Havariekonzept Sauerstofftank

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  • Bei uns soll ein größerer Sauerstofftank (ca. 30m³) mit verflüssigtem Sauerstoff aufgestellt werden. Das ist im medizinischen Bereich ja nichts ungewöhnliches, wobei die Größe dann doch schon eher gehobenes Volumen darstellt. In diesem Zusammenhang macht man sich so seine Gedanken und da dachte ich mir, man sollte vielleicht auch einen potentiellen GAU (größter anzunehmender Unfall) berücksichtigen und sowas wie ein Havariekonzept erstellen. Noch bin ich ganz am Anfang und sammle mal so Informationen und Meinungen. Daher würde mich interessieren, ob jemand schon sowas gemacht hat und z.B. eine explizite Gefährdungsbeurteilung zu so einer Sauerstoffanlage besitzt? Mir geht es hier weniger um die notwendige Sauerstoffversorgung der Patienten mit Notumschaltung usw. dies ist Sache der Technik und meiner Meinung nach auch gängige Praxis, sondern vielmehr der potentielle Schadensfall. Tank oder Anschlußleitung wird beschädigt, Druckaufbau oder Beschädigung von notwendigen Armaturen am Freitag Nachmittag mit Notabblasen über die Berstscheibe und ähnliche Dinge. Wem etwas dazu einfällt, immer her damit, auch wenn der Gedanke zunächst wirr oder nicht so ganz passend erscheint. Oft bringt ja eine andere Sichtweise dann den richtigen Anstoß für eine vernünftige Lösung.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Die Präsentation ist ja schon ganz interessant und auch da gibt es bei uns noch die ein oder andere Fragestellung, aber ich gehe einmal davon aus, dass dies in Abstimmung mit den Planern und dem Gaselieferanten schon in die richtige Richtung geht. Mir geht es primär darum, verschiedene Schadensszenarien abzubilden und dann daraus Maßnahmen abzuleiten. Unser Hubschrauberlandeplatz ist z.B. 50m horizontal und 30m vertikal vom Tank entfernt, dazwischen steht noch ein Gebäude, welches als Schutz dienen kann. Kommt es da zu einem Absturz, bei welchem auch der Tank in Mitleidenschaft gezogen wird gibt es eigentlich nur noch die Maßnahme Großalarm auszulösen. Was ist aber bei allen möglichen anderen Schäden zu tun? Gibt es hierzu Erfahrungen oder Überlegungen bei anderen Sauerstofftankbesitzern?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hubschrauber:
    liegt der Tank in Haupt-Anflugrichtung? ('Tschuldigung, bin lange nicht mehr in der Ecke gewesen ...) Wenn nein und das Gebäude steht dazwischen, sollte es von der Entfernung her kein Problem sein, auch von der Höhe her nicht; wenn der Hubi runter kommt, ist der Tank nicht wirklich dein vorrangiges Problem.

    Andere Schäden ... hmm ... worauf willst du raus? Sabotage? Auch da kannst du nur bis zu einem bestimmten Punkt Schutz bieten (Einzäunung).
    Was sagen die Kollegen in den anderen Kliniken?

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo Tiefflieger,

    gehe doch den Weg einfach rückwärts :rolleyes: Schaue nach, was zu beachten ist und bewerte dann, was passieren kann, wenn es nicht beachtet wird. Dann hast Du Dein Schadensszenario.

    Gruß Frank

    Da sollte sich schon einiges finden lassen:

    http://www.bgrci.de/gase-unter-dru…n/merkblaetter/

    http://www.linde-gas.de/international/web/lg/de/like35lgde.nsf/repositorybyalias/sicherheitsmerkblatt_sauerstoffanlagen/$file/Sicherheitsmerkblatt%20Arbeiten%20an%20Sauerstoffanlagen.pdf

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Materialermüdung

    Anfahrschaden

    Brand in der Nähe

    Erdbeben auf der schwäbischen Alb

    Anschlag

    vorstellen kann man sich viel und sollte man auch, wenn man den worst case beleuchten möchte.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ...Was sagen die Kollegen in den anderen Kliniken?


