Manipulation von Roboter-Schutzeinrichtungen: 2,5 Mio.$ Strafe (USA)

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  • Hallo Sifas,

    hier einmal ein Blick über den Tellerrand. Aber so weit weg ist das für Global Players gar nicht...

    Eine 20-jährige Mitarbeiterin wurde in einem Zulieferwerk für Kia und Hyundai durch einen Industrieroboter zu Tode gequetscht.
    Die drei Firmen wurden zu einer Gesamt-Strafzahlung von 2.565.621 $ verurteilt.

    Die Aufsichtsbehörde stellte 27 Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften fest. Es gäbe Belege für 23 mutwillige, ernsthafte und schwerwiegende Verstöße, darunter 19 vorsätzliche, andauernde mutwillige Verstöße.

    Pressemeldung

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Das ist konsequent. Die Entschädigungen (Schmerzensgelder) sind dort hoch, also ist es absolut plausibel auch die Strafzettel etwas teurer zu gestalten.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Moin,

    solche Meldungen sind immer sehr tragisch.

    Aber, so blöd es klingen mag, gerade diese empfindlichen Strafen sensibilisieren die Amerikaner, neben dem nicht, wie in D, vergleichbaren Versicherungen, sehr auf Arbeitssicherheit zu achten.
    Hier ist eine andere Einstellung. Dem einen mag das als übertrieben gelten, ich persönlich finde es noch zu wenig. Kann man Leben bezahlen???

    .... Doch ich kann meinen Teil beitragen: Mein oberster Arbeitgeber sitzt hinter dem grossen Teich.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo!

    Waldmann, dir kann ich zum Teil folgen, auch wenn ich nicht restlos überzeugt bin.
    Zum einen gibt es genügend Untersuchungen, die feststellen, dass Strafen wenig abschreckend wirken. (Negativbeispiele sind die enorm hohen Tötungsraten in den USA).
    Zum anderen höre ich z.B. in meinem betreuten Tiefbohrunternehmen immer wieder, dass großes Geschrei gemacht wird, von Seiten der USA-Kontakte, aber sehr wenig wirklich umgesetzt.
    Vielleicht kann ich gegenteiliges hören? Ich muss leider mein Wissen aus Drittquellen speisen.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo,

    großes Geschrei gemacht wird, von Seiten der USA-Kontakte, aber sehr wenig wirklich umgesetzt

    das ist zumindest in meinem Konzern anders.
    Wobei ich auch Unterschiede in den nationalen (lokalen) Umsetzungen unserer Konzern-Anforderungen erkenne. Vorbildlich sind zur Zeit die italienischen Standorte. Dafür sind sie auch schon seit einigen Monaten ohne Unfälle bzw. behandlungsbedürftiger Verletzungen.

    Gruß, NIko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Hallo!

    Waldmann, dir kann ich zum Teil folgen, auch wenn ich nicht restlos überzeugt bin.
    Zum einen gibt es genügend Untersuchungen, die feststellen, dass Strafen wenig abschreckend wirken. (Negativbeispiele sind die enorm hohen Tötungsraten in den USA).
    Zum anderen höre ich z.B. in meinem betreuten Tiefbohrunternehmen immer wieder, dass großes Geschrei gemacht wird, von Seiten der USA-Kontakte, aber sehr wenig wirklich umgesetzt.
    Vielleicht kann ich gegenteiliges hören? Ich muss leider mein Wissen aus Drittquellen speisen.

    Grüße
    Flügelschraube

    Hallo,
    ich sitze in einem großen deutschen Unternehmen, das aber eine amerikanische Tochter ist. Das Bewusstsein FÜR die Arbeitssicherheit ist schon recht groß. Hier wird im Vorfeld sehr viel getan. Damit meine ich jetzt nicht den üblichen "Kram" den wir hier so kennen. Das sind die Basic's. Hinzu kommt eine Sensibilisierung für wirklich alles. Die Leute werden nicht nur verbal unterwiesen, sondern u.a. auch praktisch. Viele Dinge sind selbstverständlich und Pflicht. Jeden Tag vor Schichtbeginn setzen sich Vorgesetzte und Mitarbeiter kurz zusammen, besprechen. Begehungen und Untersuchungen, auch das fluppt.
    Trotzdem kann etwas passieren, und das tut es ja auch. Während der verunfallte MA noch im Krankenstand ist, wird der Unfall aufgearbeitet. Er wird bekannt gemacht. Nicht um die Person zu prangern, sondern damit andere MA nicht das Gleiche machen. Kommt der MA wieder, wird gemeinsam (MA+Vorgesetzte+SiFa+Unternehmensleitung) darüber gesprochen. Der Vorfall wird zum Ereignis genommen, jetzt den Arbeitsplatz noch einmal auf links zu drehen.
    Der "deutsche" Bürokratismus ist einer Unfallmeldung an die BG getan. Das reporting (alles schön auf englisch) ist nicht nur das Ausfüllen von Bögen, sondern schon eine saubere und aufwendige Prozedur. Mit dabei, immer, die Vorgesetzten.
    Würde bei einer solchen Untersuchung auch nur der Hauch einer Manipulation herauskommen, dann könnten sich die Verantwortlichen recht warm anziehen. Da kann man auch nichts unter den Tisch kehren, es sind viel zu viele Leute in den Untersuchungen mit drin.

    Das greift schon. Und das sind Dinge, die ich so unterstreichen kann.

    Ausserhalb der Firma arbeiten unsere Monteure auf Windkraftanlagen, im off-shore, in Bahnen, in Tunneln, in Hafenanlagen, weltweit (in guten und in weniger guten Ländern). Auch hier kommt einiges zu uns zurück. Das was unsere Leute dann berichten, und das glaube ich, ist im Bereich der Arbeitssicherheit sehr positiv.

    Daneben kenne ich in D Bereiche, das ist eine Farce. Da wird alles Alibi-mäßige aufgezogen, Papier wird produziert, Leben ist da jedoch nicht drin.

    Doch zurück zum ersten tread. Es geht LEIDER auch anders.

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Zusammen,

    bei uns im Unternehmen läuft es genau so wie in Waldmann,s Unternehmen. Das Bewusstsein für Arbeitssicherheit ist im Vergleich zu anderen Unternehmen die ich kenne schon recht hoch. Zu verbessern gibt es immer was.
    Wir sind auch ein deutsches Unternehmen mit amerikanischer Führung.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen