Gefährdungsbeurteilung Kran

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  • Hallo,
    ich stehe hier gerade ganz furchtbar auf dem Schlauch und bräuchte mal einen Schubs in die richtige Richtung ;(
    Ein Bauteil (ein großes!) wird in eine Anlage eingekrant, mit einem Brückenkran.

    Wenn ich jetzt hier die Gefährdungen beurteile, mache ich das dann nach Nohl? Da hab ich nämlich folgendes Problem:
    Der schlimmste Fall wäre ja, theoretisch, dass das Bauteil vom Kran abstürzen und jemanden platt machen könnte.
    Dann habe ich in der Risikomatrix aber immer mindestens Faktor 4, und damit Handlungsbedarf.

    Andererseits hat man ja Maßnahmen gegen diese Gefahr getroffen (durch die Prüfung der Krananlage und der Anschlagmittel, das Verbot von Aufenthalt im Gefahrenbereich, Ausbildung der Kranführer und Unterweisung der Mitarbeiter usw).

    Wie gehe ich jetzt mit der Risikomatrix um, oder benutze ich die hier überhaupt?
    Oder kann ich bei eingehaltenen Vorschriften davon ausgehen, dass kein Risiko besteht, so wie zB bei Lärm?

    Vielen Dank schon mal!

    Jetzt machen wir erst mal nichts, und dann warten wir ab.

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  • Hallo,

    aus meiner Sicht ist es schon ok den Handlungsbedarf zu zeigen. Durch die von Dir genannten Maßnahmen ist ja das Risko minimiert, welches vermutlich auch noch durch die Wirksamkeitsprüfung nachgewiesen wird.
    Also in Kurzform: Risiko->Handlungsbedarf->Maßnahmen(wirksam)->Sicherheit (weniger Risiko)

    Alternativ kann man das Risko auch zweimal darstellen - vor und nach der Wirksamkeit der Maßnahmen, da kann man dann ganz gut erkennen, um welche Stufefn das Risiko durch wirksame Maßnahmen sinkt.

    Viele Grüße

    EHS Mann

  • Hallo,

    die Risikoeinschätzung nach Nohl ist ein Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere.

    Kann ein Teil abstürzen und was passiert dann? Etwas schlimmes. Der Mensch wäre dann sicher nicht mehr am Leben. Also: Supergau, wie ein Flugzeugabsturz.

    Wie oft kommt das vor? Dieses kann ich noch minimieren, wenn ich vernünftiges Material verwende, alles zueinander passt, eben die Eintrittswahrscheinlichkeit minimiere.
    Also, kommt das selten vor.

    Das Ergebnis, das Risiko wäre somit nicht grün oder rot, sondern dazwischen. Man kann damit umgehen und es verbessern, oder?

    Soweit ok?

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Diaphane,

    tatsächlich solltest Du, und das ist der Sinn der ganzen GB, die Matrix und damit die Risikoeinschätzung, zwei mal anwenden. Die erste Betrachtung machst Du ohne und die zweite mit Betrachtung der getroffenen Maßnahmen.

    Ziel ist der Idealfall: Kein Risiko mehr. Dies wir allerdings in den seltensten Fallen passieren. Also triffst Du Maßnahmen, um das potentielle Risiko zu verringern, bzw. zu minimieren. Bei genau dieser Bewertung hilft Dir auch die Matrix.

    In deinem Fall:
    Wie hoch ist das Risiko des von dir beschriebenen Schadenseintritts wenn der Kran nicht geprüft ist, die Leute unter der Last rumtanzen, jeder das Ding bedinen darf etc., pp.? Sehr hoch!

    Jetzt trifft du die genannten Maßnahmen und betrachtest den Fall nochmal. Kann die Last abstürzen weil der Kran defekt ist? Ja, aber die Wahrscheinlichkeit wird durch z.B. Prüfungen signifikant gesenkt und ist jetzt nicht mehr hoch, sonder nur noch gering. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Parametern im Beispiel.

    Am Ende steht das Ergebnis:

    Kann jemand zu Tode kommen, der von einer abstürzenden Last getroffen wird (Schadensschwere)? - JA!
    Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen passiert (Eintrittswahrscheinlichkeit)? - Insignifikant!

    Gesamtergebnis: ...schau auf Nohl! :)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Danke für die Antworten :)
    @MichaelD : Bedeutet das, ich brauche (nach Durchführung der Maßnahmen und Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit auf ein Minimum) in der Risikomatrix nicht mehr von "Möglicher Tod" auszugehen? Denn sonst komme ich ja nie aus dem gelben Bereich raus.

    Jetzt machen wir erst mal nichts, und dann warten wir ab.

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  • Wenn sich niemand im Gefahrenbereich aufhält, kann auch niemand tödlich verletzt werden. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 0/1 (siehe Posting von Waldmann).

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • Moin,
    irgendeine neue Massnahme ergibt ein neues Risiko und eine neue Einschätzung. Ein Ziel mit Null Risiko ist wünschenswert, doch eher nicht erreichbar.
    Also ist das Restrisiko wichtig und die Frage, ob das akzeptabel ist.
    Um bei den Farben zu bleiben, Gelb ist doch ok?

    .
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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Um bei den Farben zu bleiben, Gelb ist doch ok?

    "Gelb" bedeutet aber doch, dass noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen.
    Und man strebt doch eigentlich "Grün" an.

    Aber ich denke, ich habe es jetzt verstanden :) .
    Ich bringe das Risiko so weit runter wie möglich und beurteile dann, ob ich mit dem Restrisiko leben kann oder nicht.
    In diesem Fall, wenn man also alle mit vertretbarem Aufwand machbaren Möglichkeiten umgesetzt hätte, bestünde zwar immer noch ein theoretisches Risiko, das wäre aber unwahrscheinlich genug um es zu akzeptieren.

    Sehe ich das soweit richtig?

    Jetzt machen wir erst mal nichts, und dann warten wir ab.

  • Hallo,

    welcher Aufwand für welches Ziel?

    Das sollte auch alles im Rahmen bleiben und trotzdem noch einiges an Sicherheit bieten.

    Grün ist eben topp und ohne Risiko, rot ist da das no-go. Gelb dazwischen, das geht noch, aber ich habe ein Restrisiko. Wenn ich das jetzt sehe und an den Stellschrauben für die Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder die Schadensschwere drehe, dann kann gelb auch grün werden. Muss aber nicht.
    Letztlich alles Theorie.
    Wichtig in jedem Falle: Ist das Restrisiko akzeptabel? (Man kann auch nicht alles in Watte packen.)

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Was machst du mit Außendienst...Bewertest du den Straßenverkehr wirst du feststellen das Grün nicht zu erreichen ist.

    Genau DAS war ja mein Problem ?(
    Aber ich hab's jetzt ^^

    Vielen Dank Euch allen! <3

    Jetzt machen wir erst mal nichts, und dann warten wir ab.