Gefährdungsfaktoren

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  • Hallo,

    zur Zeit bin ich mit meiner Praktikumsarbeit beschäftigt. An und für sich kam ich auch gut voran, bis zu dem Tage wo meine Hauptamtliche FaSi zu mir sagte, das ich auf jeden Gefährdungsfaktor eingehen muss.
    Ich habe mir das Thema Kassenarbeitsplatz (Raubüberfall) ausgesucht.
    Wie kann ich denn hier auf jeden Faktor eingehen?

    Wäre nett, wenn ihr mir ein wenig auf die Beine helfen könntet...

    Mfg
    Stefan

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  • Danke für dein Interesse.

    Ich habe folgende Gefährdungen ermitteln können:

    Psychische Faktoren
    Menschen
    Alleinarbeit
    Stress

    Mechanische
    Bewegte Transportmittel

    Biologische
    Infektionsgefahr durch Mikroorganismen

    Physische
    Haltungsarbeit / Haltearbeit

    Arbeitsumgebungsbedingungen
    Klima

    Mfg
    Stefan

  • Nun, den Kassenarbeitsplatz insgesamt betrachtet, nicht allein auf Raubüberfall bezogen, da sehe ich die Psychischen Faktoren als das was man für eine Praktikumsarbeit gut herausarbeiten könnte.
    Die Begegnung Mensch fordert einem Arbeiter an der Kasse ziemlich viel ab. Es gibt zwar Gott sei Dank auch freundliche Kunden, aber gerade zum Feierabend hin neigen doch viele Kunden dazu ihren eigenen Job Stress in den Laden zu tragen. Von unzufriedenen, meckernden Kunden denen es nicht schnell genug geht bis hin zu den schimpfenden agressiven gibt es eine ganze Palette die so einem/r Kassierer/in das Arbeitsleben zur Hölle machen können. Hinzu kommen auch noch eventuel Betrunkene, Kindergeschrei, ungeduldige Mütter usw.

    Mechanisch meinst du vieleicht ein Förderband für die Waren? Hiervon gehen eigentlich eine eher geringe Gefährdungen aus.

    Infektionsgefahr, sicherlich, täglich Kontakt zu vielen Menschen, Handberührungen, Geld von Hand zu Hand gereicht. Hier würde ich den Aspekt regelmäßiges Händewaschen hervorheben. Nichts essen an der Kasse, auch wenn gerade Flaute ist, z.B. Denn mit dem Essen (z.B. Kekse, Süsses, Obst...) schibe ich dann auch die eventuellen Krankheitserreger in den Mund.

    Haltungsarbeit ja, aber auch Lärm, Kassen sind laut, piepen den ganzen Tag.

    Klima, ja, klar, manche Kassen sind nahe dem Ausgang/Eingang und das Ständige auf und zu der Tür bringt Luftzug, Kälte, Wärme.

    Also, kucken wie sieht dein Kassenarbeitsplatz aus, und wie sollte er aussehen. Wie stellst du dir vor kannst du den Stress den Kunden verursachen vermindern? Vermeiden läßt sich das ja nicht völlig. Aber zum Beispiel in Stoßzeiten durch zusätzliche Kassen die unzufriedenheit der Kunden verringern durch kürzere Wartezeiten, also gute Personalplanung. usw....

  • Hallo,
    du kannst das Ganze aber einschränken indem du zB angiebst das bei der biologische Gefährdung durch regelmäßige Reinigungsarbeiten kein Handlungsbedarf besteht.
    Gruß

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  • Hallo Stefan,

    schau mal bei der BGHW unter Medien in der Sparte Einzelhandel nach. Da findest du eine Menge Infos zu Kassenarbeitsplätzen (z.B. BGI 532).
    Die BGHW hat auch Sicherheitschecks und Gefährdungsbeurteilungen zum Thema (A 197, A110, A 121, A 122).

    Zum Vorgehen: Du kannst natürlich jeden Gefährdungsfaktor nennen und nur die genau betrachten, welche auch wirksam sind. Ich würde die unwirksamen aber weglassen, da sonst der Bericht zu lang werden könnte.
    Sprich einmal mit den KollegInnen an der Kasse über ihre Erfahrungen.
    Evt. würde ich auch mal deinen Praktikumsbetreuer bei der BG fragen.

