Wer kennt sich mit Lärmschutzvorhängen aus?

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  • Hallo zusammen,
    in einem Bereich werden Kisten und Gestelle aus Holz mit sog. Drucklufteintreibgeräten, sprich "Naglern" zusammengeschossen. Bislang war der Arbeitsplatz in einer höheren Halle, einem Lärmbereich, untergebracht.Neulich ist dieser Bereich in eine wesentlich niedrigere Halle verlagert worden. Das Lärmproblem der Knallgeräusche hat dadurch erheblich zugenommen.
    Da in dieser Halle auch noch die Werkstatt untergebracht werden soll, möchte ich nun irgendwie verhindern, daß alle Mitarbeiter Kapselgehörschützer tragen müssen.
    In diesem Zusammenhang habe ich mal geschaut welche Möglichkeiten es nun gibt und bin dabei auf sogenannte Lärmschutzvorhänge gestossen.

    Würde mich jetzt mal interessieren, ob jemand schon damit Erfahrungen gesammelt hat.

    Vielen Dank
    Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Ich kenne die "Vorhänge" von einigen Kunden. Es gibt welche aus, ich sag mal, dickem Gummi und sind wie Raumteiler aufgehängt. Die funktionieren ganz gut. In Dezibel kann ich dir das jetzt nicht sagen, aber "gefühlt" passt das ganz gut.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

  • Hallo Frank!

    Deine Frage ist natürlich sehr unspezifisch.
    Diese Schussgeräusche sind ein wirklich großes Problem. Die Impulsbelastung ist völlig unabhängig vom Tages-Dosis-Pegel zu bewerten.
    Ich mache nochmal darauf aufmerksam, dass ein einzelnes Schallereignis das Gehör für immer deutlich schädigen kann.

    Meine Überlegung dazu:

    - Sind Nagler eingesetzt, die den technischen Stand der Schallexposition wiedergeben?
    - Ist der eigentliche Arbeitsbereich mit genügend schalldämmenden Wandflächen ausgestattet?
    - Ist die Schallübertragung in Nachbarbereiche genügend begrenzt?

    Bei jeder Art von Trennwand muss der Luftschall, in einen Festkörper übertragen werden und anschließend wieder vom Festkörper in ein Gas.
    Das bringt immer eine deutliche Reduzierung des Schallpegels.
    Am besten, wenn der Festkörper massereich ist.
    Ich habe gute Erfahrungen allein mit einer schweren LKW-Plane.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Moin Frank,

    schwere Vorhänge, unter der Decke angebracht, fressen schon recht viel und einfach was vom Schall auf.

    Wir benutzen dieses System in und neben Überäumen (das sind Räume die für Instrumente genutzt werden oder eben auch ganz fürchterlichen Gesang aushalten müssen). Diese sind über in die Decke eingelassene Schienen mobil. So lassen sie sich ziehen oder in eine bestimmte Ecke bringen. Das ist recht einfach.

    Eine andere Möglichkeit wäre es die Oberflächenstruktur der Wand schallfressend aufzubauen. Vielleicht hast du schon einmal einen Schiessstand gesehen? Eine Bowlingbahn? Oder du kannst dir "Eierkartons" (diese großen quadratischen) vorstellen, die eine Wändfläche bilden?

    Das wären billige/günstige Lösungen. Natürlich gibt's Experten, die für viel Geld Schallschutzgutachten erstellen und dann die Bausubstanz umkrempeln.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Flügelschraube,
    zu deinen Fragen:

    Danke
    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Moin,
    ich hab da nicht wirklich viel Ahnung von, aber diese Geräte klick sind schon mal 10 db(A) leiser, das ist ne Hausnummer. Falls das nicht für euren Anwendungsbereich taugt ,will ich nix gesagt haben. :D

  • Hallo!

