Verhalten von Menschen in Paniksituationen

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  • Hallo,

    zur Erstellungen von Ausbildungsunterlagen für Brandschutz- und Evakuierungshelfer suche ich Infos über das Verhalten von Menschen in Paniksituationen (Brand, Bombendrohung, etc.).

    Danke schonmal vorab!

    Grüße

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  • Hallo,

    bezüglich Brand schau mal in den Forschungsbericht Nr. 145
    vom Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt.
    Dort findet man Erkenntnisse vom Verhalten bei Bränden
    (privater Bereich) aus Neuseeland.

    Auszug:

    1: Brand nicht oder zu spät bemerkt - Opfer: 51 (39,2 %)
    2: Flucht wegen Alter oder Behinderung nicht bemerkt - Opfer: 26 (20 %)
    3: Flucht versucht, aber vom Brand eingeholt - Opfer: 23 (17,7 %)
    4: geflüchtet/gerettet, später an Verletzungen verstorben - Opfer: 14 (10,8 %)
    5: eigener gescheiterter Versuch zur Brandbekämpfung - Opfer: 7 (5,4 %)
    6: sich selbst zum Brand begeben - Opferzahl: 5 (3,6 %)
    7: Flucht wegen Behinderung nicht möglich- Opferzahl: 4 (3,1 %).
    Quelle: Miller 2005 - Auszug Forschungsbericht 145, Institut der Feuerwehr Sachsen- Anhalt

    Einen Auszug mit den Zahlen findest Du auch hier:
    http://www.feuerwehr-ub.de/keine-brandopf…r-realit%C3%A4t

    Bei Interesse kann ich Dir den vollständigen Forschungsbericht
    zusenden, keine Ahnung ob der aktuell im Internet verfügbar ist.
    Vergleichbare deutsche Studien gibt es meines Wissens nicht.

    Bezüglich Panik etc. siehe auf den Seiten vom BBK dazu gab es mind. einen Forschungsbericht.
    Ein kurzer Auszug siehe hier: http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Dow…publicationFile

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin,

    vielleicht hilft dir das hier ein bisschen weiter. Ansonsten google doch mal nach Brandschutzordnungen Teil B und C. Daraus kannst du sicherlich auch was zusammenbasteln.

    MfG

    ---

    „Willst du, dass einer in der Gefahr nicht zittert, dann trainiere ihn vor der Gefahr.“


    Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. – 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

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  • ...suche ich Infos über das Verhalten von Menschen in Paniksituationen (Brand, Bombendrohung, etc.).

    ...


    Einige machen genau das, was man bei "gesundem Menschenverstand" nicht machen würde.

    Meine praktischen Erfahrungen:

    • An einer Tür steht auf einem Schild "Zutritt verboten, Lebensgefahr." mit den entsprechenden Piktogrammen. Das Schild ist so angebracht, dass es die Türklinke abdeckt, somit auch nicht übersehen werden kann. Einige Personen gehen trotzdem durch die Tür, denn dahinter ist der Umkleideraum, es ist Feierabend und die S-Bahn wartet nicht.
    • Es wird die Aufforderung zur umgehenden Räumung erteilt, trotzdem meinen einige, ihre Arbeit noch beenden zu können.
    • Es wird die Aufforderung zur umgehenden Räumung erteilt, die betroffenen Personen räumen auch, dann stellen einzelne fest, sie haben ja noch ihr iPhone (oder beliebiges anderes Technikspielzeug) im geräumten Bereich vergessen, also gehen sie wieder hinein.
    • Es erfolgt ein automatischer Gasalarm mit Hupe und Blitzleuchte. Einige im Bereich wissen nicht, was das zu bedeuten hat, anderen ist die Bedeutung bekannt, aber wegen zuvor öfter aufgetretener Fehlalarme, wird der Alarm nicht ernst genommen und ignoriert.
    • Im Labor wird die Räumung angeordnet, alle verlassen den Raum und auch der Strom wird zentral unterbrochen, ohne darauf zu achten, dass dadurch die Kühlung einer Anlage unterbleibt in der eine exotherme chemische Reaktion stattfindet. => in manchen Bereichen gehören Regelungen erdacht, wie man den Bereich in einen sicheren Zustand bringt, bevor man ihn verlässt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.