Wegeunfall oder nicht?

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  • Frau G. verletzt sich – zur Arbeit gehend - im 6. Obergeschoss an der Wohnungstür am Türgriff (Platzwunde 3cm am Unterarm))im allgemeinen Treppenhaus von 60 Wohneinheiten. Sie selbst wohnt im 6. Stock.

    Wegeunfall oder nicht? Die Meinungen gehen auch beim Durchgangsarzt sehr auseinander. Kennt jemand aussagekräftige Quellen?

    Danke im Voraus!

    FK

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  • Wegeunfall oder nicht?

    Eine gesetzliche Definition gibt es nicht, sogar § 8 Abs. 2 Nr. 1 SGB VII ist hier missverständlich, weil hier bspw. "... von und nach der ständigen Familienwohnung, ..." geschrieben wird - und dies könnte als "Wohnungstür" interpretiert werden.
    Somit hat awen die richtige Antwort mit einem Bezug auf ein Gerichtsurteil gegeben.
    Aber "Wegeunfall" ist insgesamt ein kniffeliges Thema ...
    (Nebenbei, habe ich auch erst vor kurzem gelernt: die Fahrt in der Mittagspause nach Hause oder in ein Restaurant ist zwar BG-versichert - aber ein Unfall ist kein Wegeunfall, sondern ein Arbeitsunfall ... den betroffenen Mitarbeiter braucht das nicht weiter zu interessieren, aber die Unternehmensleitung, da Wegeunfälle nicht in Beitragsberechnungen einfließen ...)

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ich glaube das thema hatten wir bereits einige male, mein fazit aus den ganzen diskussionen war, am ende entscheidet die BG was es ist.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Hallo Kollegen,

    der versicherte Weg beginnt und endet bei Mehrfamilienhäusern eindeutig an der Haustür und nicht an der Wohnungstür. Dazu gibt es meines Erachtens auch ein paar Urteile von Sozialgerichten. Wenn dem nicht so wäre, müsste ich meine ganzen Schulungsunterlagen überarbeiten. Das kann doch keiner wollen ;) .

    Gruß aus der Kurpfalz

    andreas68723

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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  • Hallo Andreas,

    es ist leider so. Der versicherte Weg zur Arbeit beginnt mit dem Durchschreiten der Hauseingangstür. Wenn man mit dem Auto zur Arbeit fährt, und man direkt vom Wohnhaus Zugang zur Garage hat, beginnt der vewrsicherte weg erst in dem Moment, wo man mit dem Auto die Garage verlassen hat. Hatte die Diskussion schon mit der BGHW. Daselbe ist natürlich auf Mehrfamilienhäuser anzuwenden.
    Tja, in deinem vorliegenden Fall, hätte die Frau sich vor die "Hauseingangstür" geschleppt wäre alles gelaufen. Was lernen daraus, man schleppe sich grundsätzlich vor die "Hauseingangstür".

    Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • ... hätte die Frau sich vor die "Hauseingangstür" geschleppt wäre alles gelaufen. Was lernen daraus, man schleppe sich grundsätzlich vor die "Hauseingangstür"

    Manchmal gibt es Zufälle. Bei einer meiner Erstunterweisungen, bei denen ich u.a. über Wegeunfälle referierte, hatte ich auch als Thema "Unfall im Übergangsbereich zwischen versichertem und nicht versichertem Heimweg" ... und als der Aspekt "vor die Haustüre robben" kam, meinte der an diesem Tag zufällige (da nicht angemeldeter) Zuhörer, TAB der Metall BG, sinngemäß: "bei solchen Unfällen schauen wir sehr genau hin - und unsere Vertragsmediziner sind sehr gut".

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
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