Hallo Leute ! Ich bin als SiFa in einer Werkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung angestellt. Als ich neulich aus gegebenen Anlass eine Gefährdungsbeurteilung für einen Mann, der durch plötzliche Gewaltausbrüche die Psyche und Gesundheit der Gruppenleiter und seiner behinderten Kollegen ernsthaft gefährdet, erstellt habe, musste ich feststellen, daß ich mich auf ziemlich dünnen Eis bewege. Plötzlich hieß es, Gefährdungsbeurteilung könnte man doch nicht auf Menschen beziehen, das wäre eine rein technische Angelegenheit usw. Kurz: im Runterspielen der Gefährdung wurde kräftig gemenschelt - beim Schutz der Betroffenen weniger. Ich habe in meiner Beurteilung vorgeschlagen, sich einerseits auf das Erkennen möglicher Warnzeichen zu konzentrieren (der Betroffene kann nicht sprechen), andererseits aber endlich mal von Leitungsseite das Grenzrisiko für Fremaggressionen zu definieren, da es bei uns häufiger zu Übergriffen kommt. Wie gesagt, Freunde habe ich mir nicht wirklich damit gemacht - obwohl niemand meine Beurteilung inhaltlich in Frage gestellt hat... Hat jemand schon ähnliche Dinger erlebt ? Ist eine Gefährdungsbeurteilung für Menschen zu technokratisch ?
Gefährdungsfaktor Mensch (Fremdagressionen)
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Hi,
der Mensch ist ganz klar als Gefahrenquelle benannt, insofern muss er auch in die GBU einbezogen werden. Als ich mit unserem leitenden Geriater seine Abteilung beurteilte, legte er sogar sehr großen Wert auf eine Beurteilung der Gefährdungen die vom Menschen ausgehen. Kein Wunder bei dem hohen Anteil dementer Patienten in seiner Abteilung. Er äußerte sogar den Wunsch nach einem Deeskalationstraining.
An dieser Stelle, du bist auch bei der BGW versichert, der Hinweis auf die Multiplikatorentrainings: PUGA.
Ich werde da definitiv nächstes Jahr interessierte Beschäftigte schulen lassen.Hardy
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Moin zusammen.
Definitiv ist der Mensch, nicht nur mit geistiger Behinderung und daraus resultierend mit Gewaltpotential, ein Gefährdungsfaktor. Wenn schon aus den Verhaltensweisen von "normalen" Menschen Gefahren für andere entstehen können und diese beurteilt werden müssen, gilt dies für Menschen mit Behinderung erst recht.
Allerdings würde ich mich als medizinisch unausgebildete SiFa schwer tun hier die GFB ohne fachlichen medizinischen Beistand durchzuführen.
Als in dieser Richtung fachfremder würde mich interessieren, wie Ihr dabei vorgeht (sofern das nicht gegen mögliche Schweigepflichten etc. verstösst).
Gruß aus dem Norden
nj 1964
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Allerdings würde ich mich als medizinisch unausgebildete SiFa schwer tun hier die GFB ohne fachlichen medizinischen Beistand durchzuführen.
Das wiederum kommt auf das Arbeitssystem an: Wenn es der Schalterbeamte einer Bank ist, wäre die Präventionsabteilung der Kripo der bessere Ansprechpartner.
Aber wir waren bei dem aggressiven Behinderten. Da lässt sich idR. nur organisatorisch lösen: Immer zu zweit, ansonsten Notrufeinrichtung greifbar, usw.Hardy
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@ Schweinchen Schlau
Das mit dem Gefährdungsfaktor Mensch finde ich auch nicht immer einfach.
Für den geschilderten Fall bietet die BGW Unterstützung an. Wir haben bei der BGW zwei Kollegen zum Deeskalationstrainer ausbilden lassen. Vermittelt werden Präventionskonzepte, aber auch patientenschonende Abwehrtechniken.
Die Deeskalationstrainer können ihr Wissen innerbetrieblich weitergeben.
Handlungsbedarf besteht unbedingt, insbesondere die psychische Belastung ist nicht zu unterschätzen.Gruß
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Hallo schweinchenschlau,
für deine weitere Argumentation und zum Hinterlegen mit Vorschriften, vielleicht findest du hier etwas Gefährdungsbeurteilung Thema Gewalt
Gruß RaBau
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Hallo schweinchenschlau,
vielleicht können sie mir ja helfen? Ich bin auch Anleiter bei einem Bildungsträger und muss eine Gefährdungsbeurteilung erstellen, auch wie Sie über "Fremdagressionen"
Nun meine Frage, könnten sie mir Ihre gefährdungsbeurteilung per Mail zukommen lassen? Oder noch besser, wir telefonieren am besten einmal. Hier ist meine Rufnummer: ..........(aus gründen des datenschutzes habe ich die nummer gelöscht, bitte gebt eure persönlichen daten über die funktion "Private Nachricht" weiter, geschrieben von peter, moderator) Frank Steinberg, über einen Anruf würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
F. Steinberg
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Nun meine Frage, könnten sie mir Ihre gefährdungsbeurteilung per Mail zukommen lassen? Oder noch besser, wir telefonieren am besten einmal. Hier ist meine Rufnummer: (siehe oben) Frank Steinberg, über einen Anruf würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
...Moin. Tipp von mir. Macht das doch bitte per PN
Schweinchen Schlau:
Gefährdungsfaktor Mensch ist bekannt und auch klar. Für Deine Argumentation: Mir hält ein Bankräuber eine Waffe an den Kopf. Welcher ist jetzt der Gefährdungsfaktor? Der Mensch oder die Waffe? Ganz klar der Mensch. Die Waffe ist nur sein Hilfsmittel, mehr nicht.
Ich bin externe SiFa und betreue verschiedene Branchen. Ich unterstütze bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung, werfe Aspekte auf und gebe Hinweise auf was zu achten ist. Ich kann keine Gefährdungsbeurteilung für einen speziellen Arbeitsbereich oder Tätigkeit erstellen, von der/ dem ich keine Ahnung habe. Das ist auch nicht meine Aufgabe!!! Schau mal grundsätzlich in Deine Stellung vor dem Gesetz: Du bist beratend tätig!
Jetzt ist es an Dir die entsprechend Verantwortlichen an einen Tisch zu holen. Dazu kommen noch entsprechend Experten, die so etwas beurteilen können. Nur mit denen zusammen kann eine vollständige und wirksame Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung und Ausbildungs-/ Schulungskonzept für betroffene Mitarbeiter erstellt werden. Lass Dir da nicht zu viel aufdrücken. Du übernimmst Dich da schnell und gerätst in eine Haftungsposition. Hol Dir die Experten ran.Gruß
Jens
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- Offizieller Beitrag
Moin. Tipp von mir. Macht das doch bitte per PN
ja, richtigso jens, danke für deine anmerkungich habe franks beitrag geändert
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peter
