PSA gegen Absturz in Hubsteigern und Teleskopstaplern mit Arbeitskorb

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  • Guten Morgen an alle, die mal wieder die Welt für heute retten ;)

    Ich habe mich in den letzten Wochen vielfach mit der Thematik "PSA gegen Absturz in Hubsteigern und Arbeitskörben für Teleskopstapler" beschäftigt und habe natürlich viel Papier, pdfs gewälzt und Telefonate geführt, sowie Emails geschrieben.

    Um das Thema nicht zu weit auszuweiten empfehle ich die Umdrucke BGR 198 und die BGI 826 (Dez 2010). In der letzten steht auch auf Seite 53 speziell was zu Hubsteigern drin. Weiter möchte ich auf die IPAF verweisen, die mit der Berufsgenossenschaft BG HM eine umfangreiche Versuchsreihe gestartet hat, die bereits abgeschlossen ist. In dieser wurden neben den klassischen Rückhaltesystemen auch ein Höhensicherungsgerät, was speziell für den Einsatz in Hubsteigern geeignet und auch zugelassen ist, getestet.

    Eines kann ich jedoch zu der Thematik grundsätzlich schon mal mitteilen und bitte natürlich auch um Rückmeldung zu diesem Thema, was Ihr davon haltet.

    Es besteht grundsätzlich das Problem, dass ein Nutzer vorgegeben bekommt eine PSA gegen Absturz einzusetzen. Aber welche und wie? Weitläufig wird eine PSAgA so definiert: Gurt, Verbindungsmittel mit falldämpfenden Eigenschaften! Und diese wird auch so verwandt. Ich gehe hier jetzt nicht auf die Anschlagpunkte ein, sondern nur auf die PSA. Anschlagpunkte ist nochmal ein ganz eigenes Problem.

    Wer diese PSA ihrem Verwendungszweck nicht anpasst, kann diese auch gleich weglassen (übertrieben gesagt aber was Wahres dran).

    Was bringt mir ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer in einer Hubarbeitsbühne oder Arbeitskorb, wenn ich den Absturz in erster Linie verhindern soll??? Weil der Absturz selbst ist der Unfall und die PSAgA dient nur dazu, die Folgen zu mindern. Weiter haben wir das Problem, dass bei vielen Arbeiten und beim Verfahren der Maschine kein ausreichender Sturzraum vorhanden ist (siehe oben genannte Unterlagen). Somit erzeuge ich beim Benutzer ein Gefühl von Sicherheit, was reell nicht vorhanden ist.

    Ich bitte Euch mal, in Eurem Bereich zu schauen und mir und anderen mal eine Rückmeldung zu geben, wie es bei Euch aussieht und was Ihr davon haltet.

    Beste Grüße vonner Baustelle.

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

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  • Ich habe über einige Jahre im Bereich der Taubenvergämung gearbeitet, sehr viel mit Hubsteiger bzw. Arbeitsbühnen.

    Bei korrekter Benutzung des Arbeitskorbs besteht aus meiner Sicht keine unmittelbare Absturzgefahr, die eine entsprechende PSA notwendig machen würde.

    Ein Absturz aus dem Arbeitskorb ist aufgrund der Konstruktion (Geländer) aus meiner Sicht nur dann möglich, wenn der Benutzer Dummheiten macht (Leiter in Korb stellen, Geländer als Leiter benutzen, vom Korb auf's Dach übersteigen, sich weit nach vorne bzw. seitlich hinauslehnen weil man zu "faul" zum versetzen ist oder der Auslegerarm 'ne Nummer zu kurz ist ...

