Gefährdungsbeurteilung "Trennschleifer"

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  • Hallo zusammen,

    ich hab da ein kleines Problem, dass ich gerne mit euch teilen möchte. Es handelt sich um einen Arbeitsplatz, bei dem mit einem Trennschleifer verzinkte Isolierbleche von mehreren Seiten kurz bearbeitet werden. Es geht weniger um das Thema Brandschutz, was ich selbstverständlich in meiner Gefährdungsanalyse berücksichtigt habe (siehe Kartonage am Arbeitsplatz) sonder eher um die Gefährdungen durch freisetzende Gefahrstoffe und Maßnahmen gegen kontrollierte bewegte Maschinenteile. Ein Festspannen des Werkstücke halte ich für schwer umsetzbar, da der Mitarbeiter die Bleche mehrfach drehen muss, um diese von mehreren Seiten zu bearbeiten. Zudem würde das Festspannen die Form der Bleche beschädigen. Die Bearbeitung pro Blechteil dauert ca. 2 Minuten und ist somit zeitlich überschaubar. Habt ihr Vorschläge wie ich das Risiko für die haltende Hand (siehe Bild) minimieren kann? Würdet ihr als Maßnahme gegen Gefahrstoffe eine Atemschutzmaske als ausreichend bezeichnen? Über eure Tipps und Vorschläge bedanke ich mich schon mal im Voraus!

    Viele Grüße

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  • Hallo!
    Ich mag nur zu einem Punkt Stellung nehmen:
    Wenn dies ein Abeitsplatz ist, wo wiederkehrend gleichartige Werkstücke nachgearbeitet werden, halte ich eine gescheite Halterung für zwingend. Natürlich kann man beliebige Werkstücke bruchsicher verformungssicher, temperatursicher in eine geeignete Halterung bringen.
    Zwei Minuten Arbeitszeit, für solch ein Werkstück, ist nicht gerade wenig.
    Es sei denn, dies kommt nur einmal am Arbeitstag vor.

    Grüße
    Flügelschraube


    -------------------
    (Die Schadstofffrage scheint mir sehr von der Belüftung des Arbeitsplatzes abzuhängen)

  • ...um die Gefährdungen durch freisetzende Gefahrstoffe.
    ... Würdet ihr als Maßnahme gegen Gefahrstoffe eine Atemschutzmaske als ausreichend bezeichnen?

    Was wird denn da freigesetzt und in welchen Mengen? Es werden wohl Teile der Scheibe sein und dann noch Teile der bearbeiteten Metalle. Alles dürfte als mehr oder weniger oxidierte Fraktion vorkommen, somit dürfte hier der Staubgrenzwert relevant sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dabei so starke Exposition gibt, die Maßnahmen erforderlich macht. Wenn doch, dann wäre zunächst eine technische Lösung z.B. Absaugung zu prüfen.

    ...
    und Maßnahmen gegen kontrollierte bewegte Maschinenteile.

    Wobei so ein Trennschleifer schnell zu unkontrollierten Bewegungen führt, vor allem, wenn er, wie im Bild, nur mit einer Hand gehalten wird. Warum hat der Trennschleifer wohl noch einen zweiten Handgriff? Was steht dazu in dessen Bedienungsanleitung? Meiner Meinung nach wird der Trennschleifer nicht entsprechend den Herstellervorgaben eingesetzt. So arbeitet vielleicht ein Heimwerker, aber professionell wirkt das nicht auf mich.

    ...
    Ein Festspannen des Werkstücke halte ich für schwer umsetzbar.
    Habt ihr Vorschläge wie ich das Risiko für die haltende Hand (siehe Bild) minimieren kann?

    Sind die zu haltenden Teile womöglich auch noch scharfkantig? Sind die Teile immer unterschiedlich oder handelt es sich oft um gleiche/ähnliche Teile?
    Ich denke hier ist eine entsprechende Haltevorrichtung notwendig, so dass der Mitarbeiter dann beide Hände frei hat um den Trennschleifer bestimmungsgemäß zu halten und zu führen.
    Ist im Trennschleifer auch die für den Anwendungszweck richtige Scheibe drin (Trennscheibe bzw. Schruppscheibe)? Ist diese nicht überlagert (Verfallsdatum)?
    Ich hatte einmal im Krankenhaus einen Zimmergenossen, dem war so eine Trennscheibe bei Anwendung geplatzt und dann in den Unterarm gefahren, sah nicht so schön aus.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • vielen Dank für eure Beiträge! Werde versuchen den Kunden davon zu überzeugen eine entsprechende Halterung zu konstruieren auch wenn sich dadurch die Bearbeitungszeit erhöht. Wie sagt man so schön: SAFETY FIRST.

  • Wir haben gerade vor kurzem einen Unfall auf der Baustelle gehabt wo der Winkelschleifer zurückgeschlagen ist und derjenige eine Platzwunde unterhalb der Lippe erlitten hat.
    Hauptursache für den Unfall war:
    Durchführung von Schleifarbeiten mit einer Trennscheibe (zu bequem diese auszutauschen)
    Enger Arbeitsraum und nicht konsequente Benutzung von PSA (Gesichtsschutzschirm)

    Die Wunde mußte mit 9 Stichen genäht werden, derjenige hatte Glück im Unglück dass es ihm nicht das Kinn gebrochen hat oder die Zähne ausgeschlagen.
    Und dabei hatte er die Maschine mit beiden Händen gehalten. Wie man eine Auschlagende Maschine mit einer Hand halten will, ist mir schleierhaft. Haben die Maschinen wenigstens eine "Kickbackstop" funktion?

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  • Hallo Andrasta,

    bei dem oben beschriebenen Arbeitsplatz, handelt es sich um einen Neukunden von mir. Zwar wurde das Unternehmen bereits von einer FaSi betreut, dennoch befürchte ich, dass es in Kürze zu den gleichen Unfällen kommen wird wie bereits von dir und Axel beschrieben. Ob die Maschine über ein Kick-Back-Stop verfügt, weiß ich leider nicht da ich erst gestern die Unterlagen von allen betriebenen Maschinen angefordert habe. Ein Gesichtsschutzschirm halte ich in diesem Fall auch für angebracht, schon allein aufgrund der herumfliegenden Funken die ja bis zu 10 Meter verstreuen

  • Hallo Wiki,

    besteht die Möglichkeit das Werkstück mit einem Magneten zu halten oder einen Klemmdeckel drehbar zu entwickeln und desweiteren besteht die Möglichkeit statt einer Schleifscheibe einen Schleiflamellenträger zu verwenden?

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)