Gefährdungsbeurteilung Baustelle Sprengstoff/Bomben

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  • Moin Leute.

    Hab mal ne Frage. Es geht um Gefährdungsbeurteilung von Baustellen. Der ein oder andere wird den Unfall mit der Fliegerbombe die beim Shreddern von Baumaterial hochgegangen ist, mitbekommen haben. Hat einer von euch das in der Gefährdungsbeurteilung drin? Wir haben den ein oder anderen Kunden, der solche Abfälle annimmt und weiterverarbeitet. Natürlich haben wir auch das ein oder ander Bauunternehmen drin.

    Bin grade am überlegen, ob das in die GB reinsoll, und wie man das am geschicktesten macht.


    Gruss

    Mike

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

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  • Hi,

    wie willst du diesen Punkt sinnvoll in die GFB aufnehmen?

    Wenn keine Verdachtsmomente, dass im Baustellenbereich Fliegerbomben liegen könnten, vorliegen, würde ich den Punkt außen vor lassen und als Restrisiko akzeptieren. 100 %-ige Sicherheit schafft auch die beste Gefährdungsbeurteilung nicht.

    Bei Gebieten, in denen mit Bomben gerechnet wird, wird die Fläche vorab von Spezialisten untersucht, so dass dieser Punkt erledigt wäre. Die Praxis zeigt, dass auch die Suchspezialisten nicht immer alle Bomben finden. Die Frage ist, ob sich lohnt, bei jeder Baustelle die Bauarbeiter entsprechend zu unterweisen (a la "wenn du auf Metall stößt schaus dir genau an und melde ggf. die Bombe") oder ob die Bauarbeiter das von sich aus bereits wissen und ob sich dieser Aufwand wirklich lohnt. Spontan würde ich sagen, Aufwand und Nutzen stehen eher nicht im Verhältnis und ich kann diesen Punkt außen vor lassen. Ich vermute, die Bauarbeiter, die schon mal eine Bombe gefunden haben, wurden im Vorfeld nicht entsprechend unterwiesen und haben trotzdem richtig reagiert. Außerdem könnte das Problem auftreten, dass sich kein Baggerfahrer mehr finden lässt, wenn ich den Leuten in der Unterweisung erzähle, dass mit einem Bombenfund zu rechnen ist. Ich habe bis jetzt nur das weitere Vorgehen nach dem Fund einer Bombe in meinen Gefährdungsbeurteilungen für Baustellen drin. Und die Aufnahme dieses Punktes wurde explizit vom Unternehmen gewünscht. Sonst hätte ich den Punkt eventuell ganz außen vor gelassen.

    schöne Grüße,

    Markus

  • Hallo,

    kann man nicht erfassen, man kann höchstens festlegen, wie die Mitarbeiter
    sich in einem solchen Fall/Verdachtsfall verhalten sollen.

    Eine Bombe hatte ich noch nicht, aber Munition.

    Gruß
    Simon Schmeisserl

  • Hallo Mike,

    bei dem von Dir genannten Fall war die Bombe im Betonschutt. Selbst bei einer Voruntersuchung durch eine Kampfmittelräumfirma, hätte man sie vermutlich nicht gefunden.
    Vor ein paar Jahren gab es mal einen tragischen Fall auf der Autobahn. Da die Autobahn in diesem Teilabschnitt erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurde, lag kein Verdachtsmoment vor. Leider stammte der Boden, der im Rahmen von Bodenverbesserungsmaßnahmen eingebaut war, aus einem Bereich in dem mehrere Bomben abgeworfen wurden. Bei der Nachverdichtung der Sanierungsarbeiten 30 Jahre später ging die Bombe hoch...
    Beides sind tragische Fälle, die man kaum mit der GBU abdecken kann.
    In Städten wie Kassel oder Dresden allerdings (die im 2. Weltkrieg stark bombadiert wurden), sind Bombenfunde nicht ungewöhnlich. Bei Erdarbeiten ist im Vorfeld immer der Kampfmittelräumdienst zu informieren. In Hessen z.B. ist das RP Darmstadt zuständig.
    Auch eine Standortbetrachtung sollte im Vorfeld durchgeführt werden.
    Wenigstens diese Punkte sollte man in der GBU abdecken.

    Gruß
    Stephan