Umfrage rechnergestützte Gefährdungsbeurteilung

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo Sifa-Community,

    im Rahmen einer Studienarbeit untersuche ich inwieweit die Erstellung
    von Gefährdungsbeurteilungen vereinfacht werden kann. Dabei möchte ich einen
    Vergleich anstellen zwischen der rechnergestützten Gefährdungsbeurteilung und
    der manuellen Gefährdungsbeurteilung. Da ich persönlich keine große Erfahrung
    mit der elektronischen Gefährdungsbeurteilung habe, bitte ich euch um eure
    Meinung und Erfahrungen diesbezüglich.

    Hier noch ein paar mögliche Bewertungskriterien für die Beurteilung:

    • Vor- und Nachteile von rechnergestützter und manueller Gefährdungsbeurteilung
    • welche Funktionen die Software abdecken sollte z.B. Gefährdungsbeurteilung,
      Betriebsanweisung, Gefahrstoffkataster
    • welche Arbeitsschritt die Software abdecken sollte z.B. Ermittlung der
      Einflussfaktoren, Bewertung des Risikos, Zuordnung von Maßnahmen
    • Aspekte hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit z.B. Kategorisierte Auswahlverfahren
      von Maßnahmen bzw. Gefährdungen, Mustervorlagen, vordefinierte Checklisten
    • mögliche Erfahrungen zum Kosten/Zeit Faktor

    Ich bedanke mich im Voraus recht herzlich für Eure Bemühungen und selbstverständlich
    werden eure Angaben anonym behandelt.

    Mit freundliche Grüßen

    Christian G.

  • ANZEIGE
  • Hi,

    na, das hört sich doch nach einer Steilvorlage für den zukünftigen Software-(H)Ersteller an?

    Wie auch immer.

    Was ist denn überhaupt eine Gefährdungsbeurteilung? Wie gehe ich da ran? Wie bringe ich das Umfeld eines Arbeitsplatzes zu Papier?
    Da gibt es kein Patentrezept. Jeder Arbeitsaufgabe und jeder Arbeitsplatz ist anders. Stets wirkt er in Wechselwirkung mit anderen Faktoren.

    Eine Softwarelösung kann nur ein Tool sein, das maximal so stark ist, wie der Mensch der es füttert und wie der Programmierer war. Ohne den passenden Input funktioniert das nicht. In Kombination kann das vielleicht klappen.
    Ich nutze, als fauler Mensch, gerne Excel-Tools, z.B. GBdoc light von der BG RCI, selbstgestrickte Tabellen/Vorlagen und auch das schöne Tool hier aus dem board. Je nachdem, was mir da helfen kann. Jeder Anwendungsfall muß entsprechend aufgedröselt werden. Manchmal helfen da auch fertige Lösungen: Klassiker ist da wohl der Bildschirmarbeitsplatz. Im Kern sind sie sicherlich übertragbar, in den Feinheiten wieder nicht.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • So ist es. :)

    Wobei ich zur Unterstüzung noch die "Handlungshilfe 3.1" der UK-Bund einsetze (Bin schon gespannt, wie die Version 4 aussieht). Solche Programme erleichtern die Arbeit, auch hinsichtlich der Dokumentation, bilden aber nur einen Rahmen, der vom Anwender selbst mit Leben gefüllt werden muss.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • So ist es. :)

    Wobei ich zur Unterstüzung noch die "Handlungshilfe 3.1" der UK-Bund einsetze (Bin schon gespannt, wie die Version 4 aussieht). Solche Programme erleichtern die Arbeit, auch hinsichtlich der Dokumentation, bilden aber nur einen Rahmen, der vom Anwender selbst mit Leben gefüllt werden muss.

