Nagel führt zu Gefahrgutunfall
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SimonSchmeisser -
10. Juli 2014 um 07:44 -
Erledigt
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So etwas ist wirklich traurig.
Aber was hat die dazu bewegt, den beschädigten Kanister noch umladen zu wollen?
Da muss doch mangelnde Aufklärung / Gefahrenbewusstsein im Spiel gewesen sein? -
Hallo,
Da muss doch mangelnde Aufklärung / Gefahrenbewusstsein im Spiel gewesen sein?die Hintergründe sind mir jetzt nicht bekannt, sicherlich wirst
Du mit dieser Vermutung aber nicht falsch liegen.Gruß
Simon Schmeisser -
Kann man das irgendwo runterladen?
Sowas kann ich grade SEHR gut gebrauchen.
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...Aber was hat die dazu bewegt, den beschädigten Kanister noch umladen zu wollen?...
Sie wollten die Gefahr eindämmen indem sie den Kanister in ein Bergefass einbringen.Zitat von rnzWie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Gefahrgutunfall gegen 11.20 Uhr in der Lagerhalle einer Spedition, als Mitarbeiter Kanister mit einer flüssigen anorganischen Mischung, u. a. aus Chlorwasserstoffsäure und Ammoniumbifluorid, umluden. Dabei wurde ein Kanister durch einen aus einer Palette hervorstehenden Nagel beschädigt. Hierdurch traten laut Polizeimeldung ungefähr fünf Liter der stark ätzenden Flüssigkeit aus. Der Lkw-Fahrer und der Staplerfahrer versuchten, den beschädigten Kanister in ein sogenanntes Bergefass zu verbringen. Dabei kamen sie in unmittelbaren Kontakt mit dem Gefahrstoff.
Quelle: rnz
Chlorwasserstoffsäure ist Salzsäure, die recht ätzend und in hoher Konzentration auch flüchtig ist, aber eigentlich ist ein Umgang damit relativ problemlos möglich.
Ammoniumbifluorid ist hier das kritische Produkt, denn dabei wird HF, also Flusssäure frei und die ist nicht gerade nett zum Körper.
Anhand der vermutlich auf dem Kanister anzutreffenden Kennzeichnung dürfte selbst ein Chemiker Probleme haben, die inhalative Gefährdung sofort zu erkennen. Daher kann ich das Verhalten der betroffenen Personen durchaus verstehen. Besser wäre natürlich gewesen, den Bereich zu evakuieren und die Bergung dann unter Vollschutz durchzuführen. Solch ein Vollschutz dürfte bei einer Spedition eher nicht vorhanden sein, also ist man auf externe Hilfe angewiesen und das kann eben dauern, mit entsprechendem Produktivitätsausfall. Daher die durchgeführte Aktion. Man wollte ein weiteres Auslaufen verhindern und die Spedition betriebsfähig halten. Ich kann die Aktion somit nachvollziehen und vermute in vielen anderen Betrieben wäre es ähnlich gelaufen. -
Hallo,
Kann man das irgendwo runterladen?
Sowas kann ich grade SEHR gut gebrauchen.am besten beim RNF nachfragen.
Gruß
Simon Schmeisser -
Moin,
Kann man das irgendwo runterladen?
Ja, direkt von der Seite, wenn Du bspw. als Internetzugungsprogramm den Feuerfuchs und die Programmergänzung "Downloadhelper" hast ...
(war hier im Forum schon öfter ein Thema) -
"Downloadhelper" - SO ein Wort aus Deinem Munde...
In diesem Sinne
Der Michael -
"Downloadhelper" - SO ein Wort aus Deinem Munde...
ähhh, lieber Michael: ich habe das Wort nur geschrieben, nicht ausgesprochen ...
Es ist ein Eigenname ... den "Feuerfuchs" versteht man noch, aber hier wäre das nur irreführend gewesen ... -
Downloadhelper funktioniert nicht. Hab ich gleich als erstes probiert. Es sei denn, ich hab was falsch gemacht....
Ich probiers heut abend nochmal, wenn ich an meinem PC sitze. Da hab ich andere Möglichkeiten....
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Hallo,
Downloadhelper funktioniert nicht. Hab ich gleich als erstes probiert. Es sei denn, ich hab was falsch gemacht....
Ich probiers heut abend nochmal, wenn ich an meinem PC sitze. Da hab ich andere Möglichkeiten....siehe in deinen E-Mails nach, ich habe Dir das Video zugesendet.
Gruß
Simon Schmeisser -
Moin,
Downloadhelper funktioniert nicht. ... Es sei denn, ich hab was falsch gemacht....
Ich habe es mit dem genannten Zusatz-Programm heruntergeladen ...
Viel Erfolg. -
Chlorwasserstoffsäure ist Salzsäure, die recht ätzend und in hoher Konzentration auch flüchtig ist, aber eigentlich ist ein Umgang damit relativ problemlos möglich.
Ammoniumbifluorid ist hier das kritische Produkt, denn dabei wird HF, also Flusssäure frei und die ist nicht gerade nett zum Körper.
Anhand der vermutlich auf dem Kanister anzutreffenden Kennzeichnung dürfte selbst ein Chemiker Probleme haben, die inhalative Gefährdung sofort zu erkennen. Daher kann ich das Verhalten der betroffenen Personen durchaus verstehen. Besser wäre natürlich gewesen, den Bereich zu evakuieren und die Bergung dann unter Vollschutz durchzuführen. Solch ein Vollschutz dürfte bei einer Spedition eher nicht vorhanden sein, also ist man auf externe Hilfe angewiesen und das kann eben dauern, mit entsprechendem Produktivitätsausfall. Daher die durchgeführte Aktion. Man wollte ein weiteres Auslaufen verhindern und die Spedition betriebsfähig halten. Ich kann die Aktion somit nachvollziehen und vermute in vielen anderen Betrieben wäre es ähnlich gelaufen.Zum einen kann ich nachvollziehen, wenn ein "Held der Arbeit" versuchen möchte den Betrieb aufrecht zu erhalten (oder auch seinen Fehler zu vertuschen).