    Sinnvoll ist aus meiner Sicht (habe ich auch so gemacht) ein so genannter Haltegurt ( siehe BGI 870), der den Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz mit einem gewissen Freiheitsgrad positioniert und ein z.B. zu weites Hinauslehnen verhindert.
    Dafür reichen aus meiner Sicht die in den Arbeitskörben meist serienmäßig vorhandenen Ösen bzw. das Geländer als Anschlagpunkt aus.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Moin Safety-Officer.
    Ich habe leider keine Wahl, da der Auftraggeber eine PSA gegen Absturz in Hubsteigern und Arbeitskörben vorgibt.
    Ja, ähnlich habe ich es inzwischen auch geregelt. Ich habe vorgeschlagen Gurte mit zusätzlich seitlichen Halteösen anzuschaffen. Dazu kommt je ein einkürzbares Verbindungsmittel. Da habe ich mich für eines entschieden, das bei Schlaffseilbildung (weil wir diese Verbindungsmittel auch auf flachen Flächen als Rückhaltesystem mit Safety-Line einsetzen), keine Längenverstellung des Seils erfährt. Kommt zwar aus der Industriekletterei und ist ein bisschen teurer aber die Leute können bestens damit umgehen und akzeptieren es dadurch auch.
    Die Anschlagpunkte in den Körben sind meines Erachtens vllt dafür ausgelegt den Fangstoß bei einem Absturz in ein Auffagsystem auszuhalten aber was ist mit der Stabilität des Korbs und der Standfestigkeit der Maschine, grade bei kleineren Hubsteigern?
    Außerdem hab ich Anschlagpunkte in einem meiner Körbe, die sind erstens nicht an der passenden Stelle für ein Rückhaltesystem und zweitens so scharfkantig sind, dass ich befürchten muss, dass die Verbindungselemente das nicht auf dauer mitmachen.

    Gruß

    Jens

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  • Was bringt mir ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer in einer Hubarbeitsbühne oder Arbeitskorb, wenn ich den Absturz in erster Linie verhindern soll???


    Hallo,

    eine Absturzsicherung ist die letzte Maßnahme aus einer Kette von Schutzmaßnahmen (Prinzip S-T-O-P). Diese soll nur das verbleibende Restrisiko nochmals reduzieren. In diesem Fall das Herausfallen oder Herausspringen aus dem Korb verhindern. Siehe dazu die Antwort von Safety-Officer.

    Somit erzeuge ich beim Benutzer ein Gefühl von Sicherheit, was reell nicht vorhanden ist.


    Deswegen sollte auch das verbleibende Restrisiko immer Bestandteil der Schulung sein.

    Bei der Auswahl der richtigen PSAgA kann sehr viel falsch laufen. Entsprechende Erfahrung und Kenntnis kann aber eingekauft werden.
    Schulungen mit praktischen Übungen zur richtigen Auswahl von PSAgA macht z.B. die Fa. Capital Safety. Aber sicher auch andere.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Moin Niko.
    Sehe ich genau so. Den Absturz gilt es grundsätzlich soweit machbar, auszuschließen. Grade bei der PSA gegen Absturz ist es umso wichtiger, sich nicht nur mit der (scheinbar) richtigen Auswahl zu beschäftigen, sondern auch ggf. mal Leute zu befragen, die sich damit auskennen. Deswegen ist dieses Thema z. Zt. sehr akut bei mir, weil ich mich auch mit anderen SiFas hier schon viel unterhalten habe. Und immer kommt die Frage auf: Warum ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer verwenden, wenn der einen minimalen Sturzraum von 6,5m benötigt, der bei den meisten Arbeiten und beim Verfahren nicht gegeben ist? Da ist die Person eher aufgeschlagen (weil ja auch das gefürchtete Herausschleudern dadurch nicht verhindert wird) als das der Falldämpfer auch nur einen Kratzer abbekommen hat, richtig? :S

    Jens

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  • Moin,

    wenn der Chef das vorgibt ... ;)
    Ich stelle mir grad die Frage, welche Tätigkeiten vom Korb aus ausgeführt werden, das das in der Regel 1200 mm hohe Geländer mit Fußleiste und Knieleiste nicht ausreichend gegen Absturz sichert ...

    aber was ist mit der Stabilität des Korbs und der Standfestigkeit der Maschine, grade bei kleineren Hubsteigern?


    Stabilität und Standsicherheit sind durch die geltenden Normen vorgeben (sind 'ne ganze Menge ...), wobei die Standfestigkeit der Maschine im Betrieb in erster Linie von der Festigkeit des Untergrunds abhängt. Ist der nicht stabil genug oder abschüssig, gibt's erhebliche Probleme. Gegen Überlastung, auch seitliche Überlastung sind die Maschinen in der Regel sehr gut gesichert.

