Messgeräte

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich werde in letzter Zeit öfters von Mitarbeitern, die neue oder renovierte Arbeitsräume beziehen, angesprochen. Diese Mitarbeiter klagen über Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein wenn sie sich längere Zeit in diesen Räumen aufhalten.
    Ich möchte daher eine Raumluftmessung bzw. eine Raumluftanalyse durchführen, und zu diesem Zweck ein Mess- bzw. Prüfgerät kaufen.
    Hat denn von euch schon jemand Erfahrung auf diesem Gebiet und kann mir Mess- oder Prüfgeräte zu diesem Fall empfehlen.
    (Chef hats genehmigt, Preis spielt eigentlich keine Rolle)

    herbert

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  • Hallo Herbert

    Willst du dir das wirklich selbst antun?

    Du redest ja hier von nem Sick-Building.

    Ich würde an deiner Stelle nen externen Gutachter einschalten welcher die betroffenen Räume genau in Augenschein nimmt und Messungen vornimmt.
    Büromöbel, Farben(Anstriche), Teppich, Elektrogeräte (Elektrosmog), Monitore, Licht, Klimaanlage, Lüftung usw. usw.
    Kann ja sein das es nur ein temporäres Problem ist z.B. Wandfarbe oder Teppich die ausgasen.

    Dann bist dir auf jeden Fall sicher woran es liegt und kannst gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen.

    Ich bin mir nicht sicher ob du mit ner Raumluftanalyse das genaue Problem erkennen kannst.

    Grüße
    Matti

  • Hallo,
    nur ein paar Gedanken zum Thema an sich.

    In einem ähnlichen Fall war es ganz sinnvoll über ein Ausschlußverfahren herauszufiltern, wo die Ursache liegen kann.
    Irgendwo habe ich dazu auch noch einen Gebäudefragebogen*suchwühlkram*

    Gerade bei renovierten Räumen kann man meist ermitteln, welche Farbe wurde verwendet, welcher Bodenbelag und welcher Kleber. Man kann Zertifikate verlangen für die Büromöbel und die Lamellenvorhänge.

    Kann Pflanzen empfehlen, die die Büroluft reinigen. Auch mal fragen, wie die Leute lüften. Gucken, ob vielleicht jetzt Herr A mit Frau B zusammenziehen *mußte*, was ihm eigentlich Kopfschmerzen macht.
    uswusf.
    Aber wenn messen, dann qualifiziert und anerkannt für den Fall einer BK o.ä.

    Gruß
    gladis:-)

  • Ich sehe es ebenso, habe aus eigenen Erfahrungen viel mitbekommen. Was machst du mit der Messung? Vor allem welche? Feststoffe oder Ausgasung?
    Dumußt ja anschließend feststellen wo`s herkommt.
    Messgeräte mit erfahrener Hilfe gibt`s bei den Gewerbeaufsichtsämtern. In diesem Fall sind`s ja Partner, der Chef hat den Teppich ja nicht selbst verlegt. Die Handwerkskammern können auch mit Gutachtern helfen, so mußt du kein Messgerät kaufen.
    Versuch doch mal über die Handwerksfirmen rauszubekommen welche Werkstoffe verwendet werden (nicht wurden, da gehen Alarmglocken an), lege besonderes Augenmerk auf die Grundierung des Bodens ( Estrichhaftgrund vorm Teppichkleben), den Kleber des Bodenbelages und den Bodenbelag.
    Nun mußt du an Farben und Lichtverhältnisse gehen,eine hohe Augenbelastung verursacht Kopfschmerzen. Die Wandbekleidung evtl. mit Latexfarben oder ne Abtönfarbe wäre noch ne Möglichkeit.
    Bei den Klimaverhältnissen ist der nächste Ansatzpunkt.
    Eine neue Klimaanlage ist wohl hygienisch ohne Bedenken, jedoch spielen hier Luftfeuchtigkeit oder Zugluft und Temparatur eine große Rolle.
    Wie sieht es mit der Akustk im Raum aus? Großraumbüros? Habt ihr spezielle Akustikdecken mit entsrechender Isolierung u. freiwerdenden Mineralfasern?
    Gibt`s ne Fußbodenheizung?

