Handschuhe für Ablaugearbeiten in siedender 3%iger Natronlauge

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  • Hi,

    wir haben bei uns eine Imkerei, die Ablaugearbeiten in siedender 3%iger Natronlauge durchführt. Für diese Arbeiten habe ich Ihnen einen 600mm langen Camatril-Handschuh (KCL 733) gegeben und Unterziehhandschuhe aus Baumwolle. Nachdem wir diesen Handschuh bereits seit 3 Jahren immer wieder an die Imkerei ausgeben, haben sie sich in diesem Jahr beschwert, dass der Handschuh nicht ausreichend schützt, da es doch sehr heiß wird. Zusätzlich kommt noch dazu, dass die Mitarbeiterinnen scher kleine Hände haben (Gr. 7-8).
    Hat einer von euch einen Tipp für einen passenden Handschuh: lang, Laugenbeständig, hitzeabweisend und in kleinen Größen??????

    Gruß
    Bandélé

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  • Hallo Bandele,

    als Problem sehe ich in erster Linie die hohen Temperaturen. Chemikalienbeständige Hitzeschutzhandschuhe sind mir bis jetzt nicht begegnet. Ich könnte mir zwei Lösungen vorstellen.

    1.) Hitzeschutzhandschuh und darüber ein gegen die Natronlauge beständiger Handschuh. Bei 3 % dürfte es genügend Auswahl geben.

    2.) Temperatur absenken und etwas höher konzentrierte Lauge benutzen oder die Einwirkzeit verlängern.

    Zu dem Größenproblem kann ich keine Hilfestellung geben.

    Gruß

    Andreas

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • hmm ... vielleicht einfach mal einen der größeren Schutzhandschuhhersteller (für Chemikalienschutzhandschuhe) fragen?
    Die Beratung durch eine Fachfirma halte ich in diesem Fall für unverzichtbar, einfach aufgrund der Kombination von Gefahrstoff und hoher Temperatur.
    (Stichwort Permeation)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo Bandele,

    die von Dir angesprochene Kombination an Schutzwirkungen wird schwierig zu finden sein.

    Für mich stellt sich aber auch die Frage, ob man nicht das Arbeitssystem ändern kann. Ich vermute, es handelt sich in diesem Fall um eine Reingung/Desinfektion von Geräten, bzw. den "Honiggläsern". Vieleicht könnt ihr so arbeiten, das der direkte Kontakt mit dem heißen Medium weitgehend vermieden wird. Zum Beispiel mit Tauchkörben oder ähnlichem. In diesem Fall könntet ihr bei der beschriebenen Handschuhkombination bleiben, da die Hitzeeinwirkung zum größten Teil wegfallen würde.

    mit freundlichen Grüßen
    Klaus

  • Die Natronlauge wird in Imkereien verwendet, um damit die Waben zu säubern und zu desinfizieren. Sprich, die Holzrahmen werden nach dem Abschmelzen in der Natronlauge gebürstet, ebenso wie andere Holzteile auch.
    Alternative Möglichkeiten gibt es meines Wissens nicht - sprich, die Änderung des Arbeitssystems bzw eine Substitution ist nicht möglich. Bleibt also nur die Möglichkeit geeigneter PSA.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Die Natronlauge wird in Imkereien verwendet, um damit die Waben zu säubern und zu desinfizieren. Sprich, die Holzrahmen werden nach dem Abschmelzen in der Natronlauge gebürstet, ebenso wie andere Holzteile auch. ....

    Da würde ich mal eine simple Geschirrspülmaschine aus einem Haushalt ausprobieren, vielleicht kann diese so eine Arbeit auch verrichten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • HÜ Spülmaschine mit 3%iger Natronlauge? Na, ich weiss nicht ... Die mir bekannten Imkereigenossenschaften nutzen alle noch die gute, alte Handarbeit.

    Das Abbürsten der Wabenrähmchen in mindestens 70° C heißer Natronlauge dient ja nicht nur der Reinigung, sondern auch der Desinfektion, der Schimmelvorbeugung bei der Lagerung und der Abtötung von Ungeziefer (Milben), die sich im rauen Holz festsetzen.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Die Natronlauge wird in Imkereien verwendet, um damit die Waben zu säubern und zu desinfizieren. Sprich, die Holzrahmen werden nach dem Abschmelzen in der Natronlauge gebürstet, ebenso wie andere Holzteile auch.
    Alternative Möglichkeiten gibt es meines Wissens nicht - sprich, die Änderung des Arbeitssystems bzw eine Substitution ist nicht möglich. Bleibt also nur die Möglichkeit geeigneter PSA.