    Es sei denn, der Kollege hüpft im Korb hoch bei gleichzeitiger Betätigung des Ausfahr-Hebels für den Arm, um die ansprechende Überlastsicherung zu umgehen ... kein Scheiss ... es hat funktioniert. 8| Auf der gegenüberliegende Seite hoben die ausgefahrenen Stützen fast 'ne Handbreit ab, als er mit seinen gut 100 kg wieder in den Korb krachte ... *aarrrgh*

    Hast du schon mal bei einem der großen Anbieter von Leihgeräten (Mateco, Gardemann, und so weiter) nachgefragt, wie die das handhaben? Die verleihen ja nicht nur, sondern stellen auch Bedienpersonal und unterweisen die Ausleiher.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Japp. Natürlich ... na ja. So natürlich, wie ich das sehe, sehen es meine Verleihfirmen (habe nur Leihmaschinen) nicht alle. Da in den Betriebsanleitungen teilw. KEINE Anschlagpunkte vorgegeben sind, verweisen die natürlich an die Hersteller. Einer will meine Anfrage an den Hersteller weiterleiten, damit ich zumindest einen ausreichend festen und brauchbaren Punkt zum Anschlagen des Rückhaltesystems bekomme. Auf das Thema "Übersteigen" bin ich ja auch noch nicht mal eingegangen. Das steht mir auch noch bevor. Bevor es da einen lauten Aufschrei gibt, schaut mal in den neusten Bericht der IPAF "Sicher im Korb" der auch von Leuten der BG HM verfasst wurde. Dort wird auch gesagt, dass es Situationen gibt, in denen ein Übersteigen als sicherere Maßnahme vorzuziehen ist, wenn andere eine größere Gefährdung darstellen, einen erheblichen Einsatz von Spezialpersonal bedeutet (z. B. Industriekletterer, die dann z. B. auch noch spez. Berechtigungen benötigen, wie spez. Schweißscheine) oder eben einfach nicht anders zu bewerkstelligen ist. Und da kommen wir dann wieder schnell in den Bereich PSA gegen Absturz mit Falldämpfer und ausreichend festen Anschlagpunkten am Objekt und Hubsteigerkorb. Heißt ja wieder: Alles neu! Bin grade dabei ne Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung, bebilderte Unterweisungsunterlagen und Ablaufübungen zu erstellen. Weiter noch das Rettungskonzept etc. Und da hab ich voll die Arbeit mit. Weil ein Absenken des Korbs, egal ob vom zweiten Mann im Korb oder von der Notbedienung nicht immer möglich ist. Z. B. wenn der Übersteigende über einen Träger abstürzt. Dann hängt er mit seiner PSA über den Träger und man kann den Korb nicht bewegen. Dann kommt man in völlig andere Bereiche, Stichwort: Höhenrettung. :(;(
    Du merkst vllt, dass ich mich nicht erst seit gestern damit herumschlage und jeden Tag mehr und mehr an Problemen aufkommen. Aber dafür bin ich nachher fit darin und kann hier vllt noch die ein oder andere Zugabe geben :D

    Jens

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  • in der Regel 1200 mm hohe Geländer mit Fußleiste und Knieleiste nicht ausreichend gegen Absturz sichert


    Hallo,

    hier geht es nicht um die Absicherung während der üblichen (sicheren) Arbeit.
    Sinn des Gurtes ist hier, dass beim Umfallen des Steigers die Person im Korb gehalten wird und nicht weggeschleudert wird. Oder herausspringt und vom Steiger erschlagen wird.
    Das ist vergleichbar mit der Rückhaltesicherung beim Stapler.

    Übrigens ist das Angurten im Steiger in Italien und England gesetzlich vorgeschrieben.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Jetzt lichtet sich so langsam der Nebel ... :) Bereich Industriemontage?
    Dann kann ich mir durchaus vorstellen, das ein reiner Haltegurt nicht ausreicht.
    Und eine Kombination aus Absturzsicherung mit Haltegurt (also breitem Hüftgurt), der sich sowohl im Korb mit kurzem Stropp als auch draußen mit Falldämpfer etc einsetzen lässt?
    Zum Übersteigen brauchst du ja, wenn ich mich nicht irre, Anschlagpunkte außerhalb des Korbs.

    Sinn des Gurtes ist hier, dass beim Umfallen des Steigers die Person im Korb gehalten wird und nicht weggeschleudert wird. Oder herausspringt und vom Steiger erschlagen wird. Das ist vergleichbar mit der Rückhaltesicherung beim Stapler.


