Messungen

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Guten Morgen

    eine Frage an die "Messexperten" unter Euch.
    Bei Messung des Sauerstoffgehaltes in der Umgebungsluft mittels Messgerät, wird dann auch festgestellt, wenn evtl. noch gefährliche Stoffe umherschwirren? evtl. feststellbar an dem reduzierten Sauerstoffgehalt?
    Hintergrund: Reicht vor Befahren eines Behälters eine Sauerstoffmessung aus oder muss auch noch nach mögliche Restgefahrstoffen gemessen werden?

    danke vorab

  • ANZEIGE
  • Aber das hängt vom gewollten Vorgehen ab:
    Unabhängig davon ist die Kenntnis der potenziell vorhandene Stoff wesentlich.

    Wenn nur gemessen werden soll, ob Filtergeräte (einfache Atemschutzmasken) oder Isoliergeräte anzuziehen sind, aber ansonsten alle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz (z.B. Chemikalienschutzanzug) und Explosionsschutz getroffen wurden, dann ist die O2-Messung ausreichend.

    Wenn allerdings der Umfang der PSA und des Ex-Schutzes noch nicht feststeht, sondern durch die Messung ermittelt werden soll, ist die O2-Messung nicht ausreichend, denn dann muss gemessen werden, ob Gase vorhanden sind, die in der angetroffenen Konzentration gesundheitsschädlich oder explosionsfähig sind.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

    • Offizieller Beitrag

    hallo seppl,

    NEIN !!! das reicht nicht aus!!

    der luftsauerstoffgehalt kann durchaus geringer wie 20,9vol% ausfallen, ohne dass man dann gleich tot umfällt.

    Allein im gebirge über 2000m höhe hast du schon unter 20 vol% und man kann sogar (unter bestimmten voraussetzungen) eine gewisse zeit bei nur 17 vol% sauerstoffgehalt arbeiten.
    Damit sagt der sauerstoffgehalt allein gar nichts über die verträglichkeit der behälteratmosphäre aus.

    Wenn der fehlende sauerstoffgehalt aber beispielsweise mit kohlendioxid oder gar kohlenmonoxid belegt ist, dann hat das mit sicherheit gesundheitlichen konsequenzen.

    Entscheidend ist, dass man sich vor dem einstieg in einen behälter informiert, welche gase und welche luftzusammensetzung zu erwarten ist:
    - gibt es bestimmte produkte, die zuvor in einem behälter eingefüllt waren,
    - welcher zersetzungsprodukte habe ich dann noch weiterhin zu erwarten,
    - konnten faulgase entstehen oder eindringen,
    - hat eine zehrung des sauerstoffes und eine anreicherung des kohlendioxids durch biologische prozesse stattgefunden,
    - usw. ...

    Soll ohne atemschutz (oder auch nur in einer "abgespeckten" version davon) in den behälter eingestiegen werden, sind vorher alle relevanten gase "freizumessen" (es gibt auch mehrgas-meßgeräte mit bis zu 6 verschiedenen gasen) und während der begehung des behälters ständig weiter zu messen bis zum abschluss der begehung.
    Für die gesamte begehung ist ja sowieso ein freigabeschein erforderlich, in dem das alles und noch einiges mehr festzuhalten ist, und es hat mindestens ein sicherungsposten ständig dabei zu sein.

    Von absturzsicherungen, rettungseinrichtungen, usw. will ich hier noch gar nicht weiter sprechen.

    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

  • So wie es Peter beschrieben hat ist es richtig.

    Zu ergänzen wäre noch folgendes:
    Die Freimessung ist zu dokumentieren und am Mannloch (bei Behältern) oder an der Baugrube auszuhängen. Bei Mannlöchern ist immer eine Mannlochwache vorzuhalten die in den Arbeitsprozess nicht eingebunden ist.
    Auch wenn eine Freimessung erfolgt ist, bei Arbeiten die den ganzen Tag dauern, passiert das logischerweise morgens vor Arbeitsantritt, kann es notwendig sein über den gesamten Arbeitszeitraum die Messwerte zu überwachen.
    Das kann durch Multiwarner passiere oder durch Personenwarner die die Personen möglichst in Kopfnähe bei sich tragen.

    Zusätzlich kann es notwendig sein das über den gesamten Arbeitszeitraum sogenannte Fluchtretter getragen werden müssen, wenn damit gerechnet werden kann das Reststoffblasen im Rohrsystem vorhanden sind. Auch die Nähe zu benachbarten Anlagenteilen mit Gefährdungspotential kann diese Maßnahme erfordern.

    Zusätzlich können auch Atemgeräte wie das OXI- x 30 (glaube ich) in der Nähe des Arbeiters notwendig sein. Diese Geräte erzeugen bei Aktivierung Sauerstoff. Eine ausführliche Einweisung in solche Geräte ist unbedingt notwendig.

    Gruß Tommy

  • ANZEIGE