    Hallo Zusammen,

    Jetzt sehe ich etwas klarer.
    Eine Möglichkeit wäre, wie oben schon gesagt, einen Hitzeschutz- und einen Chemikalienschutzhandschuh zu kombinieren. Das Problem dabei wird sein, das Hitzeschutzhandschuhe in der Regel aus sehr dickem Isoliermaterial bestehen. Der Chemieschutzhandschuh muss dann natürlich entsprechend größer sein. Bei Handschuhweiten bis Gr. 9 dürfte das noch funktionieren. Darüber hinaus wird es im wahrsten Sinne des Wortes eng.

    Eine Alternative wären eventuell Feuerwehrhandschuhe. Aber die sind eigentlich nicht ausreichend lang. Und der Chemikalienschutz ist für diese Bedingungen wahrscheinlich auch nicht ausreichend.

    Da an die Unterziehhandschuhe eigentlich, außer der Isolierwirkung, keine weiteren Anforderungen gestellt werden, könnte man hier eventuell einen handelsüblichen Winterhandschuh (z.B. Fleece) einsetzen. Auf Dauer werden die Handschuhe dann trotzdem ganz schön heiß. Dem könnte man dann aber durch regelmäßiges Wechseln der Handschuhe begegnen. Ein Paar kann dann auskühlen, während das andere benutzt wird.

    Gruß
    Klaus

  • Es gibt Handschuhe nach EN 407 aus z.B. Nomex, Preoxaramid, Kevlar, die nicht viel stärker als normale Strickhandschuhe aus Baumwolle sind und je nach Ausführung für z.B. Temperaturen bis 100°C eingesetzt werden können.
    Deshalb hatte ich ja auch oben geschrieben: "... Beratung durch eine Fachfirma ..." (bzw. Schutzhandschuhhersteller).

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Es gibt Handschuhe nach EN 407 aus z.B. Nomex, Preoxaramid, Kevlar, ....

    Meiner Meinung nach ist die Suche nach einem Handschuh der falsche Ansatz.

    STOP Prinzip berücksichtigen!
    Substitution schließe ich mal aus, also Technik notwendig. Daher auch meine Idee mit der Spülmaschine. Es gibt durchaus auch Spülmaschinen mit höheren Temperaturen oder z.B. Dampfstrahler (nicht die Hobby Hochdruckreiniger) usw. Ich wage zu behaupten, dass eine Haushaltsspülmaschine durchaus in der Lage ist die Rahmen ordentlich zu reinigen und auch eine gewisse Desinfektionswirkung dürfte vorhanden sein. Zur Not könnte man ja statt Klarspüler ein geeignetes Desinfektionsmittel zufügen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Du hast sicherlich vom Grundsatz her recht.

    Die Tätigkeit an sich ist für einen Imker eine typische "Winterarbeit", also keine Tätigkeit, die jeden Tag oder jede Woche zu erledigen ist, sondern in der Regel auf einen bestimmten kurzen Zeitraum - im Jahresvergleich - beschränkt ist. (Hab' als Bub bei meinem Opa manchmal helfen dürfen ... leider fehlt mir die Zeit für dieses sehr interessante Hobby.).
    Ich bezweifel allerdings, das eine HÜ Haushaltsspülmaschine in der Lage ist, die Laugentemperatur über den gesammten Waschprozess zu halten. Auch bezweifel ich, das die üblichen (Gummi-)Dichtungen der Maschine der Belastung gewachsen sind. Ebenso - und das ist aus meiner Sicht gravierender - fehlt bei einer Spülmaschine - egal ob aus dem Haushalt- oder dem Gewerbebereich die (erforderliche) mechanische Komponente bei der Reinigung. Das Holz der Rähmchen ist in der Regel "Sägerau", damit sich die Bienen gut halten können - und das bekommst du nur mit mechanischer Kraft richtig sauber.

    Mal schauen, was unser Threadopener noch so schreibt ... :)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)