elektrostatische Aufladung von Maschinen und Produkten

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  • Hallo zusammen,

    eine Frage an alle Elektrotechniker unter Euch:

    Gibt es irgendwelche Grenzwerte zu elektrostatischer Aufladung von Maschine? Wir sind ein Hersteller von Papier. beim Abrollen der großen Rollen durch verschiedene Walzen entsteht eine sehr hohe elektrostatische Aufladung des Papiers. gibt es hierfür Grenzwerte?

    Vielen Dank vorab für die Antworten.

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  • Puuuhh...
    Schwieriges Thema. Hier gibt es viele Faktoren, damit es zu einer elektrostatischen Entladung kommt und das lässt sich erstmal so einfach nicht beantworten. Habt Ihr kontrollierte Bedingungen oder sind die eher wechselhaft (Luftfeuchte etc)? Geht es hier um die elektrostatische Entladung zwischen MA und Maschine oder zwischen den verwendeten Produkten mit der Maschine? etc...
    Wenn es um den Punkt MA -> Maschine geht: Maschine ordentlich erden, leitfähigen Bodenbelag und leitfähiges Schuhwerk einsetzen. Zwischen Produkt und Maschine scheint es schwieriger zu werden.
    Konkretisier mal Dein Problem, bitte...

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo Bienenhase,

    weiss ich nicht.


    Aber:
    Vor einigen Jahren habe ich in einem Betrieb gearbeitet, in dem genau dieses Problem aufgetreten ist. Das war nicht beim Aufrollen, sondern beim Abrollen von Papier, aber egal.
    Hier wurde experimentiert.
    Irgendwelche Ableitungen, also leitfähige Bürsten und Pinsel wurden verbaut. Der Erfolg war nicht der Renner. Das Bedienpersonal hat immer wieder einen kleinen Hallo-Wach-Impuls bekommen.
    Lösung des Problems war eine gegensätzliche Ladung auftragen.
    Wie das? Das vorhandene elektrostatische Feld war "gerichtet", also entsprechend polarisiert. Jetzt wurde eine Hochspannung, die entgegengerichtet wurde mittels einer leitfähigen Walze auf das Papier gebracht. Beide Ladungen haben sich aufgehoben und hinterher konnte man auch "anfassen". Klar das der Hochspannungsteil in einem entsprechende Käfig verbaut war. Ein wenig experimentieren war auch angesagt. Mal gab es ein anderes Papier, die Abrollgeschwindigkeit ist nicht immer gleich, die Luftfeuchte spielt eine Rolle, und ... und ... und.

    Das Problem ist sicherlich das Messen des elektrostatischen Feldes. Was nützt es, wenn ich einen Wert ermittel und der beim Messen schon zusammenbricht, weil ich eine Ableitung habe?

    Vielleicht hilft es ein wenig?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hilfreich für Dich wäre vielleicht die BGR 223, TRBS 2131 bzw die Komentierung der TRBS 2131.

    Grenzwerte setzen und mit Elektroskopen und Elektrometern messen ist schwierig, weil zu viele Faktoren eine Rolle spielen.

    Wenn du einen gewischt kriegst, ist es egal wie stark der Strom war....der Schreck lässt den härtesten Kerl von der Leiter fallen

    Wie Waldmann sagte, muss man wahrscheinlich experementieren.

    T-Massnahmen: Entladungseinrichtungen, Ableitbänder, leitende Teile untereinander verbinden, Anlage in den Potentialausgleich des Gebäudes einbinden, trockene Raumluft befeuchten, Ionisatoren

    O-Massnahmen: Unterweisen über die Gefahr, Zugangsverbot für Herzschrittmacherleute

    p-Massnahme: zB Schuhe mit ESD-Schutz

    die BG hilft dir auch weiter

    Gruß

    Eismann

    Wer andern eine Bratwurst brät,
    der hat ein Bratwurstbratgerät

  • Hallo bienenhase,

    wir sind nicht nur Hersteller von Papier bzw. Pappe, sondern auch Zuschneider, Drucker, Falter und Kleber. :D

    Elektrostatische Aufladungen sind bei allen Verarbeitungsschritten ein Problem.
    Grenzwerte sind mir keine bekannt. Jedoch müssen alle Oberflächen, die in Kontakt mit bewegtem Papier kommen, sehr gut leitfähig sein und konsequent und zuverlässig mit einem Potentialausgleich versehen sein!
    Das ist bei Maschinen der Papierindustrie eigentlich inzwischen Standard. Aber viele dieser Potentialausgleiche "leiden" in der Produktion und müssen regelmäßig erneuert/geprüft/gereinigt werden.
    Ebenso verwenden wir für alle mobile Einheiten (Zubehör) an den Maschinen Potentialausgleichklemmen.

    Einen Grenzwert für den Potentialausgleich von 0,1 Ohm habe ich hier gefunden.

    Ein Grenzwert für elektrostatische Aufladungen macht nach meinem Verständnis auch keinen Sinn. Wenn ihr elektrisch isolierte Oberflächen habt, so bekommt ihr bei mechanischen Trennprozessen (Papiertransport) elektrische Ladungen auf der Oberfläche. Diese werden mit fortschreitendem Prozess immer mehr! Dies ist vergleichbar mit der Aufladung eines Kondensators. Wenn dann eine ausreichende Energiemenge (Spannung) vorhanden ist, kommt es zu einem Überschlag der Ladung auf einen elektrischen Leiter. Und es ist nur eine Frage der Rahmenbedingungen und der Zeit, wann dies erfolgt.


    Wenn du einen gewischt kriegst, ist es egal wie stark der Strom war....

    Falsch. :D
    Es ist egal wie hoch die SPANNUNG war. Entscheidend ist, wie hoch der Strom im Körper war und wie er geflossen ist. ;) [Schlaumeiermodus aus]

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Falsch.
    Es ist egal wie hoch die Spannung war. Entscheidend ist, wie hoch der Strom im Körper war und wie er geflossen ist. [Schlaumeiermodus aus]

    Ok
    :105: Ob ihn letztendlich der Strom oder die Spannung umgehauen hat, wird ihm vermutlich egal sein

    Wer andern eine Bratwurst brät,
    der hat ein Bratwurstbratgerät

  • Hallo,
    wenn ich das noch richtig zusammenkriege ist die Spannung quasi die Wahrscheinlichkeit einen gewischt zu kriegen. Un um beim "Nohl" zu bleiben, ist der Strom (Nicht umsonst auch "Stromstärke" genannt) Schuld für das Ausmaß des Schadens.
    Wir haben Absauganlagen für Schreinereien. Da ist Ex- Schutz i. V. m. elektrostatischen Entladungen auch Thema.
    Ex-Schutz-Anlagen müssen durch eine ZÜS geprüft werden, also muss es auch Kenngrößen etc. geben.

    Was mich etwas stutzig macht ist: Anlagen etc. müssen über Potentialausgleich "geerdet/genullt" werden. Menschen werden wie beim ESD-Arbeitsplatz mit > 1 MOhm "geerdet. Grund ist, dass je kleiner der Widerstand umso größer der Schrecken (Stromschlag).
    In einer Wäscherei haben wir es mit Potentialausgleich und bei der Wäsche mit geerdeten Auffangwannen vor dem Laufband "wegbekommen".

    Gibts denn da nix von ner BG?

    Gruß aus der Eifel

    Grüße aus der Eifel
    CW-SIFA