    Bisher habe ich da nur erstaunte Blicke und eifriges Schweigen geerntet. Offensichtlich hat man sich in diesem Bereich noch wenig Gedanken darüber gemacht. Vielleicht sehe ich da auch viel zu viele Risiken, die real nur mit geringer Wahrscheinlichkeit eintreten, aber ich wäre gerne vorbereitet, denn ich sehe ein nicht unerhebliches Schadensrisiko, was die Höhe des Schadens angeht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Auch sehr unwahrscheinlich aber trotzdem passiert:

    http://german.china.org.cn/international/…nt_21411994.htm

    Bei einem Tank mit 30m³ ist bei Eintritt eines sehr unwahrscheinlichen Ereignisses das Schadensausmass sicherlich höher. Deswegen finde ich es nicht abwegig, sich auch auf diese unwahrscheinlichen Fälle vorzubereiten. Ansonsten rennt im Ereignisfall alles panisch durch die Gegend, und auf der Pressekonferenz hört man dann: "Niemand konnte damit rechnen, dass so etwas passiert." :thumbdown:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin Guudsje,

    der link funktioniert nicht

    GRüße

    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

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  • Naja, ein Sauerstofftank (Drucktank!) in einem Flugzeug ist ja ganz anderen Belastungen ausgesetzt als ein Tank mit tiefkaltem, flüssigen Sauerstoff, der üblicherweise in Krankenhäusern zur Versorgung eingesetzt wird. Also nicht wirklich vergleichbar.

    In Bezug auf die Sauerstofftanks in Krankenhäusern und Industrie sind mir schon seit langem keine vom Tank selbst ausgehende Unfälle bekannt geworden.
    Mir bekannte Unfälle sind in erster Linie beim Befüllen der Tanks oder bei Reparaturarbeiten durch Sauerstoffanreicherung passiert, und selbst diese Unfälle sind sehr selten.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Das ist klar. Es ging mir nicht darum, die Behältnisse/Verhältnisse zu vergleichen, sondern diesem immer wiederkehrenden Argument "Das ist doch völlig abwegig", "Wie oft passiert denn so etwas" usw. entgegenzuwirken. Sehr selten ist die eine Seite, aber das Schadensausmaß die andere. Deswegen kann ich es nachvollziehen, wenn tiefflieger sich darüber Gedanken macht. Vielleicht hatte ich mich missverstädnlich ausgedrückt.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • wenn ich darauf klicke, funktioniert er in drei verschiedenen Browsern. Ansonsten google mal nach Qantas, Sauerstofftank.

    die web site fällt durch den web Filter, Grund: domain parking

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

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  • Bei mir funktioniert der Link.

    ...In Bezug auf die Sauerstofftanks in Krankenhäusern und Industrie sind mir schon seit langem keine vom Tank selbst ausgehende Unfälle bekannt geworden.
    Mir bekannte Unfälle sind in erster Linie beim Befüllen der Tanks oder bei Reparaturarbeiten durch Sauerstoffanreicherung passiert, und selbst diese Unfälle sind sehr selten.


    Mir ist ein schwerer Unfall mit 3 Toten bekannt. Er passierte nach einem Befüllvorgang. Da war ein Ventil vereist und sollte von der Fachfirma mit einem Heißluftföhn enteist werden. Soweit durchaus gängige Praxis, allerdings befand sich das Ventil in einem verdreckten Schacht, in dem eine Sauerstoffanreicherung stattgefunden hatte und der Staub + Sauerstoff + Kleidung führte zur Zündung mit tödlichem Ausgang.
    Bei uns hat mal der Tank nach einem Befüllvorgang abgeblasen, natürlich am Freitag Nachmittag und der Lieferant war schon im Wochenende ;(