    Eine Menge Arbeit, Herbert, hol dir etwas Hilfe dazu.

    Andreas

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    • Offizieller Beitrag

    hallo herbert,

    ich muss allen meinen vorrednern aus eigenen erfahrungen ebenfalls zustimmen. Insbesondere das "ausschlußverfahren" ist hier ganz wichtig. D.h. vorher alle informationen zusammmentragen, die hier relevant sein könnten und die punkte finden, wo man ansetzen sollte.
    Allein nur die schadstoffmessung in der raumluft enthält schon so viele zu beachtende dinge, dass du die mit "irgendeinem" raumluft-meßgerät sowieso nicht sicher bestimmen kannst. Und ein meßgerät, dass alle stoffe bestimmen kann, wird dein chef sicherlich nicht bezahlen (können). Das geld sollte dann lieber in die "schadensbeseitigung" gesteckt werden.

    peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    na ja die Sache ist doch wohl Umfangreicher als ich gedacht hatte.
    Habe jetzt die BG dazu ins Boot geholt. Haben sich für nächste Woche mit sämtlichen Meß- und Prüfgeräten angekündigt.
    Die bleiben zwei Tage da und checken mit mir zusammen mal alles durch.

    finde ich Super, danke für die Hinweise

    herbert

  • http://www.hvbg.de/d/bia/pub/rep/rep05/innenraum.html

    Innenraumarbeitsplätze - Vorgehensempfehlung für die Ermittlungen zum Arbeitsumfeld

    Report der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BGIA

    Kurzfassung: Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation klagen 20 bis 30 Prozent aller in Büros Beschäftigten über Symptome wie Brennen der Augen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase oder Kopfschmerzen. In den Medien werden diese Beschwerden gelegentlich unter Begriffen wie "Sick-Building-Syndrom", "Building related Illness" oder auch "Multiple chemische Sensitivität" aufgegriffen. Die betriebs- und volkswirtschaftlichen Verluste durch diese typischen Bürokrankheiten gehen in die Milliarden - eine Belastung also nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Wirtschaft!

    Der vorliegende Report enthält eine auf die Praxis zugeschnittene, gestuft modulare Ermittlungs- und Beurteilungsstrategie zur Behandlung von Fällen mit Innenraumproblemen. Die Vorgehensweise berücksichtigt alle wesentlichen Faktoren, die nach dem heutigen Stand der Kenntnis als Ursache für Innenraumprobleme in Erwägung zu ziehen sind.

    Die dabei zugrunde gelegte Strategie sieht in der ersten Stufe im Rahmen einer Grunderhebung eine Eingrenzung des Problems auf wahrscheinliche Ursachen vor. Die Grunderhebung beinhaltet die Erhebung der auftretenden Beschwerden und Ermittlungen zum Arbeitsumfeld. In weiteren Stufen folgen danach gezielte Erhebungen zur Ursachenaufklärung. Dabei sollen durch ein entsprechendes "Screening" die Weichen für weitere Ermittlungen (Spezialerhebungen) gestellt werden, und zwar zu den folgenden Themen: gesundheitliche Beschwerden, Gebäude/Einrichtungen, physikalische, chemische und biologische Einwirkungen sowie psychische Faktoren.

    Die einzelnen Bausteine enthalten eine Fülle von Informationen für den Anwender, die über den Rahmen der Ermittlung in Beschwerdefällen hinausgehen, aber für das tiefere Verständnis sinnvoll erscheinen und zugleich als Grundlage für die Neugestaltung von beschwerdefreien und leistungsfördernden Arbeitsbedingungen in Innenräumen dienen können.