    Gruß

    Puma

  • Zitat

    Original von MST
    Hallo,
    du kannst das Ganze aber einschränken indem du zB angiebst das bei der biologische Gefährdung durch regelmäßige Reinigungsarbeiten kein Handlungsbedarf besteht.
    Gruß

    Achja? Und wie willst du denn jeden Geldschein reinigen bevor ihn der Kassierer in die Hand nimmt?

    Und @ Puma, schön immer auf irgendwelche vorgefertigten Gefährdungsbeurteilungen zu verweisen, aber Sinn der Ausbildung und des Praktikums ist es doch dass man lernt diese Gefährdungen erst mal selber zu erkennen und zu analysieren und zu beurteilen.

    Ich kann natürlich auch irgendwo abschreiben, aber ob mir das später im beruflichen Alltag nützlich ist? Ich wage es zu bezweiflen.

  • Das kommt auf die persönliche Bewertung des Risiko an.
    Haben wir doch wohl alle auch so gelernt das man es unterschiedlich sehen kann und darf.
    Desweiteren SOLLEN in dem Bericht ja auch Gefährdungen aufgeführt werden wo ein akzeptables Risiko ist.
    Bei denen die Handlungsbedarf haben (max 3), werden Mögllichkeiten erarbeitet.

    Gruß

  • Nunja, erst mal muss ein Risiko erkannt und bewertet werden. Dann kannst du bestimmen ob du es in deinem Bericht erwähnst. Ich kann nur sagen dass ich mich seit 4 wochen mit einer Bakteriellen Infektion herumplage (ok, dass es so lange dauert daran war ein assistenzarzt schuld, antibiotika zu kurz verschrieben) aber, woher ich die habe kann ich nicht sagen.
    Gerade Geldscheine die durch zig Hände gehen, ich mag gar nicht dran denken was diese Hände alles angefaßt haben, und womöglich dann ungewaschen sind. Wenn du auf öffentlichen Toiletten beobachtest wieviele nach ihrem "Geschäft" rauslaufen ohne sich die Hände zu waschen.... 8o

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  • Ich bedanke mich für die rege teilnahme und eure Hilfe.
    Bei dem Gefährdungsfaktor Biologisch hatte ich, um ehrlich zu sein, gar nicht ans Geld gedacht ;) (ist aber ein guter Einwand)

    Bei uns im Getränkemarkt ist es so, das die Kassierer neben der normalen Tätigkeit (Kassieren) auch andere Aufgaben haben, wie zb Leergut annehmen, zählen, Getränke auffüllen.
    Den Biologischen Faktor hatte ich eher in Verbindung mit dem Leergut gebracht. Viele Menschen gehen nicht gerade sorgsam mit ihrem Leergut um. Sammeln es irgendwo in dunklen Kellern und bringen nach einigen Monaten zur Leergutannahme.

    Weshalb ich aber diesen Thread eröffnet habe?
    Naja mein Mentor ist der Meinung, das ich auf jeden Faktor eingehen soll. Wie kann den chemischen Faktor im Getränkemarkt mit einbinden?

    Vielen Dank im voraus.

    Mfg
    Stefan

  • Zitat

    Original von Stefan75
    ........ Wie kann den chemischen Faktor im Getränkemarkt mit einbinden?.......

    Wenn Getränkeflaschen nicht sinngemäß verwendet werden, wenn sie manchmal als Behälter für irgendwelche Pflanzenschutzmittel etc. 8o herhalten müssen....

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • nicht von der Hand zu weisen,
    gesehen in einem Supermarkt:
    " Limonadenflasche, original Beschriftung, aber der Inhalt war Hydrauliköl."
    Die Flasche stand so, daß jeder Kunde zu greifen konnte.

    lg Dental ?(

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Hallo Stefan,

    wenn das Thema oder der Schwerpunkt deiner Praktikumsarbeit der Raubüberfall an der Kasse ist, sollte dies auch den Hauptteil des Praktikumsberichts einnehmen und du solltest auf die anderen Gefährdungsfaktoren nicht zu ausführlich eingehen. Die Vorgaben für den Praktikumsbericht sind ziemlich strikt und 20 Seiten, etwas schön aufbereitet, unter Berücksichtigung der sieben Handlungsschritte der Sifa, sind schnell gefüllt.