    Die Tankanlage und damit verbundene Technik halte ich für durchaus ausgereift, aber eben nicht 100% fehlerfrei. Tritt ein solcher Fehler dann irgendwann einmal auf, dann wäre ich, zumindest in Teilen, gut vorbereitet.
    Der Tank liegt übrigens durchaus in der, zumindest bisher üblichen, Anflugschneise. Allerdings findet der Anflug aus unterschiedlichen Richtungen statt, je nach Wetterlage und der umliegenden Baustellen mit Kranbetrieb usw.
    Zwischen Tank und Gebäude befindet sich dann netterweise eine Lkw Zufahrt in das 2.UG des Gebäudes, geschützt durch eine Mauer. Im 2.UG des Gebäudes ist unser Entsorgungshof mit Müllcontainern, auch Pressmüllcontainer. Dieser Bereich ist natürlich an eine kräftige Abluft angeschlossen, welche im Havariefalle des Sauerstofftanks auch als größerer "Staubsauger" dienen könnte und dann die mit Sauerstoff angereicherte Luft in den Entsorgungsbereich saugt, denn die Zuluft erfolgt über das Einfahrtstor.
    Man sieht keine einfache Konstellation.
    Anregungen, Überlegungen und weitere Tipps nehme ich gerne entgegen.
    Nach Transportrecht sind wir eh zur Sicherung des Lieferfahrzeuges verpflichtet und auch der Tank wird entsprechend abgeschottet sein, in Richtung Terror wird man wohl auch noch denken müssen, da kommt mal wieder ganz viel Arbeit auf mich zu.
    Bei allen die sich hier schon beteiligt haben und noch beteiligen werden, schon mal ein großes :62:

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi,

    hier noch ein paar Infos http://www.industriegaseverband.de/eiga/eigadocum…_00_D_Brand.pdf Da sind auch einige Unfälle mit Sauerstoff aufgeführt.

    http://www.industriegaseverband.de/igv/sicherheit…-Gase-10-09.pdf


    Angenommen es passiert etwas dass zu einer großen Leckage am Tank führt. Dann hast du es ja nicht nur mit sauerstoffangereicherte Umgebung zu tun sondern dir fließt eine tiefkalte Flüssigkeit in Richtung deines Entsorgungshofes.

    Verbrennungen durch tiefkalte Gase sind eine äußerst unangenehme und langwierige Angelegenheit. Ebenso wie andere Verbrennungen können sie zum Tod führen. Davon mal abgesehen reicht ein Funke um das Ganze schlagartig in Brand zu setzen.

    Den Infos die safety-officer verlinkt hat lässt sich doch vieles entnehmen was man für den Havariefall brauchen könnte bzw. was man tun kann um Havarien zu verhindern

    Hilfreich könnte noch die BGI 617 Sauerstoff sein

    Grüße

    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • So, die Tanks stehen und natürlich wurde einiges falsch gemacht, aber man hört ja nicht auf mich.
    Statt einer planen Unterlage, hat diese ein Gefälle von 10cm auf 4m. Statt auf blankem Beton hat man den Bereich mit einer WHG Beschichtung versehen, die möchte man jetzt wieder entfernen. :cursing:
    Kanaleinläufe liegen knapp 5m neben den Tanks, ob diese über Siphons verfügen könnte mir bisher niemand sagen. ?(
    Anfahrschutz wird noch angebracht.
    Der liegende Tank ist für Sauerstoff mit 30m³, dann kommt ein Sauerstoff 3m³, dann Stickstoff 3m³.

    Dateien

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Moin tiefflieger,

    ich kenne natürlich nicht die Begebenheiten bei euch, aber die von Dir aufgezählten Mängel hören sich für mich als Außenstehenden erst mal als Standardausführung an!?

    Die Entwässerungsrinne hat (wegen Frostsicherheit) für gewöhnlich keinen Siphon. Es gibt zwar Außnahmen, dann erhälst Du aber entsprechende Unterlagen mit Wartungshinweisen, etc.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl