastregal nur diesesmal verschraubt.

    Mich hatte das nicht zufrieden gelassen also habe ich kurzerhand Kontakt mit der Firma aufgenommen. Ein kurzes Gespräch und ein Blick in die Montageanleitung brachten Licht ins Dunkeln.
    Das eine Regal hat eine Zulassung für die Aushebesicherung und das anderen eben für die Schrauben ( aber beides gleiches Baujahr) - Deswegen ist es auch immer ratsam und wichtig die Montageanleitung des Herstellers inkl. der Bestellnummer zur Hand zu haben. Das kann schon häftig varieren.

    - Wenn die Bolzen z.B. für die Stützen mit einem M10 befestigt werden heisst das noch lange nicht, das es bei einem anderen Regal erlaubt ist -

    Notfalls die Scherfestigkeit und die Abscherkraft ausrechnen und schauen ob ich über 5000N liege und unterhalb der 10000N - so habe ich das immer gemacht.

    Im Protokoll hat solch ein Mangel einen "blauen" Eintrag bekommen - Hier noch eine kurze Frage: Wieso wählst du hier rot?

  • Ich habe das so von einem Sachverständigen für Regale gelernt. Fehlende Trägersicherungen und eingesetzte Schrauben werden als "rot" gekennzeichnet, sind also schnellstens durch passende Trägersicherungen zu ersetzen. Die DIN verlangt ja vom Betreiber immer eine ausreichende Anzahl Trägersicherungen vorzuhalten. Die Sicherungen sollen vom Hersteller für die Stütze und den Träger zugelassen sein.
    Das hat sich aber jetzt anscheinend erledigt, laut BGI.

    Schön aber hier so viele Kenner von Regalprüfungen zu treffen!!!

    Liebe Grüße an alle,
    Steffi

  • ANZEIGE
  • Ich habe das so von einem Sachverständigen für Regale gelernt. Fehlende Trägersicherungen und eingesetzte Schrauben werden als "rot" gekennzeichnet, sind also schnellstens durch passende Trägersicherungen zu ersetzen. Die DIN verlangt ja vom Betreiber immer eine ausreichende Anzahl Trägersicherungen vorzuhalten. Die Sicherungen sollen vom Hersteller für die Stütze und den Träger zugelassen sein.
    Das hat sich aber jetzt anscheinend erledigt, laut BGI.

    Schön aber hier so viele Kenner von Regalprüfungen zu treffen!!!

    Liebe Grüße an alle,
    Steffi

    Ich habe das so von einem Sachverständigen für Regale gelernt. Fehlende Trägersicherungen und eingesetzte Schrauben werden als "rot" gekennzeichnet, sind also schnellstens durch passende Trägersicherungen zu ersetzen. Die DIN verlangt ja vom Betreiber immer eine ausreichende Anzahl Trägersicherungen vorzuhalten. Die Sicherungen sollen vom Hersteller für die Stütze und den Träger zugelassen sein.
    Das hat sich aber jetzt anscheinend erledigt, laut BGI.

    Schön aber hier so viele Kenner von Regalprüfungen zu treffen!!!

    Liebe Grüße an alle,
    Steffi

    Ich habe das so von einem Sachverständigen für Regale gelernt. Fehlende Trägersicherungen und eingesetzte Schrauben werden als "rot" gekennzeichnet, sind also schnellstens durch passende Trägersicherungen zu ersetzen. Die DIN verlangt ja vom Betreiber immer eine ausreichende Anzahl Trägersicherungen vorzuhalten. Die Sicherungen sollen vom Hersteller für die Stütze und den Träger zugelassen sein.
    Das hat sich aber jetzt anscheinend erledigt, laut BGI.

    Schön aber hier so viele Kenner von Regalprüfungen zu treffen!!!

    Liebe Grüße an alle,
    Steffi

    Da hast du auch wieder recht. Ich habe mich da halt eher an die DIN gehalten bezüglich der Farben ;)

    Finde wenn man das Prüfprotokol erstellt - auch aus Unternehmersicht - ist es "freundlicher" nicht so viel Rote Mängel aufgezeigt zu bekommen - davon ab, auch ohne die fehlenden Trägersicherungen werden dort die ein oder andere Rote Markierung auftauschen.

    Jetzt einmal eine ganz andere Frage. Was haltet Ihr denn eigentlich von den ganzen Prüfprotokollen welche so im Umlauf sind.
    Ich selber tendiere ja sowieso dazu - das alles schön selber zu erstellen. Meines Erachtens sind die Berichte welche man in diversen Foren etc. bekommmt, sehr fragwürdig und absolut unübersichtlich. Habe mal just for fun mir das von einigen betreuenden Betrieben erklären lassen - ob sie diese verstehen.- Wurde meistens mit nein beantwortet bzw. der Unternehmer wusste anhand der Berichte nicht, was er nun genau zu machen hat.

    Will niemanden Kritisieren, mich interessiert nur euer Standpunkt zu diesem Thema :wacko:

  • @ all, :smi:

    das Thema Regale kommt immer wieder einmal auf. Viele FaSi's sind scheinbar in der Richtung auch unterwegs.

    Wäre es evtl. sinnvoll hier die Artikel zu bündeln und ein entsprechendes Unterthema im Board aufzumachen?

    Was haltet ihr davon?
    Was halten die lieben MOD's davon?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Bei den meisten Protokollen fehlt mir der Punkt "aufbaut nach Montageanleitung" (Anzahl Distanzstücke, Anordnung, freie Knicklänge etc.) und der Punkt der Aktualität des Belastungsschildes je nach Aufbau des Regals ( Anzahl Felder, Anzahl Träger, Abstand Träger etc).
    Lieben Gruß,
    Steffi

  • ANZEIGE
  • Ich lese die ganze Zeit interessiert mit und da Siggi da vollkommen Recht hat, sollte das mal in Betracht gezogen werden. :)
    Aber mir ist das total "regal" :D

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Bei den meisten Protokollen fehlt mir der Punkt "aufbaut nach Montageanleitung" (Anzahl Distanzstücke, Anordnung, freie Knicklänge etc.) und der Punkt der Aktualität des Belastungsschildes je nach Aufbau des Regals ( Anzahl Felder, Anzahl Träger, Abstand Träger etc).
    Lieben Gruß,
    Steffi


    Tach Steffi,

    Hand auf's Herz: Gehst du bei einer Prüfung WIRKLICH jede Schraube durch?
    Ich habe einmal gelernt, dass die Prüfung grundsätzlich vom Boden aus erfolgen soll(te). Für große Höhen (meine Augen lassen nach), nehme ich mir dann schon einen Stapler mit entsprechendem Korb.

    Wichtig ist das Handwerkszeug:
    -deine Protokolle machst du selber (ich frage z.B. immer ab, ob mind. die BGR234 da ist, kostet nix, bringt Info's für den Betreiber)
    -Kamera
    -sehr gute giftige Taschenlampe (LED)
    -Magnetwasserwaage 1m
    -elektronische Magnetwasserwaage mit Anzeige von zwei Seiten (über Eck)
    -irgendwelche auffälligen Klebepunkte in Leuchtfarbe
    -Laser-Distanzmeßgerät
    -direktes Durchsprechen nach einer Inspektion
    -gesunder Menschenverstand und ein wenig Kompetenz, wenn nicht alle Unterlagen da sind


    Damit erschlägst du schon sehr viel.


    Viel Spaß weiterhin.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Waldmann,
    Ich schaue mir schon an, ob das ganze nach Aufbauanleitung aufgebaut ist. Meistens sind die maximalen Abstände nicht eingehalten (z.b. Die freie Knicklänge) oder es gibt nur ein Trägerpaar pro Feld oder aber die Belastungsangaben sind nicht an den tatsächlichen Aufbau angepasst. Die Trägersicherungen gehe ich auch im einzelnen durch, ich prüfe nur selten Hochregallager, meistens habe ich es mit Regalen mit bis zu 4 oder 5 Ebenen zu tun, da kann man schon noch alle Sicherungen kontrollieren (je nach Brillenstärke ;) ).
    Meistens fehlen auch die Aufbauanleitungen vor Ort, obwohl ich das bei den Firmen im Vorfeld anmelde. Zum Glück haben viele Hersteller sie jetzt auch im Internet.
    Viele Grüße,
    Steffi

  • Hallo Steffi,

    prima.

    Ich habe direkt bei mir im Betrieb schöne Wände aus Regalen, viele Paletten hintereinander, viele übereinander und nebeneinander. Nennt sich Einschub. Das ist eine recht lustige Sache, besonders, wenn man mal defekte Stützen tauschen darf. Ein Puzzle mit 1000 Teilen ist easy.

    Ich fand das Thema Regale so spannend, das ich mein Praktikum in dem Bereich gemacht habe. Das Ganze kann man noch weitermachen, wenn man die Flurförderzeuge sieht, die in den Regalen flitzen.

    Mir geht es oft so, dass ich überhaupt nichts an Unterlagen habe. Spannend. Auch für den Regal-Besitzer. Ein paar legale Fallstricke habe ich in einem anderen Artikel beschrieben.

    Bis dann,

    Siggi

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • ANZEIGE
  • Hallo Steffi,

    ursprüngliches Problem war doch wohl die Frage, ob eine Schraube als Aushebesicherung zulässig ist, oder? Meines Wissens sind sie mittlerweile erlaubt.

    Ich bin kein so großer Freund von den gestanzten Blechdingern, weil die gerne mal rausfallen. Wenn Du ein hohes Regal hast, können die herunterfallenden Teile Verletzungen hervorrufen.
    Wenn in den Regalen/Trägern Löcher vorgegeben sind, bevorzuge ich eher Schrauben als Stanzteile. Aus zwei Gründen:
    1. Schrauben fallen nicht so schnell herraus => höhere Sicherheit
    2. Bessere Verfügbarkeit bei Bedarf.

    Zum Thema Sollbruchstelle:
    Ich finde es schwierig zu beurteilen wo und wie man den Schaden bei dem Herausheben der Träger am besten begrenzt.

    Gruß Ruhrpott-Harry

  • Danke euch, lieber Siggi und lieber Ruhrpott-Harry, ich merke, dass jeder Prüfer sein eigenes System und seine eigenen Gedanken zu den verschiedenen Themen hat. Ich würde mich freuen, wenn es hier einen eigenen Thread zum Thema Prüfungen geben würde.
    Schönen Abend euch und bis zur nächsten Frage ;)
    Steffi