    Warum sollte der Steiger umfallen?
    Kann doch nur dann passieren, wenn er entweder nicht sicher aufgestellt ist oder durch ein äußeres Ereignis (z.b. fallende Baumkrone) umgeworfen wird. (siehe z.B. hier)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Genau. Stahlbau um genau zu sein. Die Teile werden am Boden vorgefertigt (ca. 70to-Stahlkanäle), diese werden in Teilen an ihre Hubposition gefahren, dort zusammen gesetzt und dann im Tandemhub (Gewicht dann >200to) auf ca. 40m Höhe zwischen Gebäude eingesetzt. Wenn diese angehoben sind ist das so knapp, dass da keine Gerüste hingebaut werden können und man muss seitlich die Teile "befestigen". Da kommst Du nur mit entsprechenden Hubsteigern ran, leider ;( und hast auch noch das Problem, dass die Personen aus dem Korb übersteigen müssen. Somit hab ich da ne schöne Aufgabe aber hab noch a bissl Zeit dafür. Deswegen wollte ich dieses Thema hier mal an den Mann/ die Frau bringen um mir auch Anregungen zu holen.

    Gruß vom Industriebau

    Jens :thumbup:

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  • Genau. Rückhaltesystem, in Kombination mit einem falldämpfenden Auffangsystem. Für Korbbewegungen die Rückhaltung und dann den Einsatz des Auffangsystems beim Übersteigen. Natürlich mit ausreichenden Anschlagpunkten am Objekt. Bei der Tonnage mach da ne dicke Öse nix mehr aus. Ist auch eingeplant ;) und wird natürlich vorher geprüft. Hab aber trotzdem Bauchschmerzen damit, deswegen lass ich die Mitarbeiter, die zum Übersteigen vorgesehen sind, die Abläufe am Boden vorher genau durchspielen. Natürlich das komplette Paket der Unterweisungen, die dafür nötig sind (schriftlich bestätigt) und dann erst ergeht eine schriftliche Genhmigung durch die Verantwortlichen an bestimmte Personen zum Übersteigen. Nur einmalig für diesen Vorgang. Wir wollen ja nicht, dass das zur Regel wird.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Warum sollte der Steiger umfallen?


    Hallo,

    warum sollte ein Stapler umfallen?

    WEIL genau das nach Murphy's Law passiert.
    Ich habe es schon zweimal erlebt, dass Hubsteiger umgestürzt sind.
    Das erste Mal war es ein Bedienfehler des Mitarbeiters. Hängengeblieben an Einbauten und sich selbst ausgehebelt... Er kam mit Abschürfungen davon. :cursing:

    Beim zweiten Mal wissen wir bis heute nicht, warum sich der Hubsteiger auf die Seite gelegt hat. Der Sachverständige des Hersteller kam zu dem Schluß, dass es eigentlich nicht hätte passieren dürfen ?! :huh:

    Und es geht auch tödlich aus:
    Klick mich 1
    Klick mich 2

    Gruß, Niko.

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  • Und immer kommt die Frage auf: Warum ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer verwenden, wenn der einen minimalen Sturzraum von 6,5m benötigt, der bei den meisten Arbeiten und beim Verfahren nicht gegeben ist? Da ist die Person eher aufgeschlagen (weil ja auch das gefürchtete Herausschleudern dadurch nicht verhindert wird) als das der Falldämpfer auch nur einen Kratzer abbekommen hat, richtig? :S


    [/quote]

    Hallo Globetrotter,

    in einem Korb verwenden wir ein Rückhaltesystem. Da wir den MA in seinem Arbeitsplatz halten wollen. Dadurch bekommst du nicht mehr die Falltiefe um einen Falldämpfer zu verwenden.

    Ansonsten wäre diese Regelung nicht konsequent anzuwenden (6m Fall bei 4m Fallhöhe)

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • Hallo RaBau.
    Jooo, mach ich genau so. Rückhaltung mit einkürzbarem Verbindungsmittel, befestigt an den seitlichen Halteösen des Gurtes und nicht länger als 1,5m einstellbar. Rückhaltung darf erst gelöst werden, wenn sich der Korb an der Arbeitsposition befindet und min. 12cm Abstand zu allen umliegenden Objekten hat. Damit fahr ich ganz gut und das Verbindungsmittel, was ich mit den Mitarbeitern zusammen ausgewählt habe, wird auch angenommen. Ist auch ein Besseres von einem Hersteller dem als vorletzter Buchstabe ein "e" fehlt ;)
    Bei anderen Gelegenheiten wird die Rückhaltung dann eben mit dem Verbindungsmittel mit Falldämpfer ergänzt (z. B. Übersteigen).
    Ich warte jetzt erstmal ab, wie die weiteren Reaktionen sind und die Führung vor Ort hat schon Interesse bekundet, dann ggf. mehr davon zu beschaffen, also richtige Wahl.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Es gibt hier nur eine Lösung, Fahrbarer Arbeitskorb = Rückhaltesystem.

