BGV A 3 Prüfung - hier ortsfeste, speziell stationäre Anlagen

Moin,

Zitat von udrautzburg

Dabei bin ich darauf gestoßen, dass Schuko und CEE Steckdosen (gelten als stationäre Anlagen) alle 6 Monate geprüft werden müssen.

wo steht das?
Sind Steckdosen "Fehlerstrom-, Differenzstrom und Fehlerspannungs-Schutzschalter"?

Schnauf,

Zitat von udrautzburg

Das steht in der BGV A 3, DA zu § 5. In der SiFa-Ausbildung wurden hier konkret als Beispiel angegeben: Steckdosen, Stromleitungen, Datenleitungen

Steckdosen sind für mich ortsfest - und stehen in der Tabelle 1A unter "Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel" mit einer Prüffrist "4 Jahre";
die 6 Monate gelten in der Tabelle 1A für "Fehlerstrom-, Differenzstrom und Fehlerspannungs-Schutzschalter" ...
Eine Steckdose ist für mich kein "Schutzschalter".
Und in der Durchführungsanweisung steht nichts von Steckdosen.

Zitat von udrautzburg

Das würde also im Klartext bedeuten, dass alle Steckdosen alle vier Jahre geprüft werden müssen, richtig?

... ja, es sei denn, die Steckdose befindet sich in "Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art“ gemäß DIN VDE 0100 Gruppe 700 (dann jährliche Prüfung),
oder Du legst anhand der Gefährdungsbeurteilung ein kürzeres Prüfintervall fest.

Und wenn ich mich irre, wird Forist Waldmann wie Unheil über mich kommen

Nee, nicht Waldmann, sondern ich
Schaut Euch mal die BGV A3 genau durch. Hier wird in erster Linie von Anlagen und Betriebsmitteln gesprochen. Betriebsmittel schließe ich jetzt mal aus. Eine fest installierte Steckdose ist kein Betriebsmittel! Diese ist Teil einer baulichen Einrichtung zu dessen Versorgung! Hier gelten die gängigen VDE-Vorschriften (angefangen mit der VDE 0100). Eine Anlage ist immer ein Zusammenschluss mehrerer Systeme oder eine Maschine, z. B. Anlagen der Fertigung etc. Da sich die Leute, die so etwas schreiben selber nicht ganz klar sind, was jetzt was ist, haben wir das Problem damit. Dein Problem hat nichts mit der Versorgung bis zur Schnittstelle aus dem Versorgungsnetz zu tun. Nach der Schnittstelle schon. Die Schnittstelle wäre in diesem Fall die fest installierte Steckdose oder die Unterverteilung, an der die Anlage angeschlossen ist. Danach habt Ihr erst die Anlage. Dann gibts da noch Prüfpflichten für Hochspannungsverteilungsanlagen... etc. Diese werden durch die BGV A3 nicht berücksichtigt.
Verwechselt das bitte nicht.

udrautzburg: Mach Dir da mal um Deine Steckdose keinen Kopf drum. Das ist ein Bereich des facilitymanagements. Daher solltest Du die Kollegen mal fragen

AUSNAHME: Besondere Bereiche, wie EX-Bereiche... etc. Da sind wir dann aber auch wieder bei den VDE-Vorschriften. Damit hast Du aber weniger zu tun. Hier müssen entsprechend gültige Aufzeichnungen über die Prüfungen vorliegen.

Gruß

Jens

Hallo!

Im Grunde ist die BGV A3 die VDE 701-702.
Was genau zu den ortsveränderlichen zu prüfenden Geräten zählt ist nicht immer ganz klar.
Beispiele: Festgeschraubte Ladestation für eine Zahnbürste, Bürocontainer auf einer Großbaustelle, fest angeklemmter Gefrierschrank

Meine Definition, die ich aus der VDE-Schulung mitgebracht habe, lautet:
Alle Geräte die einen Stecker haben bzw. typisch an einem Stecker betrieben werden, sind nach VDE 701-702 (BGV A3) zu prüfen.

Ausnahmen sind feste Verbunde wie z.B. PC-Anlagen unter bestimmten Bedingungen.
Bedingung: Die Leitungen und Stecker sind (im Betrieb) nicht in Bewegung und die Prüfung, Reparatur, Änderung und Demontage erfolgt ausschließlich durch eine Elektrofachkraft bzw. befähigte Person.

Es gibt eine Reihe von Problemen, die nicht jeder Elektriker kennt. Das beginnt mit der Messung der fest angeschlossenen Küchengeräte. Eine moderne Säulenbohrmaschine ist natürlich nur im Betrieb zu messen. Ein PRCDs ist sicher eine Herausforderung für den Prüfer.

Grüße
Flügelschraube

PS
Für spezielle Fragen gibt es ein kostenfreies Forum, welches mit hochkarätigen Elektrofachkräften besetzt ist.

Moin.

Japp, Flügelschraube hat da nicht ganz Unrecht. In meinem Bereich wird das ortfeste Betriebsmittel jedoch so definiert:
Habe ich ein elektrisches Betriebsmittel, was einen Stecker besitzt, jedoch nicht einfach mal so eben umzusetzen oder mitzunehmen ist (z. B. eine angeschlossene Waschmaschine oder ein Unterbau-Wassererhitzer mit Anschluss an der Wasserleitung) wird dieses als ortfest betrachtet. Baustellencontainer werden auch mit Steckern angeschlossen, werden aber nur jährlich geprüft. Wenn diese gleichwertig mit den ortveränderlichen Betriebsmitteln auf Baustellen zu setzen wären, müssten diese alle drei Monate geprüft werden. Is ja auch logisch. Ne Handbohrmaschine unterliegt ja auch einer vollig anderen Belastung und anderen Einflüssen als ein Einbauherd

So betrachten wir unseren Bereich und das halte ich auch für eine sinnvolle, auch noch kostenmäßig günstigere und trotzdem sichere Definition

Gruß

Jens

Tach,

bin ich so ein Schreckgespenst?

Ich hoffe doch nicht.

Ihr habt doch schon alles gesagt, was man so machen kann und sollte.

Eine Anmerkung von mir, etwas flapsig. Für mich ist die Unterscheidung ortsfest und ortsveränderlich: Kann ich mit dem Ding spazieren gehen und es in einem anderen Raum benutzen? Klar, ortsveränderlich. Brauche ich ein Werkzeug um das Gerät zu entfernen und es dann woanders zu benutzen? Ortsfest und damit alle 4 Jahre zu prüfen, wobei Fehlerstromeinrichtungen (RCD = FI) und Co. alle 4 Wochen gecheckt werden sollten, aber auch hier, wer macht das schon.

Wir unterscheiden hier zum einen über die BGV A3 für Arbeitsmittel und die VDE für elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Wobei das eine auch das andere sein kann!

Zitat von Waldmann

Tach,

bin ich so ein Schreckgespenst?

Tach Waldmann.... Nee, biste nicht

Gruß und "huibuh"

Jens