Hallo Kollegen,
gerade eben hat ein Hersteller sein Seldinger-Set mit sicheren Arbeitsgeräten gemäß TRBA250 vorgestellt, eine Einführung brächte Mehrkosten in vierstelliger Höhe.
Nun habe ich aber das große Problem da einen Sicherheitsgewinn zu sehen:
Die Seldinger-Kanüle, hat einen Schutz ähnlich der Braunüle aus dem Hause des hessischen Unternehmens. Allerdings wird der Schutz nicht automagisch aktiviert, sondern muss vom Arzt aktiviert werden. Das ist prinzipiell auch sinnvoll so:
Häufig muss nachpunktiert werden, u.A. weil sich zwar der Seldingerdraht vorschieben lässt, der Katheter dann aber nicht.
Aber: Wenn nun der Katheter liegt, muss er gespült, angenäht werden, Drei-Wege-Hähne müssen angebaut werden,... Also wird der Arzt die Kanüle ohne Schutz abgelegt lassen.
Er wird sie erst dann wieder in die Hand nehmen, um sie im Abwurfbehälter zu entsorgen, die Katetheterversorgung hat da Vorrang.
Macht da ein Schutz noch Sinn, wenn die Kanüle eh ins durchstichsicher Behältnis geworfen wird? Ich finde nicht.
Andererseits wäre man auf dem Stand der Technik und damit auf der sicheren Seite. Aber ist hier der Stand der Technik mit der BGV A0 vereinbar?
Bislang habe ich noch keine einzige Nadelstichverletzung dokumentiert im Rahmen der Anwendung der Seldinger-Technik.
Wie seht Ihr das?
Hardy