    Zu den LKW-Planen:Ich muss leider etwas zurückrudern. Der Effekt ist doch kleiner, als ich erinnerte.
    Ansonsten bekommt man die Planen sehr gut konfektioniert: Metallösen, angeschweißte Schlaufen, für die Metaller doppelte Schienen zur Kraftübertragung.

    Privat verwende ich um meine Kreissäge Noppenschaum.
    Das ist hochwirksam (keine Wunder) und sehr preiswert.
    3 dB ist leistungsmäßig eine Halbierung, auch wenn wir dies nicht so wahrnehmen.
    Entsprechend bedeutet die Aussage (moritz_p) 10 dB Minderung, eine Verringerung der Schalleistung um 90 %.

    Mir fällt noch ein, dass man rollbahre Tafeln nutzen kann, die mit Schallabsorbern beklebt sind.
    Einige Hersteller bieten auch frei positionierbare Absorberflächen oder-rollen an.
    Auf Messen war ich sehr angenehm überrascht, wie wirksam so etwas sein kann.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo zusammen,
    in einem Bereich werden Kisten und Gestelle aus Holz mit sog. Drucklufteintreibgeräten, sprich "Naglern" zusammengeschossen. Bislang war der Arbeitsplatz in einer höheren Halle, einem Lärmbereich, untergebracht.Neulich ist dieser Bereich in eine wesentlich niedrigere Halle verlagert worden. Das Lärmproblem der Knallgeräusche hat dadurch erheblich zugenommen.

    In diesem Zusammenhang habe ich mal geschaut welche Möglichkeiten es nun gibt und bin dabei auf sogenannte Lärmschutzvorhänge gestossen.

    Hallo Frank,

    gerade bei solchen Problemen würde ich mir einen Fachmann in das Haus holen. Der kann die Situtation begutachten wo,
    - ist der Schall
    - bricht er sich
    - Hauptauslöser bzw. Hauptreflektionsfläche
    - wo sind die betroffenen Personenkreise schütze ich besser die oder schütze ich den Rest der Halle vor dem Arbeitsbereich.

    Es gibt viele Möglichkeiten
    - Baumatten hinter Lochbrettern
    - Schallwürfel an der Decke
    - Kiste in einer Schallkammer zusammenbauen lassen
    - Vielleicht reicht es aus wenn unter, auf die Bretter eine schallisolierende Unterlage kommt
    - Raum komplett abtrennen (2 Hallenbereiche)
    - usw.

    Aber ich würde dir jetzt nicht empfehlen dich Blind auf eine Lösung zu stürzen. Das kann viel GEld kosten und wenn du Pech hast für nichts oder für einen sehr geringen ERfolg.

    Hast du schon mal Euer Lärmkataster umstellen lassen.
    Also entsprechende MEssungen durchgeführt. Wenn dabei Frequenzmessungen durchgeführt wurden kann man vielleicht auch auf der Frequenz etwas ändern.

    Wie gesagt Problem habt ihr erkannt, aber ich würde erst einmal den Lösungsweg der Messung nehmen, danach würde ich mir einen Fachmann holen oder die Maschinen ändern.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • RaBau

    Deine Einwände und Tipps sind natürlich absolut richtig.Vermutlich werden die Kisten auf Stahlplatten zusammengeschossen. eine Unterlage würde dann nichts nützen. Lediglich würde sie mit angeschossen.
    Ein Akustiker ist natürlich der Königsweg.
    Für die 3000,- Euro Messung mit Bericht ist da leicht ausgegeben. Dann allerdings muss man Maßnahmen einleiten.
    Für 3000,- Euro Schallabsorber auf Flächen kleben, bringt schon eine ganze Menge.
    Bei Impulsen mit steilen Flanken beinhalten praktisch immer fast alle Frequenzen. Das ist Mathematik und kann auch nicht weg-gemessen werden.
    (Diese Aussage ist von einem Akustikbüro bestätigt und entspringt nicht meiner lebhaften Phantasie)

    Grüße
    Flügelschraube

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