    Und @ Andrasta:

    Hier geht es nicht darum einen Kollegen dazu zu verleiten etwas abzuschreiben, sondern ihn auf mögliche Quellen für Informationen hinzuweisen, die sich mit dem Thema beschäftigen und die dann auch in einem Praktikumsbericht ordnungsgemäß angegeben werden müssen.
    Ich habe die Sifa-Ausbildung auch "genossen" und war inzwischen auch Mentor für einen Kollegen und weiß daher, dass der "Reiz" groß ist in die Praktikumsarbeit möglichst viel von dem reinzupacken, was auch nur im entferntesten möglich ist.
    Da halte ich es für legitim schon vorliegende Erkenntnisse zu berücksichtigen, zumal wenn diese von der zuständigen BG erarbeitet sind.
    Du hast recht, die Ausbildung soll dazu dienen sich selber Gedanken zu machen und das Gelernte anzuwenden. Das hat Stefan ja auch berücksichtigt und ist "steckengeblieben". Sonst hätte er sich ja nicht an das Forum gewandt. Ich frag mich wo ist der Unterschied, ob ich Hilfe annehme aus dem Forum oder ob ich mich an anderen schon bestehenden Erkenntnissen orientiere. Ich würde allerdings das Forum nicht als Quelle angeben.

    Gruß

    Puma

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  • ich würde hier als Maßnahme sehen dass, wenn das leergut denn noch manuell angenommen wird ein kurzer Check gemacht wird ob die abgegebenen Flaschen auch leer sind.
    Sorry für meine vorrigen Antworten, wußte ja nicht dass es um ein Getränkeladen geht. :)

    • Offizieller Beitrag

    ... aus persönlicher Erfahrung.

    Bei meiner Praktikumsarbeit (Reinigung von Spülabwasserbecken) hab
    ich mich auch "nur" auf die biologische Gefährdung konzentriert!
    Natürlich hab ich alle relevanten Faktoren aufgeführt, z.B. elektrische Gefährdung,
    aber einfach drauf verwiesen, dass in diesem Bericht nur die biologischen Gefährdungen mit den 7 Handlungschritten abgedeckt werden!
    War völlig ok für die "Prüfer", mehr wäre bei 20 Seiten auch nicht möglich gewesen!

    Zum Thema Quellenangabe nur so viel, die [Sifapage] wird mittlerweile sehr oft als solche genannt!
    Denke das muß jeder selbst entscheiden, ich finde es ok!

    Grüße
    Chris

    preview

  • Thema Kassenarbeitsplatz (Raubüberfall)

    Ein bisschen hatte ich mich schon erschrocken, als ich die Beiträge zu Deinem Thema verfolgt habe und mich irgendwann in der Hygiene, Biostoffverordnung und TRBA250 wiedergefunden habe. Wie einer meiner Vorredner auch, empfehle ich die Konzentration auf die Ausnahmesituation und deren vorbeugenden beziehungsweise nachfolgenden Notfallkette.

    Hierzu gibt es hervorragende Informationen beispielsweise von der Unfallkasse der Post und Telekom (hier ein Auszug):
    "Raubüberfälle, schwere Verkehrsunfälle, Hundeattacken, Übergriffe gewaltbereiter Personen sind Ereignisse, die bei Menschen extremen körperlichen und psychischen Stress auslösen"
    Zu den posttraumatischen Reaktionsangeboten gehört eine Notfallmappe für den unmittelbar betroffenen, ein spezielles Notfalltraining - Umgang in aggressiven Situationen (anstrengende aggressive Kunden bis hin zum überfallbereiten Verbrecher) und eine Information für Führungskräfte. Gute Ideen für das Kapitel: Entwicklung von Lösungsalternativen.

    Viel Erfolg! Hilde
    Quelle:

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus

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