    ....wobei die Version 4 noch ein wenig dauert und dann auch nur an "handverlesene" User mit Vertrag abgegeben wird. Alle erstellten Datenbausteine sollen 1:1 übertragbar sein !?
    So war zumindest die Aussage bei meiner letzten Schulung vor ca. 5 Wochen bei der UK.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Problem an der Sache ist doch, dass es keine universelle Gefährdungsbeurteilung gibt, sondern je nach Situation andere Elemente relevant werden und zu berücksichtigen sind.
    Software ist bei statischen und wenig unterschiedlichen Fragestellungen relativ einfach zu entwickeln und einzusetzen. Bei unterschiedlichen Fragestellungen und dynamischen Prozessen hat man mit der Software dann doch so seine Probleme und automatische Auswertungen fallen auch schwer.
    Was bringt dann die Software gegenüber einfach zu erweiternden Checklisten und Fragebogen?
    Entweder die Software ist offen und lässt sich in weiten Teilen anpassen, dann ist eine automatische Auswertung fast unmöglich, oder die Software gibt einen engen Rahmen vor, dann kann man schön automatisch auswerten, aber nicht alle Situationen sinnvoll abbilden. Man muss also immer Kompromisse eingehen. Standard Office Produkte wie Excel Listen bieten da oft ähnliche Dinge an zu günstigen Preisen und relativ einfach selbst anpassbar.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ANZEIGE
  • Hallo,
    ich mach das ja noch nicht lange. Aber wir haben eine Software von unserem Dienstleister der mich am Anfang noch unterstützt. Am Anfang dachte ich noch diese Software wäre hilfreich, weil sie Querverweise zu Gesetzen und Erklärungen hat. Aber bei mehrmaligem benutzen ist sie doch sehr umständlich. Ich sehe das genauso wie die Anderen. Es gibt keine Universallösung. Allein in unserem Betrieb haben wir so viele unterschiedliche Arbeitsplätze bei denen ich immer andere Fragestellungen zu den Gefährdungen habe, dass die Anzahl meiner Meinung nach auch eine allgemeine Checkliste sprengen würde. Wir benutzen jetzt wieder unsere selbst erstellten Word-Listen.

    Gruß

    Thorsty

  • Nabend zusammen.

    Ich kenne inzwischen diverse Lösungen. Von der Erstellung entsprechender Word- oder Excel-templates oder das Programm hier aus dem Board aber wenn ich eine Standardsoftware ganz brauchbar finde, die natürlich auch nicht alles abdeckt ;) , finde ich das Kompendium Arbeitsschutz garnicht mal so schlecht.
    Das Problem mit den Programmen ist aber meist, dass auch meine Kunden fragen, ob ich an der Übersichtlichkeit etwas ändern oder iwas einfügen kann, was deren Bewertung vereinfacht. Das ist natürlich bei solchen Software-Lösungen schwer machbar, oft unmöglich.
    Ich würde mich trotzdem an der Funktionsvielfalt dieses Kompendiums orientieren.

    Was ich oft bei GFBn, wenn ich iwo welche vorfinde vermisse, ist eine Auflistung der bereits vorhandenen Schutzmaßnahmen, in Verbindung mit noch zu erfüllenden Maßnahmen. Beides mit einer Bewertung versehen.

    Bsp:

    Gefährdung:
    Absturzgefahr + Beschreibung (Arbeitsbereich oder Tätigkeit, vllt sogar ein Bild dazu)

    Bereits durchgeführte Maßnahmen (T-O-P):

    Verwendung eine Gerüsts
    Errichtung des Gerüsts durch Gerüstbaufachfirma
    Unterweisung der Mitarbeiter
    Bestellung eines Gerüstverantwortlichen
    Arbeitstägliche und dokumentierte Prüfung durch Verantwortlichen vor Betreten

    Gefährdungsbewertung:
    Mittel

    Umzusetzende weitere Schutzmaßnahmen:

    Dauerhaftes Tragen einer PSA gegen Absturz
    Unterweisung der MA in die Anwendung einer PSA gegen Absturz
    Erstellung eines Rettungskonzepts für abgestürzte Personen
    Anbringung von Schutznetzen

    Gefährdungsbewertung:
    Gering

    Damit habt Ihr die Schutzmaßnahmen dokumentiert, die durchgeführt wurden und habt eine Liste mit Maßnahmen, die noch umzusetzen sind.
    Wenn dieses schön in einer GFB zusammengefasst ist, dann habt Ihr ein Dokument, was alle notwendigen Angaben beinhaltet.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Ich arbeite fast nur noch mit MS-Access. Datenbanken lassen sich wunderbar ver- und entknüpfen, für jeden Zweck kann man sich etwas stricken.
    Excel ist halt ein Kalkulationsprogramm und Word ist ein Schreibprogramm. Beide kommen bei den Anforderungen oft an ihre natürlichen Grenzen

    Fettflecken werden wie neu, wenn man sie täglich mit Butter bestreicht...