    Beispiele was passieren kann das der Mitarbeiter über ein "sicheres" Geländer fällt?

    Glasreiniger, irgendwo in Hannover, sind eine Fassade am reinigen, von einem solch mobilen Fahrkorb aus. Befinden sich in 6 m. Höhe. Fahrkorb steht auf dem Bügersteig, ziemlich nahe an der Kante. Rattert ein etwas breiterer LKW vorbei und streift den Fahrkorb nur kurz. Es setzt sich eine Schwingung in Gang die sich über die Ausgefahrerene Stange in den Arbeitskorb überträgt, Mitarbeiter werden hinaus katapultiert. Ein Mitarbeiter tot.

    Baumpfleger, sind dabei Bäume in einer ziemlichen Höhe zu beschneiden. Korb bleibt dabei an einem Ast hängen. Mitarbeiter rüttelt etwas um ihn zu lösen. Dies geschieht so plötzlich dass er sich nicht mehr halten kann. Er wird hinaus katapultiert.

    und das ist das Zauberwort. Katapulteffekt. Nun stelle man sich vor der Mitarbeiter hat eine PSA mit Falldämpfung.

    Mit Rückhaltegurt hat er immerhin eine Überlebenschance. Er kommt nicht ohne Prellungen davon. Aber er bleibt am Leben!

  • Tach Andrasta.
    Ich merke, dass wir uns da iwie alle doch ganz schön einig sind. Freut mich, dass ich da auf dem richtigen Weg bin. Die Studie mit den Höhensicherungsgeräten für Hubsteiger der BG HM ist zwar schön und mit Sicherheit auch iwann umsetzbar, jedoch müssen wir erstmal mit dem leben, was wir jetzt haben.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

    Einmal editiert, zuletzt von Globetrotter (31. Mai 2012 um 17:35)

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  • WEIL genau das nach Murphy's Law passiert.


    Murphy's Law ... natürlich ... durch Dummheit, durch Bedienungsfehler, durch außer Kraft gesetzte oder überlistete Sicherheitseinrichtungen, durch Fehler beim Aufstellen, bei der Absicherung ...
    Beispiele gibt es zur Genüge, auch leider als Zeuge ...

    Es gibt hier nur eine Lösung, Fahrbarer Arbeitskorb = Rückhaltesystem.


    ACK, schreib ich ja die ganze Zeit ... :)


    {Story} ... sitz du mal bei herrlichstem Wetter über einem Biergarten mit einem Kollegen, der auf einmal Höhenangst bekommt, auf 30 m fest, weil ein plötzlich aufgetretener technischer Fehler keinerlei Bedienung mehr zulässt ... zu einer Zeit, in der Mobiltelefone noch nicht üblich waren und selbst Kollegen der Stadtpolizei unser Rufen zunächst für einen Scherz hielten ... und die Besucher des Biergartens fleissig mit ihrem süffig kühlen Weizen prosteten, anstatt mal wie von uns gewünscht den Verleiher anzurufen ...

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hey, dann könnt Ihr ja froh sein, dass es jetzt mobiles Internet gibt .... Wie gehts Euch denn da oben? Seid Ihr gut versorgt ??? :D:D:D

    Gruß von unten.

    Jens

    Ok. Spass. Stell ich mir blöd vor. Hab das hier auch erlebt. Nicht von unseren Leuten aber die hingen auch über ne Stunde da oben und nix ging mehr. Und das kurz vor Feierabend. Wie hast den Kameraden denn beruhigt? Stell ich mir schwer vor, wenn er dadurch noch ne Höhenangst bekommt. Das ist der Unterschied: Höhentauglich oder Höhenfest? Das ist die Frage.

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,

    mit Interesse habe ich den Tread gelesen, da wir auch gerade eine Baustelle einrichten wo mit Hubarbeitsbühnen gearbeitet wird. Der Auftraggeber fordert, dass sich in der Bühne alle angurten (was ich ja total ok finde)

    Nun habe ich die Freiheit geeignete PSA für unsere Leute zu beschaffen. Bei den Gurten habe ich schon ein zwei Auffanggurte in der engeren Auswahl. Ich finde aber als Verbindungsmittel momentan nix geeignetes für die Arbeit im Hubsteiger. Kann mir da bitte jemand einen Tipp geben?

    Danke.