Zum anderen habe ich gerade mal die GHS Kennzeichnung nachgeschlagen:
Gefahrensymbole 5 und 6 (Ätzend und Giftig)Zitat
Gefahrenhinweise
H301 Giftig bei Verschlucken.
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
Sicherheitshinweise
P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P260 Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol nicht einatmen.
P264 Nach Gebrauch mit Wasser gründlich waschen.
P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
P301+P310 BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P330 Mund ausspülen.
P331 KEIN Erbrechen herbeiführen.
P303+P361+P353 BEI KONTAKT MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen /duschen.
P363 Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.
P304+P340 BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P405 Unter Verschluss aufbewahren.
P501 Inhalt/Behälter gemäss der vorgeschriebenen Entsorgung zuführen.Da würden bei mir jetzt die Warnlampen angehen. Ich befürchte nur, dass die Kennzeichnung vermutlich in 8pt gedruckt war und die Mitarbeiter eben nicht geschult, was sie überhaupt bedeutet.
Ich bin aber auch so jemand, der den Praktikanten immer als erstes zeigt wo die ganzen Notausknöpfe an den Maschinen sind...
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Zum einen kann ich nachvollziehen, wenn ein "Held der Arbeit" versuchen möchte den Betrieb aufrecht zu erhalten (oder auch seinen Fehler zu vertuschen).
Zum anderen habe ich gerade mal die GHS Kennzeichnung nachgeschlagen:
Gefahrensymbole 5 und 6 (Ätzend und Giftig)Da würden bei mir jetzt die Warnlampen angehen. ...
Ich bin aber auch so jemand, der den Praktikanten immer als erstes zeigt wo die ganzen Notausknöpfe an den Maschinen sind...
Die inhalative Gefahr lässt sich nicht feststellen anhand der H-Sätze. Erst bei den P-Sätzen wird man fündig, wobei auch hier fraglich ist, ob sich der betreffende Satz überhaupt auf der Verpackung findet, denn Deine Liste wird dort mit Sicherheit nicht aufgedruckt werden, sondern nur die wichtigsten, die der Ersteller des Etiketts ausgewählt hat. Hier werden in der Regel maximal 6 Sätze ausgewählt.
Weiterhin wird in einer Spedition alles mögliche umgeschlagen, man kann also davon ausgehen, dass die Mitarbeiter Havarien kennen, aber nicht jeden Stoff im Detail. Oft ist auch bekannt, dass auslaufendes Material Probleme bereitet und den Betriebsablauf stört, also muss hier schnell gehandelt werden. Jetzt könnte man natürlich vorgeben, dass bei auslaufenden Flüssigkeiten grundsätzlich im Vollschutzanzug mit umgebungsluftunabhängigem Atemschutz gehandelt wird. Ich wette, dann meckern auch wieder welche, wenn mal ein Kanister Schmierseife ausläuft. Wie also eine entsprechende Gefahrensituation schnell erkennen und angepasst handeln? Der Gefahrendiamant wäre eine Möglichkeit, allerdings ist dieses System in Europa nicht etabliert.
Standard Arbeitsanweisung dürfte sein: Weiteres Auslaufen nach Möglichkeit verhindern. (hier kommt das Bergegefäß ins Spiel).
Hierzu entsprechende Schutzkleidung verwenden. (Da hat man in der Regel, Handschuhe, Schutzbrille, evt. Gummistiefel und Schürze, ein Atemschutzgerät eher selten, vieleicht noch eine FFP2 Maske).
Ausgelaufenes Produkt mit Bindemittel (Universalbindemittel) aufnehmen und beseitigen (Bergegefäß).Schau Dir mal die Kennzeichnung zu Quecksilber an und staune.
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Hallo,
Jetzt könnte man natürlich vorgeben, dass bei auslaufenden Flüssigkeiten grundsätzlich im Vollschutzanzug mit umgebungsluftunabhängigem Atemschutz gehandelt wird. Ich wette, dann meckern auch wieder welche, wenn mal ein Kanister Schmierseife ausläuft. Wie also eine entsprechende Gefahrensituation schnell erkennen und angepasst handeln? Der Gefahrendiamant wäre eine Möglichkeit, allerdings ist dieses System in Europa nicht etabliert.
Standard Arbeitsanweisung dürfte sein: Weiteres Auslaufen nach Möglichkeit verhindern. (hier kommt das Bergegefäß ins Spiel).
Hierzu entsprechende Schutzkleidung verwenden. (Da hat man in der Regel, Handschuhe, Schutzbrille, evt. Gummistiefel und Schürze, ein Atemschutzgerät eher selten, vieleicht noch eine FFP2 Maske).
Ausgelaufenes Produkt mit Bindemittel (Universalbindemittel) aufnehmen und beseitigen (Bergegefäß).da würde ich aber mehr Gefahren als Nutzen sehen, daher: Feuerwehr rufen
Gruß
Simon Schmeisser -
Hallo,
siehe hier:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/venu…cle1403452.htmlAuszug:
"am Mittag zu einer Explosion gekommen. Beim Umfüllen von Salpetersäure in einen
speziellen Auffangkanister für chemischen Stoffe sei es zu der chemischen Reaktion
gekommen."
Gruß
Simon Schmeisser